Trägerverein des Prinzregenttheaters bietet Romy Schmidt ein Jahr Verlängerung an – Neue Theaterleitung spätestens ab 2019!

Romy Schmidt (Foto: Sandra Schuck)

 

Nachdem der dreijährige Vertrag von Theaterleiterin Romy Schmidt vom Trägerverein des Prinzregenttheaters im letzten Jahr überraschend nicht verlängert wurde und es daraufhin im vergangenen Herbst etliche Vermittlungsgespräche (und den Rücktritt ihrer Vorgängerin Sibylle Broll-Pape aus dem Vorstand des Theatervereins) gab, stellt der Trägerverein nun in einer Pressemitteilung klar, dass es für Romy Schmidt keine weiteren drei Jahre am Prinzregenttheater geben wird. Nach der jetzt auslaufenden Spielzeit  bietet der Verein der Theaterleiterin nur noch ein Jahr Verlängerung an – spätestens zur Spielzeit 2019/20 wird die Theaterleitung neu besetzt.

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Wahrheit und Pflicht: Romy Schmidts letzte Spielzeit am Prinzregenttheater ist ein Muss!

Mai 2017: Die Prinzregenttheater-Produktion „Die Schöne und das Biest“ hat den 1. Platz beim „nachtkritik“-Theatertreffen gewonnen – von links nach rechts: Schauspielerin Corinna Pohlmann, Schauspielerin Yvonne Forster, Theaterkritiker Stefan Keim, Theaterleiterin Romy Schmidt, Prinzregenttheater-Dramaturg Frank Weiß und Schauspieler Linus Ebner (Foto: Dirk Krogull)

Wahrheit ist: Seitdem Romy Schmidt vor zwei Jahren die Theaterleitung des Bochumer Prinzregenttheaters aus den Händen von Sibylle Broll-Pape übernommen hat, geht es hier künstlerisch aufwärts. Das kleine Theater auf dem Zechengelände in Bochum-Weitmar drohte ein wenig in Muff und Mief, Staub und Stickigkeit und somit in der überregionalen Bedeutungslosigkeit zu versinken, bis Romy Schmidt frischen Wind in das altehrwürdige Gemäuer brachte. Niemand bezweifelt den künstlerischen Anspruch ihres Teams, niemand stellt den Willen und den Mut zu Öffnung und Erneuerung in Frage. Schmidts vorzeitige Entlassung ist unverständlich. Pflicht ist: Wer sich solidarisch mit Romy Schmidt zeigen möchte, deren Vertrag vom tragenden Theaterverein nicht verlängert wurde, sollte sich unbedingt die Produktionen ihrer letzten Spielzeit, die unter dem Motto „Wahrheit und Pflicht“ steht, ansehen. Hingehen hilft! Und Theater wirkt! Das pralle Programm verspricht, die stürmischste und spannendste Saison von Romy Schmidt überhaupt zu werden.

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Frank Goosen zum Bochumer Prinzregenttheater: „Man kann die Zusammensetzung des Trägervereins sehr kritisch sehen“

2014 sah die Welt noch anders aus: Frank Goosen, Romy Schmidt und Claus Dürscheidt (Foto: Dirk Krogull)

Nicht ganz von Anfang an dabei, aber schon seit über zwanzig Jahren (seit 1995) am Bochumer Prinzregenttheater tätig ist einer von Bochums beliebtesten Autoren: Frank Goosen, deutschlandweit bekannt durch Bücher wie „Liegen lernen“ oder „Radio Heimat“. Goosen hat im Prinzregenttheater im Laufe der Zeit in einigen Stücken mitgespielt, darunter „Die Wellen“ nach Virginia Woolf (seinerzeit eine Welturaufführung in einer Stückfassung vom Sabine Reich) oder auch, zusammen mit seinem alten „Tresenlesen“-Kumpel Jochen Malmsheimer, in „Comebeckett“, drei kurzen, knackigen Beckett-Einaktern.

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Vertrag nicht verlängert: Die dritte Spielzeit von Romy Schmidt am Prinzregenttheater wird ihre letzte sein!

 

Am Bochumer Prinzregenttheater steht die neue Spielzeit bevor. Offiziell beginnt sie am 30. September 2017 mit der Premiere von Jean Genets „Die Zofen“ unter der Regie von Frank Weiß, in Wirklichkeit aber beginnt sie mit einem Paukenschlag ganz anderer Art: Romy Schmidts dritte Spielzeit am Prinzregenttheater wird ihre letzte sein – ihr Vertrag als Theaterleiterin wurde nicht verlängert. Im Sommer 2018 ist Schluss.

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Ein Mord in den Zeiten von WhatsApp: Für den Fame braucht der Killer die Presse nicht mehr

Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit ist Schnee von vorgestern. Das Zeitalter der digitalen Reproduzierbarkeit ist der Schneematsch von vorhin. Hurra, das Zeitalter der digitalen Gleichzeitigkeit ist da.

Um ein Star zu werden, braucht heutzutage niemand mehr die Presse. Man braucht nur ein Handy. Im Jahre 2017 ist jeder ist sein eigenes Medium. Jeder ist sein eigener Sender. Die alten Medien spielen dabei keine Rolle mehr. Die Verbreitung von Informationen läuft ohne sie. Weltweit und in Windeseile. In Echtzeit. Live.

Die alte Presse ist nur noch Zuschauer. Ein Zuschauer wie Millionen andere auch. Die Presse hechelt den Informationen hinterher. Sie hinkt hinterher. Sie wirkt gehetzt. Sie steht unter Druck. Es wie beim Rennen zwischen Hase und Igel: Die Presse ist langsamer als Millionen andere User. Sie ist ein Dinosaurier. Das Kaninchen vor der Schlange. Sie starrt wie alle anderen auf den Twitter-Account von Donald Trump. Mit einem Fall wie dem von Marcel Heße ist sie überfordert. Die Presse versteht die Welt nicht mehr. Alte Presse, neue Welt.

Zeitenwende im Faserland: Ein Scherbenhaufen als Sittenbild (in zehn Splittern)

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Irgendwo in „Radio Heimat“ steckt ein kleiner großer Film

radio-heimat-dirk-krogull-1„Bochum, 1983“. Ja, natürlich freut man sich als Bochumer erstmal ein klein wenig, diese Einblendung auf der großen Leinwand zu sehen. Ich jedenfalls. Schließlich ging ich (Jahrgang 1970) damals auf die gleiche Schule (das Gymnasium am Ostring) wie Frank Goosen (Jahrgang 1966). Und ja, natürlich bin auch ich damals (vielleicht ein paar Jahre später als Frank) rüber zum „Sportfreund“ (ja, ohne „s“ in der Mitte) auf der andern Seite vom Ostring gegangen, um in jener Kneipe (bei „Siggi“) schon in der ersten großen Pause das erste große Pils zu trinken. Und ey, kumma: „Siggi“ wird von Heinz Hoenig gespielt!

Und ja, natürlich war auch ich (vielleicht ein paar Jahre später als Frank) in der Tanzschule Bobby Linden, deren „Tanz mit B. Linden“-Werbung auf Bochumer Straßenbahnen sich immer so las wie „Tanz mit Blinden“. Und ja, natürlich kommt das alles und noch viel mehr vor in „Frank Goosens Radio Heimat – Damals war auch scheiße“ (so der vollständige Titel), der (nach „Liegen lernen“) zweiten Frank-Goosen-Verfilmung, die auf den beiden Büchern „Radio Heimat: Geschichten von zuhause“ und „Mein Ich und sein Leben: Komische Geschichten“ beruht. Und ey, kumma, hömma: Die Hauptfigur im Film heißt ja sogar echt Frank Goosen!

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15 Leute, 15 Stunden: Das wüste Land im Zeitmaul

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Einst gründete und leitete Arne Nobel das Rottstraße-5-Theater in Bochum. Damit hat der 41-Jährige mittlerweile natürlich längst nix mehr am Hut. Seit ein paar Jahren steht er in den Sommermonaten bei einem Piraten-Open-Air in Grevesmühlen auf der Freilichtbühne. Kommt der Herbst, kommt der Nobel zurück. Und bringt frisch von der Ostsee nicht nur frische Ideen, sondern mitunter auch seine munteren Freunde von den Piraten-Festspielen mit nach Bochum. So hat Arne Nobel zusammen mit seinem Piratenkollegen (und, jaja, Ex-

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Die neue Rotunde ist das alte Café Industrie und macht am 24. März 2017 auf

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Rund zehn Jahre ist’s her, da reifte in Frank Goosen die runde Idee, im Alten Katholikentagsbahnhof in Bochum, der sogenannten Rotunde, eine Bühne für Comedy und Kleinkunst zu eröffnen. Café Industrie sollte sich dieser neue zentrale Humorbetrieb in diesem neu angedachten Kreativquartier nennen. Als sich die Umbauarbeiten rund um die Rotunde seinerzeit aber wegen der aufwändigen Sanierung eines morschen Abwasserkanals weitaus schwieriger gestalteten als gedacht, plante man neu und verlegte das Café Industrie gedanklich ein paar Meter weiter nach hinten (wohlgemerkt auf dem gleichen Gelände) – nun sollte es in einer Lagerhalle hinterm Riff erblühen, die momentan von der Veranstaltungtechnikfirma Event Media Group genutzt wird. Jetzt, Jahre später, ist es fast eine Ironie des Schicksals, das ausgerechnet Sven Nowoczyn von eben jener Event Media Group die Rotunde betreiben wird. Und vom Konzept her nun offensichtlich das alte Café Industrie von Frank Goosen eben nicht in einer seiner Event-Media-Lagerhallen wieder aufleben lassen wird, sondern genau dort, wo es vor rund zehn Jahren ursprünglich anvisiert war: im Alten Katholikentagsbahnhof, in der Rotunde!

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Jetzt auf DVD: „The Tribe“ ist der beste ukrainische Film in Gebärdensprache ohne Untertitel aller Zeiten

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Das Wort „unfassbar“ wird heutzutage ja geradezu inflationär benutzt, jedes zweite Twitter- und Facebook-Posting postuliert eine angebliche „Fassungslosigkeit“ gegenüber diesem oder jenem Zustand bzw. Missstand, über irgendein blödes Verhalten, über irgendeine dumme Äußerung in den unendlichen Weiten des Internets. Glaubwürdig ist diese ungläubige „Fassungslosigkeit“ der Dauerempörten meist nicht wirklich, am nächsten Tag gibt’s dann halt (mal wieder) was Anderes, was man (mal wieder) „einfach nicht fassen“ kann.

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„Schrotten!“ mit Lucas Gregorowicz: Der beste deutsche Western des Jahres

schrotten01 Na gut, das Wetter ist grad super draußen, was soll man also im Kino, aber an Pfingsten soll’s ja wieder schlechter werden und spätestens dann wird sich der ein oder andere hoffentlich doch wieder in den dunklen Kinosaal trauen – also, um es kurz zu machen (das Wetter ist doch grad so super und ich will auch wieder raus): Es sei hiermit nachdrücklich empfohlen, sich in den nächsten Wochen unbedingt den Film „Schrotten!“ anzuschauen, den bislang besten deutschen Film des Jahres, in dem Lucas Gregorowicz endlich mal wieder in einer schönen großen Hauptrolle auf der schönen großen Kinoleinwand zu sehen ist!

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