Update1: Guru Welt aus Recklinghausen

Wie berichtet, steht der Landrat des Kreises Recklinghausen, Jochen Welt (SPD), im Verdacht, seine Ausbildung zum Heilpraktiker vom Kreis finanzieren zu lassen. Das geht nicht. Nun hat Welt die Kommunalaufsicht in der Bezirksregierung Münster gebeten, seinen Fall zu untersuchen. Er hat ein Disziplinarverfahren gegen sich selbst beantragt. Die Behörde untersucht deshalb, "ob zureichende tatsächliche Anhaltspunkte für den Verdacht eines Dienstvergehens vorliegen."

Das spannende daran: es kann durchaus sein, dass sich Welt die Ausbildung juristisch legal über einen Topf für Weiterbildung hat bezahlen lassen dürfen. Aber dies ändert nichts an der moralischen Fragwürdigkeit seines Tuns, den Begriff der Weiterbildung überweit zu strapazieren.

Die Idee, sich einen Persilschein über ein Diziplinarverfahren abzuholen zieht nicht, wenn die Menschen unabhängig von der juristischen Frage verstehen, dass es einfach nicht OK ist, wenn sich ein Landrat aus der Kasse seiner Verwaltung eine Ausbildung zum Ersatzmediziner bezahlen läßt.

Was sagt dazu der Mann von der Ecke, Herr Welt? Das ist die richtige Frage, nicht die Frage nach einem Ablass aus Münster.

Ein freier Mann

Foto: Lincoln Birthplace National Historic Site


Heute ist ein bedenkenswerter Tag. Vor 200 Jahren wurde Abraham Lincoln geboren. Der 16. Präsident der USA. Die meisten sehen in ihm nur den Sklavenbefreier, der die USA in einem blutigen Bürgerkrieg geführt hat. Und die Südstaaten zwang in der Union zu bleiben. Tatsächlich aber ist Lincoln wegen einer anderen Nummer in meinen Augen wichtiger. Er hat es geschafft, aus einfachsten Bedingungen aufzusteigen in das höchste Amt seines Landes. Er hat den amerikanischen Traum nicht nur vorgelebt, sondern sich auch bemüht, die rechtlichen und ökonomischen Vorraussetzungen zu schaffen, dass auch andere diesen Traum leben können. Er war ein freier Mann und half anderen, frei zu werden.

Das spannendste Lincoln Memorial steht nicht in Washington. Diese Ikone eines sitzenden, gütigen, strengen, alten Mannes mit geneigtem Marmorkopf, die der billigste Drehbuchautor in mittelmäßige Plots einbaut.

Das spannendste Lincoln Memorial steht im westlichen Kentucky, irgendwo auf einer Hügelkuppe, ungefähr da, wo Lincoln geboren wurde. In der Nähe vom Kaff Hodgenville.

Genau hier steht die Nachbildung der Hütte, in der Lincoln geboren wurde, am 12. Februar 1809. Die Hütte ist nichts mehr als ein nackter Raum, zugig, aus Holz und Dreck mit gestampften Lehmboden. Kaum fünf Schritte lang und vier Schritte breit. Ein Loch, halb so groß wie eine normale Küche. Im Kentucky-Memorial wird die Lincoln-Hütte von einem klassizistischen Palast eingefasst und überragt. Das soll die Chance zum Aufstieg symbolisieren.

Aus dem Schlamm hat Ab es nach oben geschafft, mit Mühe, mit Ehrgeiz, und mit viel Arbeit.

Ich will jetzt nicht über Lincolns Rolle als Sklavenbefreier reden. Das macht jeder heute. Ich will über seine Botschaft als Wirtschaftslenker sprechen.

Wie gesagt, Lincoln stammte aus beschissenen Verhältnissen. Er lebte mitten im Wald. Sein Vater war ein mittelmäßig erfolgreicher Farmer. Später zog die Familie nach Indiana in ein neues Loch, das die Amerikaner Log Cabin nennen. Seine Mutter, sein Bruder und seine Schwester sind, nun ja, in der Hütte verreckt. Sein Vater ist abgehauen. Ab hat sich durchgeschlagen. Im Wald. Alleine mit seiner zweiten Schwester und einem Cousin. Da war Lincoln 10 Jahre alt, seine Schwester 12.

Später kam der Vater zurück mit einer neuen Frau. Lincoln schaffte es, lesen zu lernen. Er fand einen Job und konnte Schritt für Schritt aufsteigen. Soweit so gut.

Bei seinem Aufstieg verstand Lincoln ein paar Dinge:

1. Bildung ist das wichtigste.

2. Jeder muss die gleichen Chancen im Leben bekommen, egal aus welcher Schicht oder Rasse er stammt.

3. Das Leben in einer Holzhütte ist Scheiße, da gibt es nichts Romantisches dran.

4. Und der Staat muss eingreifen, um die Chancengleichheit herzustellen.

Das versteht jeder Bergmann, jeder Stahlarbeiter, jeder Fuzzi in jeder Fabrik.

Einer der wichtigsten wirtschaftspolitischen Sätze von Lincoln war in meinen Augen dieser:

Ich glaube nicht an ein Gesetz, das einem Mann verbietet, reich zu werden. Das würde mehr Schaden anrichten als Gutes tun. Wir werden keinen Krieg gegen das Kapital anzetteln, aber wir wünschen uns, dass der ärmste Mann die gleichen Chancen bekommt reich zu werden – wie jeder andere auch.“

Das ist so was wie die Kodifizierung des amerikanischen Traums.

Die gleichen Chancen auf alles.

Revolutionär. Mit seinen Ansichten war Abraham Lincoln eine Art Sozialdemokrat im wichtigsten Amt seines Landes. Um 1860. Da haben bei uns Fürsten Arbeiter erschossen.

Das tolle an der Nummer ist heute noch: oft genug gelingt es einem Ami, diesen Traum zu verwirklichen. So oft jedenfalls, dass andere an den Traum glauben können.

Gut. Spannend ist auch, dass Lincoln nicht nur geschwatzt hat, er hat auch gehandelt. Er hat staatliche Banken gefördert, in Illinois zuerst, er hat Mikrokredite an kleine Leute vergeben und große Kredite für dicke Projekte. Er hat den Ausbau von Kanälen vorangetrieben, von Straßen und schließlich von Eisenbahnen – mit staatlichem Geld. Er hat dafür gesorgt, dass Universitäten und Schulen gegründet werden konnten.

Mit staatlichem Geld, um jedem eine Chancen zu geben, an der Bildung und am Markt teilzuhaben.

Lincoln sagte: Der normale Lauf der Dinge sei, dass ein armer Mann zunächst für einen anderen arbeitet und Lohn verdient. Davon legt er was zurück, für eigene Werkzeuge oder für Land. Dann wird er selbstständig und arbeitet für sich selbst. Schließlich kann er einen anderen armen Mann anstellen und ihm die Chance geben, Geld für eigene Werkzeuge oder Land zu verdienen. Schritt für Schritt ans Licht.

Auch während großer Finanzkrisen in den USA hat Lincoln staatliches Geld rausgehauen. Er hat gleichzeitig die Einkommenssteuer eingeführt und sonstige Belastungen für die vermögende Bürger.

Er hat gesagt, wenn eine große Dampfmaschine steht, und der Treibarm am toten Punkt ist, kostet es unheimlich viel Kraft den Kolben wieder anzuschieben. Aber dann geht es. Los. Der Kolben schlägt immer schneller auf den Treibarm und die Maschine erwacht zum Leben.

Er hat die Bauern im Süden gezwungen, ihre Sklaven freizulassen. Und den Grundstein für die Industrialisierung der USA gelegt.

Klar wurde er angegriffen. Ihm wurde vorgehalten, die Sklaven im Süden würden sich von den Arbeitern im Norden nur durch ihre Hautfarbe unterscheiden.

Lincoln hat geantwortet:

Freie Arbeit wird von Hoffnung inspiriert. Nackte Sklaverei kennt keine Hoffnung.

Jeder kann aufsteigen. Es gibt keine festgefügten Klassen.

Lincoln war auch Realist in seiner Zeit. Er sagte, Schwarze würden kaum in absehbarer Zeit in der sozialen Hierarchie mit den herrschenden Weißen gleich ziehen. Aber er sagte auch.

Ein schwarzer Mann ist mir und jedem lebenden Mann im Recht gleich, das eigene Brot zu essen, das er mit seiner eigenen Hände Arbeit verdient – ohne davon irgendwem etwas abgeben zu müssen.

Ich denke, auch daran sollten wir heute denken – in Zeiten der Krise. Es ging Lincoln nicht nur um Sklavenbefreiung. Das wäre zu bequem. Denn die Sklaven in Amerika und Europa sind heute frei.

Es geht um gleiche Chancen für alle – überall. Und diese Botschaft Lincolns müssen auch wir hören. Immer noch.

Im Ruhrgebiet. In Bottrop-Ebel, Duisburg-Marxloh, Gelsenkirchen und Herten und Dortmund und überall sonst.

Flunkerei: Citroen C1 verbraucht zuviel Benzin

Foto: privat

Vor knapp anderthalb Jahren habe ich mir ein Auto gekauft. Einen Citroen C1. Der wichtigste Grund für den Kauf des Wagens war dessen angeblicher Benzinverbrauch. Klar, ich fand den Franzosen auch schick und er war schnell, klein und kompakt. Alles gute Gründe für das Auto. Aber, wie gesagt, entscheidend für den Kauf war der angegebene Benzinverbrauch. Und da bin ich reingefallen. Denn die Angaben im Citroen-Prospekt waren richtig fett geschummelt.

Aber der Reihe nach: Ich wollte mir ein kleines Auto kaufen. Einen Wagen, der so wenig wie möglich verbraucht. Denn ich wollte möglichst wenig Geld zur Tankstelle tragen. Dafür war ich auch bereit ein wenig mehr Geld zu bezahlen. Für den PKW.

Nun denn, ich habe zuerst nachgesehen, welche Autos die sparsamsten sind. Dabei bin ich auf den Begriff 3-Liter-Auto gestoßen. Ich habe mich direkt entschieden, nur die Autos anzuschauen, die unter diesen Begriff geführt wurden. Neben dem VW Lupo waren das der Audi A2 und der Smart.

Dann wurde ich das erste Mal überrascht. Ein Drei-Liter-Auto heißt nämlich auch so, wenn es 3,8 Liter je hundert Kilometern Benzin verbraucht. Das ist ein Ding, was?

Ich habe dann bei der Suche nach den angeblichen Drei-Liter-Wagen eine Liste gefunden, in der mehrere Niedrigenergie-Wagen aufgeführt waren, die sich alle nicht viel im Verbrauch getan haben.

Wie dem auch sei. Der Smart war mir zu klein, da ich zwei Kinder habe. Den Lupo und den Audi A2 gab es nicht mehr als Neuwagen.

Dann habe ich erfahren, dass aus einer Autofabrik im tschechischen Kolin gute Autos kommen – die Wagen standen auch in der Liste der Sparwagen.

In Kolin werden der C1 von Citroen, der Aygo von Toyota und der Peugeot 107 baugleich erstellt. Nur die Rücklampen sehen ein wenig anders aus.

Auch vom Preis her waren die Wagen nahezu identisch.

Ich hab mich dann für das schönste Logo entschieden. Die beiden Citroen Dächer haben mir irgendwie gefallen. Deswegen habe ich mich weiter nur noch mit dem C1 näher beschäftigt.

Sein Verbrauch wurde im Datenheft so angegeben:

Gesamtverbrauch: 4,6 Liter auf 100km

Verbrauch innerorts: 5,5 Liter auf 100km

Verbrauch außerorts: 4,1 Liter auf 100km

Ok, habe ich mir gesagt, die lügen sowieso.

Die Wahrheit des Gesamtverbrauchs wird irgendwo so bei 5 Liter liegen, vielleicht knapp drüber.

Nun habe ich 50 Mal getankt. Ich bin in der Stadt gefahren, auf dem Land, auf der Autobahn und ich habe im Stau gestanden. Mit anderen Worten, ich habe ganz normal das Auto genutzt.

Manchmal, nicht zu oft, habe ich meine Kinder mitgenommen. Sehr oft war ich alleine im Auto unterwegs, denn wir haben ein größeres Auto, das wir nehmen, wenn wir alle zusammen unterwegs sind.

Und was soll ich sagen: Der Verbrauch liegt bei gemessenen 6,11 Litern je hundert Kilometern.

Gut 35 Prozent mehr als im Prospekt angegeben.

Ich habe die Tankliste hier hingestellt. Klack.

Insgesamt bin ich 27414,6 Kilometer gefahren. Ich habe gut 1,6 Liter je hundert Kilometer mehr Benzin verbraucht – als versprochen.

Das bedeutet: ich habe bis jetzt 438 Liter Benzin zu viel verfahren. Das macht ein Verlust von rund 500 Euro aus – den ich tragen muss, weil Citroen im Prospekt Unsinn erzählt hat.

Wenn ich die echten Daten gekannt hätte, hätte ich den Citroen C1 nie gekauft.

Es gibt schon große Autos, die 6 Liter verbrauchen. Ich hätte mir einen BMW kaufen können, oder was weiß ich.

Jedenfalls denke ich, jeder der sich jetzt einen Wagen kaufen will, sollte wissen, dass die Angaben im Citroen C1 Prospekt nach meinen Erfahrungen Quatsch sind.

Wikipedia-Hoax beschädigt Web-Enzyklopädie

Foto: Bildblog

Ein Spaßmacher hat im Wikipedia-Beitrag zu den vielen Namen des neuen Wirtschaftsminister Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg einen frei erfundenen hinzugefügt: Wilhelm. Damit hat er den Wahrheitsgehalt von Wikipedia verfälscht. Und nennt das einen Scherz. Später freut er sich, dass sein Hoax in der Bild und in anderen Zeitungen abgedruckt wird. Dann kommen ihm Zweifel und am Ende dann beklagt er sich anonym in Bildblog, dass die Reporter einfach Wikipedia vertrauen würden.

Zugegeben, der Scherz war anfangs nicht gerade originell. Innerhalb weniger Stunden bekam er aber eine höchst interessante Eigendynamik, die mich an den Recherche-Methoden vieler Journalisten erheblich zweifeln ließ.

Ich frage mich, ob der Anonymus nicht viel mehr ganz einfach aus einem Aufmerksamkeitsdefizit heraus die Glaubwürdigkeit von Wikipedia erheblich beschädigt. Denn wenn er nach seinem Beschiss die Recherche-Methoden der Journalisten angreift, die Wikipedia vertraut haben, greift er gleichzeitig alle anderen Wikipedia-Nutzer an, denn auch diese trauen der Enzyklopädie.

Die einzige Konsequenz aus seinem Angriff ist es für alle, Wikipedia nicht mehr zu vertrauen, weil immer wieder Witzbolde dabei sein können, die Basisfakten fälschen.

Für seinen Angriff auf Wikipedia hat sich der Anonymus viel Mühe gemacht. Er den Lesern der Enzyklopädie eine getarnte Falschinformation untergejubelt. Dann hat er schnell die Prüfmechanismen von Wikipedia umgangen. Um schließlich die Leser zu beschimpfen, die seinem Betrug geglaubt haben. Und das alles nur, um einen Scherz zu machen, spich, sich selbst zu unterhalten.

Ich will das mal vergleichen: Ein Falschgeld-Macher, verteilt Falschgeld und zeigt dann mit dem Finger auf den Markthändler, der sein Falschgeld angenommen hat, um sich über ihn lustig zu machen. Hihi, sie mal der Doofmann, der nimmt Falschgeld an. Dann merkt, er, dass sein Witz doof ist, und als Ersatz behauptet er, man dürfe allem Geld nicht vertrauen, da es viele Markthändler gebe, die Falschgeld annehmen würden.

Die richtige Konsequenz aus seinem Handeln wäre es, den Falschgeld-Macher und Wikipedia-Beschädiger aus Wikipedia auszusperren. In meinen Augen ist die Idee einer Web-Enzyklopädie wichtig. Diese Idee ist es wert ernstgenommen zu werden. Dummwitzler sollten hier keine Chance bekommen.

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UPDATE 1: HURRA – FDP verspricht: Jagdsteuer wird abgeschafft

Foto: Holger Ellerbrock im Landtag

Die regierende FPD in Nordrhein-Westfalen hat eine bahnbrechende Steuererleichterung geschafft. Der Aufschwung kommt. Wirtschaftskrise überstanden. Nix mit Klientelpolitik – ein Sieg für alle. Und trotz dieser Errungenschaft mosert jetzt der Landkreistag NRW. Die FPD würde die Jagdbesitzende Klasse zu Ungunsten der Restgesellschaft schonen. Aber lest selbst die gestrige Pressemitteilung der FPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag, die mich gerade erreichte und die Stellungnahme des Landkreistages:

 

Die FDP-Landtagsfraktion hat in ihrer heutigen Sitzung die Absicht zur Abschaffung der Jagdsteuer bekräftigt. "Die Jagdsteuer wird noch in diesem Jahr abgeschafft", erklärt der umweltpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Holger Ellerbrock. "Wir werden schon in den nächsten Wochen eine gemeinsame Initiative mit der CDU auf den Weg bringen."

Der FDP-Umweltexperte betont, dass die Leistungen der Jägerschaft für die Allgemeinheit die landesweit nur noch geringen Einnahmen aus der Steuer bei Weitem überstiegen. Die FDP-Fraktion will allerdings sicherstellen, dass sich die Landkreise mit einem mehrjährigen Abschmelzungsmodell auf das Ende der Steuer einstellen können. "Zudem sollen die Leistungen der Jäger zur Entlastung der Kreise fest verabredet werden", erklärt Ellerbrock.

Der Landkreistag NRW moppert gegen den Vorstoß der auf-gar-keinen-Fall-Klientel-Partei FDP. Auf die Spitze getrieben sagt der Landkreistag: Damit Jäger billiger Rehe abknallen können, müssen nachher Kindergärten geschlossen werden. Das ist natürlich überzogen – aber nicht völlig aus der Luft gegriffen. Lest selbst:

 

Der Landkreistag Nordrhein-Westfalen hat auf aktuelle Medienberichte reagiert, wonach die Landesregierung noch im Laufe dieser Legislaturperiode zwar die Jagdsteuer abschaffen, die daraus resultierenden Millionenverluste der Kreise aber offenbar nicht ausgleichen will. „Sicherlich ist die Jagdsteuer eine so genannte Bagatellsteuer, weil sie landesweit gerade einmal vergleichsweise bescheidene neun Millionen Euro in die Kassen der Kommunen spült. Dennoch sind insbesondere Flä-chenkreise mit großen Waldgebieten auf die derzeit bis zu 800.000 Euro im Jahr angewiesen“, bekräftigte Dr. Martin Klein, Hauptgeschäftsführer des Landkreistags Nordrhein-Westfalen (LKT NRW), heute in Düsseldorf. „Es kann nicht sein, dass das Land die Frage der Kompensation faktisch offen lässt. Gerade in wirtschaftlichen Krisenzeiten können es sich die Kreise buchstäblich nicht leisten, auf das Geld zu verzichten.“

Entschleunigung in Amerika. Ein gutes Buch

Foto: Robert Jacobi im Monument Valley

Ich habe vor ein paar Tagen ein Buch gelesen. Amerika der Länge nach von Robert Jacobi. Das Buch ist gut, verdammt gut.

Ich kenne Robert ein paar Jahre lang. Wir waren zusammen in Amerika. In New York, in diesem September 2001, als die Jets in das World Trade Center krachten. Robert hat für die Süddeutsche geschrieben, ich für die taz.

Seine Serie über die Terror-Anschläge damals hat Robert mit einer Geschichte angefangen, die besonders war. Und zwar war Robert gerade in Chicago als die Türme fielen. Er musste dann schnell nach Manhattan – seine Redaktion hat ihn losgeschickt. Aber nichts ging. Alle Flüge in den Staaten waren gecancelt, vielleicht erinnert sich noch einer dran. Robert nahm sich einen Wagen und fuhr los. Durch die Prärie, die Appalachen immer weiter noch Osten zur Küste.

Robert schrieb über die Fahrt eine ausgezeichnete Story. Seine Reportage spiegelte die hastige Veränderung der Welt durch zwei Verbrechen in der Reise eines Autofahrers. Cool. Und außergewöhnlich in einer Zeit in der die meisten Blätter nur den anstehenden Krieg herbeikreischten.

Robert hat mit dieser Autogeschichte ein Thema gefunden. Reisen und denken.

Dieses Thema hat Robert in seinem Buch Amerika der Länge nach wieder aufgegriffen. Und verfeinert.

Das Buch ist eine Entschleunigung. Mich hat es rausgerissen aus der täglichen Hast. Es hat mir Ruhe gegeben in der Betrachtung einfacher Sachen und der Konzentration auf Details. Was ist wirklich wichtig?

Robert gibt keine Antworten. Er beschreibt einfach, wie er seine Karriere für ein Jahr unterbricht und abhaut, die Panamericana von Alaska runter nach Feuerland. Wie er sich ein Auto kauft, wie er sich mit einer Reisebegeleitung streitet oder sich irgendwie spontan verliebt in Mexiko oder so.

Die Geschichte kommt an zwei Bücher ran, die ich früher mal gelesen habe. Einmal an Walden von Henry David Thoreau. Das ist der Typ, der sich in Concord, in Massachusetts, eine Hütte in den Wald geknallt hat, um dort ein gutes Jahr lang über die Notwendigkeit der Ökonomie der Nägel zu philosophieren – unter anderem. Es ging um die Befreiung durch Beschränkung und so.

Thoreau ist ein Klassiker. Sowas wie Diogenes in der Tonne. Irres Buch. Später hat sich der Walden-Autor über Steuerzahlungen aufgeregt – er sollte für sein Jahr in der Waldhütte ein paar Dollar zahlen. Thoreau sah das nicht ein und ging in den Knast. Dort schrieb er seinen zweiten Klassiker: Von der Pflicht zum Ungehorsam gegen den Staat.

Das Buch sollten alle Bakunin-Terror-Anarchisten lesen. Es schließt den friedlichen Widerstand gegen Unterdrückung auf. Nichts ist’s mit Bomben für die Freiheit.

Wie dem auch sei, jedenfalls nimmt Robert in seinem Buch den Leser mit auf eine Reise in eine moderne Form von Walden. Auf Trekking-Touren und in eine Auto-Wohnung. Auch hier beschränkt er sich auf das wesentliche.

Dann aber finde ich, Amerika der Länge nach gleicht auch irgendwie dem Buch Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten von Robert M. Pirsig aus dem Jahr 1974. Damals ging es um eine Bike-Tour quer durch die Staaten und die Frage nach den ewigen Werten. Wie Thoreau konzentrierte sich Pirsig auf die Details im Leben, um darin das große Ganze zu verstehen. Hier eine Waldhütte, da ein Moped.

Diese Wertschätzung des Kleinen kann den Blick auf das Wesentliche öffnen.

Nicht der Job ist das entscheidende, nicht die Karriere, nicht der Streit, nicht die Hektik, nicht der Staat. Es geht um Familie, um Seele und so Sachen.

Man muss die Muße finden, sich dieser Dinge bewusst zu werden. Dazu muss man sich entschleunigen. Dazu muss man bremsen. Man muss Zeit finden nachzudenken.

Und dabei helfen diese Bücher, genauso wie Roberts Buch über die Reise Amerika der Länge nach runter.

Dabei ist Roberts Buch gleichzeitig unmodern und modern.

Unmodern, weil es um eine Reise geht.

Reisereportagen werden tausendfach geschrieben – überall. Oder mit Dia-Vorträgen in VHS-Kursen erzählt- was noch schlimmer ist. Eigentlich darf man nichts Neues erwarten. Allein die Fahrt über die Straße der Amerikas von Alaska bis Feuerland wurde gefühlt zweiduzendfach beschrieben und verfilmt.

Doch Robert druckt nicht alte Stanzen ab. Er schafft was neues und modernes.

Wahrscheinlich liegt es daran, dass er gut schreiben kann.

Aber da ist noch etwas anderes wichtig. Robert wird persönlich, wird vertraut, schreckt nicht vor peinlichen Szenen zurück, bringt sich ein, auch wenn es weh tut. Er stellt das Leben dar.

Damit betreibt er so eine Art modernen Gonzo-Krams. Er zieht sich nicht raus aus dem Geschehen, sondern stellt das Erleben in den Mittelpunkt.

Das gefällt mir ausgesprochen gut.

 

Warum? Ich denke, Robert gibt damit ein spannendes Vorbild ab im modernen Journalismus. Gonzo wird wieder modern – man nennt es heute wohl den neuen Blog-Stil. Ich weiß nicht. Ich entdecke jeden Tag Gonzo-Reportagen im Netz. Es ist als könne man die Wieder-Erstehung einer fast vergessenen journalistischen Form erleben.

So wie Gonzo aus dem New Journalism hervorgegangen ist, so entsteht heute aus der Gonzo-Nummer eine neue Web-Form.

Je mehr die Nachricht selbst an Wert verliert, umso wichtiger wird es, den Menschen in der Geschichte zu erleben. Die persönliche Ebene zu spüren, und dabei wahrhaftig zu bleiben. 

Das ist gut. Aus dieser neuen alten Form des Schreibens erwächst wieder gute Literatur.

Roberts Buch erscheint bald in zweiter Auflage.

Hier ein Link zum Autor und so. Wo man das Buch bestellen kann.

Schräge Bilder aus Dortmund

Ich bin Comic-Fan und froh, wenn sich was im Netz mit Comics tut. Aus diesem Grund muss ich hier den Netz-Comic Union der Helden lobend erwähnen. Die Machhart der Bilder ist ein zwar ziemlich konventionell und erinnert oft an einen Foto-Love-Roman in der Bravo. Dafür zieht die Geschichte irgendwie rein. Das Ding hat was. Ich hab’s mir angeschaut und freue mich auf neue Folgen.

Also Comic-Fans, klicken und selber schauen. Im Ruhrgebiet tut sich was.

Öko-Gas-Krise. Biobranche bedroht

Foto: Nawaro-Anlage Penkun

Seltsame Dinge geschehen, wenn es um den Klimaschutz geht. Das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) wurde geändert. Und eigentlich sollte es Bergauf gehen mit den Öko-Energien, dachte sich zumindest Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD). Doch ausgerechnet in der Branche, die besonders ab gehen sollte, steht vor einer Krise. Gut 250 Biogas-Anlagen blicken in den Ruin. Über 50 sind extrem bedroht. Und Sigmar Gabriel verschränkt die Hände und will nicht helfen. Stattdessen spielt sein Ministerium auf Zeit.

Allen voran die größten deutsche Biogasanlage in Mecklenburg-Vorpommern steht vor dem Aus. Wie mir der Vorstandschef der Betreiber-Gesellschaft Nawaro BioEnergie, Felix Hess, sagte, könne er seine Anlage im Ort Penkun nicht mehr wirtschaftlich betreiben. Der Grund dafür: ausschließlich die Verschärfung des EEG aus dem vergangenen Jahr. Dort wird in 40 Meilern aus Gülle und Bioabfall Gas zur direkten Verstromung gewonnen. Die Leistung der Anlage liegt bei rund 20 Megawatt. Der Grund für die Krise ist ein neuer Anlagenbegriff für Biogasmeiler im EEG. Während früher jeder einzelne Meiler als technische Einheit im Sinne des EEG gezählt wurde, werden heute alle Anlage als Einheit betrachtet, wenn sie räumlich zusammen liegen. Das neue EEG ist am 1. Januar in Kraft getreten. Nach Auskunft der Branchenverbandes Biogasunion sind über 250 Anlagen in Deutschland von der Gesetzänderung in ihrer Existenz bedroht.

Nawaro-Chef Hesse sagt, die neuen Regeln wären für den Betrieb in Penkun verheerend. Entsprechend der alten Regel hätten dort die 40 Biogas-Meiler als selbstständige Anlagen betrieben werden können. Lediglich die Infrastuktur, wie Zufahrten oder Trafostationen, seien gemeinsam genutzt worden. Die erzeugte Energie reicht aus, eine Kleinstadt mit Strom zu versorgen. Durch die neue Anlagen-Definition im EEG würden jetzt allerdings alle Penkun-Meiler als eine Anlage betrachtet, weil sie auf einer Fläche von knapp zwei Hektar zusammen liegen würden. Laut Hess würde die Einspeisevergütung aus diesem Grund von rund 22 Cent je Kilowattstunde Strom auf nur noch 11,15 Cent fallen. Ein Gutachten im Auftrag der Industrie- und Handelskammer Neubrandenburg kommt zu dem Schluss, dass der Umsatz der Anlage in Penkun seit Januar um fast 50 Prozent eingebrochen sei. Über das Jahr könne deshalb nur noch mit einem Erlös von rund 19 Mio Euro gerechnet werden. Hess sagt, dies reiche nicht aus, die Anlage wirtschaftlich zu betreiben. Alleine der Preis für die Rohmaterialien, wie Gülle, liege höher als die Erlöse. „Das überlebe ich nicht.“ Der Nawaro-Chef sagt weiter: Im Vertrauen auf die alte Anlagen-Definition im EEG habe er zusammen mit 5000 Privatanlegern knapp 80 Mio Euro in Penkun investiert.

Nach Angaben der Biogasunion wäre die gesamte Branche in eine Krise gerutscht. „Durch die Gesetzesänderung ist das Vertrauen der Firmen erschüttert“, sagt Biogas-Chefin Manuela Beyer. Alle Betriebe hätten nun Angst, dass ihre Erträge zusammenschnurren. „Dann brechen auch die Finanzierungen bei den Banken weg. Das Aus droht.“

Direkt nach Verkündigung des neuen EEG im Bundesgesetzblatt vom November vergangenen Jahres hat Nawaro-Chef Hess beim Bundesverfassungsgericht einen Antrag auf Eilentscheidung eingereicht, mit dem der Bestandsschutz für Altanlagen hergestellt werden soll. Hess beklagt gegenüber dem Gericht den Bruch des Vertrauens und eine nachträgliche Veränderung der Bedingungen, unter der er seine Investitionen in Penkun getätigt hat. Es ist noch offen, wann das Verfassungsgericht den Antrag behandelt.

Unterdessen hat der Bundesrat auf Drängen der Länder, in denen Biogasbetreibern aktiv sind, einen Gesetzentwurf zur Änderung des EEG vorgelegt. Die Länderkammer will den Bestandschutz für Altanlagen wieder herstellen. Allerdings lehnt die Bundesregierung bislang ab, den Gesetzentwurf der Länder in das Parlamentarische Verfahren im Bundestag einzuführen. Die Weigerung begründet die Bundesregierung in einer Stellungnahme von Anfang Februar damit, dass zunächst die Entscheidung des Verfassungsgerichtes über den Nawaro-Antrag abgewartet werden müsse.

Nach Auskunft von Nawaro-Chef Hess kann die Verzögerungstaktik zum Aus für seine Firma führen. Sollte die Verschärfung des EEG nicht zurückgenommen werden, müsse er spätestens Ende Februar die Zahlungsfähigkeit für die Anlage in Penkun erklären. Lediglich eine Biogasanlage seiner Firma in Güstrow könne dann noch weiterexistieren. Dort werde Gas nicht verstromt, sondern direkt in das allgemeine Gasnetz eingespeist. Dies ermögliche höhere Förderungen nach dem EEG.

Bislang hat das Bundesumweltministerium die Änderung der Anlagendefinition im EEG damit begründet, dass lediglich der Begriff genauer erklärt worden sei – dass es also keine wirklich neuen Regelungen gebe. Zudem sei den Betreibern von Biogasanlagen zum Zeitpunkt der Investitionsentscheidungen immer klar gewesen, dass es Änderungen im EEG geben könne. Auf meine Nachfrage teilte das Ministerium nun mit: „Das Bundesumweltministerium äußert sich nicht zu einem laufenden Verfahren vor dem Bundesverfassungsgericht.“ Sieht nicht so toll aus.

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RWE Konzernumbau wird konkret

Foto: RWE-Turm / flickr.com / schicki

RWE-Chef Jürgen Großmann kommt mit seinen Umbauplänen beim zweitgrößten Energieversorger Deutschlands voran. Wie ich erfahren habe, wird derzeit die Gründung einer so genannten RWE Deutschland AG unter dem Dach der RWE Holding intensiv vorbereitet. Entsprechende Rahmenbeschlüsse sollen bereits bei einer Aufsichtsratssitzung der Holding am Rosenmontag sowie bei einer Sitzung des Aufsichtsrates der Vertriebstochter RWE Energy am Aschermittwoch gefasst werden.

Im Kern geht es den Informationen zufolge bei der neuen RWE Deutschland AG darum, die Aktivitäten in Erzeugung und Vertrieb Deutschlandweit in einer Firma zusammenzufassen. Bislang hieß es immer, es sei nur geplant, die Regionalgesellschaften des RWE enger zu verzahnen und unter dem Dach der Führungsgesellschaft RWE Energy zu bündeln. Die genauen Details der Neuordnung des Konzerns sind noch nicht bekannt. Eine RWE-Sprecherin wollte die Informationen nicht kommentieren.

Neben der RWE Deutschland AG soll darüber hinaus eine weitere Aktiengesellschaft gegründet werden, in der das Netzgeschäft im Mittel- und Niedrigspannungsbereich konzentriert werden soll. Die bisherigen deutschen Regionalgesellschaften sollen dabei auf die neuen Aktiengesellschaften verteilt werden.

Damit kommt RWE dem Ziel näher, für das Geschäft in Europa Ländergesellschaften für verschiedene Regionen zu etablieren. Bislang laufen die Planungen in den einzelnen Ländern vor allem über die strategische Abteilung des Konzerns, die Umsetzung der Strategien wird dann von den einzelnen RWE-Führungsgesellschaften in den jeweiligen Regionen eigenständig umgesetzt.

Bereits jetzt  hat RWE Ländergesellschaften in Polen und der Tschechei aufgebaut. Zudem tritt RWE in Großbritannien unter der Markt "npower" an. Nach der Übernahme des niederländischen Versorger Essent will der Konzern unter Großmann in den Benelux-Staaten die Marke "RWE" aufgeben und nur noch unter dem Namen Essent antreten. Weitere ähniche Schritte sind geplant.

Damit verfolgt RWE europaweit eine Dreimarken-Strategie: In Deutschland und im Osten RWE, in Holland und den Kleinstaaten daneben, Essent und auf den Inseln der Angelsachsen npower.

Mitarbeiter des RWE sollen auf einer Art Betriebsversammlung Anfang März in den Dortmunder Westfalenhallen auf die Neuordnung eingestimmt werden. Im Augenblick wird die Veranstaltung unter dem Begriff „Großmann kommt“ organisiert. Die Gewerkschaften haben bereits ihre Zustimmung zu den Umbauplänen signalisiert. Ihnen wir die Mitbestimmung in den Aufsichtsräten der neuen Aktiengesellschaften garantiert. Die am RWE beteiligten Kommunen wären ebenfalls mit ihren Interessen in der RWE Deutschland AG konzentriert. Die Hoffnung hier: Der Streit um die Neuausrichtung des RWE mit den Städten im Revier soll beendet werden. Die ersten Gemeinden im Ruhrgebiet haben bereits damit gedroht, Versorgungsverträge mit dem RWE zu kündigen und eigene Stadtwerke in Konkurrenz zum Konzern zu gründen, wenn ihre Interessen nicht berücksichtigt werden.

Meine Oma kriegt Post vom Bottroper Amt

Foto: privat / (Auf kleines Bild klicken, dann kommt das große)

Die Tage hat meine Oma Post vom Amt in Bottrop bekommen, vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit, von einer Frau B. aus dem Büro des Oberbürgermeisters Peter Noetzel (SPD). Das war OK. In dem Brief fragt die Frau vom Amt, ob meine Oma von einem Repräsentanten der Stadt Bottrop einen Blumenstrauß geschenkt bekommen will. Das ist nett. Denn die Frau vom Amt will meiner Oma zur Eisernen Hochzeit mit meinem Opa Jupp gratulieren.

Wenn meine Oma die Blumen vom einem Repräsentanten der Stadt Bottrop will, soll sie bitte "bis zum 17. Februar – nur Vormittags – in der Zeit von 8:30 bis 12:30 Mitteilung" machen. Telefonisch. Bei der Frau vom Amt. Bei der Gelegenheit könnten dann auch die "weiteren Details einer etwaigen Ehrung (Datum, Uhrzeit, MItteilung an die Presse, etc.) geklärt werden." Alles Ok. Der Ton? Irgendwie Obrigkeitsstaatlich. Gewohnt herrschaftlich. So in der Art.

Das Problem? Mein Opa ist seit Jahren tot. Begraben. Meine Oma allein. Nix mit eiserner Hochzeit. Frau vom Amt: Vergiss es.

Was ich beruhigend finde: Heute kriegen meine Kinder schon bei der Geburt eine Nummer verpasst. Doch bei all dem Kontrollwahn geht immer was daneben.