Essen: Freiraum-Initiative fühlt sich nicht ausgeschlossen

Mit einer Erklärung widerspricht  die Freiraum-Initiative, die 2010 das DGB-Haus an der Schützenstrasse in Essen besetzt hat,  Medienberichte der vergangenen Tage:

Wir fühlen uns aus der RTL-Immobilie (bitte nicht zu verwechseln mit dem DGB-Haus) weder ausgeschlossen, noch spielt „verletzte Eitelkeit“ eine Rolle bei unserer Entscheidung, diese Räume als Freiraum nicht zu beziehen. Im Vordergrund standen zunächst mal Finanzierungsprobleme, da auch bei einer Quadratmetermiete von nur 2,50€ bei etwa 1000qm, im Monat 2500€ plus Nebenkosten und Investitionskosten aufgebracht werden müssen. Ohne die Möglichkeit der Durchführung

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Wie war das mit den Hausbesetzungen im Ruhrgebiet?

Die AG Kritische Kulturhauptstadt und die Ruhrbarone wollen am 23. Februar in der Goldkante in Bochum über die aktuelle Bewegung für unabhängige Zentren im Ruhrgebiet diskutieren. Und dazu brauchen wir Eure Hilfe.

UZDO, Freiraum oder DU it Yourself – in den beiden vergangenen Jahren gab es verschiedenen Versuche zur Gründung unabhängiger Zentren im Ruhrgebiet. Bislang waren alle erfolglos. Ob in Dortmund, Essen oder Duisburg – egal ob über Verhandlungen oder Besetzungen, bis heute gibt es keines der geforderten Zentren. Das ist und war nicht immer so: Das Autonome Zentrum in Köln ist ein Beispiel für eine erfolgreiche Besetzung. Und auch die Geschichte des Bahnhof Langendreer in Bochum, des AZ in Mülheim und des Union Gewerbehof in Dortmund sind eng mit der Hausbesetzerbewegung verknüpft.

Neben ein- oder zwei  Diskussionsrunden – unter anderem zu der Rolle der Ordnungspolitik als Instrument gegen Besetzungen – wollen wir auch eine kleine Ausstellung über Hausbesetzungen im Ruhrgebiet machen. Und jetzt kommt ihr ins Spiel: Wir suchen Zeitungsausschnitte, Fotos und Flugblätter von möglichst vielen verschiedenen Besetzungen im Revier. Gerne auch über die Besetzungen ganzer Zechensiedlungen, die in den 70er und 80er Jahren dazu geführt haben, dass viele Siedlungen nicht abgerissen sondern erhalten wurden.

Also: Wer uns helfen kann bitte bei  info (at) ruhrbarone . de melden.

Dortmund: Nazis besuchten und bedrohten OB Sierau zu Weihnachten

Dortmunds Oberbürgermeister Ullrich Sierau bekam kurz vor Weihnachten Besuch: Von Nazis.

Wie sicher sich die Nazis in Dortmund fühlen beweisen die Aktionen der „Nationalen Weihnachtsmänner“ in den vergangenen Wochen. Sie verteilten Flugblätter vor einer SPD-Veranstaltung in Dorstfeld. Und nun schauten sie beim Dortmunder Oberbürgermeister Ullrich Sierau vorbei – zu Hause. Ein als Weihnachtsmann verkleideter Nazi überreichte Sieraus Frau ein Geschenkpaket. In einem beiliegenden Anschreiben wurden politische Forderungen gestellt und Sierau indirekt bedroht: „Wir vergessen niemanden.“

Von der NPD gab es zu der Aktion Applaus. Sie kommentierte die Aktion der Nazis auf Facebook mit  einem hämischen „Frohe Weihnachten, Herr Oberbürgermeister „ahnungslos“ Sierau“.

Der Besuch Sieraus ist ein weiterer Tabubruch. Die Nazis testen ihre Grenzen aus. Und bislang gilt: Es gibt in Dortmund niemanden, der ihnen diese Grenze aufzeigt.

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Jahresüberblick 2011: Mai

Der erste Mai – es gab den Euromayday in Dortmund und die eher fade Eröffnung der Ruhrfestspiele in Recklinghausen. In den 7oern war da mal mehr los.

Der Fraktionsvorsitzender der Linkspartei vermutete in einem offenen Brief, das wir von der israelischen Armee finanziert – bei uns ist allerdings bis heute kein Schekel angekommen.  Weiter mit den Rechten: In Köln forderte Markus Beisicht vor einem gewohnt kleinen Häuflein seiner Anhänger das Bundesverdienstkreuz für Pro NRW Anhänger. In Wuppertal trafen sich Hamas-Anhänger zu einer antiisraelischen Konferenz – trotz internationale Proteste.

In Dortmund feierte die Vorsitzende der Nordstadt-SPD das Straßenstrich-Aus mit einer Kappelle unter dem Motto „Wir blasen ohne Gummi.“ In Essen wurde das JZ-Papestraße besetzt und sofort wieder aufgegeben.

Und dann gab es noch etwas schönes – ein Straßenbahnmärchen

 

Jahresrückblick 2011: April

Logo eines Flugblatts, dass auf der Site der Duisburger Linkspartei zum Download angeboten wurde.

Es war Ende April, als wir ein antisemitisches Flugblatt auf dem Server der Duisburger Linkspartei fanden.  Das war unser Beitrag zu der Diskussionen um die Frage, wie stark die antisemitischen Tendenzen in der Linkspartei überhaupt waren.

In NRW gab es einen Konflikt um die Frage, ob Clubs an Karfreitag geöffnet sein dürften – wir stritten um das Recht auf Party. Immerhin hatten wir ja in diesem Monat auch ein Ilja Richter Interview. Auch das Thema Kreativwirtschaft beschäftigte uns – sei es als Metropolensimulation oder als Finanzierungsmodell für ECCE – dem European Center for Creative Economy. In Essen gab es Streit um die Sicherheit auf Zollverein, in Dortmund stand der Euromayday an und Markus Beckdahl gründete die Digitale Gesellschaft.

Ein Thema waren auch wieder Einkaufszentren – Essen war auf dem Weg zu Kik-Stadt.

Jahresrückblick 2011 – März

Die Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima änderte innerhalb weniger Wochen die gesamte Energierpolitik in Deutschland und reanimierte ganz nebenbei die Anti-Atom-Bewegung. Hätte man Wochen vorher nicht für möglich gehalten.  in der Nordstadt sorgte eine Demonstration von Prostituierten für Aufmerksamkeit – sie protestierten gegen die Schließung des Straßenstrich. Vergeblich. Rot-Grün in NRW hatte Ärger, weil das Landesverfassungsgericht den Haushalt kippte und in Duisburg begann die Arbeit einer rot-rot-grünen Koalition – mit dem mittlerweile als Top-Ten-Antisemiten ausgezeichneten Hermann Dierkes an der Spitze der Linksfraktion.  Karola Geiß-Netthöfel wurde zu  RVR-Chefin bestimmt und wir fragten uns, ob die Freie-Szene in NRW nicht 2011 am Hungertuch nagen würde.

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Jahresrückblick 2011 – Februar

Der arabische Frühling war auch bei uns ein Thema. Wir sprachen mit  Hamed Abdel-Samad und diskutierten die Frage eines militärischen Eingreifens in Libyen.  Aber auch daheim war einiges los: Der Abstieg Guttenbergs begann – es gibt nun einmal gutes Copy und schlechtes Copy.

Und dann Dortmund: In einem Interview mit Kay Voges erklärte uns der Theater-Chef seine Pläne. Er kündigte auch ein Stück in der Nordstadt an – für die begann das Jahr schlecht. In Dortmund gab es ein regelrechtes Nordstadt-Bashing, bei dem wir nicht mitmachten.

Dafür gratulierten wir dem Werkkreis Literatur der Arbeitswelt zum Geburtstag – wenn auch nicht mit Blumen. Und sonst? NPD-Sites wurden in NRW gehackt und Monica Lierhaus trat wieder vor die Kamera.

Nobelpreisträgerin Shirin Ebadi: So dealt Eutelsat mit dem Iran

Schirin Ebadi Foto: Shahram Sharif Bearbeitet User:Kaveh Lizenz: cc-by-2.0

Am vergangenen Sonntag hielt die iranische Nobelpreisträgerin  Shirin Ebadi eine Rede in der Bochumer Christuskirche. Sie erhob dabei schwere Vorwürfe gegen die Euopäischen Regierungen und den Konzern Eutelsat. Wir dokumentieren die Rede:

Liebe Freundinnen und Freunde, liebe Kolleginnen und Kollegen, sehr verehrte Damen und Herren,  ich fühle mich sehr geehrt, bei dieser Veranstaltung dabei zu sein, die sehr nett und sehr  freundschaftlich und sehr gut ist.

Seid 1979, als die schlechte politische Lage meine Iraner dazu geführt hat, das Land zu verlassen  und ins Exil zu gehen, war Deutschland immer eines der Länder, die Iranerinnen und Iraner mit  offenen Armen aufgenommen hat. Deshalb möchte ich mich jetzt hier bei den Bürgermeistern und  den Stadtverwaltungen verschiedener Städte in Deutschland und auch bei den lieben deutschen  Bürgerinnen und Bürger, die heute hier sind, bedanken, dass sie meine Leute, Iranerinnen und  Iraner, so herzlich und mit offenen Armen aufgenommen haben.

Auch möchte ich mich ganz herzlich bedanken, dass meine liebe Freundin und Kollegin Frau  Moghaddam den 1. Bochumer Menschenrechtspreis bekommt, und ich möchte ihr hier dazu gratulieren.

Jede Preisverleihung gibt uns Gelegenheit, über die Menschenrechtslage in Iran zu sprechen.

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