Wenn schon, denn schon: Keine Lügen über Gaddafis Ableben

Wenn es denn soetwas wie eine Facebook-Youtube-Arabischer-Frühling-Revolution gibt, dann wollen wir doch bitte im Medium bleiben und nicht einfach das glauben, was uns die neuen Machthaber schon jetzt als ihre Revolutionsklitterung verkaufen wollen.
Und ich bin mir doch recht sicher, dass hier das Ende Gaddafis zu sehen und zu hören ist. Kein Krankenwagen, keine Festnahme, nur Gewalt und Hass. Wer die gewalt(tät)ige Wahrheit nicht sehen mag, bitte nicht klicken…

Maps-Mashup Libyen: Die Hotspots des Aufstandes

Proteste und Militäreinsätze in Libyen

Aufruhr in LibyenWow. Google-Maps-Mashup über Libyen via Teheran: Auf der Suche nach halbwegs aktuellen Informationen ist mir ein interessantes Mashup unter die Maus gekommen.

Ein Iraner hat ein Mashup aus GoogleMaps und den Aufständen in Libyen gebastelt. Und es ist gut, verdammt gut. Keine verwaschenen youtubes, stattdessen Information pur zu den einzelnen Regionen. Schwer einzuschätzen, wie gut und verlässlich die Informationen letztendlich sind, allerdings werden die Ereignisse laut Programmer mehrfach geprüft, bevor sie veröffentlicht werden. Anhand der momentanen Nachrichtenlage eventuell eine gute weitere Quelle, die helfen mag, das Bild zu vervollständigen. Hier also der Link zur Informationskarte. Der Iraner, der über das Twitterprofil  Arasmus erreichbar ist, hat dieses brauchbare Stück im Internet veröffentlicht. Um alle Details sehen zu können, muss der Browser Scripts zulassen. Gefunden bei mashable.com.

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Zartes Pflänzchen Unfug: Die Ampel

Kommentar: Die Ampel ist vom Tisch. Gut so.

Verblühende rotgelbgrüne Tulpe
Zartes Pflänzchen Unfug: Die Ampel

Wer als Verlierer nach dem Ende des Spiels die Spielregeln ändern will, ist ein schlechter Verlierer. Und so positioniert sich momentan glücklicherweise die NRW-FDP. Das zeigt, dass sie in ihren Reihen keine Personen hat, die einer sozialliberal-grünen Politikperspektive innerhalb der eigenen Partei Gewicht verleihen könnten. Und nur so ist es möglich, dass diejenige Partei, die nach der NRW-Wahl die Regierungsbeteiligung und zwei Ministerien im Land verloren hat, den möglichen anderen Regierungsparteien Vorschriften zu deren Koalitionsgesprächen zu machen versucht.

Eine FDP, die einen Innenminister stellte, der als gelernter Jurist ein Verfassungsschutzgesetz erließ, das vom Bundesverfassungsgericht sogleich wieder einkassiert wurde, stänkert jetzt gegen staatsfeindliche „Kommunisten“, die nicht an einer Regierung beteiligt werden dürften. Ein ehemaliger FDP-Wissenschaftsminister, der in Privat-vor-Staat-Manie den Schulen und Hochschulen des Landes das „Lebenslange Lernen“ und deren Kunden damit das lebenslange Bezahlen verordnete, ist ebenso niemand, der sich den Rot-Grünen glaubhaft annähern könnte.

Die Ampel in NRW war somit nichts weiter als ein Hirngespinst, dass sich mangels sozialliberalem Hintergrund innerhalb der NRW-FDP kaum hätte realisieren lassen. Denn schließlich hat sich in den vergangenen schwarz-gelben Jahren in Nordrhein-Westfalen aus der FDP niemand hervorgetan, der sich zu aktuellen Fragen wie beispielsweise Intergrationspolitik, Energiewirtschaft, Arbeitsmarktpolitik etc. überraschend ökologisch bzw. sozialliberal geäußert hätte.

Freuen wir uns darüber, dass dieses Gedankenspiel schnell dadurch geendet ist, dass die Verliererpartei FDP zu schnell die demokratischen Spielregeln ändern wollte, um in Vorbereitung ihrer Oppositionsrolle ihr NRW-weit mageres 7-Prozent-Potenzial zu verteidigen. Und das reicht, um die wenigen Aushängeschilder einer erschreckend geringen Meinungspluralität der NRW-Liberalen mit einem Sitz im Landtag zu versorgen. Um nichts anderes ging es, als die Liberalen den Grünen und der SPD vorscheiben wollten, mit wem diese zu reden haben. Gut, dass die Adressaten dieser seltsamen Ansprache die Forderung der Liberalen ignoriert haben.

Bielefelder Studie beweist Langzeitwirkung von Killerspielen

Nach Abschluss einer Bielefelder Studie, die heute mit der Anwesenheit aller Beteiligten veröffentlicht wurde,  steht es nun fest: Killerspiele haben auch nach langen Jahren der Abstinenz noch ihre fatalen Auswirkungen.

Wie einer der Probanden, der sich unter der Kontrolle professioneller Gutachter heute einem Teil der Öffentlichkeit stellte, sagte, habe er in jungen Jahren über ca. 2 Jahre relativ regelmäßig ein so genanntes MMG gespielt. Obwohl alternative Experten schon vor langer Zeit vor den gesellschaftlichen Spätfolgen dieser Massenspektakel gewarnt hatten, war die Kritik an den immer regelmäßiger erschienenen Updates in letzter Zeit eher abgeflaut.

Foto. Flickr.com / 96dpi

Die Verharmlosung der so genannten MMGs, das zeigen die heute veröffentlichten Ergebnisse, führen aber nicht nur zu möglichen Zwangshandlungen und Kollateral-Schäden, sondern machen zukünftige Studien eventuell noch schwieriger. Denn beinahe hätte die Studie auf die Aussagen von 81 „Zeugen“ verzichten müssen. Schließlich führte nur ein Fehler in der Software des 83-jährigen MMG-Veteranen dazu, dass es zu einer vernünftigen Auswertung der Studie mit Hilfe aller Beteiligten kommen kann: Er hatte vor Antritt seines Einsatzes gegen die „Gotteskrieger“ vergessen, seinen Weapon-Patch zu überprüfen.

Zuschauer billigten dem MMG-Recken deshalb nur einen Steinhäuser-Faktor von 3,5 (wg. Veteranen-Status) zu und waren sich einig „Mit Steam wäre das nicht passiert“. Die geladenen Experten werden demnächst wohl eine andere Empfehlung aussprechen: Sie werden den zuständigen Admins raten, den Zugang des rüstigen Action-Junkies zu weiterer Real-Live-Performance womöglich zu sperren.

Kritiker solcher Entscheidungen warnen jetzt schon: „Es steht zu befürchten, dass sich die Player in Länder zurückziehen, die nicht mehr unter unsere Kontrolle fallen – wenn das nicht gerade schon geschieht.“

WDR-Feature zu den Menschenrechtsverletzungen in Afghanistan

Ein schönes, wichtiges Radiofeature zu den Menschrechtsverletzungen in Afghanistan hält der WDR noch bis Montag zum Download bereit. Es geht in dem 55-minütigen Stück um die Frage, ob unter dem Schutz des deutschen Regionalkommandos in Afghanistan Menschenrechtsverletzungen toleriert und verschwiegen werden, ob Staatsbedienstete zu Handlungen der US-Truppen innerhalb des deutschen Schutzgebietes die Wahrheit sagen und um einiges mehr.

Hier gibt es die Infos zu dem Stück, der Download befindet sich hier. Ich denke, das Feature kann zur aktuellen Diskussion einiges beitragen, fängt es die Situation vor Ort doch recht stimmungsvoll und wahrhaftig ein. Und wenn jemand beurteilen sollte, ob dort Krieg herrscht, oder ob es sich noch um kriegsähnliche Zustände handelt, sollte derjenige einfach die Lügen zählen, die das Stück offenbart. Da bleibt es letztendlich fast unerheblich, dass die Politik uns glauben machen will/wollte (!), ein paar Taliban-Kämpfer hätten kein Benzin und kein Geld mehr gehabt und hätten aus diesen Gründen ein paar Tanklaster in den Schlamm gefahren, um ein gutes Ziel abzugeben. Was war nochmal das erste Opfer des Krieges?

Gutes, sehr gutes Stück, Pflichtdownload!

25 Jahre Bhopal-Katastrophe und was die Yes Men und Dow daraus machten

Wie die Yes Men vor dem Hauptquartier von Dow Chemical den Miterbeitern der Chemiefirma das Wasser bringen, welches in den Armenvierteln von Bhopal noch immer täglich getrunken wird, kann hier nachgelesen werden. Warum Dow, die 2001 Union Carbide, die Firma, die mitverantwortlich füer die Katastrophe war, kauften, sich für die Katastrophe nicht mehr verantwortlich hält, kann hier (PDF, 60KB) nachgelesen werden.

Erinnerung gibt es bei Dow und deren schlechten Übersetzungsbüro wohl aber nur für Menschen mit Beschäftigung:

"Diejenigen unter uns, die damals schon im Erwerbsleben standen, erinnern sich noch gut an diesen schicksalhaften Tag, und an die folgenden Tage, an denen mehrere tausend Menschen starben", heißt es als zum Vorfall der Giftgaskatastrophe vor 25 Jahren.

Und wer sich ein bisschen besser informieren und eventuell für die Opfer der Katastrophe spenden will, kann das hier machen. Und wer der Meinung ist, dass Protest auch mal Spaß machen darf, sollte sich mal ansehen, wie die Yes Men für eine kurze Zeit den Aktienwert von Dow um 2 Milliarden Dollar abstürzen ließen:

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H1N1 in EN – ein Impfversuch in Witten

Heute habe ich versucht, in Witten einen Termin für die Impfung gegen die "Schweinegrippe"zu bekommen und hier folgt mein Bericht.

Es gibt einige Gründe, gegen und für diese Impfung zu sein, googled Euch die bitte selbst zusammen, ich habe wollte mich jedenfalls aus folgenden Gründen für eine Impfung entscheiden:

1. Wir haben viele Kinder unter zwei Jahren in unserer Umgebung.

2. Wir haben ein herzkrankes Kind in unserem Umfeld

3. Auch wenn ich weiß, dass ich eine Infektion mit dem H1N1-Virus wohl überstehen würde (toi, toi, toi) finde ich es ganz nett, andere, von denen ich nicht weiß, ob sie das schaffen, nicht anzustecken.

Aus diesen Gründen wollte ich mal herausfinden, wie das denn wohl so geht, hier in Witten im EN-Kreis. Gefragt war eine Impfung für Erwachsene und unsere zwei Kinder. Und das ging in Witten so: Ich rufe im Sprechzimmer unserer Kinderärztin an. Dort bekomme ich mitgeteilt, dass man sich entschieden habe, diese Impfung für Kinder nicht anzubieten, da unserer Ärztin die bisherigen Tests des Impfstoffes nicht ausreichen. Ok, denke ich, die ist ein bisschen alternativ angehaucht, das kenne ich ja von ihr.

Als nächstes also ein Anruf bei der zuständigen Kreisbehörde in Schwelm. Der Kollege vom Gesundheitsamt Schwelm teilt mir mit, dass er keine Ahnung habe, welche Kinderärzte in Witten diese Impfung anbieten, gibt mir aber eine Web-Adresse (PDF) und eine Telefonnummer von einer Kollegin, die sich in Witten "auskenne". Ihr ahnt schon, dass das PDF nicht deutlich macht, ob jemand Kinderarzt ist, oder nicht, oder?

Egal, weiter geht’s. Ich erreiche seine Kollegin nicht – "Außentermin" – aber einen Kollegen der Kollegin. Der sagt mir, dass es in Witten und Umgebung nur wenige Kinderärzte gebe, die die Impfung druchführen würden. "Macht nix", sage ich, "einer mit zwei Spritzen reicht mir". Auch den oder die gibt es nicht, sagt mit der Gesundheitsmann zerknirscht am Telefon. Alle Kinderärzte in Witten hätten gegen die Imfung Vorbehalte gehabt und böten diese deshalb nicht an.

Ok, Anthro-Stadt, denke ich, also weiter nach…Sprockhövel. "Was ist mit Kinderärzten in Sprockhövel?" verlange ich nach Adjuvanzien. "Hmm…, Gynäkologin, …Allgemeinmediziner… nein, leider nicht", sagt der Gesundheitsmann. Er erklärt mir noch, dass das Gesundheitsamt selbst wegen der schnellen Verfallsdauer des Impfstoffes keine Impfungen durchführt. Daraufhin beende ich das Telefonat.

Ok, denke ich, wenn ich die Kinder in Witten schon nicht impfen lassen kann, dann will ich sie wenigstens nicht anstecken. Ich rufe bei meiner Diabetologin (bin Diabetiker) an. Die ist zusätzlich auf alte Leute spezialisiert, müsste den Impfstoff also eigentlich Eimerweise haben. Außerdem steht sie im PDF der Kreisgesundheitsbehörde. "Hallo, ich würde gerne einen Impftermin ausmachen. Ich bräuchte eine Impfung gegen H1N1."

Die gute Dame Arzthelferin reagiert äußerst routiniert. "Jaha. Machen Sie das. Kommen Sie hier vorbei, tragen Sie sich in die Warteliste ein. Dann machen wir hier einen Termin. Dann nehmen Sie den Merkzettel mit nach Hause und dann unterschreiben Sie das beiliegende Formular. Das bringen Sie dann bitte zum vereinbarten Termin wieder mit". Aha. Kurze Denkpause meinerseits und dann ein letzter Versuch: "Kann ich telefonisch keinen Termin ausmachen?" "Nein", sagte die gute Dame, "zuerst müssen Sie persönlich das Merkblatt und die Einwiliigung abholen".

Ok. Vielleicht ist meine Ärztin zu sehr beschäftigt. Also nochmal die Kreisgesundheitsbehörde. "Ja, das machen alle Ärzte in Witten so. Weil der Impfstoff noch nicht so erprobt ist. Das ist ja schließlich keine Tetanus-Impfung, da wollen die Ärzte sich schon absichern wegen der Folgen und eine unterschriebene Einverständniserklärung haben", sagt der Mann vom Amt. Außerdem würden diese Wartelisten geführt, damit von den Impfdosen keine ungenutzt weggeworfen werden müsse, schließlich seien diese nach dem Öffnen nur rund 12 Stunden haltbar und sollten dementsprechend auch aufgebraucht werden.

Ich bin jetzt jedenfalls kuriert und freue mich auf Eure Erfahrungen aus den anderen Städten. Komm‘ doch, Grippe, ich hau Dich mit Bürokratie kaputt!

Wo der Frikadellenmann sich die Brötchen holt

Hermann Schulte-Hiltrop, Herr der Frikadellen des in Dortmund ansässigen Bauverbandes sollte mittlerweile jedem hinlänglich bekannt sein. Der Mann, der wegen zwei aufgegessenen, belegten Brötchen und einer Frikadelle seine Chefsekträrin entlässt, hat – wie hier zu sehen zu sehen – schon eine neue. Das Frikadellenthema ist ja nun hinlänglich durchgekaut und wenn Schulte-Hiltrops Geldgeber ihm nicht klarmachen, dass das nicht geht, wird es wohl zum Prozeß kommen. Was die ganze Nummer aber noch ein bisschen spannender macht: Schulte-Hiltrop ist auch Aufsichtsrat – und zwar hier.

 

Foto: www.ds-foto.de.ms

Diese Beratungsfirma, die zu Teilen der öffentlichen Hand und zu Teilen der Privatwirtschaft gehört, hat sich zum Ziel gesetzt, Public Private Partnership oder hier ÖPP genannt, als Win-Win-Geschäftsmodell an die öffentliche Hand und den privaten Sektor zu verkaufen. Im Rahmen des Zukunftsinvestitionsgesetzes (hier die dazugehörige Vereinbarung als PDF ), das als Teil des Konjunkturpaketes II von der schwarz-roten Bundesregierung verabschiedet wurde, sollen durch ÖPP Mittel aus diesem Topf in private Hände zugunsten der Öffentlichkeit gehen. Schönes Beispiel dazu hier (PDF). Zitat:

 

"Es ist nicht zwingend, ÖPP-Projekte vollständig durch private Partner finanzieren zu lassen. Hier gilt es in jedem Einzelfall ein Optimum für beide Seiten zu finden. Es ist möglich, dass die Öffentliche Hand im Rahmen einer im ÖPP-Vertrag geregelten „Anschubfinanzierung“ die Bauphase teilweise oder vollständig bezahlt. Dann verbleiben als von den Privaten zu finanzierende Bestandteile die Raten für eventuelle weitere selbständig abgrenzbare Teilprojekte und für den Betrieb."

Verstehe ich das richtig? Das vom Konjunkturpaket II bereit gestellte Geld eignet sich hervorragend dazu, sich öffentliche Aufträge an Land zu ziehen, sie von der öffentlichen Hand bezahlen zu lassen und nachher Miete dafür zu kassieren? Und weiter:

"Da ÖPP-Projekte auch die Planung der Projekte beinhalten, sind sie ein sicherer Weg, die mit dem Zukunftsinvestitionsgesetz zur Verfügung stehenden Mittel bei den anzunehmenden Planungsengpässen der öffentlichen Verwaltung innerhalb des möglichen „Zeitfensters“ vollständig zu verwenden."

Aha. Die ÖPP bemüht sich also auch darum, dass möglichst alle Mittel aus dem Topf Konjunkturpaket II abgeschöpft werden, da die Planer in den staatlichen Behörden wohl zu langsam sind, dazu einen Bedarf zu generieren. Ok. So weit, so gut. Wer sind nun aber die privaten Investoren bei der ÖPP? Voilà. Da haben wir nun also unter anderem die mit staatlichem Geld geretteten Banken HypoVereinsbank, BayernLB und die vom Staat mit 18,2 Milliarden Euro gestützte Commerzbank.

Zur Wiederholung: Aufsichtsrat dieser lustigen Unternemung ist Hermann Schulte-Hiltrop, der Mann der "das Vertrauensverhätnis ja, was wir uns hundertprozentig drauf verlassen" (WDR-Stream ab sec. 20) gestört sieht, wenn jemand 2 halbe Brötchen und eine Frikadelle vom Konferenztisch ißt. Und nun die abschließende Frage zu der ganzen Recherche: Wer sollte seinen Job wohl mal ganz schnell ruhen lassen, wegen Vertrauensvorschuss und so?