Der Kommissar ist nicht nur Gelsenkirchener, Schalke-Fan und muss im Dortmunder Polizeipräsidium arbeiten. Er hat auch ein Knie-Problem, ist möglicherweise tabletten- und / oder alkohol-süchtig, lebt getrennt von seiner Frau, die sich um das behinderte Enkelkind kümmert. Er wurde selbst mal Opfer eines Verbrechens, dessen Folgen ihn bis heute begleiten.
Der Reporter ist nicht nur pleite, hat Stress mit Staus und Immobilien und seiner geschiedenen Frau. Er hadert mit der Ignoranz seiner Kollegen beim großen TV-Sender.
Der Killer ist nicht nur ein eiskalter Mörder. Er ist ein ehemaliger Elitesoldat, dem in Srebenica sein Glaube an die Menschheit genommen wurde. Er ist hochbegabt und wäre vielleicht mal ein guter Arzt oder Biologe geworden.
Ferner treten auf: Ein zweiter Kommissar, der aussieht wie Atze Schröder, ein journalistischer Bluthund vom Boulevard, eine Kamerafrau, die mit Mitte vierzig den Mann für’s Leben noch nicht gefunden hat, ein beinamputierter Greis, der in einem Altenheim dahinsiecht, sowie Menschen aus dem (gehobenen) Mittelstand, die hinter ihrer bürgerlichen Fassade ein dunkles Geheimnis verstecken und das meist nicht überleben. Das Ganze spielt auch noch überwiegend im Ruhrgebiet. Ach ja, um Giftmüll unter Kohlehalden geht es am Rande auch noch.
Ziemlich viel Elend auf einmal.