Warum starb Ousman Sey?

Am 7. Juli starb der aus Gambia stammende  Ousman Sey im Dortmunder Polizeigewahrsam. Vorher wurde ihm zwei Mal trotz attestierten Herzrasens der Wunsch verwehrt, in ein Krankenhaus gebracht zu werden. Die Sanitäter riefen schließlich die Polizei, die ihn mit auf die Wache nahmen, wo er an einem  Atemstillstand verstarb.

Am Freitag findet in Dortmund eine Demonstration statt, welche die Aufklärung des Todes von Sey fordert. Die Organisatoren  haben Fragen an die Verantwortlichen bei der Dortmunder Polizei formuliert:

– Wie kann ein Mensch, der offensichtlich ärztliche Hilfe benötigt, in Handschellen(!) in Polizeigewahrsam genommen werden?

– Warum haben die Sanitäter_innen trotz offensichtlich schwerster gesundheitlicher Probleme keine Anstalten unternommen, Ousman Sey in ärztliche Behandlung zu bringen?

– Wie kann es sein, dass Polizei und Presse, trotz der offensichtlich lebensbedrohlichen Umstände, in denen sich Ousman Sey befand, ihn als ‘Randalierer’ und Täter pathologisieren?

– Wäre der Polizeipräsident Norbert Wesseler, der bestreitet, dass es sich hier um rassistisch motivierte Unterlassung von Hilfe handle, auch erst in Polizeigewahrsam gekommen, wenn er den Rettungsdienst wegen Herzrasens kontaktiert hätte? Bliebe er ruhig sitzen, wenn er Todesangst litt und ihm Hilfe verwehrt blieb?

Die Demonstration finden am 20. Juli um 18.00 Uhr vor dem Hauptbahnhof Dortmund statt. Weitere Infos hier.

 

Banditenbar – danke an alle für den netten Abend

Banditen unter uns. Janinas Laufhaus-Story idyllisch bei Hirschen
Banditen unter uns. Janinas Laufhaus-Story idyllisch bei Hirschen

Gestern abend haben wir stundenlang in der Essener Banditenbar aus dem aktuellen Ruhrbarone-Bookzine gelesen. Olgas Tschernobyl-Story bewegt mich immer noch. Halukas Japan-nach-dem-Shock-Geschichte war für mich erfrischend neu. Danke auch an Janina, die kurzfristig für Juleska eingesprungen ist, an Tobias für seine Stinke-Fisch-Nummer und an David für seine Betrachungen über die Stasi-Geldmacher. Es hat Spaß gemacht. Danke auch an die gut 50 Leute, die da waren und die stundenlang ausgeharrt haben. Ihr habt super mitgemacht. (Bis auf die beiden besoffenen A.schlöcher, die aber dann zum Glück rausgegangen sind und die Klappe hielten.) Und: Wie immer: DANKE an die Banditenbar. Bei euch macht es Riesenspaß zu lesen. Gabriel und Co. – Ihr habt da eine geile Kneipe!! Bis hoffentlich bald.

 

Jamiri-Plagiator Andreas Heinze wagt eine Ausstellung in Oberhausen: Teil II

Der Oberhausener Andreas Heinze plagiiert den Comickünstler Jamiri. Das haben wir schon hier geschrieben.

Ich finde die Plagiate unterirdisch frech. Genauso frech finde ich es, dass die PR-Schreiberin Sandra Anni Lang vom labkultur.tv dem Plagiator aufgesessen ist – und nachdem Sie auf ihren Fehler hingewiesen worden ist, diesen nicht korrigiert. Genausowenig, wie der Verantwortliche von labkultur.tv, Perik Hillenbach, nicht die Größe hat, den PR-Artikel für den PLagiator zu löschen.

Ich würde mich freuen, wenn die VHS in Oberhausen, die derzeit die Plagiate von Andreas Heinze als eigenständige Kunst ausstellt, ihren Fehler nun erkennt, und die Ausstellung abbricht.

Hier haben wir einige Ausschnitte des Plagiators den Originalen von Jamiri gegenüber gestellt, damit sich mehr Leute eine Meinung bilden können.

Oben ds Original: Jamiri in einer typischen Pose an seinem Zeichenbrett. Unten: Das Plagiat. Gesten, Haltung, Bildschnitt abgekupfert von Andreas Heinze..
Oben ds Original: Jamiri in einer typischen Pose an seinem Zeichenbrett. Unten: Das Plagiat. Gesten, Haltung, Bildschnitt abgekupfert von Andreas Heinze..
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Update: Der Jamiri-Plagiator Andreas Heinze aus Oberhausen wagt eine Ausstellung

"DAS ist nicht Jan auf einer heimlich eröffneten Ausstellung mit neuen Werken, DAS ist Jan vor dem dreistesten Plagiat, das ich je sah. Ein Andreas Heinze, der sich selbst vorahnend "flauteboy" nennt, besitzt nicht nur die Frechheit, haargenau Jans Strich, Typo, Aufbau und - Gott sei Dank ohne Erfolg - auch seinen Humor zu kopieren, er hat auch noch die Chuzpe, seine 'Werke' auszustellen." Bild und Text via Facebook
"DAS ist nicht Jan auf einer heimlich eröffneten Ausstellung mit neuen Werken, DAS ist Jan vor dem dreistesten Plagiat, das ich je sah. Ein Andreas Heinze, der sich selbst vorahnend "flauteboy" nennt, besitzt nicht nur die Frechheit, haargenau Jans Strich, Typo, Aufbau und - Gott sei Dank ohne Erfolg - auch seinen Humor zu kopieren, er hat auch noch die Chuzpe, seine 'Werke' auszustellen." Bild und Text via Facebook

Peinlicher geht es nicht. Andreas Heinze aus Oberhausen macht nach, zeichnet ab und nennt sich Comic-Künstler. Er plagiiert Jamiri. Und macht mit den Plagiaten eine Ausstellung in Oberhausen in der VHS. Und diese lächerliche Internetseite labkultur.tv, die sich Kulturseite nennt, merkt das nicht und schreibt einen Jubel-PR-Artikel über die Ausstellung der Plagiate. XX Update ganz unten: Perik Hillenbach von labkultur.tv hat auf Vorwürfe reagiertXX

Ich schäme mich fremd. Andreas Heinze ist eigentlich kein schlechter. Er bemüht sich in Oberhausen um so was wie Comickultur. Das ist schwer. Sicher. Und das ist lobens- und unterstützenswert.

Aber deswegen darf man nicht abmalen. Das geht einfach nicht. Andreas Heinze plagiiert bis ins Detail. Die Figuren: Vom Hund über den Freund bis zur Freundin – identisch, bis auf kleinste Änderungen. Seine Bartstoppeln sind blond. Selbst die Schriften, die Überschriften, die Bildaufteilung, die Farben. Alles abgekupfert.

Dass eine VHS das nicht merkt, kann ich mir ja noch vorstellen. Da sitzen halt Leute, die keine Ahnung haben. Die fallen auf die Plagiate rein, weil der Plagiator Andreas Heinze ein netter ist. Die VHSler lassen sich so eine Ausstellung mit peinlichen Plagiaten aufschwatzen.

Aber ich hätte nicht gedacht, dass eine Seite, die sich Kulturseite nennt, wie labkultur.tv, die Plagiate nicht bemerkt. Natürlich wusste ich, dass labkultur.tv nur Staatskohle abziehen will. Aber eine Art Mindestqualifikation hätte ich zumindest für mein Steuergeld erwartet.

Die Autorin Sandra Anni Lang schreibt für labkultur.tv blind wie eine Schleiche über die Ausstellung des Plagiators Andreas Heinze. Sie schreibt schleimige Public Relations, und merkt das nicht mal. Sie schreibt:

Die fotorealistischen Hintergründe seiner Arbeiten ähneln denen des Essener Zeichners Jamiri

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Warum Hannelore Kraft aus dem Internet gelöscht werden muss

Google Suche: Hannelore Kraft - NRW im Herzen
Google Suche: Hannelore Kraft - NRW im Herzen
Google Suche: Hannelore Kraft - NRW im Herzen

In der modernen Politik gehört es zum guten Ton inzwischen im Internet vertreten zu sein. Die Erfolge der Piratenpartei sorgen bei den Parteistrategen für hektische Aufregung und so machte man im Wahlkampf die Netzpolitik auch zum Thema.

Zahlreiche Kandidaten versuchten sich bei Facebook und Twitter um dann pünktlich zum Wahltag damit aufzuhören (wie die im Wahlkreis 64 kandidierende Hannelore Kraft, deren persönliche Twitter-Beiträge mit dem Wahlsonntag endeten). Doch verstanden hat man das Internet bei der SPD wohl leider nicht, wie ein aktueller Fall zeigt:

Zu Beginn des Wahlkampfes gab es ein sogenanntes „Auftaktplakat“: Hannelore Kraft vor blauem Hintergrund, lächelnd, nur leicht (im Gegensatz zu anderen Plakatmotiven) photoshopped und den inhaltsarmen (neudeutsch) Claim „NRW im Herzen“.

Dieses Motiv stellte die NRWSPD im Wahlkampf zur Verfügung und so fand sich das nicht nur auf diversen Plakatwänden, sondern auch in Flyern und insbesondere auch im Internet. Die NRWSPD dazu:

Dieses Motiv wollen wir euch natürlich gern für eure Homepages, Facebook und Twitter, aber auch für die Ortsvereinszeitungen und anderen Printprodukte vor Ort zur Verfügung stellen. Die Nutzung durch SPD-Gliederungen ist für Internet, Soziale Netzwerke und Print bis zum 23.06.2012 frei.

Das Bild wurde gerne verwendet, wie man anhand einer Google-Bildersuche nach diesem Motiv (siehe das Artikelbild oben) erkennen kann. Doch ab heute ist die „Nutzung durch SPD-Gliederungen […] für Internet,

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Duisburg: Niederlage für die Demokratie

Sören Link (SPD) grinst. Mit 15 Prozent der Zustimmung aller Wahlberechtigten hat er Chancen OB in Duisburg zu werden.
Sören Link (SPD) grinst. Mit 16 Prozent der Zustimmung aller Wahlberechtigten hat er Chancen OB in Duisburg zu werden.

Die OB-Wahlen in Duisburg sind entschieden. Sören Link von der SPD hat irgendwas mit 48 Prozent der Stimmen erhalten und muss sich nun in einer Stichwahl nur noch gegen den Kandidaten der CDU durchsetzen, der irgendwas mit 20 Prozent der Stimmen bekommen hat.

Aber hat Sören Link damit gewonnen? Nein.

Die Demokratie hat verloren. An der OB-Wahl in Duisburg haben sich gerade mal rund 32 Prozent der Bürger beteiligt. Sören Link konnte also gerade mal 16 Prozent der Stimmen der wahlberechtigten Bürger auf sich vereinigen.

Das ist eine Katastrophe. Es ist in meinen Augen undenkbar, dass jemand, der nur über ein solches Minderheitenvertrauen verfügt, eine Großstadt leiten soll.

Duisburg hat sich politisch aufgegeben.

Die Bürger haben nach der Abwahl von Adolf Sauerland (CDU) nach der Loveparade-Katastrophe kein Vertrauen mehr in ihre politische Klasse. Und trotzdem haben die Menschen nicht die Chance einer Wahl zum Wandel genutzt. Nein, sie haben sich dem scheinbar unvermeidlichen ergeben.

Gott hilf!! Nach dem Platzen der Bürgerinitiative Neuanfang für Duisburg, haben die Menschen erkannt, dass die klassischen Parteien doch nur wieder die Macht und die Fleischtröge an sich reißen wollen. Aber die Menschen in Duisburg haben aus diesem Wissen keine politischen Schlüsse gezogen. Nein. Sie haben sich der Lethargie ergeben. Sie haben sich dem scheinbar unvermeidlichem gefügt. Und sich ihrer Stimme enthalten.Sie haben sie mit Ekel dem politischen Geschehen in Duisburg abgewandt.

Diese Lethargie ist das schlimmste, was einer Demokratie passieren kann. Sie ist ein Misstrauensvotum gegen die Grundfeste unseres Staates.

Ich bin erschüttert.

Und am meisten trifft es mich, wenn ich die Grinsekatzen sehe, die die Niederlage der Demokratie als Sieg und Wiederaufstieg ihrer Partei feiern.

Polizeipanne: Neonazi-Schläger freigesprochen

Demo gegen Nazis in Bochum- Langendreer im Herbst 2011

Im Prozess um den brutalen Nazi-Überfall auf eine Gruppe junger Leute am 25. Dezember vergangenen Jahres im S-Bahnhof Bochum Langendreer, ist es am heutigen Dienstag zu einer Verurteilung und einem Freispruch gekommen. Den Angeklagten, beides einschlägig vorbestrafte Neonazis, wurde vorgeworfen, aus einer Gruppe Rechtsradikaler heraus die andere Gruppe unvermittelt angegriffen zu haben. Dabei wurden mindestens drei Personen verletzt. Zwei der drei Geschädigten wurden zudem auf die Bahngleise getreten – un das, kurz bevor die S-Bahn einfuhr. Ein anderer wurde mit mehreren Platzwunden und einer Gehirnerschütterung bewusstlos in seiner Blutlache liegengelassen. Besonders brisant: Einer der Angegriffenen leidet unter einer massiven Sehbehinderung, er ist größtenteils auf die Hilfe eines Blindenstocks angewiesen. 

Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass der Essener Neonazi Dennis Hülshorst dem sehbehinderten Mann „aus völlig nichtigem Anlass“ erst mit einer  „Kopfnuss“ die Nase brach, und ihn dann ins Gleisbett beförderte. Wenige Minuten später fuhr der Zug dort ein, die Opfer konnten sich rechtzeitig retten. Hülshorst wurde von mehreren Zeugen eindeutig identifiziert, unter anderem durch eine Hakenkreuz-Tättowierung auf der Brust. Bei dem anderen Angeklagten handelt es sich um den stadtbekannten Neonazi Dennis Ewers. Zwar habe das Gericht „keine Zweifel“ an einer

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NRW-Wahl: vier Gewinner – ein Verlierer – ein Selbstmord

Dieses Werbeplakat hat CDU-Spitzenkandidat Röttgen in NRW aufgehangen. Das arme Kind bekam Angst - die Eltern wählten wen anders.
Dieses Werbeplakat hat CDU-Spitzenkandidat Röttgen in NRW aufgehangen. Das arme Kind bekam Angst - die Eltern wählten wen anders.

Demokratie heißt wählen. In NRW wurde gewählt. Und verloren hat die CDU. Warum? Weil der Spitzenkandidat der CDU, Nobert Röttgen, einen miserablen Wahlkampf geführt hat. Weil es der Partei nicht gelungen ist, Themen zu besetzten, die die Leute interessieren. Nämlich Themen bei denen es um unsere Zukunft geht, um Schulen, um Straßenbau, um Häuser und Bibliotheken, um Bäder und Ausbildungsplätze. Zusammengefasst: um Schulden und Schuldenmachen. Im Land. In den Kommunen. Sie wird 26 bis 29 Prozent kriegen.

Die SPD hat gewonnen. Das ist klar. Ob sie nun 37 oder 39 Prozent bekommt. Sie wird sich jetzt bestätigt sehen in ihren Wohlfühlkurs, bei dem die Partei auf die Verstaatlichung vieler Bereiche des öffentlichen Lebens setzt. Die Menschen im Land haben das gewollt. Sie wollen den Wohlfühlstaat. Auch wenn das Geld kostet, das niemand hat.

Die FDP hat ebenfalls gewonnen. Sie hat überlebt. Sie ist wieder stark. Und Lindner kann Rösler absetzen, wenn er will. Rössler ist in seiner Hand. Die FDP liegt auf jeden Fall über 5 Prozent. Sie ist der glänzende Sieger.

Die Grünen haben gewonnen, weil ihr Absturz aus den Umfragen nicht so hoch war, wie befürchtet. Sie können weiter ihre Politik durchsetzen. Auch wenn es gegen eine SPD im Wohlfühlrausch schwerer werden wird, als zuvor. Sie werden am Ende knapp über 10 Prozent liegen.

Auch die Piraten haben gewonnen, nur warum und wozu, das müssen sie jetzt zeigen. Sie liegen bei irgendwas um 8 Prozent.

Die Frage nach der Koalition ist eigentlich mit dem sich abzeichnenden Wahlergebnis beantwortet. Es wird Rot-Grün weiter geben. Vielleicht mit der FDP, wahrscheinich ohne sie.

Es wird sich also nicht viel im Land ändern. Eben außer dem Punkt, dass die SPD sich stärker fühlt und in Sachen Industriepolitik auf Kohle setzen wird.

Der Wahlkampf ist zu Ende. Es war ein langweiliger Wahlkampf mit vorhersehbaren Ende.

Ach ja. Die Linke. Die hat Selbstmord begangen. Sie war zu feige, den Haushalt von rot-grün mitzutragen. Jetzt ist die Linke für die nächsten Jahre aus dem politischen Leben verschwunden.

Bye-Bye.

Wir weinen euch keine Träne nach. Ihr wart zu dumm. Wie wenig die Linke hat? Keine Ahnung.

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NRW: Wie der FDP der Wiederaufstieg wirklich gelang

Christian Lindner – der Retter der FDP? Nur oberflächliche Betrachter können zu diesem Schluss kommen, der von vielen Medien geteilt wird. Gerettet wurde die FDP von ihrer Basis. Von engagierten Männern und Frauen, welche die Fahne des Liberalismus auch hoch hielten, als sie dafür mit Hohn und Spott übergossen wurden. Und dies an Orten taten, in die sich kein liberaler Anzugträger aus Berlin jemals hinwagen würde. Es waren Männer wie Udo Muschkies, der Chef der FDP in der Dortmunder Nordstadt, denen die Liberalen ihren Wiederaufstieg zu verdanken haben.