Am 7. Juli starb der aus Gambia stammende Ousman Sey im Dortmunder Polizeigewahrsam. Vorher wurde ihm zwei Mal trotz attestierten Herzrasens der Wunsch verwehrt, in ein Krankenhaus gebracht zu werden. Die Sanitäter riefen schließlich die Polizei, die ihn mit auf die Wache nahmen, wo er an einem Atemstillstand verstarb.
Am Freitag findet in Dortmund eine Demonstration statt, welche die Aufklärung des Todes von Sey fordert. Die Organisatoren haben Fragen an die Verantwortlichen bei der Dortmunder Polizei formuliert:
– Wie kann ein Mensch, der offensichtlich ärztliche Hilfe benötigt, in Handschellen(!) in Polizeigewahrsam genommen werden?
– Warum haben die Sanitäter_innen trotz offensichtlich schwerster gesundheitlicher Probleme keine Anstalten unternommen, Ousman Sey in ärztliche Behandlung zu bringen?
– Wie kann es sein, dass Polizei und Presse, trotz der offensichtlich lebensbedrohlichen Umstände, in denen sich Ousman Sey befand, ihn als ‘Randalierer’ und Täter pathologisieren?
– Wäre der Polizeipräsident Norbert Wesseler, der bestreitet, dass es sich hier um rassistisch motivierte Unterlassung von Hilfe handle, auch erst in Polizeigewahrsam gekommen, wenn er den Rettungsdienst wegen Herzrasens kontaktiert hätte? Bliebe er ruhig sitzen, wenn er Todesangst litt und ihm Hilfe verwehrt blieb?
Die Demonstration finden am 20. Juli um 18.00 Uhr vor dem Hauptbahnhof Dortmund statt. Weitere Infos hier.