Rache für einen Kriegsverbrecher

Slobodan Praljak begeht Selbstmord vor laufenden Kameras im Gerichtssaal in Den Haag. (c) ICTY

Eine Welle von Drohungen und Angriffen lähmt seit Tagen Kroatiens Antifaschisten und unabhängige Medien – unter anderem renommierte Seiten wie Lupiga und die Wochenzeitung Novosti. Neben Morddrohungen in Social Media lassen kroatische Faschisten in koordinierten Aktionen Facebook-Auftritte von Medien und Antifaschisten schließen. Sie rächen sich für die Berichterstattung über den Selbstmord eines Kriegsverbrechers.

„Danke Euch. Wir haben mitbekommen, dass ihr die Rücknahme unserer Sperre beantragt habt“. Das schreibt erleichtert die Facebook-Seite von Antifa Šibenik heute abend.

Seit Samstag standen sie unter Beschuss von kroatischen Identitären und offenen Neofaschisten wie der Gruppe Urbana Desnica (Urbane Rechte, UD) und der kleinen Rechtsaußenpartei Generacija Obnove (GO), berichtet das Portal Balkanist.

Die Rechtsradikalen hatten Anstoß daran genommen, dass Antifa Šibenik kritisch über Trauerkundgebungen für den ehemaligen General Slobodan Praljak berichtet hatte.

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Späte Gerechtigkeit

Ratko Mladić. Foto (c) ICTY

Schuldig des Völkermords von Srebrenica und Kriegsverbrechen in anderen Teilen Bosniens. So lautet das Urteil des Internationale Strafgerichtshof für das ehemalige Jugoslawien (ICTY) am Mittwoch gegen Ratko Mladić. Mladić war Befehlshaber der Streitkräfte der Republika Srpska während des Bürgerkriegs in Bosnien. Das Schlachten von Srebrenica, dem 8.000 Bosnjaken zum Opfer fielen, hat er selbst angekündigt.

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Ein Bild der Hoffnungslosigkeit

Bosnische Arbeiter warten in Banja Luka auf den Pendlerbus in die Slowakei. Foto: Božidar Mihajlović

Dieses Foto zeigt die Hoffnungslosigkeit der jungen Menschen in Bosnien. Diese Menschen warten in Banja Luka auf den Bus in die Slowakei. Dort werden sie drei Monate lang in einer Fabrik arbeiten. Um 500 Euro im Monat.

Es ist ein schnelles Foto, das Božidar Mihajlović mit dem Handy gemacht hat, als er am Mittwoch einen Freund zum Busbahnhof gebracht hat.

Der Freund, Armin, wird wie die anderen jungen Menschen auf diesem Bild und dutzende weitere zum Arbeiten in die Slowakei fahren. Bis zu 200 Menschen hätten in Banja Luka auf die Fahrt gewartet, schreibt Božidar.

Gut zehn, elf Stunden Busfahrt haben diese jungen Menschen vor sich.

„Armin zittert vor Angst, weil er nicht weiß, wie es in der Slowakei wird“, schreibt Božidar.

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Wo sind die Migranten?

Sitzung des österreichischen Nationalrats. (c) Parlamentsdirektion/Johannes Zinner

Am Donnerstag wird der neue österreichische Nationalrat angelobt. Fast kaum repräsentiert sind Migranten. Das zeichnet nicht nur ein ethnisch verzerrtes Bild der Bevölkerung. Vor allem zeigt es, dass Arbeiterinnen und Arbeiter politisch kaum vertreten sind.

Es sind fünf von 183. So viele Abgeordnete zum neuen Nationalrat haben so genannten Migrationshintergrund. Entweder sie selbst oder ihre Eltern sind im Ausland geboren worden.

Das sind nicht einmal drei Prozent der Abgeordneten.

Diese vier Mandatarinnen und dieser eine Mandatar vertreten sozusagen die mehr als 1,6 Millionen Menschen in Österreich, die im Ausland geboren worden sind.

Das sind mehr als 20 Prozent der Bevölkerung.

Rechnet man die zweite Generation mit ein, hat mehr als ein Drittel der Bevölkerung Migrationshintergrund.

Viel unterrepräsentierter als im heimischen Parlament können diese Menschen gar nicht sein. Sieht man diesen Nationalrat, man könnte meinen, Österreich sei ein praktisch rein weißes Land.

Das lässt nichts auch abseits des Rechtsrucks bei den Wahlen vor drei Wochen nichts gutes erwarten von Migrationsgesetzen.

Wie sollen Gesetze auf die Lebensrealität von Menschen Rücksicht nehmen, die praktisch keine Stimme in Österreichs oberstem gesetzgebenden Organ haben?

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Sie nannten ihn Vladi

Novi Pazar, die Hauptstadt des Sandžak ist das größte Outlet-Center für Jeans in Europa. An zwei Tagen die Woche verkaufen hunderte Händler auf einem Freiluftmarkt nahe dem Stadtzentrum Hosen aus Denim und praktisch alles, was sonst unter dem Begriff Kleidung subsumiert wird. Viele sind ehemalige Gastarbeiter aus Deutschland.

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Sie verkaufen auch sich selbst

Die Kronenzeitung, Österreichs auflagenstärkste Tageszeitung, ist für einen neuen Medienskandal verantwortlich. Sexkolumnistin Gerti Senger rät einer missbrauchten polnischen Putzfrau,  den mutmaßlichen sexuellen Missbrauch durch ihren Arbeitgeber hinzunehmen, sollte sie mehr Geld verdienen wollen.

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Mehr Bildung braucht das Land

Der Konflikt um das Bildungssystem spaltet die kroatische Gesellschaft. Große Teile der Zivilgesellschaft fordern, dass es wie versprochen modernisiert wird. Die Rechtsregierung unter Führung der nationalistisch-konservativen HDZ versucht offenbar, kirchennahe und konservative Inhalte in die Lehrplanreform mit einzubringen. Dagegen sind landesweit zehntausende Menschen auf die Straße gegangen. Balkan Stories hat die Proteste in Zagreb begleitet.

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Mit der Faust in der Tasche

(c) Majda Turkić

Kärntens Sozialdemokraten und Grüne haben die Kärntner Slowenen im Stich gelassen. In der neuen Kärntner Landesverfassung sollen sie auf Druck der ÖVP de facto zum Verschwinden gebracht werden. Bei der missglückten Schmierenkomödie ballt sich mir die Faust in der Tasche zusammen. Ein persönlicher Kommentar.

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