Vor knapp sechs Wochen ist mein Navigationsgerät im Auto kaputt gegangen. Mist. Ein teures Ding, hat mich mal 300 Euro gekostet. Warum es kaputt gegangen ist, keine Ahnung. Vielleicht weil die Garantie vor drei Monaten abgelaufen war.
Ich habe zunächst versucht, wieder ohne Navi auszukommen, wie früher. Das war aber schlecht, weil ich viel unterwegs bin und eben auch viel in Gegenden, in denen ich mich nicht auskenne. Dann habe ich von Skobbler gehört. Einer Navigationssoftware für Smartphones. Ich hab das Teil mit meinem iPhone getestet, war begeistert und stelle hiermit fest: Die Zeit der externen Navigationsgeräte geht zu Ende. Wie Fotoapparate heute in Handys sitzen, wird in Zukunft in jedem Telefon ein Navi sein, den man überall einsetzen kann. Wozu also noch ein weiteres externes Gerät, dass ich überflüssigerweise mit mir rumschleppen muss – solange mein Telefon ein Display hat, das groß genug ist, um darauf einen Straßennamen zu lesen.
Foto: Skobbler-Navigation
Aber der Reihe nach: Wie gesagt, ich habe ein iPhone. Und ich nehme an, jede Menge Leute da draußen haben zu Weihnachten ebenfalls ein iPhone oder ein anderes Smartphone geschenkt bekommen. Und für fast alle Cleverlehandys gibt es eine Applikation namens Skobbler. Das ist eine Software, die je nachdem zwischen 5 und 9 Euro kostet. Die Tarife schwanken. Mal, weil Skobbler auf Druck der größeren Navi-Softwarehersteller die Kurse für den Download erhöht, mal weil die Firma die Preise als Werbegag runtersetzt. Auf jeden Fall ist Skobbler die mit Abstand billigste, verfügbare Steuerungssoftware. Für mich der beste Einstieg, um zu testen, ob das praktikabel ist, das navigieren per Telefon.
Skobbler wird noch weiterentwickelt. Momentan gibt es nur die Beta-Version auf dem Markt. Die Software ist deshalb nicht perfekt, niemand sollte das erwarten. Beispielsweise kann man nur vertikal navigieren. Horizontal im Landscape-Modus funktioniert es nicht. Die Karte gibt es nur in 2D. Das nervt, weil die Sicht bescheiden ist. Dann wird die Karte nur genordet angezeigt. Das bedeutet: ich bekomme nicht optisch in Fahrtrichtung vorgegeben, ob ich rechts oder links abbiegen muss. Ich muss immer wissen, wo gerade Norden ist, wo ich herkomme und wo ich hin will. Auf den Bildern oben sieht das OK aus. Aber fahrt mal nach Süden. Dann zeigt der Pfeil steil nach unten, und rechts ist links.
Außerdem ist der Farbkontrast der vorgeschlagenen Route zu Strecken, wie Autobahnen oder Landstraßen, bei Skobbler von hellorange zu dunkelorange auch eher bescheiden. Man sieht nicht wirklich, wo es langgeht. Auf den Abbildungen oben ist das gut zu sehen. Der Kontrast ist zu schwach.
Aber: trotz allem, es geht. Nach ungefähr fünf Minuten Eingewöhnungszeit kann ich mit Skobbler navigieren. Mein Telefon führt mich an jeden gewünschten Ort in Deutschland, in Österreich und in der Schweiz. Einziger Nachteil – wer keine Datenflatrate auf seinem Handy hat, kann sich Skobbler nicht leisten, da die Kartendaten aus dem Internet ständig nachgeladen werden. Das ist unglaublich teuer.
Wie ich gelesen habe, will Skobbler in der nächsten Zeit die dicksten Probleme beseitigen. Sowohl Landscape-Modus und Fahrtrichtungsnavigation sollen eingeführt werden. Zudem soll das Kartenmaterial auf Open-Street-Maps umgestellt werden. Das ist zu begrüßen.
Denn die reine Funktionalität ist OK. Der Nachteil der suboptimalen Fahrtstreckenführung wird mit Richtungs-Symbolen wie Rechts- oder Linksabbiegepfeilen ausgeglichen. Auf Tempolimits werde ich ebenfalls hingewiesen. Die Grafik ist angenehm ruhig. Die Ziele können schnell und unkompliziert eingegeben werden. Ich bekomme eine gute Übersicht über meine letzten Fahrtstrecken, ich kann Routen planen und Fahrtstrecken wählen. Bei Bedarf werden spezielle Strecken für Fußgänger ausgeworfen.
Nur bei der Eingabe von regelmäßigen Zielen unter dem Menupunkt „Favoriten“ ist die Software etwas umständlich. Ich muss über die normale Navigation gehen und kann erst vor dem Start der Routenführung ein verstecktes Untermenu ansteuern, um dort eine neue Adresse als Favorit abzuspeichern. Aber selbst bei diesem Nachteil muss man einen Vorteil nennen. Denn der Email-Support bei Skobbler ist unglaublich schnell und hilfreich. Nachdem ich vier Stunden nach der Einstellung für die Adressspeicherung gesucht habe, hat mir der Support über Nacht den richtigen Weg gewiesen. Das ist gut. Allerdings brauche ich bei allen anderen Navigationssoftwares keinen Support. Das ist besser.
Mein Fazit nach dem Skobblertest: Wer nur hin und wieder einen Navi nutzt, dem ist mit der momentan fünf Euro billigen Software geholfen. Das Ding auf dem Telefon macht jeden Garmin für einen Manchmalnutzer überflüssig – solange er eine Datenflatrate besitzt. Ohne Flatrate ist Skobbler nicht zu empfehlen. Das ständige Nachladen der Kartendaten ist zu teuer.
Trotz der Nachteile ist für mich seit dem Skobbler-Test klar, dass ich nie mehr ein externes Navigationsgerät kaufen werde.
Das wichtigste Argument. Ein externes Navi kostet irgendwas zwischen 100 und 500 Euro. Da komme ich immer besser mit einer Handysoftwarelösung klar – bei allen Nachteilen – und wenn es Skobbler für fünf Euro ist.
Ich bin sicher nicht der einzige, dem das so geht. Skobbler war zeitweise die meistgekaufte App im iPhone App-Store. Wie zu lesen ist, war der Skobbler-Erfolg im Apple App-Store so groß, dass selbst der Konkurrent Navigon Apple aufforderte, Skobbler aus dem App-Store zu entfernen. Dies ist deswegen spannend, weil Skobbler ursprünglich von Navigon betrieben wurde und später aus strategischen Gründen an ehemalige Mitarbeiter verkauft wurde.
Wie dem auch sei, mir war die Billigsoftware Skobbler nicht gut genug. Ein bisschen mehr Luxus wäre schon cool, dachte ich. Mein Ausschlusskriterium war vor allem, dass Skobbler erst im Laufe des Frühjahres eine Fahrtrichtungsnavigation bekommen soll. Auf die Dauer ist mir das Umdenken in Nordrichtung auf der 2D-Karte zu umständlich. Gerade, weil ich viel unterwegs bin.
Foto: Navigon MobileNavigator
Ich hab mich umgeschaut und zwei kostenpflichtige Softwarelösungen für das Handy unter 100 Euro gefunden, die diesen Nachteil nicht haben und damit alles aus dem Rennen schlagen, was ich mir an externen Navigationsgeräten vorstellen kann.
Zunächst will ich auf den Navigon MobileNavigator eingehen. Das Ding kostet in der iPhone-Variante Deutschland-Österreich-Schweiz (D-A-CH) derzeit 55 Euro im App-Store. Als ich die Software runtergeladen hatte, und das erste mal testete, dachte ich nur noch: „WOW“
Die Steuerung ist grandios einfach. Nach Hause bringt mich das Gerät mit einem Klick. Sonderziele wie Tankstellen, Parkplätze oder das Restaurant in der Umgebung finde ich mit zwei Klicks. Die Verknüpfung mit Google etwa bei der Kinosuche ist einfach, komfortabel und clever.
Auch die Streckenführung gefällt mir gut. Besonders die Kontraste auf dem Bildschirm sind mir positiv aufgefallen. Ich kann das Telefon als Navi im Landscape-Modus benutzen und finde meinen Weg.
Ich habe mit der Software sofort ein Auto-Einbauset für mein iPhone gekauft. Das hat 20 Euro gekostet. Das war leider absolut nötig, denn die Stromversorgung bei der Navigation per Handy ist ein echtes Problem. Fressen auch so schon Smartphones Energie wie das Krümmelmonster Kekse, kann man beim Navigieren zusehen, wie die Batterie ausgesaugt wird. Bei einer Fahrt rutsche die Ladung von 100 auf 0 Prozent in weniger als zwei Stunden. Mit dem Autoset habe ich das Problem nicht mehr. Ich kann das iPhone an den Zigarettenanzünder anschließen.
OK, dann gefällt mir beim Navigon noch, dass ich beim Navigieren telefonieren kann. Ein echter Vorteil für ein Telefon. Allerdings muss ich dazu nach dem Beginn des Telefonates die Navigation neu starten und die Zieladresse neu eingeben, beziehungsweise über den Menupunkt „Letzte Ziele“ erneut anklicken. Das ist ein kleiner Nachteil. Im Verhältnis zu Skobbler ist das aber immer noch ein Killer, denn bei der Billigsoftware geht das gleichzeitige navigieren und telefonieren gar nicht.
Viele Nachteile habe ich bei Navigon nicht gefunden. Allenfalls bei der Nachsteuerung bei schwierigem GPS-Empfang ist die Software ein wenig dumm. In den Schweizer Bergen hat mich das Ding neben Landstrassen auf Kuhweiden vermutet oder in Gegenrichtung auf der Autobahn verortet. Aber da ich aus dem Fenster sehe, wenn ich fahre und erkenne, ob ich im Gegenverkehr oder auf der Kuhwiese fahre, waren das keine echten Probleme – zumal die Störungen nach wenigen Sekunden wieder verschwanden.
Negativer ist jedoch, dass der Navigon mich in den Innenstädten des Ruhrgebietes auf Umwege schickte, etwa wenn ich wegen einer Baustelle anders als geplant abbiegen musste. Mir ist das viermal passiert. Einmal war der Umweg quer durch Essens Nordviertel satte vier Kilometer lang. Das nervte schon. Anstatt mir die Anweisung zum Umdrehen zu geben, schickte mich Navigon die ganze Kruppallee hoch.
In der Steuerung war es nervig, dass ich mich kompliziert quer durch das Menu klicken musste, um den Ton der Ansagen ab- oder anzustellen. Gerade beim Fahren ist das nicht praktikabel. Dafür wird aber zwischen Tag- und Nachtmodus automatisch gewechselt – ohne dass ich wie bei den Wettbewerbern klicken muss.
Positiv ist noch zu erwähnen, dass ich die Adressen von Freunden aus meinem Kontaktbuch einfach anklicken kann. Das ist ein gutes Feature. Soweit so gut.
Als Extra ist noch ein zusätzliches Softwarepaket kauf- und installierbar, dass Staumeldungen in die Navigation einbettet. Diese Nummer kostet etwa 20 Euro.
Mein Fazit: Zum Kauf der Navigon App kann ich guten Gewissens raten. Eine tolle Software.
Der Hammer ist jedoch die TomTom-Lösung für das iPhone. Wie beim Navigon kann ich mein Telefon als vollwertigen Navi nutzen. Die Grafik ist in beiden Programmen äußert angenehm. Ich habe die Landscape-Ansicht und die Wahl zwischen 2D und 3D.
Foto: TomTom
Besonders hilfreich ist der Wechsel in Detailansichten samt Spurassistenten bei Autobahnfahrten, wenn ich nicht genau weiß, welche Fahrbahn ich wählen muss. Wie der Navigon gibt mir der TomTom in 3D eine Detailansicht der Streckenführung vor und weist mir mit grünen Pfeilen den rechten Weg. Während Navigon sogar die Schilder an der Autobahn samt allen Daten nachbildet, gibt mit der TomTom hier auf dem nachgebildeten Schild nur die wichtigste Information weiter – nämlich die Stadt, die ich als nächstes ansteuern muss. Ich finde das besser, als zu viele überflüssige Mikroinfos.
Wirklich angenehmer als den Navigon machen TomTom jedoch andere Features. Und zwar werden hier nach der Berechnung der Route zunächst in einer Zusammenfassung die wichtigsten Daten wie Dauer und Distanz der Reise auf einen Blick angezeigt. Das gefällt mir echt gut.
Zudem kann ich beim TomTom folgende Daten bei laufender Navigation immer auf einen Blick kontrollieren: Ich sehe die Entfernung bis zum Ziel, die ungefähre Fahrtdauer, meine Geschwindigkeit, die Entfernung bis zur nächste Richtungsänderung, und ganz wichtig, um wie viel km/h ich gerade das geltende Tempolimit überschreite. Ist der Führerschein in Gefahr, leuchtet die Tempoangabe rot. Das ist verdammt hilfreich. Vor allem, wenn man im Tempowahn an Köln vorbei brettert. Bei der Konkurrenz muss ich für diese Angaben immer erst rumklicken, was mich beim Fahren massiv stört.
Klar gibt es bei den anderen Softwares auch Tempo-Warnungen, aber nicht so auffallend gut. Bei Navigon erscheint ein kleines Ausrufezeichen am Tempolimit-Schild, das ich glatt übersehe, wenn ich kurz auf das Gerät schaue. Die nervigen akustischen Warnansagen hatte ich bei Navigon und Skobbler ziemlich schnell abgestellt, da ich andauernd alle 30 Sekunden vor irgendwas gewarnt wurde.
Ich habe die Steuerung des TomTom unten abgebildet. Leider habe ich nur amerikanische Pics fürs iPhone im Netz gefunden – deutsche Varianten zu knipsen hab ich mit meinem Gerät nicht hinbekommen. Die rote Tempowarnung habe ich in dem Bild gefakt, um zu zeigen, wie das aussieht – natürlich knallt niemand mit 80 mph durch Manhattan über den Broadway.
Tja, und dann mag ich beim TomTom die sehr einfache Steuerung. Ich kann mit zwei Klicks zwischen Tag- und Nachtansicht wechseln, den Ton ab- oder anschalten, zwischen 2D und 3D wechseln und um Hilfe rufen, wenn mein Auto liegen bleibt oder ein Unfall passiert. Das ist schön. Denn das sind die Einstellungen, die ich am häufigsten vornehme oder die ich im Fall des Falles direkt finden will.
Cool ist zudem, dass ich die Darstellung der Strecken mit wenigen Klicks verändern kann. Ich kann die Farben der Karten so einstellen, wie es mir passt. Ich bin nicht wie bei Skobbler auf eine kaum von Autobahnen unterscheidbare Streckenführung angewiesen. Und ich kann zwischen duzenden Stimmen für die Ansagen wählen. Wenn ich Bock drauf habe, kann ich mir das „Jetzt Links Abbiegen“ auf Lettisch vorbeten lassen.
Foto: TomTom
Bei der Routenplanung kann ich einstellen, ob ich zwischendurch einen Kumpel besuchen will, ein Restaurant oder eine Aussichtsplattform. Leider fehlt hier eine ähnliche clevere Verknüpfung mit Google wie beim Navigon, wenn ich etwa ein Kino suche. Und die Ansteuerung der „Points of Interest“ ist recht kompliziert und versteckt, aber immer noch da und ausreichend. Schön ist es noch, dass ich neben einer Fußgängerstrecke sogar eine Route für eine Fahrradtour berechnen lassen kann. Das macht Spaß, auch wenn es wenig hilfreich sein wird, da der Strom auf dem Rad extrem schnell zu Ende geht.
Wirklich negativ lässt sich zur TomTom-Software fürs iPhone kaum etwas sagen. Ähnlich wie beim Navigon schickt einen die Software schon mal auf erhebliche Umwege in Innenstädten. Ich bin zu einem Termin etwa fünf Minuten zu spät gekommen, weil mich das Ding quer durch Düsseldorf geschickt hat, obwohl ich nur an einer gesperrten Straße hätte umkehren müssen. Aber immerhin hat mich der TomTom überhaupt dahin geführt, wo ich hin musste. Ich hatte nämlich keinen Schimmer, wo ich war.
Anders als beim Navigon wurde ich auch durch Tunnel halbwegs OK geführt, auch wenn dort kein GPS-Empfang war. Die Software hatte einfach meinen Fahrtverlauf vermutet. Und dies durch einen Farbwechsel deutlich gemacht. Beim Navigon wurde die Navigation dagegen oft abgebrochen. Ein echtes Problem ist dies aber nicht, da man im Tunnel in der Regel sowieso nur geradeaus fährt.
Eine Verknüpfung mit Verkehrsmeldungen habe ich auf dem TomTom nicht entdeckt. Das wäre noch eine Sache, die nützlich wäre. In Basel beispielsweise wollte ich einen Stau auf der Autobahn nach Deutschland umfahren. Der TomTom konnte mir kein alternatives Angebot machen. Ich habe mir dann selber einen Weg gesucht und dazu die 2D-Karte ausgezoomt, um ungefähr zu erkennen, wo ich lang muss. Nach ein wenig Fummelei hat das gut geklappt.
Zum Sieger macht den TomTom in meinen Augen jedoch das einfache Telefonieren. Ich kann mit meinem Smartphone bei laufender Navigation Anrufe per Bildschirmtipp annehmen, führen und gleichzeitig weiter navigieren, ohne immer wieder neu mein Ziel eintippen zu müssen. Einfacher geht es nicht. Das ist toll. Hier sollte Navigon nachbessern.
Mein Fazit: der TomTom ist mit einem Preis von momentan 70 Euro für die D-A-CH-Lösung im Vergleich zu externen Navis verdammt günstig. Das Teil ist in meinen Augen die beste derzeit verfügbare Navigationssoftware auf dem iPhone. Eine Alternative in Form eines externen Gerätes mit vergleichbaren Multimedia-Fähigkeiten würde sicher ein paar hundert Euro kosten.
Ich denke tatsächlich, dass TomTom und Navigon mit ihren Fahrtstrecken-Programmen für Smartphones den Weg in die Zukunft zeichnen. In wenigen Jahren wird kaum noch jemand die teuren Extra-Navigationsgeräte im Auto kaufen. Je mehr sich die tragbaren Kleinstcomputer mit Telefonfunktion als Handys durchsetzen, umso häufiger werden dort drauf entsprechende Softwarelösungen gespielt.
TomTom und Navigon haben diese Zeichen erkannt und ausgezeichnete Angebote für die mobile Nutzung gemacht.
Ein Anbieter wie Garmin geht mit seinem Navigationsgerät, das ein Telefon werden soll, sicher den falschen Weg. Ich kann mir vorstellen, dass Garmin sogar ganz vom Hauptmarkt verschwinden und nur noch als Nischenabieter überleben könnte. Oder hat schon wer in seinem Bekanntenkreis ein Nüvifone gesehen?
Ich denke tatsächlich, dass sich der Markt für Navigations-Geräte revolutionieren wird. Eine Navilution eben. Die externen Geräte werden verschwinden. Softwarelösungen für Handys werden bestehen. Und wenn dann noch eine Billigsoftware wie Skobbler besser wird und neben der 3D-Karte auch eine Streckenführung aus Fahrersicht anbietet, könnte es richtig spannend werden. Dann könnte es sein, dass ein Preiswettbewerb einsetzt, der die klassischen Anbieter massiv unter Druck setzt und die Tarife nach unten drückt.
Ja und dann gibt es noch ein Szenario. Google bietet seit wenigen Wochen mit seinem Kartenmaterial einen Navi kostenlos an. Zunächst nur für den amerikanischen Markt und für das eigene Smartphone sowie Handys, die mit dem Google-Betriebssystem Android laufen.
Foto: Google Maps Navigation
Damit aber nicht genug. Die Navigationsbilder greifen auf Google Straßenansichten zurück oder auf die Google Maps Satelittenpics, zusätzlich kann auch die klassische Kartenansicht in 2D oder 3D genutzt werden, sei es im Breit- oder im Hochformat. Das ist so ziemlich der Overkill. Google Maps Navigation wird sicher bald weltweit verfügbar sein. Einziger Nachteil: das Kartenmaterial für die Google Navigation wird wie bei Skobbler ständig aus dem Internet nachgeladen – das ist teuer.
Für die alte Navi-Industrie ist die Google-Lösung der Alptraum. Der Software-Riese greift auf eigenes Kartenmaterial zurück und ist damit frei, seine Sachen so billig anzubieten, wie er will. Die letzte Stufe der Navilution.
Wie gesagt, jeder, der nicht bei der mobilen Neugestaltung mitmacht, ist als Kartenhändler bald raus.