schurians runde welten: Global Player

Foto: Ruhrbarone 

"Jetzt gewinnen wir hier immer." (Martin Maltritz)

Dass Fußball spielen auch nur eine Arbeit ist, weiß, wer sich Spiele in Schottland ansieht. Es ist deshalb überhaupt kein Zufall, dass es ein schottischer Profi war, der für dieses denkwürdige Urteil am Internationalen Sportgerichtshof gesorgt hat: Dank Andrew Webster wird die Macht der Clubs über ihre Spieler eingeschränkt. Der moderne – auf reichlich Schmerzensgeld fußende – Menschenhandel wird etwas fairer, die Freizügigkeit der balltretenden Angestellten gestärkt.

Fortan dürfen Profis nach zwei, maximal drei Jahren ihren Arbeitsvertrag einseitig kündigen. Der bisherige Club erhält keine Ablöse mehr, sondern eine Entschädigung, die sich am Gehalt des Abgängers orientiert. Einzige – höchst fragwürdige – Einschränkung: Der Spieler muss ins Ausland wechseln.

Foto: Ruhrbarone


Da, wo Andrew Webster dem Ball hinterher läuft, fühlt sich alles etwas kälter, feuchter, schwerer an. Auch dieses Pokalspiel in Paisley war nichts als harte Arbeit für alle Beteiligten: Die Maskottchen, Pandabären mit Bierbauch, mussten sich in der Halbzeitpause mit den Ersatzspielern warm machen. Die Zuschauer warteten bis zum Schlusspfiff auf einen Treffer und warteten und warteten. St. Mirrens Mittelstürmer namens Mehmet unterlief tatsächlich jeden Abschlag seines Torwartes. Nur die leise aufkeimende Angst meiner deutschen Kleingruppe vor einer Verlängerung war natürlich unbegründet. Das unentschiedene Spiel muss wiederholt werden. St. Mirren muss nach Dundee. Ohne deutsche Kleingruppe.

Schwierig zu sagen, was das Webster-Urteil auslösen wird. Ich glaube, dort wo Fußball Arbeit ist, wird es immer hektischer zugehen. Ein Verein, der mit Spielern und Ablösesummen spekuliert, weil ihm nichts anderes übrig bleibt, als die besten Spieler mit Gewinn zu verkaufen, um weiterhin ein konkurrenzfähiges Team aufbieten zu können, sprich: der VfL Bochum wird förmlich zum Spielerverlauf gezwungen. Wenn Profis schon nächste Saison kündigen können, müssen sie an den Mann gebracht werden, so lange es Geld für sie gibt.

Ich glaube, hier irrt der eigentlich so angenehm unaufgeregte Bochumer Geschäftsführer Ansgar Schwenken, wenn er auf deutsches Arbeitsrecht pocht. Was im Arbeitsplatzwechsel zwischen EU-Staaten gilt, wird auch in Deutschland durchgesetzt. Zum Schaden der kleineren Clubs. Und der noch kleineren. Und der noch kleineren…

Andererseits, ein Verein, der in Bremen gerade eines der ehernen Naturgesetze des Fußballs aus den Angeln gehoben hat, der wird wohl auch dieses Erdbeben auf dem Transfermarkt überstehen. Wir anderen müssen uns dank Globallisierung daran gewöhnen, das wir, kaum das wir einen Spielernamen stolperfrei, unfallfrei, stotterfrei aussprechen können, schon einen nächsten lernen müssen.

Netzer der Woche: Calli

  Screenshot: sport1.de

"Ja klar, ich bin wieder mitten bei der Arbeit. Thailand-Urlaub vorbei, schade, war wunderbar, aber jetzt freu ich mich natürlich wieder auf die Bundesliga."


Reiner Calmund, der Ex-Fußballmanager und Profi-Esser, testet die Bundesliga. Callis große Überraschung:
Mit "ganz viel Glück" steigt keiner ab. Selbst der MSV Duisburg nicht.

Natürlich arbeiten überall nur "Riesentypen". Ob Michael Zorc, Walter Hellmich oder Werner Altegoer. Oder "der alte Sack" Hermann Gerland. Lauter "Positiv Bekloppte". 

Eigentlich bleibt nur eine Frage offen vor dem Start der Rückrunde: Mit wem nur telefoniert, nein, wen textet Calmund da ohne Erbarmen zu, is‘ ja schlimmer als chinesische Wasserfolter.

Geduzt und ausgebuht

Nur eine Anmerkung zum Tag bei Nokia:

Foto: Ruhrbarone

Was hart ist und verwirrend, von Menschen rausgeworfen zu werden, die geduzt werden, die Olli P. oder Timo heißen. Von Vornamen. Ikeas. Freundlich, nett, bunt. Voller Unternehmenskultur. Von Mitarbeitern unter Mitarbeitern in einer Familienfabrik, der Nokia-Familie. Chefs, die tatsächlich nach Nordrhein-Westfalen reisen, um mit einer Ministerin zu sprechen und einem Staatssekretär. Die diskutieren, die ihre Leute an der langen Leine lassen, und dann eines Tages doch einfach "Schluss jetzt" sagen, wie Väter, denen im Kinderladen einmal zu oft Farbe ins Gesicht gespritzt wurde.

Es gab in Bochum übrigens ein erstes Nokia-Opfer vor vielen Jahren. Ein chinesisches Restaurant am Kortländer, Lieblingsgaststätte der kollektiven Finnen, wo sie tranken und aßen. Als die Nordostler ausblieben, schloss der Laden.

Hinterhof, Unterhaus, Wuppertal

Foto: Archiv

"Die eher schlechteren Bedingungen im Stadion am Zoo, wo halt kein Bundesliga-Rasen liegt, hätten eher für uns gesprochen." (Georg Kreß, Fußballmanager, Wuppertaler SV)

Wuppertal ist ein Stausee aus Straßen, Stahl und Steinen. Ein Häuserfjord, aus dem Baumberge wachsen. Tausendfach geflickte Autobahnen, Flutlicht. Sonst Finsternis und über die Wupper gehen. Nur Ortsunkundige denken an Tod und Gottweißwas. Die anderen wissen, man macht sich nur die Hosenbeine nass in dem Bachbett.

Wuppertal ist interessant. Ich kenne es kaum, dabei liegt es nur dreißig Kilometer weg. Beim Durchfahren ist es wie die Emscherzone, ein Subventionsloch, trist, versoffen, dreckig. Ungeschminkt. 

Einmal holte ich eine Badewanne von dort. Ich wusste es vorher: Sie rauchen Van Nelle, sie färben sich die Haare mit Henna, trinken Schwelmer Altbier, hören Bots, kochen wie Horst Lichter – wenn es gut geht – und stellen Karusselfiguren in ihre Wohnungen. Beziehungsweise Lagerräume.

Sie sind nett im Hinterhof zwischen Dortmund und Düsseldorf, im Bergischen Land. Sie sagen du, sagen dufte, sagen Menno. Verscherbeln ihr Zeug auf Ebay, der Bucht, dem Tal. Kriegen nichts dafür, kommen trotzdem, hundemüde: Sie waren hier schließlich mal Kaufleute, Unternehmer. Bewohner eines Landstriches, der industriell was hermachte, als Oberhausen noch leise vor sich hin kokelte.

Niemand nimmt Anteil am Tal der Trauer. Längst so kaputt wie das Nordruhrgebiet, wie Gelsenkirchen. Schlimmer noch: Der Wuppertaler SV hat sich am Dienstag die Schalke-Arena zu Gelsenkirchen angemietet für das Pokalspiel gegen Bayern München. So weg vom Schuss ist Wuppertal, so verzweifelt.

Im Stadion am Zoo, der ehemaligen Radrennbahn, wo die Böschung rutscht, und das Kasino zerschmissene Fensterscheiben hat, hätten sie eine Chance gehabt, auf Regionalligamatsch gegen Toni Klose. Stattdessen spielen sie auf dem Luxus-Schieberasen, verkaufen den Heimvorteil an die Revier-Bazis, weil es gegen die Bayern geht. Müssen Kasse machen, die armen Schlucker aus dem Unterhaus. Ich mag, was Mike Rietpietsch sagt, der rechte Läufer beim WSV: "Den Pokal werte ich als Bonbon, das lutschen wir, dann geht es weiter." Der Drops ist gelutscht.

Werbung

Italiens Nokia

Foto: Archiv

 

Ihr werdet nicht mehr ruhig schlafen. Bastarde! Ihr habt ein Herz aus Stein und ein volles Bankkonto. Ihr habt so viele Familien ruiniert. Die ganze Welt soll wissen, was ihr angerichtet habt! klick

Globalisierung ist schwer, wenn wir schon Europäisierung nicht hinkriegen:

Im nahen Italien wird gerade nicht etwa ein finsterer finnischer Konzern für Ausbeutung, Raubtierkapitalismus ins Gebet genommen, sondern die Ruhrpottfirma ThyssenKrupp. Nach einem Feuer im Dezember sind mittlerweile sieben Arbeiter eines Turiner Stahlwerks ums Leben gekommen. Jetzt soll die EU-Kommission den Fall überprüfen. Und ? Juckt das hier irgend wen? .

Die Süddeutsche Zeitung erklärt sich das mit traditioneller Ignoranz im deutsch-italienischen Verhältnis.
Ich glaube es ist finsterer, schlichter, unmoralischer:

Wenn Nokia deutsch wäre, und Bochum belgisch, die ganze Chose wäre uns Globalisierungsgewinnlern so was von egal.

Andererseits, noch etwas Erbauliches für die Demonstranten in Bochum, morgen um 5 vor 12: Im italienischen Terni haben sie vor ein paar Jahren mal so viel Druck aufgebaut, dass der Multi nach einem Jahr Schlacht nokia-artige Schließungspläne zurücknahm. Und, wie hieß die Firma? klick!

schurians runde welten: Es macht wieder Bum, Bum

Foto: Archiv

 

"Dann schwimmen wir im Geld!"

(Schalke-Präsident Josef Schnusenberg)

Ich war ein Tenniskind. Im Clubheim gab es Raider und Fanta, draußen viel Asche und keine Freunde. Ich bin nicht warm geworden mit den Familien in Freizeitkleidung, mit dem Training in der Traglufthalle.

Heute sind mir die "privaten Trainerstunden" bei Günter S. peinlich. Aber damals trug ich eine arschteure Jacke aus bunten Lederstreifen, die wir in Rom gekauft haben in der Nähe der spanischen Treppe. Wir rauchten Dunhill im Hotel Sacher. Machten Lichthupe auf der linken Spur. Wohnten auf tiefen Teppichen im Airport Hotel am Frankurter Flughafen, wenn jemand aus Übersee abgeholt wurde. Ich ging zum Studium mal besser ins Ruhrgebiet und häufiger zum Fußball.

Apropos: In Australien finden gerade die Australian Open statt, das früheste Grand-Slam-Turnier des Jahres. Und das erste, auf dem Polizisten gegen renitente Zuschauer vorgehen. Ein griechischer Fanblock soll sich so daneben benommen haben, dass die Polizei gegen zehn Personen, darunter den halbnackten Rädelsführer, Pfefferspray einsetzte. Ein Polizeieinsatz auf dem Tenniscourt. Ich sehe schon die Agenturberichte vor mir:

Bye-Bye Fußball, Bum-Bum Boris

Immer häufiger werden Tennisarenen – nicht Fußballstadien – zum Schauplatz von Gewaltaktionen so genannter Sportfans. Die Generation Golf tobt sich aus. Innenministerium plant Einsatz von Drohnen.

Ich frage mich, wann ich wieder zum Tennis gehe, weil mir Fußball peinlich ist?

McDonalds trägt Hotpants

                                                                Foto: Hooters-Angestellte in Singapore

 

Wenn man diesem Zähler trauen kann, wird am 31. Januar in Bochum eine, wie sagt man, Gastwirtschaft eröffnet, die auf deutsch Möpse hieße. Da es sich um die zweite deutsche Dependance einer US-amerikanischen Kette handelt, heißt der Laden Hooters, es gibt Hamburger und Hühnerflügel und bedient wird man(n) ausschließlich von Kellnerinnen in orangenen Hotpants und weißen T-Shirts. Bochum ist die zweite Niederlassung der "wings of germany", so nennt sich der deutsche Arm von Hooters, die andere hat vor zwei Jahren im saarländischen Neunkirchen eröffnet, dort ging man hin, weil es in der Nähe Gi-Kasernen gibt.

Der Laden im Bochumer Bermudadreieck ist also der erste richtige Angriff auf den deutschen Markt, sollte bereits im Dezember aufmachen. Es zog sich etwas hin und es gab reichlich Ärger in Bochum. Die Chefs des größten Kneipenviertels des Ruhrgebiets kritisieren die Mischung aus Sex und Fett, sprechen von Chauvinismus, haben den Verpächter aus dem Vorstand der Interessengemeinschaft geworfen. Und natürlich, haben sie Recht mit der Kritik am Playboy zum Futtern und mit der Befürchtung, dass das Dreieck zum Tummelplatz von heftigen Junggesellenparties wird – bislang finden hier eher Junggesellinnenparties statt.
 
Andererseits ist das Dreieck – auch ohne Hooters – längst eine am Wochenende von bergischen und sauerländischen Trinktouristen übervölkerte, überteuerte Kneipenmeile aus Gastroketten geworden. Der einstige Charme ist verflogen. Und wahrscheinlich regt sich deshalb kaum jemand auf über Hooters, weil man den Bermudadreieck-Chefs ihre Kritik angesichts der Kommerzialisierung im Thekenterritorium nicht abnimmt.
 
Deshalb folgt hier eine glaubwürdigere Kritik an Hooters: Frauen, die in den USA bei Hooters kellnern, müssen unterschreiben, dass sie keinerlei Probleme damit haben, sich in einer sexualisierten Atmosphäre zu bewegen und mit Dienstkleidung und aufreizendem Gehabe für die Verkaufssteigerung der Marke zu sorgen. Gibt es in Bochum wirklich Frauen, die so einen unterirdischen Scheiß unterschreiben beziehungsweise mitmachen wollen?
 
Da es aber wahrscheinlich doch genug bescheuertes Personal gibt, noch eine Info: Hooters deutscher Zweig hat zwei Geschäftsführer mit Sitz im Saarland. Und was machen Michael Rennig und Axel Umlauf sonst so? Sorgen für das Radioprogramm in den deutschen McDonald’s Fillialen. Wenn sie also wirklich was gegen Hooters unternehmen wollen, sollten Dreieck-Manager einfach mal bei McDonalds nachfragen, ob die Familienrestaurant-Kette gerne gemeinsame Sache macht mit Leuten, die Möpse verkaufen?

Werbung

Bandenmäßiger Betrug


Der DFB hat seinen ehemaligen Bundesliga-Schiedsrichter Robert Hoyzer auf 1,8 Millionen verklagt. Heute begann der Prozeß vor dem Berliner Landgericht. klick


1,8 Millionen sind ein hübsche Stange Geld für einen, der für seine Schiebereien auf dem Sportplatz gerade mal einen Plasmafernseher und nicht mal 70.000 Euro bekam. Aber der DFB ist nicht etwa fies gegen den Spielmanipulierer Hoyzer, der DFB will nur sein Geld zurück. Hat zumindest der Richter erklärt, und das geht so:


1,8 Mio, das wären zum einen die 1,5 Millionen Euro, mit denen der Verband seinerzeit den Hamburger Sportverein abfand. Der HSV flog im August 2004 unter Hoyzers Spielleitung auswärts gegen den kommenden Zweitligaaufsteiger Paderborn mit 4:2 aus dem Pokal. Ohne Hoyzer und die beiden zweifelhaften Elfmeter für die Ostwestfalen wäre das nie und nimmer passiert. Denn merke: A) der HSV scheidet auswärts
nie gegen unterklassige Clubs aus dem Pokal. Und B) Paderborn kann im Pokal nicht gegen Höherklassige gewinnen; deshalb gehört auch hinter den Folgesieg über den MSV Duisburg zumindest ein dickes Fragezeichen.


1,8 minus 1,5, es fehlen noch 300.000 Euro. Die macht der Verband für den "Außerordentlichen Bundestag" am 28. April 2005 geltend, den es ohne Hoyzer ja nicht gebraucht hätte. Eine Versammlung, 300.000 Euro. Hui. Und eine super Idee, das Verursacherprinzip auf politische Debatten und Zusammenkünfte anzuwenden: Wenn also der Bundestag die Hartz-VW-Affäre bespricht, flattert nachher eine Forderung an den ehemaligen VW-Mann. Wenn der NRW-Landtag das WestLB-Boxclever-Desaster diskutiert, geht einfach eine Rechnung an Herrn Sengera. Und die Plenardebatten über Schäubles Überwachungswahn, muss der Innenminister selbst blechen. Toll. Noch geschickter ist, dass der DFB bei diesem Außerordentlichen Bundestag auch gleich Ausbildungsordnungen und Oberligastatuten behandelte. Wenn alle schon mal da sind. Der Hoyzer zahlt ja!


Ach ja, Robert Hoyzer war selbst übrigens nicht im Gericht. Er sitzt im Knast und schreibt offenbar gerade ein Enthüllungsbuch über Schiedsrichterbestechungen, was der DFB natürlich nicht so gut findet, aber mit seinen Schadensersatzforderungen doch wahrscheinlicher macht. Der 28-jährige Berliner braucht schließlich Geld. Und mit seiner Domain allein wird er wohl auch nicht satt.

Ich frage mich übrigens schon sehr lange, was Hoyzer eigentlich in den Knast gebracht hat, außer Brothaftigkeit und die Freundschaft zu Axel Kruse. Dass er Spiele verschoben hat, dass seine Mitwisser respektive Kumpanen ein paar Wetten gewonnen haben, macht ihn nicht zum Verbrecher an der Menschheit, nicht zum bandenmäßigen Betrüger. Oft genug erreichte Hoyzer trotz merkwürdiger Entscheidungen nicht das gewünschte Resultat und die Kohle war futsch. Und gehört nicht zum Betrug ein Geschädigter? Mir will außer www.robert-hoyzer.de (hihi) aber partout keiner einfallen. Und der klagt ja bekanntlich über und gegen viel größere Trickbetrüger: klick !

Neues aus dem Fahrerlager

Rettet die Winterpause: Lars Laser (5. v. links)  Rettet jede Winterpause: Lars Laser (5. v.l.)
 
 
 

Schöne Scheiße, es ist Anfang Januar, kein Fußball außer klick und klick. Stattdessen laufen Randsportarten mit pseudoakademischen Titeln: Kombinierer, Biathlon, Klassischer Stil.

Wie gut, dass es wenigstens Trainingslager gibt, denn da passieren die dollsten Dinger . . .

"Unterschiedliche Reaktionen löste dann gestern vormittag das Missgeschick von Lars Laser aus, als die Spieler schon auf dem Rasen waren. Der 33-jährige Fahrer des Mannschaftsbusses, der sich schon am vergangenen Mittwoch auf den 3500-Kilometer-Weg in die Türkei gemacht hatte, übersah beim Wendemanöver den Basketball-Korb auf dem Parkplatz des Arcadia-Football-Centers. "Korb im Bus", rief ein Fan. Und die Reste der Heckscheibe, die Lars Laser komplett herausschlug, ehe er lächelnd zum Staubsauger griff, waren beliebt – vor allem die des Schriftzuges FC Schalke 04. "Ich habe die 0", sagte die Düsseldorferin Anne Bühner. "Er hat die 4." Er ist Marc Alexander und Schalke-Fan aus Weyhe bei Bremen.
Die Fahrt zum Spiel gegen den SC Freiburg in Kundu wollten die Schalker erst mit einem Ersatzbus bestreiten. Laser ahnte, dass das Warten auf die neue Heckscheibe länger dauern würde. Das Mercedes-Werk in Istanbul wurde informiert. Aber nach notdürftigem Herrichten des Gefährtes ging es dann zur Partie.
copyright derwesten.de klick

 

"Ich habe die Null, er hat die vier!" Aber sonst geht’s noch!

Ach ja, Lieblingsreiseziel der Erstligisten ist diesmal wieder Spanien mit sieben Clubs, vor der Türkei (5), Portugal (4) und Dubai (3).