Jahresrückblick 2011 – Januar

Kay Voges

Mit Kay Voges hat Dortmund seit langer Zeit wieder einen Schauspielchef mit Ideen – und prompt bekam der im Januar Ärger. Ärger mit uns hatten auch in diesem Jahr die Waldis. Gleich im Januar begannen wir den 150. Geburtstag  des Sektengründers  Rudolf Steiner zu würdigen. Und dann war da noch das Kulturhauptstadtjahr gerade vorbei. Zeit, eine Bilanz zu ziehen.   Bilanz gezogen werden musste allerdings noch nicht in Düsseldorf. Die Landesregierung erwies sich als stabil und hält bis heute. Der Preis: Alles in NRW funktioniert nach dem Balu-Prinzip. Unterstützt wird sie mittlerweile von allen Parteien im Landtag. Eine so breite Unterstützung hätte das Djäzz in Duisburg auch gerne. Für das Überleben des Clubs fand im Januar sogar eine Demo statt.  Und dann war da noch die Frage, in welcher Stadt künftig der Ruhrgebietstatort spielen sollte. Unser Vorschlag hat natürlich niemanden interessiert…

Offener Brief gegen die Kriminalisierung von Lothar König

Lothar König Foto: Arbeitskreis Vorratstadenspeicherung Lizenz: CC

Gegen Jenar Pfarrer Lothar König wurde Anklage erhoben, weil er auf einer Demonstration Ton Steine Scherben gespielt hat. Wir dokumentieren einen Offenen Brief gegen seine Kriminalisierung.

Mit Befremden haben wir zur Kenntnis genommen, dass die sächsische Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren gegen den Jenaer Stadtjugendpfarrer Lothar König eingeleitet hat.

Folgend ein Protestbrief, der von mehr als hundert Bürgern aus der ganzen Bundesrepublik unterschrieben worden ist. Unter den Unterzeichnern finden sich nicht nur zahlreiche Bürgerrechtler aus der ehemaligen DDR, die Lothar König seit vielen Jahren kennen, sondern auch Bundes- und Landtagsabgeordnete, die wie wir die Anschuldigungen völlig absurd finden.
Wir fordern die sächsischen Behörden auf, ihre Verfolgungswut gegen mündige Bürger und insbesondere das Ermittlungsverfahren gegen Lothar König zu beenden und sich stattdessen mit den tatsächlichen Feinden der Demokratie zu beschäftigen.

Wir solidarisieren uns mit Lothar König.

Offener Brief:

Unser Freund Lothar König, Jugendpfarrer in Jena und derzeitiger Vater der traditionsreichen Offenen Arbeit in der Jungen Gemeinde Stadtmitte – eine der Wiegen der

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Erfolgreiche Demo von „DU it yourself“ am Samstag

Eine Woche nach der gescheiterten Besetzung einer Schule in Duisburg-Laar ging die Initiative Du it yourself gestern auf die Straße um für kulturelle Freiräume zu streiten 200 gingen mit.

Bei der Duisburger Initiative Du it yourself sind sie mit dem Verlauf der gestrigen Demo für mehr kulturelle Freiräume zufrieden. Nur die in einem Video dokumentierte Versprechung der Stadt, mit den Besetzern über neue Räume zu reden scheint in Vergessenheit geraten zu sein. In einer Pressemitteilung schreibt die Initiative:

 „Wir haben die Demonstration erst am Mittwoch angemeldet. Damit haben wir gezeigt, dass wir innerhalb kürzester Zeit viele Menschen mobilisieren können. Das zeigt uns: Es gibt in Duisburg einen großen Bedarf an unabhängigen sozio-kulturellen

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Liveticker: Anti-Nazi-Proteste in Köln

In Köln Kalk wollen heute gewaltbereite Neonazis um Axel Reitz demonstrieren. Wir berichten mit einem Liveticker ab ca. 10.00 Uhr  von den Geschehnissen in Köln.

9.32 Uhr: Der Kölner Stadtanzeiger meldet, das auf Seiten der Nazis ungefähr 100 Teilnehmer erwartet werden und es zu Verkehrsstörungen kommen kann.

10.24 Uhr: Die erste Meldung ist, daß es noch nicht viel zu melden gibt. Noch ist keiner von uns direkt vor Ort und wir sind auf andere Quellen angewiesen. Laut twitter sperrt die Polizei die erste Kreuzung im Bereich der Demonstration und führt an S-Bahn Stationen im Demonstrationsgebiet Personenkontrollen durch. Google earth sagt, daß auf den Straßen die nach Kalk hineinführen kein morgendlicher Verkehr (mehr) stattfindet.

10.36 Uhr: Wir sind vor Ort. Meldete twitter noch vor ein paar Minuten, daß sich am Versammlungsort der Gegendemonstranten bislang ca. 80 Leute eingefunden haben, sind es nun bereits geschätzte 350-400 Menschen.
Bei bereits zu diesem Zeitpunkt anreisenden Nazis werden von der Polizei KFZ-Kontrollen durchgeführt.

11.05 Uhr: Mit der S-Bahn Station „Trimbornstraße“ steht der Startpunkt der Nazidemo nun fest. Die Polizei führt Personenkontrollen durch und sperrt den Bereich weiträumig ab. Obwohl die Polizei zwei

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Zwischenfall-Benefizkonzert mit den Kassierern

Die Kassierer

Im Sommer brannte das Haus in dem der Bochumer Club Zwischenfall war nieder. Nun soll mit einem Benefizkonzert Geld für einen Neuanfang zusammen kommen.

Der Zwischenfall gehörte über Jahrzehnte zu den wichtigsten Clubs Deutschlands. Wer es laut und dunkel mochte war hier zu Hause. Bei einem Brand im Sommer wurde der Zwischenfall zerstört. Ob und wo es mit dem, Club weitergeht ist noch immer unklar. Um die Chancen für ein Zwischenfall-Comeback zu erhöhen, hat sich die Bochumer Punk-Band Die Kassierer mit Black Devil, Gravity Rail und  Leandra Ophelia Dax zusammen getan. Am 16. Dezember spielen alle vier ab 19.00 Uhr im Riff im Bochumer Bermudadreieck ein Benefizkonzert. Eintritt: 8 Euro.


Kalk macht wieder dicht

Wenn am Samstag Neonazis um Axel Reitz in Köln demonstrieren wollen heißt es wieder „Kalk macht dicht“

Als Pro NRW im November im Kölner Stadtteil Kalk demonstrieren wollte wurde sie schon nach ein paar Metern gestoppt. Unter dem Motto „Kalk macht dicht“ wurde der Aufmarsch der selbsternannten Bürgerbewegung gestoppt. Wenn am Samstag Neonazis um Axel Reitz, den „Hitler von Köln“, in Kalk aufmarschieren wollen, werden sie wieder auf Widerstand stoßen. Hier der Demo-Aufruf:

Kalk macht WIEDER dicht! Den Naziaufmarsch am 10.12.2011 unmöglich machen!

Am Samstag den 10.12.2011 wollen militante Neonazis von den sogenannten “Freien Kräften Köln” eine Demonstration in Köln-Kalk abhalten. Anmelder ist der Pulheimer Neonazi-Führer Axel Reitz. Reitz ist nicht nur einer der bundesweit führenden Neonazis, sondern soll laut einem WDR Bericht auch Kontakte zu den mordenden Neonazis aus Zwickau gehabt haben. Es ist eine ungeheure Provokation, dass Neonazis und mutmäßliche Unterstützer der rechtsterroristischen NSU durch den alternativen und migrantisch geprägten Stadtteil Köln-Kalk marschieren wollen. Bereits am 19.11. war eine Demo der extrem rechten sogenannten Bürgerbewegung “Pro Köln” durch das entschlossene Einschreiten Kalker BürgerInnen und AntifaschistInnen verhindert worden.
Auch diesmal gilt es alles tun, um den Naziaufmarsch unmöglich zu machen!
Die Faschisten wollen sich um 12 Uhr an Kalk-Post treffen.
Darum kommt am 10. Dezember ab 10 Uhr alle auf die Kalker Hauptstraße, damit die Neonazis nicht durchkommen.

KALK MACHT DICHT!

achtet auf aktuelle Infos unter www.antifa-koeln.net

Duisburg: Besetzer-Aktionswoche geht weiter

Die Duisburger Gruppe Du it yourself setzt auch nach der Räumung am Samstag wie angekündigt ihre Aktionswoche fort.

Nach der Räumung ist vor dem Protest: Nach einer erfolgreichen Diskussionsveranstaltung am Montag und gab es am Abend des selben Tages  beim Spiel MSV-Duisburg gegen Fortuna Düsseldorf eine Solidaritätsaktion. MSV-Fans entrollten im Stadion ein Transparent mit der Aufschrift: “ “Duisburg 3.12: Repression statt Kultur?!”

Für den kommenden Samstag ruft Du it yourself nun zu einer Demo in Duisburg unter dem Motto  „Jetzt erst
recht! Sozio-kulturelle Freiräume erkämpfen!“ auf. Los geht es vor dem Hauptbahnhof. Mehr Infos gibt es hier.

Bedankt

Vielen Dank an alle die gestern zur Lesung ins Sissikingkong gekommen sind. Volles Haus nur zwei Monate nach der letzten Lesung in Dortmund – das hat uns sehr gefreut. Schade das Sabine krank war – mit den Bilderrätseln wäre der Abend noch schöner geworden. Wir sehen uns am 14. Dezember im Banditen wie wir in Essen.

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Rottstr5Theater: Das beste freie Theater in NRW ist in Bochum – eine Bestandsaufnahme

Im Dezember schließt das Rottstr5Theater in Bochum seinen zehnteiligen Nibelungenzyklus mit der Uraufführung von Volkers Lied von Werner Streletz ab. Nach der Troja-Trilogie im vergangenen Jahr das zweite Großprojekt des Theaters. „Leuchtturmprojekte“ würde sowas die Politik nennen – tut sie aber in diesem Fall nicht, weil es nicht ihre Projekte sind. Ein Rückblick auf zwei Jahre Rottstr5Theater und zwei Jahre überragenden Erfolg ohne Geld. Von Honke Rambow und Stefan Laurin. 

Als Arne Nobel im Sommer 2009 das vergammelte Gewölbe unter der Eisenbahnbrücke in Bochum mietete, wußte er nicht, wo das hinführen würde. Martin Fendrich hatte hier „Drei Schwestern“ inszeniert und wurde prompt für das Berliner Theatertreffen nominiert und zum Favoritenfestival eingeladen. Ein gutes Omen, das zählt in der abergläubischen Theaterwelt schon etwas. Die Intendanz von Elmar Goerden am Schauspielhaus, wo Nobel mit „A Tribute To Johnny Cash“ einen echten Kassenschlager inszeniert hatte, der nicht nur Goerden, sondern bis heute auch seinem Nachfolger Anselm Weber die Auslastungszahlen rettet, neigte sich dem Ende zu. Wie Arne Nobel hatten und wollten viele Ensemblemitglieder erstmal kein Folgeengagement an einem Stadttheater. Zu starr der Betrieb, zu wenig Platz für die Kunst. Theater machen, das wollten sie aber weiter. Die wahnsinnige Idee von Arne Nobel, ein neues Off-Theater in der Stadt zu eröffnen, kam da zur rechten Zeit.

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