Abschied für einen, der mal so eine Art Ruhrbaron war

Wulf Bernotat ist Chef des Energiekonzerns E.on. Er führte das Unternehmen nach der Fusion von VEBA und VIAG weg von seinen Wurzeln als Firma der Ruhrbarone hin zum größten Energiekonzern Europas. Nun wird Bernotat seinen Posten räumen.

Foto: Kai-Uwe Knoth

Wenn Wulf Bernotat zu reden anfängt, werden die Menschen leise. Sie hören zu. Der E.on-Chef spricht mit einer sanftrauchigen Stimme, bestimmt und eindeutig. Er sagt Wahrheiten, die mancher nicht hören will. Zum Beispiel sagt er, dass man bei aller Begeisterung für die Öko-Energien nicht vergessen dürfe, dass diese auch in den kommenden 20 Jahren nicht ganz Deutschland mit Strom und Wärme versorgen könnten. Irgendwo müsse der Rest herkommen. Aus Gas, aus Kohle oder aus der Kernkraft. Irgendwoher. Das versteht jeder. Auch der politische Gegner. "Wer soll den Rest liefern?" fragt Bernotat dann. "Das müssen wir tun." Wenn Bernotat seinen Punkt gemacht hat, lehnt er sich zurück, hebt seinen Kopf und lächelt. Dann sieht Deutschlands mächtigster Energiemanager ein wenig aus, wie ein Universitäts-Professor, der seinen Studenten eine Lehre erteilt hat.

Auch auf der Hauptversammlung seines Konzerns E.on lächelte Bernotat am Ende seiner langen Rede entspannt. Auch hier hatte er seinen Punkt gemacht: unerwartet, doch nachvollziehbar und klar. Bernotat will seinen Vertrag nicht über Mai 2010 hinaus verlängern. Der Chef des mit Abstand größten Energiekonzerns Europas gibt sein Amt ab, freiwillig und ohne Streit.

Und damit sticht Bernotat heraus aus der Klasse der deutschen Topmanager. Gerade in den Dax-Konzernen gab es in den vergangenen Jahren kaum einen Vorstand, der freiwillig abgezogen wäre. Ob Telekom, Post, Siemens oder Bahn: Immer gab es Krach, Krawall und Chaos. Der Skandal war Standard beim Führungswechsel. Lange bevor die Wirtschaftskrise das Vertrauen der Öffentlichkeit in Elite der Unternehmensführer erschütterte, hatten Krawall-Manager das Ansehen ihres Berufsstandes bereits verspielt.

Selbst in Bernotats eigener Branche, der relativ krisenfesten Energiewirtschaft, ging in den vergangenen Jahren kaum etwas ohne Hauen und Stechen. Schon die Art, wie der Chef des Erzrivalen RWE, Harry Roels, trotz unbestreitbarer Erfolge aus dem Amt gemobbt und durch den Stahlmagnaten Jürgen Großmann ersetzt wurde, stieß bei Aktionäre sauer auf. Nicht anders der Umgang bei Vattenfall Europe, wo mit Klaus Rauscher und Hans-Jürgen Kramer innerhalb von zwei Jahren gleich zwei Vorstandschef ihren Hut nahmen. Oder der Fall von Utz Claassen, der bis heute mit seinem Ex-Arbeitgeber Energie Baden-Württemberg vor Gericht liegt.

Ganz anders beim Branchenprimus E.on. Seit mehr als drei Wochen steht Bernotats Beschluss fest. Intern wurden die Führungskräfte informiert und die wichtigsten Aufsichtsräte eingeweiht. Nichts drang nach draußen. Kein Streit der Nachrücker brandete auf, die ihre Chancen wittern. Es bleibt Bernotat selbst vorbehalten, den Zeitpunkt seines Ausscheidens bekannt zu geben. Bezeichnenderweise wählt er die Hauptversammlung seines Konzerns. Üblicherweise gibt es hier nackte Zahlen und lange Antworten und lange Fragen. Aber Bernotat wählte diesen Ort, um seinen Rückzug bekannt zu machen. Damit bedankte er sich für das Vertrauen, das ihm die Eigner des Versorgers E.on entgegenbrachten.

Bernotat kann auf eine lange Karriere im Energiegeschäft zurückblicken. 1976 fing er als Justitiar bei der Shell AG in Hamburg an. Schnell stieg er auf in das internationale Geschäft, leitete in den frühen Achtziger Jahren von London aus den Aufbau ds Kraftstoffhandels im verschlossenen Osteuropa. Bernotat lernte Russisch, flog nach Moskau und eröffnete sogar ein Büro in der Zentrale des Weltkommunismus. Später er das deutsche Erdgas-Geschäft des Energiemultis, wurde General Manager für Portugal, danach Chef des gesamten Geschäfts auf der Südlichen Weltkugel. Bis er 1996 zur weit verzweigten Veba AG nach Düsseldorf wechselte.

Damit begann Bernotats Karriere im hart umkämpften deutschen Energiegeschäft. Die Privatisierung der Konzerne stand an und die Befreiung der Märkte. Die Veba AG war hier ein Unikat der alten Ruhrbarone, der Konzern ging zurück bis auf den Gründer der ersten modernen Revier-Zechen im neunzehnten Jahrhundert, den Iren Thomas William Mulvany. Dessen Büste stand immer noch in der Eingangshalle der Veba, als Bernotat antrat. Zunächst als Vorstand der Veba-Ölholding, dann als Chef der Handelssparte. Auf dieser Position begleitete er die Fusion mit der bayrischen VIAG zum neuen Energieriesen E.on.

Von Beginn an verband Bernotat eine enge Freundschaft zum Veba-Vorstand Ulrich Hartmann, seinem Förderer im Konzern. Nach dessen Wechsel auf den Posten als E.on-Aufsichtsratschef kam Bernotat am 1. Mai 2003 an die E.on-Spitze. Die alte Büste des Iren verschwand im Keller. Bernotat führte E.on durch geschickt Zukäufe und eine Konzentration auf das Kerngeschäft aus Strom und Gas an Europas Spitze.

Weiter ging es nicht. Nach sechs Jahren Mühen in vorderster Front wirkte Bernotat zuletzt müde. In einem Interview mit der „Berliner Zeitung“ sagte er vor wenigen Wochen: Er arbeite täglich daran, „ein langfristig erfolgreiches Unternehmen zu entwickeln, das ich in gutem Zustand meinem Nachfolger übergeben kann.“ Zugleich zeigte er wenig Lust darauf, weiter als „Außenminister“ des E.on-Konzerns gebetsmühlenartig die immer gleichen Argumente über Atomenergie und Kohlekraftwerke zu wiederholen. „Ich frage mich manchmal“, gab Bernotat freimütig zu: „ob es sich bei all dieser Polemik überhaupt lohnt, permanent den Dialog zu führen.“ Zudem wurde nach Jahren des Aufstiegs die Lage im Konzern härter. Schon lange ist ein Nachfolger für Bernotat ausgeguckt. Johannes Teyssen arbeitet als Chief Operating Officer (COO) und ist Bernotats Stellvertreter. Vor ein paar Jahren wurde Teyssen mal als künftiger Vorstandschef von RWE gehandelt. Doch alle Offerten lehnte Teyssen ab, mit dem Hinweis, er habe sein Wort gegeben, Bernotat an der Spitze von E.on abzulösen.

Einen Konkurrenten hat Teyssen nicht mehr zu fürchten. Finanzvorstand Marcus Schenck hat mit den hohen Schulden von E.on nach den Zukäufen alle Hände voll zu tun. Der Vorstand für die neuen Märkte, Lutz Feldmann, muss die Geschäftsfelder in Spanien und Frankreich nach vorne bringen.

Tatsächlich ist die Situation von E.on derzeit nicht rosig, Gewinnwarnungen, steigende Schulden und fallende Umsätze bereiten genauso Sorgen wie sich abzeichnende Kartellstrafen in dreistellige Millionenhöhe. Vor drei Monaten gab Bernotat das erste Sparprogramm samt Abschreibungen von 3,3 Milliarden Euro auf Töchter in den USA, Italien, Spanien und Frankreich bekannt. Dazu geriet der Börsenkurs unter Druck und sinkende Umsätze verdüsterten die Aussichten in diesem Jahr. Das waren die Menschen bei E.on höchstens vom Hauptkonkurrenten RWE gewohnt – aber doch nicht im eigenen Haus. Hier gab es bislang vor allem beständige Kursgewinne und üppige Dividenden.

Bernotat hat sich seit über zwei Jahren immer weiter aus dem operativen Geschäft zurückgezogen und stattdessen nach außen gewirkt. Er kümmerte sich um die Politik, versuchte die Rahmenbedingungen für die Energieversorger zu verbessern, verstand sich als Sprachrohr der Branche. Aber auch hier war das Geschäft mühsam. Öffentlich verteidigte Bernotat steigende Strompreise und Investitionen in Kohlekraftwerke. Das sorgte für miese Stimmung in Berlin, wo man die Botschaft einfach nicht hören wollte.

Vielleicht war es dieser Dauerdruck, den Bernotat bewog, jetzt seinen Rückzug bekannt zu machen. Vielleicht war es aber auch die Einsicht, dass der richtige Zeitpunkt gekommen sei, die Zukunft des Konzerns in die Hände des gut zehn Jahre jüngeren Teyssen zu legen – bevor eine offene Rebellion gegen den Älteren ausbricht.

Bernotat sucht nun eine „internationale Tätigkeit jenseits des operativen Geschäfts“. Ihm stehen viele Türen offen. Er bewegt sich fließend in sechs Sprachen und kennt das internationale Energiegeschäft. ich bin gespannt, welchen Weg er geht.

Und ich frage mich, wo die Mulvany-Büste jetzt steht.

Es gärt im Münsterland. Kommunen tun sich zusammen gegen RWE

Foto. Flickr.com / lychee_vanilla

Das Münsterland ist flach und voller Wasserburgen. Dass man sich hier wehren muss, wissen die Menschen seit Jahrhunderten. Gerade bereiten sie sich auf einen heftigen Streit mit dem Energieversorger RWE vor. Ein Bericht von Gast-Ruhrbaron Ralf Köpke

Wie ein Rädelsführer, mit langen Haaren, zotteligem Bart und bis an die Zähne bewaffnet, wie in der Literatur beschrieben, sieht Dieter Emthaus nicht aus. Wie auch − der 59-jährige mit gelichtetem Haupthaar ist Bürgermeister der Kleinstadt Ascheberg mit rund 15 000 Einwohnern südlich von Münster. Dass ihn das Düsseldorfer Handelsblatt dennoch als „Rädelsführer“ bezeichnete, hängt damit zusammen, dass Emthaus auf die Barrikaden gegangen ist – im übertragenen Sinne, versteht sich: Er koordiniert den Widerstand von anfangs neun, mittlerweile acht Kommunen aus dem Kreis Coesfeld gegen den Energiekonzern RWE.

Das Oktett mit zusammen rund 120 000 Einwohnern will die Netze zurückkaufen und ein gemeinsames Stadtwerk gründen, Arbeitstitel: Gemeinsame oder Vereinigte Stadtwerke Münsterland (GSM). Bei der Übernahme der Netze allein soll es nicht bleiben, auch die Strom- und später die Gasversorgung soll das Gemeinschaftsunternehmen übernehmen. Wenn das geschafft ist, so der Wunsch, soll das interkommunale Stadtwerk auch die Bäder managen und schnelle DSL-Verbindungen anbieten. Denn außer mit RWE haben die Kommunen im Kreis Coesfeld auch mit der Telekom schlechte Erfahrungen gemacht. Dass manche Gewerbeansiedlung an fehlenden Internetverbindungen scheiterte, hat in der Region oft genug für Gesprächstoff und Frust gesorgt.

Das Wegbrechen von acht Kommunen aus dem RWE-Reich auf einen Schlag wäre ein Novum in der bundesdeutschen Energiegeschichte. Warum Ascheberg, Billerbeck, Havixbeck, Lüdinghausen, Nordkirchen, Olfen, Rosendahl und Senden, alles Städte mit überwiegend satten CDU-Mehrheiten in den Rathäusern, RWE die rote Karte zeigen wollen, hat einen Grund: Tiefe Verärgerung über das Geschäftsgebaren der Essener. „Wir fühlen uns zumindest von dem Unternehmen nicht ernstgenommen, falsch informiert und nicht als Partner akzeptiert“, beschreibt Emthaus die Seelenlage. „Zu Zeiten der früheren VEW sah das ganz anders aus.“

Dass RWE nach den Worten von Emthaus zunehmend Tarif- zu Sondervertragskunden umfirmiere, um so die Konzessionsabgabe zu senken, habe die Verbitterung noch gesteigert. Dagegen fällt kaum ein böses Wort über die Gelsenwasser AG, den zweiten Versorger im Kreis Coesfeld, der die Mehrzahl der Kommunen mit Gas und Frischwasser beliefert. Beim Ärgern allein wollten es die münsterländischen Gemeinden nicht belassen: Bis zum Jahr 2013 laufen bei ihnen sukzessive die Stromkonzessionsverträge aus. „Das ist eine historische Chance, damit wir nicht länger Bittsteller bleiben“, sagt Aschebergs Bürgermeister Emthaus. Sein Amtskollege aus Olfen, Josef Himmelmann, sieht in dem GSMProjekt zudem die Chance, den Kreis Coesfeld wirtschaftlich zu stärken: „Die Wertschöpfung entsteht in der Region, und wir möchten an den Entscheidungen mitwirken, die im Augenblick in Essen oder sonst wo getroffen werden.“

Auf dem Weg zu den Stadtwerken Münsterland erreichten die acht Kommunen im März einen ersten wichtigen Meilenstein: Alle Stadtoberhäupter unterzeichneten eine Rahmenvereinbarung für die künftige Zusammenarbeit. Dass sich der Rat in Nottuln im vergangenen Oktober gegen die geplante gemeinsame Netzbetriebsgesellschaft entschieden hatte, wurmt Aschebergs Bürgermeister heute noch. Emthaus stellt aber klar: „Für Nottuln steht die Tür jederzeit offen.“

Anfang Mai sollen nun die Verträge für die Netzbetriebsgesellschaft, an der jede der acht Kommunen den gleichen Anteil hält, unterzeichnet werden, für Emthaus der zweite Meilenstein: „Von diesem Vertrag können die Räte dann nicht mehr zurück.“ Was wichtig ist: Die bevorstehende Kommunalwahl in Nordrhein-Westfalen könnte zu neuen Mehrheiten im Kreis Coesfeld führen und eventuell den einen oder anderen Politiker noch einmal zum Nachdenken bringen. Nottuln lässt grüßen. Bislang gibt es aber einen parteiübergreifenden Konsens für die GSM-Gründung, was beispielsweise eine Stellungnahme der Sozialdemokraten aus Senden zeigt. „Wir begrüßen ausdrücklich den einstimmigen Beschluss für die Gemeinsamen Stadtwerke Münsterland in unserem Haupt- und Finanzausschuss“, sagte Ortsvereinsvorsitzender Lothar Lonz.

Mit der Gründung der Netzgesellschaft allein ist es nicht getan. Da den acht Gemeinden jegliche Erfahrung im Energiesektor fehlt, suchen sie einen strategischen Partner für die GSM. „Das Interesse ist bundesweit riesengroß“, berichtet Emthaus von zahlreichen Anfragen. So würden allzu gerne die Stadtwerke Münster oder die Kommunalversorger aus Coesfeld und Dülmen, die einzigen beiden Stadtwerke im Kreis Coesfeld, bei GSM einsteigen.

Interesse haben aber auch Branchengrößen wie der Veolia-Konzern oder die Stadtwerke Düsseldorf signalisiert. „Es wird ein ergebnisoffenes, transparentes und europaweites Ausschreibungsverfahren geben, das wir Ende Mai starten werden“, beschreibt Martin Brück von Oertzen von der Sozietät Wolter-Hoppenberg mit Sitz in Hamm das weitere Vorgehen. Die Auswertung der Angebote wird nicht die einzige Arbeit für den Energierechtsspezialisten, der die Kommunen berät, bleiben. Absehbar ist nach seinen Worten, dass es mit RWE zu Streitigkeiten bei der Bewertung des Netzkaufpreises kommen wird.

Auch im Kreis Coesfeld gehe es um die noch nicht höchstrichterlich entschiedene Frage, ob die Netze auf Basis des so genannten Sachzeit- oder des Ertragswertes zu bewerten seien. Wenn Anfang Mai die Netzbetriebsgesellschaft gegründet wird, sieht auch Anwalt Brück von Oertzen juristisch keinen Weg mehr, die Abnabelung vom RWE-Konzern zu stoppen: „Der Zug ist in Bewegung gekommen.“ Wann es die Stadtwerke Münsterland wirklich geben wird, kann nicht einmal Initiator Emthaus genau sagen: „Mir geht das alles nicht schnell genug, am liebsten wäre mir die Gründung im ersten Halbjahr 2009 gewesen.“

Absehbar ist nur, dass Aschebergs Bürgermeister die GSM-Gründung nicht mehr als Stadtoberhaupt erleben wird. Bei der bevorstehenden Kommunalwahl hat der parteilose Verwaltungschef, der mittlerweile zwölfeinhalb Jahre im Amt ist, auf eine erneute Kandidatur verzichtet. Die Fundamente seien aber gelegt, auf die seine Nachfolger die GSM aufbauen könnten. Die GSM-Gründung hat für Emthaus Signalwirkung: „Unser Vorgehen wird an vielen Orten mit besonderem Interesse verfolgt. Ich weiß, dass es auch bei Kommunen im Kreis Warendorf und Steinfurt gärt, da auch dort die Unzufriedenheit mit RWE sehr groß ist.“

RWE nimmt wichtige Hürde bei Essent-Kauf

Es ist das wichtigste Geschäft des RWE seit der Fusion mit dem Dortmunder Regionalversorgers VEW. Die Übernahme des holländischen Energieunternehmens Essent. Und jetzt ist RWE einen großen Schritt vorangekommen. Gestern abend stimmte das Regionalparlament der Provinz Overijssel den Plänen zu, die kommunalen Anteile an RWE zu verkaufen. Die Provinz Overijssel hält rund 20 Prozent an Essent.

Zuvor hatten sich gerade Abgeordnete der holländischen Arbeiterpartei kritisch zu dem Verkauf geäußert. Es hieß, RWE tue nicht genügend für den Umweltschutz. Unter anderem aus diesem Grund hatte auch das Regionalparlament der Provinz Brabant den Verkauf seines Anteils von rund 30 Prozent abgelehnt. Hier sind allerdings nicht die Stimmen der Abgeordneten entscheidend, sie geben lediglich eine Empfehlung ab. Die Provinzregierung von Brabant wird in der kommenden Woche über den Verkauf bestimmen. Das Geschäft hat ein Volumen von insgesamt rund 9,3 Mrd. Euro.

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Zum Tag der Pressefreiheit: Erinnerung an die Toten

Über all auf der Welt werden Reporter umgebracht. Weil sie recherchieren, weil sie nachdenken, weil sie schreiben und die Wahrheit sagen. Die Wahrheiten, die den Menschen mit den Waffen nicht passen.

Ob im Irak, in Birma, in Mexiko, Russland, Usbekistan oder Kolumbien. Reporter werden getötet.

Im Dezember 1993 rief die UNO-Vollversammlung den 3. Mai zum Tag der Pressefreiheit aus. In diesem Jahr wird er zum 15. Mal begangen.

Über 827 Reporter haben seither ihr Leben verloren. Sie wurden erschossen, erschlagen, geköpft.

In den wenigsten Fällen wurden die Täter bestraft.

Ich hab mit Thorben Korpel, Andreas Schmitz und Hilger Tintel einen Kurzfilm gemacht. Wir wollen an die toten Reporter erinnern. Sie starben auch für unsere Freiheit

Sie sind nicht vergessen.

Der Film kann auf for-freedom.cc runtergeladen werden. Dort gibt es auch Banner.

Vom Verfall eines Solarriesen

Foto: Flickr.com / conergyus

Diese Geschichte handelt von einem ehemaligen Vorzeigeunternehmen der Solarbranche. Es geht um den einst größten Konzern für erneuerbare Energien in Europa. Conergy. Doch das ist vorbei. Die Aktien des Unternehmens sind verfallen zu einem Penystock, dessen Kurs von Spekulanten getrieben flattert wie ein Lämmerschwanz. Zehn Jahre nach der Gründung stehen die Aktionäre der TecDax-Firma vor einem Scherbenhaufen. Trotz Finanzspritzen in dreistelliger Millionenhöhe, Entlassungen und einer Schrumpfkur ist Conergy nicht saniert. Noch immer drücken satte Verluste die Stimmung und die Umsätze schwinden. Und die Aussichten sind trüb, Besserung ist nicht in Sicht. Der Vorstandschef des Konzerns, Dieter Ammer, sagte vor wenigen Tagen: „Wir haben unsere Ziele nicht erreicht.“

Damit nicht genug: Die Krise auf dem Solarmarkt verschärft die Lage. Nach einem Umsatzeinbruch von 70 Prozent im Auftaktquartal hat Ammer keine Hoffnung mehr auf schnelle Erholung. Es werde ein „außerordentlich schwieriges Jahr“, sagte der Manager. Der Solarmarkt in Spanien trug einst mit 16 Prozent zum Konzernumsatz bei. Heute sind dort kaum noch Verkäufe zu beobachten. Erst 2010 sei wieder mit Wachstum zu rechnen, sagt Ammer.

Dabei hatten die Conergy-Aktionäre großes Vertrauen in Ammer gesteckt, als er im Herbst 2007 den Vorstandssessel übernahm. Der Konzern stand damals kurz vor der Pleite. Die Banken hätten jederzeit einen 600 Mio Euro Kreditrahmen kündigen können und damit Conergy ruiniert. Altvorstand Hans-Martin Rüter hatte sein Unternehmen mit hastigen Zukäufen und einer riskanten Finanzierungsstrategie überfordert. Nur das Eingreifen Ammers rettete den Laden.

Der Volkswirt brachte frisches Kapital. Zunächst überredete er seine Bekannten, den Metall-Unternehmer Otto Happel und die Hexal-Gründer Andreas und Thomas Strüngmann, mit Millionenbeträgen bei Conergy einzusteigen. Er versprach Ihnen Hoffnung in einem Zukunftskonzern. Dann trotze Ammer der Commerz- und der Dresdnerbank einen Überbrückungskredit in Höhe von 240 Mio Euro ab. Damit nicht genug. Er konnte später sogar die Commerzbank überreden, während einer schleppenden Kapitalerhöhung rund 170 Mio Euro in den maroden Konzern zu pumpen. Heute hält die Bank 37 Prozent an Conergy.

Das Wort Ammers zog, weil die Investoren ihm vertrauten. Als Visionär hatte er die Nordzucker AG aus einem Kleinbetrieb von Bauern entwickelt. Er war Chef der Brauerei Beck und leitete den Tchibo-Konzern. Ammer ist dabei eine imposante Erscheinung mit blauen Augen und einer lebendigen Sprache, die Zuhörer fesseln kann. „Wenn sich Ammer nicht persönlich engagiert hätte, wäre Conergy Pleite“, sagt ein Vertrauter des Unternehmens.

Ammer beließ es nicht bei schönen Worten. Fast die Hälfte der 2500-Mitarbeiter starken Belegschaft schmiss er raus, entledigte sich riskanter Nebengeschäfte und fokussierte das Unternehmen auf das Kernbusiness. Dem Verkauf von Solaranlagen. Ammer versprach innerhalb von einem Jahr die Wende zum Guten schaffen. Ende 2008 sollten wieder Gewinne gemacht werden.

Daraus wurde nichts. Im Katastrophenjahr 2007 lag der Verlust bei rund 250 Mio Euro. Nach einem Jahr unter Ammer lag der Verlust bei 307 Mio Euro – obwohl der Umsatz auf rund 1 Mrd. Euro wuchs. Ammer sagte, zwar seien die Ziele nicht erreicht worden, „aber wir haben deutlich aufgeräumt.“ Seit dem Börsengang im Jahr 2005 hat Conergy weit über eine halbe Mrd. Euro verbrannt.

Und es ist unsicher, ob der Konzern das kommende Jahr noch erlebt. Zwar beteuert Conergy-Finanzchef Jörg Spiekerkötter, der Konzern verfüge noch über 30 Mio Euro Cash, allerdings gibt er zu, dass die Barmittel allein aus den Krediten der Banken stammen. Alle wesentlichen Vermögenswerte sind verpfändet, beliehen oder übereignet. Spiekerkötter selbst ließ sich vertraglich einen Sonderbonus in Höhe von 500.000 Euro garantieren, „soweit sich die Liquiditätslage der Gesellschaft mittelfristig entspannt.“ Sprich, wenn er es schafft, die Pleite zu verhindern.

Ammer kann seine Strategie aus der Krise heute in wenigen Worten erklären. Er will an die Kunden ran, aus der Produktion raus. Im Solarhandel werde in Zukunft das Geld verdient. Und Conergy sei immer noch eine gute Marke.

Die Signale dafür, das dieser Weg der richtige ist, sehen allerdings schlecht aus. Zunächst ist da ein Familienzwist. Conergy-Gründer ist Hans-Martin Rüter. Er hat die die Firma aufgebaut und seinen Onkel zweiten Grades, Dieter Ammer, in den Aufsichtsrat geholt. Gemeinsam verabredeten die beiden Vertrauten die wichtigsten Verträge mit Lieferanten. Rüter wurde "Entrepreneur des Jahres 2007".

Dann kam die Krise. Rüter wurde abgesetzt, Onkel Ammer wechselte vom Aufsichtsrat in den Vorstand. Eigentlich hätte es so bleiben können, wenn nicht die Zahlen bei Conergy so schlecht gewesen wären. Der neue Aufsichtsrat beschloss Rüter und seine ehemaligen Vorstandskollegen auf Schadensersatz zu verklagen. Das sieht aus, wie ein Kampf Onkel gegen Neffen. Ammer will davon nichts wissen. Er sagt, dies sei ein „normaler Vorgang“. Sein Verhältnis zum Familienmitglied sei gut. Ein Vertrauter von Rüter sagt, es handele sich bei dem Angriff lediglich um ein Ablenkungsmanöver, um von den echten Problemen abzulenken.

Tatsächlich gibt es für Ammer Gründe Sand auszustreuen. Denn sein wichtigstes Sanierungsvorhaben droht zu scheitern. Um Conergy flott zu kriegen, muss Ammer die Solarfabrik in Frankfurt an der Oder verkaufen. Die ersten Gespräche mit einem koreanischen Investor scheiterten in letzter Minute. Seither wurden alle Leiharbeiter rausgeschmissen und die Fabrik produziert bei unter 50 Prozent Auslastung Verluste. Besserung ist nicht zu erwarten, der gesamte Solarmarkt bricht ein, die Preise verfallen und Absätze stagnieren. Um die Fabrik doch noch loszuschlagen, muss Ammer ein zweites Problem loswerden.

Er muss den Liefervertrag mit dem wichtigsten Lieferanten MEMC beenden. Einst hatte Ammer den Vertrag gemeinsam mit seinem Neffen Rüter abgestimmt. Ursprünglich sollte MEMC bis 2018 Rohstoffe im Wert von sieben bis acht Mrd. Dollar für die Conergy-Fabrik in Frankfurt liefern. Ammer konnte das Volumen des Vertrages im vergangenen Jahr auf vier Mrd. Dollar reduzieren. Aber nun weigert sich MEMC noch weiter runterzugehen. Selbst wenn dabei Conergy drauf geht.

Ammer hat nun gegen den Vertrag, den er selbst unterschrieben hat, Klage in New York wegen Wettbewerbswidriger Inhalte eingelegt. Es ist unsicher, ob er damit durchkommt. Er selbst will nichts zu der Klage sagen.

Doch es sind nicht nur die großen Probleme, die ständig Nerven kosten. Selbst die kleinen Schwierigkeiten konnten noch nicht aus dem Weg geräumt werden. Conergy gleicht damit einer ausgetrockneten, kokelnden Wiese. Hat man eine Flamme gelöscht, lodern zwei neue auf. Und immer droht das ganze Heu auf einmal abzufackeln.

Hier fordert ein Kunde Rückzahlungen und Schadensersatz in Höhe von rund 9 Mio Euro für schadhafte Solarmodule. Dort haben Banken einen Kreditrahmen in Höhe von 450 Mio Euro, den sie nahezu beliebig fällig stellen können. Selbst das Verhältnis zu Conergy-Investor Otto Happel scheint nicht mehr ungetrübt. Zumindest hat der Milliardär aus der Schweiz immer noch nicht seine Aktienoptionen gezogen. Warum auch? Schon jetzt hat Happel nahezu 50 Mio Euro in der Solarfirma verloren. Der Kurs von Conergy sackte in der Amtzeit von Ammer von knapp über 9 Euro je Papier auf unter einen Euro.

„Die Sicherheitsbehörden haben versagt!“

Foto: Frederik Görges

Rechtsradikale Banden haben die Worte von den sozialen Unruhen wohl ernst genomen. Jedenfalls stürmte ein Trupp von über 200 Nazis heute den Maiumzug der Gewerkschaften in Dortmund.

Es ging heute morgen gegen 9:00 Uhr los, sagte die Polizei den Ruhrbaronen. Gut 40 Neonazis hätten sich in der Dortmunder Innenstadt versammelt. Innerhalb von nur einer Stunde wuchs die Gruppe nach Informationen der Polizei auf 300 Personen an. Die Nazis sagten der Polizei, sie wollten vom Hauptbahnhof aus zu einer Demo nach Siegen fahren. Es gab keine große Bewachung. Das war naiv: Im Internet hatten Nazigruppen zu „kreativen Aktionen“ und dem Besuch „anderer Demos“ aufgerufen, nachdem ein geplanter Aufmarsch von Autonomen Nationalen in Hannover verboten worden war.

Und so kam es, dass die Nazis nicht nach Siegen fuhren, sondernvom Bahnhof weg stürmten und  marodierend in die Dortmunder Innenstadt zogen. Die Polizei Dortmund rief  Polizeikräfte aus anderen Ruhrgebietsstädten zu Hilfe – unter anderem waren Beamte aus Recklinghausen und Bochum vor Ort – aber die kamen zu spät, um den Angriff verhindern zu können.   Ab 11 Uhr griffen die Nazis dann an.

Norbert W. vom Dortmunder Bündnis gegen Rechts erlebte den Nazisturm aus der  Nähe: „Man hat sie vorher schon gehört. Sie kamen aus der U-Bahn-Haltestelle Stadtgarten, sammelten sich in der Nähe der DGB-Demonstration und griffen dann an.“ W. hörte auch Explosionen wie von Knallkörpern oder Schreckschusspistolen. „Dann ging alles sehr schnell. Die Polizei konnte sie nicht aufhalten und sie prügelten auf die Menschen ein.“

Vermummte Schläger warfen Knallkörper und Steine auf Passanten. Der Maizug der Gewerkschaften wurde angegriffen. Es kam zu Schlägereien. Die Nazis haben mit Lehmklumpen geworfen in denen Glassplitter steckten. SPD-Unterbezirkschef Franz-Josef Drabig hat einen verletzten Kurden eigenhändig versorgt. Es gab weitere Verletzte. Die Dortmunder Polizei bestätigte,  dass mehrere Beamte verletzt sind und  es erhebliche Sachschäden an  Polizeifahrzeugen gab. Das es auf Seiten der Deomonstranten Verletzte gab wusste Polizeisprecher Peter Schulz Stunden noch immer nicht.

Zu den Teilnehmern der DGB-Kundgebung gehörte auch der SPD-Oberbürgermeisterkandidat und Dortmunder Stadtdirektor Ulrich Sierau. Er  sagte den Ruhrbaronen. „So etwas hat es in der bundesdeutschen Nachkriegsgeschichte noch nie gegeben. Wir werden das nicht auf sich beruhen lassen. Wir werden mit der Polizei Gegenmaßnahmen einleiten.“ Augenzeugen berichten, dass SS Siggi unter den Angreifern war. SS Siggi war Chef der Nazi-Borussenfront.

Zunächst wurden 150 Personen auf dem Brüderweg festgesetzt, sagte die Polizei. Die  Leute wurden eingekesselt. Eine weitere Gruppe von 40 Nazis wurde auf dem Westenhellweg gestellt.  Die Nazis sitzen auf dem Boden herum oder stehen. Sie feixen über ihren gelungenen Coup. Nach und nach werden sie unter dem Vorwurf des Landfriedensbruch abgeführt, erkennungsdienstlich behandelt und danach festgenommen. Über der Stadt kreist ein Hubschrauber. Die Innenstadt ist abgeriegelt.

Bericht zur Lage

Der Dortmunder SPD-Chef Franz-Josef Drabig besuchte die DGB-Kundgebung gemeinsam mit seiner Familie und war Zeuge der Naziattacke. Drabig: „Ich war entsetzt, mit welcher Brutalität die Rechtsradikalen zugeschlagen haben. Den wenigen Polizeibeamten vor Ort kann man keinen Vorwurf machen. Sie wurden von dem Angriff überrascht. Ich frage mich allerdings, wie unter den Augen von Polizei und Verfassungsschutz eine solche Zusammenrottung von Nazis unbemerkt bleiben konnte. Da haben die Sicherheitsbehörden versagt.“ Er habe sich schützend vor seinen siebenjährigen Sohn stellen müssen. Angesprochen auf die Aussage des Polizeipressesprechers Peter Schulz gegenüber den Ruhrbaronen, die heutige Attacke sei nichts anderes gewesen als die Ausschreitungen durch Autonome vor zwei Jahren in Dortmund, sagte Drabig: „Eine solche Bemerkung ist für mich absolut nicht nachvollziehbar. Der Angriff von mehr als 200 Nazis auf einer DGB-Demo zeigt die große Gefahr, die von den Rechtsradikalen heute ausgeht. Das heutige Ereignis wird Konsequenzen haben.“

Dietmar Krempa, Mitglied der Vertrauensleute-Leitung der Stadtverwaltung Bochum, war auch dabei, als die Nazis die Demonstration stürmten. Er fordert politische Konsequenzen: „Es kann nicht sein, dass in Dortmund weiterhin Nazi-Demos genehmigt werden. Damit muß jetzt Schluß sein.“ Die Gesellschaft müsse den Rechten entschieden entgegentreten: „Wir brauchen ein Verbot von Naziorganisationen inklusiver der NPD. Ich weiß, dass wird alleine nicht helfen, aber was wir tun können, muß getan werden.“ Krempa war wie viele andere nach dem Geschehnissen in der Dortumder Innenstadt auf dem 1. Mai Fest des DGB im Westfalenpark. Er findet es gut, dass die Veranstaltung nicht abgesagt wurde: „Wir haben gute Gründe, Flagge zu zeigen.“

Martin Tönnes, Ratsherr der Grünen fordert ein Umdenken des Dortmunder Polizeipräsidenten, sieht aber auch die demokratischen Parteien in der Pflichr: Martin Tönnes: „Der gezielte Gewaltakt der Nazis und die Brutalität gegen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der 1.Mai-Kundgebung in Dortmund muss alle Demokraten und das gesamte Ruhrgebiet betroffen machen. Der Auftritt der Rechten in Dortmund erreicht damit eine neue Dimension. Mit dem heutigen Tag sind alle demokratischen Parteien aufgefordert, geschlossen und ohne Wenn und Aber den braunen Mob politisch zu bekämpfen. Wer hierbei jetzt noch politische Ausflüchte sucht oder die Hände in den Schoß legt, schafft den zukünftigen Raum für weitere Angriffe der Rechten in dieser Stadt. Aus diesem Grund muss auch der Polizeipräsident in Dortmund endlich den Ernst der Lage begreifen.“

 

Die Stadt hat eine lange Tradition rechtsradikaler Schlägertrupps. Früher gab es zum Beispiel die Borussenfront unter SS Siggi. Die WR hat mal einen Hintergrund zum Thema gemacht. Den gibt es hier: klack

Erst vor Kurzem hat die Westfälische Rundschau bekannt gemacht, dass die Nazis Todeslisten kursieren lassen, auf denen sie zukünftige Opfer aus Holzwickede eingetragen haben. Holzwickede liegt in der Nähe von Dortmund.

 

Schneider bestätigt als RWE-Aufsichtsratschef

Foto: Bayer

Am Schluss gab es keine Überraschung mehr. Manfred Schneider, seit Dezember 1992 einfaches Mitglied im Aufsichtsrat des RWE, ist ohne Probleme zum neuen Aufsichtsratschef gewählt worden. Das haben die anderen Aufsichtsräte so in einer außerordentlichen Sitzung beschlossen. Schneider löst damit Thomas Fischer ab, der den Aufsichtsrat seit dem 8. Dezember 2004 geleitet hatte. Ex-West-LB Chef Fischer hatte sein Amt aus persönlichen Gründen zum 30. April 2009 niedergelegt. Die Amtsperiode des Aufsichtsrates endet im April 2011.

Der neue Aufsichtsrats-Chef Fischer wurde am 21. Dezember 1938 in Bremerhaven geboren. Er  studierte Betriebswirtschaft an den Universitäten Freiburg, Hamburg und Köln. Nach dem Examen als Diplom-Kaufmann wurde er Assistent am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre der Technischen Hochschule Aachen und promovierte während dieser Zeit.

Seine berufliche Karriere absolvierte Schneider bei der Bayer AG. 1966 trat er in das Unternehmen ein. Zum 1. Januar 1987 wurde Dr. Schneider in den Vorstand berufen, fünf Jahre später zum Vorstandsvorsitzenden ernannt. Nach der operativen Zeit wechselte er in den Aufsichtsrat der Bayer AG, der ihn nach der Hauptversammlung 2002 zum Vorsitzenden wählte.

Schneider gehört außerdem dem Aufsichtsrat der Linde AG in München an. Auch hier ist er Aufsichtsratschef. Weiter ist er Aufsichtsrat der Daimler AG, und der TUI AG. Von Oktober 1999 bis 2001 war er Präsident des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI).

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1. Mai Songcontest

Draußen ist das Wetter so schön, dass sowiso keiner am Rechner sitzt. Sei’s drum, hier eine Rate-Top-Ten als Soundtrack zum Tag der Arbeit:

Auf Platz zehn: Soundtrack für heute abend in Berlin, soviele Bullen waren da. Auflösung nach dem klick

Auf Platz neun: Nehmt die Dinger vom Dachboden, wir wollten doch die Weltrepublik. Auflösung nach dem klick

Auf Platz acht: Außer dem Papst hat nur einer Recht. Auflösung nach dem klick

Auf Platz sieben: Wer schläft jetzt noch. Auflösung nach dem klick

Auf Platz sechs: Jetzt ist auch noch die Rose futsch. Auflösung nach dem klick

Auf Platz fünf: Selbst in den Schluchten ist was los. Auflösung nach dem klick

Auf Platz vier: hatten wir schon. Auflösung nach dem klick

Auf Platz drei: Schnurbärte aus dem NDR. Auflösung nach dem klick

Auf Platz zwei: Vorwärts immer, rückwärts nimmer – im Blümchenrock. Auflösung nach dem klick

Auf Platz eins: Aufgewacht. Auflösung nach dem klick

Tatsache: RWE bloggt seit Monaten – erst jetzt bemerkt

Ich habs erst jetzt bemerkt – andere waren sicher schneller. Seit Anfang Februar bloggt RWE. Oder besser gesagt, die Stelle für gesellschaftliche Verantwortung im Konzern (Corporate Responsibility) betreibt einen Blog, in dem Mitarbeiter über ihr soziales Engagement berichten können. Das Ding ist professionell aufgemacht, durchgestylt und vielleicht deswegen streckenweise öde.

Grundsätzlich ist die Idee ja gut. Mitarbeiter können sich mit Projekten bewerben oder Externe Ideen vorschlagen. Diese werden dann gefördert – wenn das Projekt taugt. Mal mit Geld, mal mit Zeit oder Aufmerksamkeit. Gefördert werden Vereine, Initiativen und soziale Dinge. Damit die Menschen auch von den guten Taten erfahren, werden die Projekte dann im RWE-Blog vorgestellt.

So fand der Artenschutztag Eingang in den Blog. Oder ein Sportprojekt an der Astrid-Lindgren-Schule in Essen. Oder eine Tour zu Libellenlarven in Mülheim.

Der ganze Blog strahlt vor guten Menschen. Das ist nett, damit ungefährlich und deswegen nicht spannend – finde zumindest ich. Mir gefällt es besser, wenn  man diskutieren muss, wenn man sich reiben kann und wenn es knistert.

Ok, vielleicht ist das unfair jetzt. Denn zunächst einmal hat der RWE-Blog ja nur die Aufgabe PR-Arbeit zu machen. Deswegen kann man nicht mit Maßstäben kommen wie Spannung. Aber mich würden schon die Zugriffszahlen am Tag interessieren. Wieviele Leute lesen das?

An den Kommentaren kann man das nicht erkennen. Auf dem RWE-Blog gibt es wenige bis keine Kommentare.

Ich fänd es ja spannend, wenn sich RWE in einem Blog der Diskussion um seine Projekte stellen würde. Zum Beispiel über die Themen Atomstrom, Braunkohleabbau, Einstieg in Holland, Kohlekraftwerke, Klimaschutz, etc…

Das würde so richtig knistern. Natürlich müsste man mit einer guten, transparenten  und kompetenten Moderation dafür sorgen, dass der Blog nicht zu einer Klowand verkommt. Alles was unfair diskutiert, fliegt raus. Alles was beschimpft, fliegt raus. Wenn man einen unparteilichen Moderator oder noch besser ein Moderatorenteam findet, könnte so ein Blog-Projekt vorbildlich für ein Firmenblog werden.

Das was jetzt da ist, ist schön, aber wie gesagt, streckenweise öde.