Journalismus als gemeinnützige Aufgabe

Dem Journalismus geht es schlecht. Das wissen alle. Die alten Geschäftsmodelle der Verlage brechen weg, ohne dass sich bislang neue etablieren konnten. In der Online-Welt konkurrieren die staatsfinanzierten Sender mit den Verlagen und Blogs um die Aufmerksamkeit im Internet. Zeitgleich wird der Markt der Online-Werbung von Google in einem Maße dominiert, dass eigentlich die Kartellbehörden aktiv werden müssten.
In dieser Situation kommt NRW-Medienstaatssekretär Marc Jan Eumann (SPD) mit der Idee einer Recherche-Stiftung. Sie soll die entstehenden Defizite zumindest teilweise beseitigen. Mit einer neuen, irgendwie öffentlich-rechtlichen aber auch noch ach so staatsfernen Institution.

Wir haben darüber auf diesem Blog berichtet.

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bodo Veranstaltung: In der Hoffnung auf ein besseres Leben

Am Montag findet in Dortmund eine Diskussionsveranstaltung des Straßenmagazins bodo und des  Euromayday Ruhr statt. Titel: In der Hoffnung auf ein besseres Leben – Südosteuropäische Arbeitsmigration im Konflikt mit Bürokratie und Stammtisch.

Die Vertreibungskampagne gegen ArbeitsmigrantInnen aus Südosteuropa in der Dortmunder Nordstadt hält an. Polizei, Verwaltung und Medien zeichnen ein Bild der Bedrohung welches am Alltagsrassismus der Mehrheitsgesellschaft anschließt: „Horrorhäuser“, „Anstieg der Kriminalitätsrate“ und „Straßenstrich“ sind die Schlagworte.

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bodo: Weihnachten auf der Straße

Heute erscheint die Weihnachtsausgabe des Straßenmagazins. Auf acht zusätzlichen Seiten: Ein „Literatur Spezial“ mit dem brasilianischen Bestsellerautor Paulo Coelho. bodo druckt ein Interview, ein Porträt und eine Weihnachtsgeschichte, die Coelho exklusiv dem Netzwerk der internationalen Straßenzeitungen (INSP) zum Abdruck zur Verfügung stellt. Seit diesem Jahr ist Paulo Coelho Botschafter der internationalen Straßenzeitungen.

„Weihnachten auf der Straße“ heißt ein weiterer Schwerpunkt im Heft. Die Redaktion schildert die Lebenssituation von Wohnungslosen und informiert über bestehende Hilfen und Angebote.
„Zwei Dinge sind uns dabei wichtig“, sagt Redaktionsleiter Bastian Pütter: „Obdachlosigkeit ist das ganze Jahr über eine schwere Last und ein Skandal zugleich. Und: Es gibt Hilfen, die den Weg ,abwärts‘, der in der Obdachlosigkeit endet, nicht zu einer Einbahnstraße werden lassen.“

Unter der Überschrift „Gute Geschichten“ beschreibt bodo die Ziele und Erfolge des eigenen Engagements und stellt Menschen vor, für die es wieder aufwärts geht: „Menschen auf den Weg zu bringen, ihnen die Gelegenheit zu geben, neues Zutrauen in die eigenen Kräfte zu gewinnen – das ist unsere Arbeit, und sie schreibt ,gute Geschichten’“. Mit einer gleichnamigen Spendenaktion bittet der spendenfinanzierte bodo e.V. um Unterstützung.

Die Redaktion porträtiert den Bochumer „Teppich-Revolutionär“ Jan Kath, dessen geknüpfte, von der Industriekultur inspirierten Kunstwerke in Hollywood oder am Fürstenhof Monacos begehrt sind.

Zum Ende des 100. Jubiläumsjahres schaut bodo auf den Wunschzettel der Direktorin des Dortmunder Naturkundemuseums, Frau Dr. Dr. Elke Möllmann. Ganz oben steht etwas Großes: ein Mammut.

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Piraten in Bochum: Ein netter Parteitag

Piratenparteitag in Bochum

Martin Niewendick und Stefan Laurin waren auf dem Bundesparteitag der Piraten. Bei Kaffee und einem Gugelhupf haben sie ihre Eindrücke notiert.

Stefan Laurin: OK Martin. Parteitag der Piraten. In Bochum. Du kommst extra aus Witten angereist und was sehen wir im Ruhrcongress? 1800 Leute die miteinander über die Satzung streiten, sich Geschäftsfordnungsdebatten führen und dann auch noch sehr freundlich miteinander umgehen. Es war nett, aber es war auch ein wenig langweilig. Ich hatte nie das Gefühl das ich gerade miterlebe, wie die spannende, neue Politik von Morgen erfunden wird.

Martin Niewendick: Naja, was hätte auch passieren sollen? Die großen und kleinen Revolutiönchen finden wohl eher am Rande statt. Was mich gewundert hat: Die Partei, so heterogen sie auch ist, ist verdammt alt, verdammt biodeutsch und überraschenderweise auch sehr weiblich. Das passte so gar nicht zu den Vorurteilen, die man sonst von der Partei hat – nämlich jung, bunt und männlich. Aber es stimmt, Überraschungen haben wir nicht wirklich erlebt…

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Neuanfang mit neuer Zeitung

akduell - Studentische Zeitung für Duisburg, Essen und das Ruhrgebiet
Eine neue Zeitung für Duisburg, Essen und das Ruhrgebiet

Mehr Medien im Ruhrgebiet sind mehr gut – wer dieser Meinung ist, darf sich erneut freuen: Am heutigen Mittwoch erscheint die erste reguläre Ausgabe von akduell, einer neuen Wochenzeitung für Duisburg, Essen und das Ruhrgebiet. Die Zeitung wird in den beiden Städten gratis verteilt und kommt mit einem ansprechenden Web-Angebot. Wir sagen: Willkommen!

Herausgegeben und finanziert wird das ambitionierte studentische Projekt vom AStA der Uni Duisburg-Essen. Eine tolle Sache, denn vor dem Neuanfang mit neuen Mehrheiten im Sommer war die Studierendenvertretung in Duisburg-Essen vor allem für ihre Finanzskandale, Urnenklau und das Verscherbeln von studentischem Eigentum bekannt – und dafür, so gut wie alle zu verklagen, die diese Verhältnisse kritisiert haben.

Statt in Klagen der berüchtigten Anwaltskanzlei Gloria steckt der neue AStA nun also sein Geld in ein Medienprojekt, das zu seinem Start einen wirklich guten Eindruck macht: Eine attraktive Homepage, eine achtseitige Print-Ausgabe im handlichen Tabloid-Format, und Präsenz nicht nur auf dem Campus, sondern auch in Kneipen, Bars und Kultureinrichtungen. Für die Redaktion konnte der AStA ein Team aus zum Teil erfahrenen studentischen Medienmacher/innen, vor allem aber aus motivierten Neulingen gewinnen, die der Zeitung schon jetzt ihren Stempel aufdrücken.

Der thematische Mix, mit dem die akduell-Redaktion sich der Öffentlichkeit vorstellt, hat jedenfalls Potential: Campus-Themen wie der Skandal um den Verkauf des Essener Kunst- und Kulturcafés und die Äußerungen des neuen Mercator-Professors Wolfgang Huber gehören in eine gute Studierendenzeitung. Darüber hinaus widmet sich die Zeitung aber auch Themen wie den Protesten gegen die neue NPD-Zentrale in Essen oder dem Paranoia-Pop der Hip-Hop-Combo „Die Bandbreite“, die ausgerechnet anlässlich des Welt-AIDS-Tages wieder in Duisburg auftreten soll. In ihrer Selbstdarstellung begründet die Redaktion diesen Themen-Mix so:

Inhaltlich fühlen wir uns den sozialen, kulturellen und politischen Belangen der Studierendenschaft verpflichtet, wissen aber auch: Studentisches Leben hört nicht an den Grenzen des Campus auf. Studierende leben und arbeiten im Ruhrgebiet, und sind von den sozialen und politischen Verhältnissen hier in sehr großem Maße betroffen. Deswegen berichten wir auch über Missstände in diesem Lebensumfeld. Und wir begleiten Gruppen und Initiativen, welche die gleichen Ziele verfolgen, denen wir durch die Satzung der Studierendenschaft verpflichtet sind. Damit schaffen wir auch ein Forum für emanzipatorische Politik und Kultur, also für Vorhaben und Projekte, die den Abbau von Diskriminierung und Ausgrenzung anstreben. Wir wollen einen Beitrag zur Demokratisierung der Gesellschaft leisten – oder, wie es die Satzung der Studierendenschaft ausdrückt, zur Humanisierung aller Lebensbereiche. Deshalb sollen bei uns auch die zu Wort kommen, deren Stimme in den großen und kommerziellen Medien allzu oft nicht gehört wird. So gesehen verstehen wir uns als ein Stück studentische Gegenöffentlichkeit.

Und, so fährt die Redaktion fort, damit ihr niemand politische Einseitigkeit vorwerfen könne, habe sie einen ganz besonderen Gastautor für eine regelmäßige Kolumne gewonnen, der sich in diesen schwierigen Zeiten wenigstens noch traut, einen Klassenstandpunkt zu vertreten:

Als Stimme des Adels meldet sich wöchentlich Baron Friedrich von Einhalt zu Wort. Wir freuen uns auf die luziden Einsichten des sonst eher zurückgezogen lebenden deutschen Aristokraten, den Kenner*innen der High Society liebevoll den „Ekelbaron“ nennen.

Den Abschluss jeder Print-Ausgabe bildet jeweils eine Episode der neuen Comic-Reihe „HLP!“, die der Cartoonist Sebastian Happ exklusiv für die akduell-Redaktion entwickelt hat. Bei Facebook kann die neue Wochenzeitung für Duisburg, Essen und das Ruhrgebiet hier lieb gehabt werden.

In eigener Sache: Ruhrbarone auf Platz 3 bei Ebuzzing – Herzlichen Dank!!!!

Wir sind auf Platz 3 beim Top-Blog-Ranking von Ebuzzing. OK, die letzten Monate lief es hier ganz gut, wir stiegen auch im Ranking, aber Platz 3 ist dann doch eine sehr, sehr große Überraschung, über die wir uns alle freuen. Was Ebuzzing macht?

Blog Ranking nach den von Ebuzzing errechneten Kriterien, basierend auf verschiedenen Parametern (Verlinkungen auf den Blog von anderen Blogs, Shares seiner Beiträge auf Facebook, Twitter,…)

Platz drei heißt also, dass viele von Euch uns nicht nur lesen, sondern auch verlinken und ihren Freunde weiterempfehlen. Und das ist natürlich etwas sehr schönes. Vielen, vielen Dank!!!

Eure  Autorinnen und Autoren des Blogs Ruhrbarone 🙂

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Ab heute gibt es das neue bodo

Heute  erscheint die November-Ausgabe des sozialen Straßenmagazins. Kurz vor den amerikanischen Präsidentschaftswahlen porträtiert bodo das Dortmunder Journalistenpaar Anna Engelke und Jörg Thadeusz. Anna Engelke ist WDR-Korrespondentin in Washington, Grimme-Preisträger Jörg Thadeusz arbeitet als Moderator und Autor. Sie sprechen über ihre Fernbeziehung und über ihr gemeinsames Amerikabuch.

Die Zuwanderung aus den neuen EU-Ländern Rumänien und Bulgarien ist eine Herausforderung für ganz Europa. bodo stellt das EU-geförderte Bildungsprojekt „Schritt-Weise“ vor, dass in Dortmund Familien mit schulpflichtigen Kindern betreut.
Für die Reportage „Wo Europa zu Ende ist“, besuchten Redakteure des Hamburger Straßenmagazins Hinz&Kunzt Familien, die in Hamburg und Dortmund arbeiten, in ihrem Heimatdorf in Ostrumänien.

Das Buch „Die geprügelte Generation. Kochlöffel, Rohrstock und die Folgen“ der Autorin Ingrid Müller-Münch hat in diesem Jahr für

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Wer sich nur um sich selbst dreht, bleibt klein und runzelig

Blogosphäre Foto: litogra Lizenz: CC-by-sa 2.0

Die Petition gegen das Leistungsschutzrecht ist gescheitert und das Wehklagen darüber laut. Ist die Netzgemeinde in diesem Land am Ende? Von Patrick Gensing, Publikative und Stefan Laurin  

Für Wolfgang Michael von Carta hat das Netz seine Kraft verloren und Nico Lumma beschreibt die Netzgemeinde als „klein  und runzelig.“

Lumma hat Recht, Michael nicht: Ja, die „Netzgemeinde ist klein und runzelig, nein, sie hat nicht an Kraft verloren, denn die hatte sie nie.

Wenn die klassischen Medien ein Thema nicht aufgreifen, sind die Blogs in Deutschland nicht in der Lage, ein größeres Publikum zu erreichen und zu mobilisieren. Mal von den Tech-Blogs abgesehen und Markus Beckedahl mit seinem Fachblog Netzpolitik, liegt es daran, dass viele Blogs sich nach wie vor mit Blogs, Facebook und Twitter beschäftigen, gerne Medienschelte betreiben, den Tod der Zeitung voraussagen und den Verlagen erklären, dass sie keine Ahnung vom Internet haben. Eine endlose Schleife  der Selbstreferentialität, die dazu führt, das außer anderen Bloggern , Journalisten  die sich gerne beschimpfen lassen und ein paar hartgesottenen Fans sich niemand für das interessiert, was da so alles geschrieben wird.

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