Türkei: Fußballfans nach Solidaritätsaktion inhaftiert

Foto: Privat

Elf Mitglieder des linken Fanclubs Beleştepe des türkischen Erstligisten Beşiktaş Istanbul wurden in den vergangenen Tagen festgenommen und in einem Hochsicherheitsgefängnis in der Hauptstadt Ankara inhaftiert. Wie vielen Oppositionellen wird auch ihnen “Terrorpropaganda” vorgeworfen. Sie hatten sich zuvor bei einem Fußballspiel mit zwei inhaftierten Akademikern solidarisiert.

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Pressefreiheit in der Türkei: Weltrekord statt Schweigen

Ali Ergin Demirhan im November 2016. Foto: Felix Huesmann

Die Lage der Pressefreiheit bleibt weiterhin miserabel. Deniz Yücel ist seit 143 Tagen grundlos in Haft und mit ihm unzählige türkische Journalisten – von Oppositionellen und Menschenrechtlern ganz zu schweigen. Ein Medium, das von Zensurversuchen und Repression schon lange betroffen ist, ist die linke Plattform Sendika.org. Die Seite wurde nun zum 49. Mal vom türkischen Staat gesperrt. Die Kollegen reagieren jedoch kreativ auf die bislang recht

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Die No-Go-Betonhölle von Dortmund

Grüner als das Klischee erlaubt: Dortmund. Foto: Felix Huesmann

Machen wir mal ein kurzes Spiel. Es geht ganz einfach und dauert nur ein paar Sekunden. Ich gebe Ihnen zwei Begriffe und sie merken sich ihre ersten Assoziationen. Einzige Regel: Denken Sie bitte so klischeehaft wie möglich. Fertig? Los! Ruhrgebiet, Nordstadt. Na, haben Sie an „betongrau“ und „No-Go-Area“ gedacht? So ging es wohl auch einem Kollegen von n-tv.de, als er für eine Reportage zu Besuch in Dortmund war. Herausgekommen ist ein geradezu absurdes Sammelsurium an Klischees und Schreckensbildern.

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Wahlparty in Dortmund: Elend mit Ansage

Bei der Wahlparty im Dortmunder Rathaus konnten vor allem die Dortmunder Neonazis feiern. Und zwar, weil  die beiden größten Ratsfraktionen es so wollten. Mit unter den Feiernden: ein Typ im “HKN KRZ”-Shirt und der Gründer einer rechtsextremen Terrorzelle.

Es gibt kluge Städte und es gibt dumme. Dortmund ist anscheinend eine sehr dumme. 2014 sind Dortmunds Neonazis der Partei “Die Rechte” zum ersten Mal zu einer Wahl angetreten. Bei der Kommunalwahl konnten sie damals einen Sitz im Dortmunder Stadtrat gewinnen. Am Wahlabend wollten sie das dann auch bei der städtischen Wahlparty “feiern” – als besoffener Mob, der “Deutschland den Deutschen, Ausländer raus” brüllend vor dem Rathaus auflief. Die Demokraten, die sich ihnen vor der Eingangstür in den Weg stellten, wurden von den Neonazis brutal angegriffen. Die Polizei waren nicht vor Ort, um die Wahlparty zu schützen. Sie hatte nicht damit gerechnet, dass die Nazis tatsächlich auftauchen. Erst nachdem die ersten Notrufe eingingen, trafen Polizisten am Rathaus ein, um die Nazis zurück zu drängen.

Bei der Landtagswahl sollte jetzt alles anders werden. Die Polizei sollte mit einem großen Aufgebot präsent sein, die Stadt hatte einen Sicherheitsdienst engagiert, der Taschen kontrollierte. Das Problem: Die Neonazis wurden fast förmlich eingeladen, an der Wahlparty teilzunehmen. Und diese Einladung haben sie dankend angenommen.

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Free Ali, Free them all!

Ali Ergin Demirhan im November 2016. Foto: Felix Huesmann

Im November war ich für Recherchen in Istanbul. Ich habe dort spannende, tolle und beeindruckende Menschen getroffen. Menschen, die 2013 während der Gezi-Proteste für Freiheit und Demokratie auf die Straße gegangen sind – Aktivisten, Oppositionelle, Journalisten. Einer von ihnen, der Journalist Ali Ergin Demirhan wurde gestern festgenommen.

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So sehen Ruhrgebiets-Bordelle von innen aus

Foto: Thomas McNeal aus dem Fotoprojekt „Verrichtungsraum“

Ruhrbaron Thomas McNeal ist im Hauptberuf erotischer Fotograf. Er macht allerdings keine Aktbilder von Ehefrauen für Hochzeitstagsgeschenke. Er fotografiert auch keine Models. Die Frauen, die er seit mehr als zehn Jahren festhält, sind Prostituierte im Ruhrgebiet. Bis zu 250.000 mal werden seine Fotos im Monat angesehen – auf einer der größten Kontaktanzeigenseite für Prostituierte in der Region. Im letzten Jahr hat Thomas angefangen, nicht mehr nur die Frauen zu fotografieren, sondern auch die Bordelle, in denen sie arbeiten. Die Fotoserie hat er ganz amtsdeutsch „Verrichtungsraum“ genannt. Sie bietet einen Einblick in die Wohnungsprostitution im Ruhrgebiet. Ruhrbaron Felix Huesmann hat sich mit Thomas McNeal über seine Arbeit unterhalten.

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Für die Hochzeit oder Opas Beerdigung: Warum nicht mal ein Nazi?

Würden Sie diesen sympathischen Herrn für Ihre Hochzeit buchen? Quelle: Screenshot
Würdest Du diesen sympathischen Herrn für Deine Hochzeit buchen? Foto: Screenshot

Du willst deine eingetragene Lebenspartnerschaft feiern, findest aber keinen Pfaffen für die Festrede? Du willst auf der Beerdigung deines atheistischen Opas kein religiöses Geschwafel hören? Zum Glück gibt es konfessionslose Festredner und “Zeremonienleiter”, die das übernehmen. Seriöse und sympathische Menschen.
Oder Menschen wie Sascha Krolzig: Mehr als zehn Jahre lang hat der sein Rede-Talent auf Nazi-Demos in der ganzen Republik gestählt, um es jetzt den feiernden und trauernden dieses Landes zu widmen.

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Rettung für Sachsen: Hilfe kommt aus Somalia

Foto: AMISOM Photo / Abdikarim Mohamed / Public Domain
Foto: AMISOM Photo / Abdikarim Mohamed / Public Domain

Die Forderungen nach einem Blauhelm-Einsatz im Freistaat Sachsen werden immer lauter. Jetzt konnten sich die Vereinten Nationen zu einem ersten Schritt durchringen. Eine Abordnung aus Somalia soll künftig die sächsische Landesregierung beraten und die Einhaltung rechtsstaatlicher Mindeststandards überwachen.

“Wir hatten in der Vergangenheit unsere eigenen Probleme, aber wir sind weit gekommen. Von diesem Erfahrungsschatz wollen wir nun auch den Sachsen etwas abgeben”, begründete der somalische Regierungschef Omar Abdirashid Ali Sharmarke den Schritt am Freitag.

Die somalische Delegation soll die sächsische Landesregierung zunächst beim Aufbau grundlegender staatlicher Strukturen unterstützen. Daran war die Regierung in den

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Spott und Häme für die @Polizei_NW_DO

Screenshot: Twitter
Screenshot: Twitter

Viele Polizeibehörden Deutschlands kommunizieren mittlerweile auch über den Kurznachrichtendienst Twitter mit den Bürgern. In der Art und Weise, wie die verschiedenen Behörden Twitter nutzen, gibt es dabei oft große Unterschiede. In NRW soll nun zumindest die Namensgebung der Accounts durch eine Direktive des Innenministeriums vereinheitlicht werden. In Dortmund sorgt die Auswirkung dieser neuen Vorgabe gerade für Verwirrung – und jede Menge Spott.

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