Die Nachricht hört sich brisant an. Springer will die WAZ kaufen. Aber ist das auch die Wahrheit?
Das wissen wir nicht. Es sieht so aus. Mehr nicht. Vielleicht geht es aber auch um was ganz anderes. Ich spekulier‘ jetzt mal.
Das wissen wir:
Springer-Chef Mathias Döpfner hat Millionen für Teile der WAZ-Mediengruppe geboten. Der Firmenwert für die gesamte WAZ-Gruppe liegt laut Döpfner bei rund 1,4 Milliarden Euro.
Günther Grotkamp seine Frau Petra hat dem Familienzweig der Brost-Erben 500 Millionen für deren 50 Prozent Beteiligung an der WAZ-Gruppe geboten. Günther Grotkamp seine Frau Petra hat den Firmenwert für die WAZ-Gruppe also mit rund 1 Milliarde Euro angesetzt.
Die Brost-Enkel wollen ihren Anteil an der WAZ-Gruppe verkaufen.
Ihr Anteil war bis gestern 500 Millionen Euro wert – wenn Günther Grotkamp seine Frau Petra kaufen würde.
Heute ist der Anteil der Brost-Erben 700 Milionen Euro wert – wenn Döpfners Springer Angebot gilt.
Der Deal zwischen Brost-Enkeln und Günther Grotkamp seine Frau ist noch nicht abgeschlossen.
Das denke ich:
Wenn es den Brost-Erben nur ums Geld geht, verkaufen sie an Springer.
Wenn Günther Grotkamp seine Frau Petra den Anteil der Brost-Erben kaufen will, muss sie ihr Angebot nachbessern. Um satte 50 Prozent.
Das spekuliere ich:
Vielleicht will Springer-Chef gar nicht kaufen, sondern nur den Deal zwischen Brost-Erben und Günther Grotkamp seine Frau Petra torpedieren.
Vielleicht hat einer der WAZ-Eigner, die jetzt von der dräuenden Vormacht von Günther Grotkamp seine Frau Petra bedroht werden, Döpfner gefragt, ob der nicht vielleicht ein wenig kaufen will – oder zumindest so tun, als ob….
Vielleicht will Döpfner so jemanden helfen. Und zwar jemanden der verdammt clever ist.
Vielleicht ging es dem darum, den Preis für die Anteile so richtig in die Höhe zu treiben.
Vielleicht ging es demjenigen aber auch um was anderes:
Vielleicht kann Günther Grotkamp seine Frau Petra die Preissteigerung um 50 Prozent nicht mitgehen, weil die nämlich refinanziert werden müsste. Und die WAZ-Mediengruppe die 20 Prozent Kapitalrendite nicht bringen kann, die dann gebracht werden müssten.
Vielleicht will da jemand Günther Grotkamp seine Frau Petra auf den alten Rücken werfen.
Für Döpfner hat die Nummer auf jeden Fall nur Vorteile. Er hätte gezeigt, wie mächtig Springer ist. Und er hätte jemanden geholfen, der ihm jetzt was schuldet. Und im schlimmsten Fall hätte er einen großen Medien-Konzern zum Teil übernommen, der von der Ausrichtung übrigens gut zu Springer passt.
Aber wie gesagt. Nur ’ne Spekulation. Nur ’ne schöne Freizeitbeschäftigung.
Und dementiert wird sowieso von allen Seiten. 🙂