Vertuschung ala Zollverein. Intrigen statt Aufklärung

Die Zeche Zollverein hat ein massives Sicherheitsproblem. Aber anstatt aufzuklären versucht die Stadtverwaltung Essen Sand in die Augen der Menschen zu streuen.

Es ist bekannt, dass in mehreren Prüfberichten des TÜV-Rheinland „wesentliche Mängel“ im Brandschutz festgestellt wurden. Das bedeutet, mit den Anlagen, die dort vorhanden sind, kann die Kohlenwäsche, kann das Ruhrmuseum nicht sicher betrieben werden. Daniel Drepper hat das alles im WAZ-Rechercheblog im klein klein aufgedröselt.

Weiter hat er bewiesen, dass etliche der wesentlichen Mängel seit 2006 nicht ausreichend behoben wurden. Das alles muss im Bauamt bekannt gewesen sein. Doch trotz der Mängel wurde das Kulturhauptstadtjahr auf der Kohlenwäsche durchgezogen. Auch jetzt noch wird auf der Kohlenwäsche weitergemacht, ohne die wesentlichen Mängel bereits dauerhaft beseitigt zu

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Waldiwissenschaft: Lorenzo Ravagli an der Privatuniversität Witten/Herdecke

Heimstatt der Waldiwissenschaften Foto: Universität Witten/Herdecke

Die vom Land NRW geförderte anthroposophische Privatuniversität Witten/Herdecke lädt Lorenzo Ravagli, Anthroposoph mit äußerst zweifelhaftem Ruf, zu einem Vortrag ein.

In der ZEIT vom 31.5.2011, Pseudowissenschaften – Der akademische Geist“, bezeichnet Bernd Kramer die Anthroposophie als „Ersatzreligion des Bildungsbürgertums“. Die Anhänger der Anthroposophie gehörten „zur Elite des Landes“, die Anthroposophie sei die „am besten vernetzte Esoterikfraktion Deutschlands“: „Konrad Schily, der Bruder des ehemaligen Innenministers Otto Schily, gründete die erste deutsche Privatuniversität Witten/Herdecke mitsamt anthroposophisch geprägter Medizinerausbildung. Die Stiftung der Software AG wiederum rettete die Hochschule 2009 vor dem Untergang.“

Die Ärzteausbildung war 2006 als das Herzstück der Uni nur knapp dem Todesurteil entronnen. Der Wissenschaftsrat, wichtigstes hochschulpolitisches Beratergremium von Bund und Ländern, hatte in einer Stellungnahme festgestellt, die Uni weise „erhebliche inhaltliche und strukturelle Schwächen in Lehre und Forschung“ auf. Ist der Ruf erst einmal ruiniert, forscht sich’s fortan ungeniert.

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VfL Bochum: Täler der Tränen, Hügel der Hoffnung

„Anne Castroper“ Straße in Bochum, da am Kiosk hoch, zwei Pilsbier weggesteckt, da steht sie, die Arena in der Stadt. Die einzige Innenstadtarena des Reviers. Hier wo der VfL spielt, und die Leidenschaft Leiden schafft. BOCHUMMMM ICH KOMM AUS DIEEEEER.

100 Jahre wird hier gekickt. Und wie heute, so geht es hier oft um alles oder nichts. Erste Liga Aufstiegsfeier oder tränenreich das Ziel verfehlt?

Henry Wahlig, David Nienhaus und Christian Schönhals haben ein Buch über das Stadion „Anne Castroper“ geschrieben. Ein einzigartiges Buch. Eines, das zum Stadion passt. Ein Buch über ein Jahrhundert Fußball mitten in Bochum.

Beim Blättern merkt man, dass auch die Autoren die Leidenschaft erfahren haben. Sie geben sich Mühe bei der Fotoauswahl. Haben einzigartiges aus der Bauzeit des neuen Stadions ausgegraben. Haben der Vergangenheit des Bolzplatzes nachgespürt. Sind eingetaucht in die Stadtplanung um die vorletzte Jahrhundertwende.

Was mir persönlich sehr gefallen hat, waren die vielen Details, die Liebevoll zusammengetragen werden. Stories, Geschichten, Fotos und Devotionalien. Selbst die Nazivergangenheit haben Henry, David und Christian nicht ausgeblendet, sondern sind den Spuren nachgegangen. Samt bislang für mich komplett unbekannter Bilder von Naziaufmärschen im Stadion und des mangelnden Zusammenhaltes im Club. Der Club wurde Teil des Nazi-Propaganda-Apparates.

Mutig ist die Naziaufklärung heute nicht mehr wirklich. Die Vergangenheit sollte überall offen kommunizierbar sein. Aber gerade deswegen ist es schön, dass die Autoren auch hier genau hinsehen und und nicht drüber wegsehen und auch die Geschichte der fast vergessenen Helden des jüdischen Fussballvereines Hakoah Bochum aufgeschrieben haben, die auch ihre Heimat an der Castroper Straße hatten.

Die Leidenschaft für den Kick hat Henry, David und Christian nicht blind gemacht. Kompliment.

Am schönsten jedoch waren für mich die Berichte von den Spielen aus den späten sechziger und siebziger Jahren. Als der Fußball noch gefühlt unser war, die Helden nicht reiche Spielertouristen und auch sonst alles schwarz-weiß: die Fotos und die Luft sowieso.

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Ein Innenminister von NRW: zwei Zitate

Ralf Jäger Foto: IM-NRW
NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) gerät in der Affäre um die Parteispenden des dubiosen Rechtsanwaltes Lothar Vauth aus Krefeld an die Duisburger SPD unter Druck. Dabei hatte Jäger den Anwalt an eine kommunale Firma empfohlen, die daraufhin Gutachten bei Vauth bestellte, die einen nur zweifelhaften Wert haben. Kurz danach kamen Spenden in Höhe von 9000 Euro bei der SPD an, die von Vauths Konto flossen. Jäger ist Chef der Duisburger SPD.

Am Donnerstag hat Jäger vor dem Landtag zu der Affäre ausgesagt und zu seinen Kontakten zu Vauth. Das kam dabei heraus:

„Ich habe zu keinem Anwalt dieser sehr großen Kanzlei zu irgendeinem Zeitpunkt privaten Kontakt gehabt.“

NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) am 12. Mai 2011 im Innenausschuss des Landtages NRW. einen Tag später, am 13. Mai 2011 verschickte der Minister eine schriftliche Erklärung. Nachdem unter anderem Journalisten seine Angaben im Landtag angegriffen hatten. Das kam dabei heraus:

Ich erinnere mich an zwei Gespräche mit Herrn Vauth in der Krefelder Kanzlei. Das Thema des einen Gesprächs war die Frage, wie ein Landratskandidat sich im Internet präsentieren kann. Ferner habe ich eine Rechtsauskunft zu einer Straßenverkehrsangelegenheit („Telefonieren am Steuer“) erhalten.

Ein Mann: Zwei Zitate mit entgegengesetzem Inhalt.

Die ganze Story findet man im Rechercheblog der WAZ, wo auch die oben zitierten Zitate her stammen: klack

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Die Ruhrbarone & Friends lesen vor

Die Ruhrbarone machen einen Blog und sie schreiben. Genauso wie ihre Freunde. Und nun wollen die Ruhrbarone vorlesen, im Theater. Stories aus dem Ruhrgebiet – oder sonst woher. Hauptsache die Nummern sind spannend, unterhaltsam oder interessant.

Das ganze findet statt am Mittwoch, den 4. Mai, im Theater an der Rottstraße 5 in Bochum, direkt am Bermudadreieck. Wir beginnen um 19:00 Uhr. Danach gehen wir in den Shop, Bier trinken.

Es werden lesen:

Die Wattenscheider Schule, Bastian Schlange und Patrick Joswig:
Was sie lesen, ist noch nicht klar. Vielleicht was mit Männerkäse oder Pornobrillen

Martin Kaysh:
Wir denken, er trägt was Komisches und vermutlich auch Beleidigendes vor.

Stefan Laurin:
Der redet neuerdings andauernd von Kultur und anderen komischen Sachen. Die ganzen letzten Wochen. Er wird also wohl dazu was vorlesen.

Markus Franz:
Der Berliner Ex-Ruhri ist aus den USA zurück – war dort drei Jahre Attache an der deutschen Botschaft und musste diplomatisch schweigen. Nun liest er ganz undiplomatisch aus seinen verdammten Erlebnissen vor.

David Schraven:
Der WAZ-Mann und frühere Ruhrbaron bringt eine bislang unveröffentlichte Story aus dem Abschaum des Ruhrgebietes mit.

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Die Aktuelle Ausgabe des Ruhrbarone Print-Dings „Wir Großstadt-Cowboys“ kann man hier bestellen:

Lange Geschichten, extrem gut, verdammt teuer.

Mondfahrten – Eine Besprechung

Mondfahrten nennt er sie, seine Touren durch den „unterbelichteten Planeten namens USA“. Markus Franz kennt sich dort aus in den Staaten.

Er war Sozialattache an der deutschen Botschaft in Washington, hat sich mit Gewerkschaftern getroffen, mit Mächtigen und Ohnmächtigen. Ist wochenlang durch das Land gereist, hat mit Sozialhilfeempfängern gesprochen, mit Glücksspielern und dem normalen Joe Schlosser. Der eine oder andere wird ihn kennen. Für letzten Print-Ding der Ruhrbarone hat Markus Franz einen Report über die Indianer geschrieben, über ihr Leben, ihr Sterben.

In seinem Buch Mondfahrten hat Markus Franz nun Miniaturen versammelt, Beobachtungen und Gedanken, entstanden in der Nacht, teilweise in Schlaflosen. Er wollte damit ursprünglich seinem Bruder in Japan erklären, in was für ein Land er da geraten ist. Markus schreibt über das Brot in den Staaten, über Verpackungen und Vernunft. Über zu große Autos, über den durchschnittlichen Wert eines Amerikaners, über die Brandgefahren einer Matratze und über den unterschwelligen Rassismus in weißen Wohngegenden.

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Kündigt Eure Lose bei der ARD Fernsehlotterie!!!

Natürlich ist es OK, wenn die ARD der Moderatorin Monica Lierhaus einen Job gibt, nach oder während ihrer schweren Erkrankung. Natürlich ist es OK, Monica Lierhaus dafür ordentlich zu bezahlen.

Aber die ARD Fernsehlotterie bezahlt Monica Lierhaus rund 450.000 Euro im Jahr für ein paar Gigs und ein bisschen im Fernsehen rumtapsen. Echt.

Das geht zu weit. 450.000 Euro im Jahr entsprechen einem Monatsgehalt, das dem Jahresgehalt einer normalen Familie entspricht. Und das alles dafür, dass Monika Lierhaus für die Unterstützung sozialer Projekte wirbt? Das geht gar nicht. Bah.

Wie viele Lose müssen verkauft werden, damit wenigstens Monika Lierhaus ihr Geld kriegt?

Gerade Ihr Jahreslos, ja Ihres, lieber Leser, wird für Monica Lierhaus Gehalt draufgehen. Wollen Sie das? Haben Sie deswegen Ihr Los gekauft?

Man könnte jetzt einwenden, dass Lierhaus vielleicht gar nicht aus der Loskasse bezahlt wird – sondern aus den Kassen der Zwangsabgaben, genannt GEZ-Gebühren. Macht dies das Monstergehalt besser?

Zudem ist dieses Argument ein verfälschendes. Man sollte schon das zusammenlassen, was zusammengehört. Die ARD könnte das Gehalt von Lierhaus ja auch an soziale Projekte spenden.

Warum zahlt die ARD Lierhaus überhaupt dieses astronomische Reha-Gehalt? Sie soll Lose bewerben. Die ARD darf nämlich eigentlich nicht richtig für die Lose werben – sondern nur eingeschränkt, mit wenigen Plakaten für ihre Starmoderatoren. Lierhaus soll also als Zugpferd die Lose verkaufen. Wie ein Bändchenmädchen im Striplokal. Auch das, so lala.

Der Geschäftsführer der Fernsehlotterie Christian Kipper sagt: „Die Empörung kann ich verstehen, das ist nachvollziehbar.“ Er sagt, ihn schmerze jedes Los, das gekündigt werde. „Aber es ist für uns als Soziallotterie wichtig, dass ein prominentes Gesicht für uns wirbt.“

Tata: Monica Lierhaus löst Frank Elsner ab. Was hat der alte Mann eigentlich aus den Kassen der Soziallotterie bekommen? Genau so ein Monstergehalt?

Es gibt nur eine Konsequenz:

Leute – kündigt Eure ARD-Lose, bis die Verantwortlichen begreifen, dass sie keine Alternative haben, als das Gehalt von Lierhaus für soziale Projekte zu spenden. Oder bis Lierhaus selbst ihr Gehalt auf ein normales Maß reduziert und den Rest spendet.

Lotteriechef Kipper sagt ja, dass ihn jedes verlorene Los schmerzt. Dann soll er mal richtige Schmerzen kriegen.

Das, was Lierhaus jetzt für ein minimales soziales Engagement verdient, ist schamlos.

Jeder ehrenamtliche Mitarbeiter in einem sozialen Projekte leistet mehr, als diese Fernsehfrau, die ihr Gesicht für hunderttausende von Euro herzeigt.

Die Kampagne mit der Lierhaus soll in der kommenden Woche mit Plakaten starten.

Der Lügner und Betrüger Guttenberg muss abtreten.

Bitte sehen Sie sich hier das bürgerliche Ende des Hochstaplers, Betrügers und Lügners KT Guttenberg an. Es spricht der aktuelle Inhaber des Lehrstuhls an dem Guttenberg sein Plagiatpatchwork als eigene wissenschaftliche Leistung verkauft hat. Es spricht der Nachfolger des Doktorvaters von Guttenberg, der Bayreuther Staatsrechtsprofessor Oliver Lepsius:

Der pathologische Lügner Guttenberg muss abtreten.

Wenn er mit dieser Lüge durchkommt, wird seine nächste Lüge nur noch monströser.

Der Lügner Guttenberg hat indirekt gedroht, er werde jeden verklagen, der ihn der Lüge bezichtigt. Wir freuen uns drauf!!

Wir möchten gerne von einem Gericht bestätigt bekommen, dass Guttenberg gelogen hat.

Aber auch wenn er nicht klagt, freuen wir uns. Damit bestätigt Guttenberg nämlich, dass er gelogen hat.