Eine Menschheitsgeschichte – Verbrennungen im Schauspielhaus Dortmund

verbrennungen

Liesbeth Coltof inszeniert einen packenden Familien-Krimi

Am kommenden Samstag, den 30. November, feiert das Stück Verbrennungen des frankokanadischen Autors Wajdi Mouawad Premiere im Schauspielhaus Dortmund. Das Stück erzählt eine berührende Familiengeschichte als kurzweiligen Krimi: Die Mutter Nawal hat ihren in Kanada aufgewachsenen Zwillingskindern Jeanne und Simon rätselhafte Aufträge hinterlassen. Sie sollen den tot geglaubten Vater und den unbekannten Bruder finden. Beide beginnen, im Land ihrer Mutter Nachforschungen über die Herkunft ihrer Mutter Nawal anzustellen. Immer tiefer tauchen sie in deren Leben ein, immer deutlicher wird Nawals Verwicklung in die Wirren eines Bürgerkrieges im Nahen Osten. Was die Zwillinge schließlich entdecken, ist eine erschütternde Wahrheit, die ihre eigene Identität in Scherben zerfallen lässt.

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„Alles muss frisch bleiben“

Kay VogesDie Eröffnungsproduktion der Spielzeit „Das Goldene Zeitalter – 100 Wege dem Schicksal die Show zu stehlen“ ist das neue Kultstück am Schauspiel Dortmund. Zuschauer reisen aus der ganzen Republik dafür an. Aber der Abend ist auch umstritten: Immer wieder verlassen wütende Zuschauer das Stück vor dem Ende. Nach den ersten fünf Vorstellungen ziehen Regisseur Kay Voges und Dramaturg Alexander Kerlin für Ruhrbarone ein Zwischenfazit. Die nächste Vorstellung findet am morgigen Freitag, 22. November ab 19.30 Uhr statt. Ein Gespräch mit Kay Voges und Alexander Kerlin

Warum löst das Stück so heftige Emotionen bei den Zuschauern aus?

 Kay Voges: Das Stück verlangt viel ab: es ist lang, mitunter laut, und es geht ans Eingemachte. Man braucht Durchhaltevermögen, wird am Ende aber dafür belohnt. Viele Zuschauer haben gesagt, es sei ein wunderschönes Kommentar auf das Mensch-Sein, auf unsere Lebens-Kampf zwischen Wiederholung und Einzigartigkeit.

Alexander Kerlin:  Das Publikum ist im Konflikt mit sich selbst, das spüren wir immer. Die Leute fragen sich: Ist das mein Leben, das ich da sehe? Bin ich auch nur eine Puppe, die im Alltag unfrei ist? Wir wünschen uns, dass die Leute eine Erfahrung machen, mit offenen Herzen und Hirnen.

Sie sitzen immer im Publikum, machen Live-Regie und Live-Dramturgie.kerlin

Voges:  Wir bleiben dadurch besonders in Kontakt mit dem Abend, weil er jedes Mal anders ist. Vor der Vorstellung überlegen wir, welche Figuren auftreten sollen, welche Bezüge zum aktuellen Weltgeschehen wir heute einbauen – und dann improvisieren wir im Moment, damit alles frisch bleibt.

Kerlin:  Die Vorstellung an Allerheiligen etwa war sehr besonders. Wir haben sie ganz auf den Feiertag bezogen, auf das Totengedenken. Der leibhaftige Tod hat staubgesaugt, und Zombies sind vermehrt aufgetreten. Am Ende wurde die Vorstellung trotzdem ein Hohelied auf das Leben in all seinen Widersprüchen. Da hätte man eine Stecknadel fallen hören können.

Wie entwickeln Sie den Abend denn jetzt weiter?

 Kerlin:  Das können wir zum Glück nur zum Teil steuern. Die Schauspieler werden mit ihren eigenen Überraschungen kommen, wie zum Beispiel Eva Müller, als sie in der dritten Vorstellung plötzlich ungefragt als Supergirl in der Bühnenmitte auftauchte und uns zum Reagieren zwang. Das gleiche gilt für Video-Künstler Daniel Hengst und Musiker Tommy Finke, die immer wieder neu und kreativ zusammen jammen.

Voges: Für die Weihnachtsvorstellung am 15. Dezember hat sich das Christkind angekündigt, aber ein scharfer Widersacher hat noch ein Hühnchen mit ihm zu rupfen. Da kommt es vielleicht zu einem Box-Kampf der Giganten. Und wir haben immer noch nicht alle Szenen gezeigt, die wir in den Proben entwickelt haben. Wiederkommen lohnt sich immer, jede Vorstellung entwickelt ihre eigene Qualität. So viel können wir versprechen!

Arnold über radeln in New York

arnoldViele können sich einfach nicht vorstellen, dass man in New York City problemlos und sicher Radfahren kann? Dann lohnt  es sich am 21 November zur  Donnerstags-Reihe des Auslandsarbeitskreises der IHK Hagen zu kommen und zu hören,  was der Ruhrbarone-Autor Arnold Voß, ein ausgewiesener New York Experte und passionierter Radfahrer dazu zu sagen hat. Arnold hat  bei  uns dazu auch schon einiges geschrieben:

In Hagen geht es dabei vor allem um die Frage wie es überhaupt möglich war, dass sich das Fahrrad in dieser mit Autos vollgestopften  Millionenstadt als alltägliches Verkehrsmittel durchsetzen konnte und wie die Stadtverwaltung, aber auch die Biker selbst, dafür sorgen, dass  es immer  mehr Menschen benutzen .

Es geht aber auch darum, wie man in New York Rad fährt,  d.h. wie man, wie die New Yorker sagen „streetsmart“ wird, denn die Regeln und die Umgangsweise untereinander, mit den Fußgängern und natürlich mit den Autofahrern sind anders als in den deutschen Städten. Selbst  die Polizei verhält sich anders.

Der Lichtbildvortrag findet im Hörsaal der IHK statt und beginnt um 19 Uhr.  Die IHK Hagen liegt direkt gegenüber dem Hagener HBf an der Bahnhofstr. 18. Der Eintritt ist frei.

RWE: ‚Westtribüne Essen‘ kritisiert WAZ- und Spiegel-Online-Berichterstattung

Flutlichtmast. Quelle: Wikipedia Lizenz: gemeinfrei
Flutlichtmast. Quelle: Wikipedia Lizenz: gemeinfrei

Das Fannetzwerk ‚Westtribüne Essen‘ kritisiert in einer aktuellen Stellungnahme unter anderem  die Berichterstattung von WAZ und Spiegel Online in Bezug auf die Essener Fanszene – und bestätigt sie ungewollt

Immer wieder ist zuletzt über die drohende Unterwanderung der Fanclubs in verschiedenen Städten der Republik durch Rechtsradikale die Rede gewesen. In einigen Diskussionen geriet auch Rot-Weiss Essen mit seinen Fans in die öffentlich geführte Debatte.

Daher sieht man sich seitens der Betreiber von ‚http://westtribuene-essen.de‘ nun sogar zu einer öffentlichen ‚Richtigstellung‘ gezwungen:

„Die Westtribüne Essen möchte sich hiermit in Form einer Richtigstellung zu den Inhalten der Artikel in der WAZ (25.10.2013) und Spiegel Online (22.10.2013) äußern und somit auf die gegebenen Umstände und Werte der Essener Fanszene hinweisen.

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Essen: Protest gegen NPD-Kundgebung am 9. November

NPDdo2012Das Bündnis Essen stellt sich quer ruft die Essener auf, auch in diesem Jahr am 9. November der Pogromnacht zu gedenken und sich gegen Provokationen der NPD zu wehren.
Vor 75 Jahren, in der Nacht vom 9. auf den 10. November, brannten in ganz Deutschland die Synagogen. Auch in Essen wurden Synagogen und jüdische Einrichtungen niedergebrannt, jüdische Geschäfte und Wohnungen zertrümmert, jüdische Bürger verhaftet. Es war der Auftakt zur industriell organisierten Massenvernichtung in den Gaskammern der Nazis. Über 2000 Essener Jüdinnen und Juden, darunter Hunderte Kinder, wurden in den Vernichtungslagern ermordet oder durch Kommandos der Faschisten in den von der deutschen Wehrmacht besetzten Gebieten des Ostens umgebracht.
Wie in den letzten Jahren hat die NPD auch in diesem Jahr wieder eine Kundgebung am 9. November angemeldet. Wieder wird diese Kundgebung auf dem Borbecker Markt nicht verboten. Die NPD nutzt dieses Datum um die Millionen Opfer des Faschismus zu verhöhnen, in dem dieses Andenken mit Füßen getreten wird. Die Verfälschung dieses Gedenktages durch die NPD wird hier in Essen toleriert statt verboten.
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Juicy Beats Festival startet Vorverkauf

Heute beginnt der Vorverkauf für das Juicy Beats 2014. Das größte Festival für Electronic- und Independent-Music in NRW findet am Samstag, 26.07. im Dortmunder Westfalenpark statt. Zur 19. Auflage des beliebten Musikevents verwandeln wieder über 100 Bands und DJs auf mehr als 20 Bühnen und Dancefloors das Areal um den Florianturm in eine der schönsten Open-Air-Locations der Republik. Erste Top-Acts für das Programm werden die Veranstalter in Kürze bekannt geben. In den vergangenen Jahren traten international erfolgreiche Acts wie 2Many Djs, Boys Noize, Fritz Kalkbrenner, Marteria, Casper, The Notwist, Tocotronic, Nouvelle Vague, Crystal Fighters oder Left Boy vor bis zu 27.000 Besuchern beim wohl fruchtigsten Musikereignis des Sommers auf. Early-Bird-Karten sind ab sofort zum Frühbucher-Rabatt von 24 Euro (zzgl. Gebühr) auf der Juicy Beats-Website und bei den bekannten VVK-Stellen und Systemen erhältlich.

bodo – Das Straßenmagazin im November

bodo201311Soziales, Kultur, Geschichten von hier: „bodo“, das Straßenmagazin für Bochum, Dortmund und Umgebung, erscheint im November mit diesen Themen.

„Europäer sein“
Titelthema ist der Chamisso-Preis für migrantische Literatur – die drei Preisträger Marjana Gaponenko (Titel), Anila Wilms und Matthias Nawrat lesen am 14. November bei „bodo“, im Dortmunder Buchladen des Vereins.

„Da hab ich’s denen gezeigt“
bodo besucht Ludger Pistor, den ewig Unterschätzten, in Berlin. Pistor sagt von sich: „Ich bin der Schauspieler, der die meisten Filme in Dortmund gedreht hat.“ Dabei ist sein Arbeitsplatz immer häufiger Hollywood – ob in Tarantinos „Inglorious Basterds“ oder aktuell in „Inside Wikileaks“.

„Ein körperbetonter Mix aus Autoscooter und Schach.”
Rollstuhlrugby ist ein harter, schneller Sport, bei dem es ordentlich kracht. bodo besucht die Bochumer Roadrunners und lässt sich von Spielertrainer Heiko Te Neues erklären: „Neben der Physis gehört taktisches Verständnis dazu.“

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Café Berta und Kober-Aus: Protest gegen Dortmunder Sozialpolitik

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Der Trinkraum „Café Berta“ in der Nordstadt steht vor dem Aus und die Stadt will auch die Prostituiertenberatung „Kober“ nicht länger unterstützen. Dortmund, eine der ärmsten Städte Deutschland, gesegnet mit Politikern deren Hang zu teuren Selbstdarstellung ebenso legendär ist wie der Ruf als angebliche „Herzkammer der Sozialdemokratie“ spart ganz unten. Sozialverbände haben gleich zwei Offene Briefe gegen diese Politik geschrieben;

Gast-Haus e.V., Kana – Dortmunder Suppenküche e.V. und bodo e.V. fordern Erhalt des „Cafe Berta“

Sehr geehrte Damen und Herren,

das „Cafe Berta“ hat sich innerhalb des Projektzeitraums zu einem unverzichtbaren Teil des Hilfesystems in Dortmund entwickelt — im am stärksten belasteten Quartier der Stadt.

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Das ABC des goldenen Zeitalters III: N bis Z

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Am Schauspiel Dortmund läuft in diesen Tagen ein Stück, das an keinem Abend genau so aussieht wie beim letzten Mal: In „Das Goldene Zeitalter – 100 Wege dem Schicksal die Show zu stehlen“ rackern sich nicht nur die Schauspieler auf der Bühne ab, sondern Regie, Dramaturgie, Musik, Sound und Video gehen eine große gemeinsame Jam-Session mit Spielern und Publikum ein – bei der vorab nicht abzusehen ist, was heute genau geschehen wird. Die Theatermacher um Regisseur Kay Voges haben acht Stunden Material aus den Proben gesammelt, die nun bei jeder Vorstellung neu kombiniert werden (ruhrbarone berichtete: „Wortarm im Bildreich“, „Das Goldene Zeitalter – Drei Interviews“, „Das ABC des  Goldenen Zeitalters – A bis E“, „Das ABC des Goldenen Zeitalters – F bis M“). 

Vom „größten Theaterskandal der letzten Jahre“ war zu lesen (amusio.de), von einem „einzigartige Gemisch der Eindrücke“, in dem „Ermüdung und Exaltation, Verstörung und Verzauberung eins werden“ (Sascha Westphal auf nachtkritik.de). Und die Bild-Zeitung ergänzte: „Kay Voges macht Dortmund zur Theaterhauptstadt.“ Aber worum geht es? Das Kernthema des „Goldenen Zeitalters“ ist der Kampf mit der Wiederholung – mit den alltäglichen Mühlrädern in unserer neoliberalen Gegenwart: Aufstehen und Schlafen gehen, Arbeiten und Erschöpfung, Konsumieren und Produzieren. Und um den ewigen Wettstreit zwischen Original und Kopie: Bin ich unverwechselbar und einzigartig? Oder doch nur ein lauer Aufguss des immer schon Dagewesenen? Schließlich werden aber auch die zeitlosen Sinnfragen des Daseins berührt: Der Endlose Kreislauf von Geburt und Tod.

Es gibt für die Inszenierung keine letztgültige Gebrauchsanweisung. Aber Co-Autor Alexander Kerlin hat einen ausführlichen Beipackzettel geschrieben, der bei dieser oder jener Sachfrage konsultiert werden kann – und der neugierig machen soll. Ruhrbarone veröffentlicht „Und ewig rollt das Rad des Seins – Das ABC des Goldenen Zeitalters“ in drei Portionen. Heute gibt’s die letzten Buchstaben von N bis Z.

Die nächste Vorstellung ist übrigens am nächsten Mittwoch, 9. Oktober, 19.30 Uhr im Schauspielhaus Dortmund.

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