Vorkriegs-Notizen (7): Im Paradies der Hölle

Freie Dynamit Partei Deutschlands: Next Generation
Laut Berliner Zeitung wollten die Jungen Liberalen Nordost das Ernst-Thälmann-Denkmal in Prenzlauer Berg symbolisch sprengen. Was für ein Glück für Thälmann , dass er im August 1944 nach über elf Jahren Einzelhaft auf direkten Befehl Adolf Hitlers erschossen wurde.
Da dürfte ihm eine symbolische Sprengung durch Jungliberale nicht mehr weh tun.
Bleibt zu hoffen, dass solche Sprengungen bei der FDP nicht Mode werden. Ziele gäbe es ja genug.

Erdoğan
agiert wie eine Gemeine Historische Eintagsfliege (Ephemera vulgata erdoganiensis), die blöde wähnt, morgen sei auch noch ein Tag.

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Verfluchte Farce: Zur Morddrohung gegen Hamed Abdel-Samad

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Foto: privat

Dies ist der Gipfel des Monströsen und Lächerlichen, Gott als einen kleinlichen, unsinnigen und barbarischen Despoten zu verkünden, der einigen seiner Favoriten heimlich ein unverständliches Gesetz mitteilt und die übrigen des Volkes umbringt, weil sie dieses Gesetz nicht gekannt haben.
(Voltaire, franz. Schriftsteller u. Philosoph, 1694-1778)

Als ich Hamed Abdel-Samad zu Veranstaltungen des Literaturbüros Ruhr 2010 und dann erneut 2012 einlud, begegnete mir mit diesem Gast einer, den man früher wohl einen feinen, stillen Mann genannt hätte. 

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ZEN in der Kunst des Absahnens – Kurzkrimi anlässlich des Tags der Arbeit

Mein  folgender Kurzkrimi erschien 2011 in der Anthologie „Schicht im Schacht. Maloche, Macker und Moneten“, heraugegeben von H.P. Karr, Taschenbuch, Hillesheim: KBV-Verlag 2011. Alle Rechte bei mir. Ausdrucken und in Ruhe lesen? Mehr im Blog zum Buch und im WDR-Interview.

zenAusatmen, sagte sie sich, Ausatmen nicht vergessen. Wozu sonst das ganze Zen-Sitzen, seit fast einem Jahrzehnt jeden Morgen Zazen. Und danach die Qigong-Übungen. Also, komm, die Ruhe bewahren, atme vollständig aus. Genau wie Suzuki Rôshi geschrieben hatte:

Es ist sehr wichtig, sich um die Ausatmung zu kümmern. Wenn wir immer versuchen, lebendig und aktiv zu sein, geraten wir in Schwierigkeiten. Wenn wir aber ruhig sein oder uns in Leere auflösen können, dann wird ganz von selbst alles in Ordnung kommen. Buddha wird für uns sorgen.

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Gleichschalten – abschalten – ausschalten

Foto©Daniel Dorra
Foto©Daniel Dorra

Rede zur Eröffnung des Projektes „Steinbruch Demokratie“, Gelsenkirchen, 26.4.13

Liebe Gäste, liebe Asylsuchende im Container, liebe anderweitig Unbehauste in einer Demokratie, die systematisch fortfährt, sich ebenso abzuschaffen wie abschaffen zu lassen, indem sie ihre urteilsfähige Bürgerschaft als politisches Subjekt entsorgt,
liebe Teilnehmer unserer Gemeinwesen-Simulation mit begrenzter Restlaufzeit,

ich habe mein öffentliches Nachdenken heute mit dem Titel versehen: „Gleichschalten – abschalten – ausschalten“. Im Rahmen dieses beklemmenden Dreischritts, dieser sich abzeichnenden gesellschaftlichen Perspektive bewegen sich die folgenden Überlegungen zu neoliberaler Manipulation von Sprache und Denken, zur systematisch betriebenen Ökonomisierung/Verbetriebswirtschaftlichung aller Lebensbereiche.

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Überraschungs-Eier alla romana

Während N24 gerade im Livestream überträgt, wie der amtierende Papst seine Ostermesse auf dem Petersplatz zelebriert, hinke ich mal wieder geistig wie geistlich drei Tage hinterher.

24 Füße und zwei Hände in Unschuld gewaschen
Das muss einem auf großer Weltbühne – auch dies von allen Medien gehypet – erst einmal gelingen:
Zwölf minderjährigen Inhaftierten die Füße zu säubern, zu küssen und dabei ausgerechnet diese Ärmeren der Armen mehr als nur rein symbolisch tüchtig einzuseifen.
Franziskus, der neue Heilige Vater, trat genau mit dieser faszinierenden Magic Show am Gründonnerstag in Rom auf. Und damit gelang es ihm wohl endgültig, sich zum „Papst der Armen“ zu stilisieren, sich zum Oberhaupt einer „armen Kirche für Arme“ ausrufen zu lassen.

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Kirchenkritik unerwünscht – Moderator Jürgen Domian von Facebook exkommuniziert

Heute ein skurriler Nachklapp zur Ruhrbarone-Diskussion zum Beitrag „Echter Teufelskerl! 76-jähriger Casting-Gewinner warnt vor „Weltlichkeit des Dämons“!
Wenn Facebook und religiös Strenggläubige ihre Mitglieder oder ihren Nächsten lieben wie sich selbst, dann kann’s eng werden für den so unerbittlich Geliebten.
Das erfuhr jetzt auch der für seine praktizierte Toleranz oft gerühmte Moderator Jürgen Domian.

Auf seiner Facebook-Seite – https://www.facebook.com/Domian.Juergen –  schreibt Domian:
„Ihr Lieben, ich bin äußerst verärgert und fassungslos:

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Echter Teufelskerl! 76-jähriger Casting-Gewinner warnt vor „Weltlichkeit des Dämons“!

“Wer nicht zum Herrn betet, betet den Teufel an.“
Der frisch aus Argentinien importierte Nachwuchs-Stellvertreter-Jesu-auf-Erden, Jorge Mario Bergoglio SJ, hat jetzt unter dem Künstlernamen „Franziskus“ seine erste Profi-Bühnenshow abgeliefert und dabei mit seinen Texten virtuos den Teufel an die Wand gemalt.
Auszüge seines religulous rap kann man auf der Homepage des Kölner Domradios nachlesen:
“Wer nicht nach dem Göttlichen strebe und sich der Weltlichkeit hingebe, verfalle dem Teufel: ‚Wer nicht zu Gott betet, betet zum Teufel.’ “

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Vorkriegs-Notizen (6): Ökonomie der Primaten (für Stéphane Hessel)

New New Deal
Jetzt, da die Reichen auf ewig jedweder eigenen Armut abzuschwören gedenken (außer der ihres Geistes), sollen bitteschön auch die Armen endgültig auf jeden Reichtum verzichten.

Was man nirgendwo glauben sollte:
Wenn die Griechen (Spanier, Portugiesen…) nur gutheißen wollten, dass es ihnen ab sofort auf lange Sicht schlechter gehen muss, ginge es ihnen bald besser.
(Dank an Hardt & Negri)

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Quittungen – Vorkriegs-Notizen (5)

Was mir meine Freundin Ulli Langenbrinck so erzählte und schrieb. Hier ihre Texte. Wer mehr wissen will: Ulli findet man bei FB.

SPANIEN

16.01.2013
In Alzira, einem Dorf bei Valencia, stehen rund 50 (!) Häuser leer, die größtenteils den Banken gehören (weil die Menschen die Hypotheken nicht mehr bezahlen konnten, und neue Käufer finden sich nicht). Jetzt will die Bürgermeisterin von Alzira die Häuser beschlagnahmen und enteignen, um diese den von den Banken aus ihren Häusern vertriebenen Familien und arbeitslosen Jugendlichen zur Verfügung zu stellen.

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