Premiere: 26.10., 20 Uhr, Theater im Depot, Dortmund
Weitere Termine unter: Theater Glassbooth
Premiere: 26.10., 20 Uhr, Theater im Depot, Dortmund
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Ein einziges Mal sah ich bisher Laurie Anderson live. Das war 1986 in der Alten Oper Frankfurt. Damals tourte die New Yorker Performance-Legende mit ihrem „Home Of The Brave“-Album. Auf der Tour entstand auch der gleichnamige Film. Für Laurie Anderson war es eine Zeit des Übergangs. 1977 war sie bereits zur documenta 6 nach Kassel eingeladen, 1981 hatte sie „Oh, Superman (For Massenet)“ veröffentlicht, sich überraschend in den Charts platziert und einen bis heute vielgesamplten Klassiker geschaffen. 1982 erschien das Album „Big Science“. Zwei Möglichkeiten eröffneten sich daraufhin.
Anfang des Jahres war Sasha Waltz bereits bei der Tanzplattform mit „Kreatur“ zu Gast im Ruhrgebiet. Einer fast einhellig als eher schwächer eingestuften Arbeit der Berliner Choreographin. Nun ist ihre Compagnie mit „Exodos“, das im Radialstem in Berlin uraufgeführt wurde, bei der koproduzierenden Ruhrtriennale in der Jahrhunderthalle. Sasha Waltz ist bekannt für ihre raumfüllenden Arbeiten, die direkten Bezug auf die Architektur nehmen und diese kongenial bespielen. Die Jahrhunderthalle – ein ideales Spielfeld für Waltz, sollte man meinen.
Nein, leicht machte es Mamela Nyamza bei der Europapremiere ihrer Performance „Black Privilege“ am 22.8. im Rahmen der Ruhrtriennale auf PACT Zollverein dem Publikum nicht. Dabei lässt das Setting zunächst anderes erwarten. Ein schwarzweißkariertes Viereck als Spielfläche, eingehegt von Messingpollern und rotem Seil, die Tribünen wie in einer Arena darum herum. Dann schiebt ein Mann in aufwendiger afrikanischer Tracht ein hohes, bronzefarbenes Podest mit Treppe auf Rollen herein. Ist er ein Priester, ein Richter, ein Stammesoberhaupt? Wir können seine Tracht nicht lesen. Oben auf dem Podest sitzt Nyamza selbst, den ganzen Körper ebenfalls bronzefarben geschminkt,
Das feine und intime Theater eines Christoph Marthaler, das sich mit dem ganz alltäglichen Scheitern und der stillen Vergeblichkeit des Lebens beschäftigt, das weder in seinem Humor noch seiner Melancholie laut und vordergründig ist, eignet sich auf den ersten Blick so gar nicht für die riesige Unüberschaubarkeit der Bochumer Jahrhunderthalle. Und auch die Bühnenbilder einer Anna Viebrock, diese tristen, geschlossenen Räume, die leicht aus der Zeit gekippten Amtsstuben und Wartehallen, die in ihrem sanften Verfall zunächst unbedingt realistisch und bei genauem Blick in den Details absurd bis surreal sind – in den Weiten der Halle sind sie eine Unmöglichkeit. Und dennoch wagt sich dieses Team nun gemeinsam mit den Bochumer Symphonikern, Rhetoric Project, dem Schlagquartett Köln, Schlagzeugstudierenden aus Köln, Detmold, Essen, Münster und Bochum und dem Dirigenten Titus Engel an diese
Am 9.8. startete die Ruhrtriennale unter der Intendanz von Stefanie Carp mit „The Head And The Load“ des südafrikanischen Künstlers William Kentridge in der Kraftzentrale des Duisburger Landschaftsparks. Es war ein mehr als angemessener, wenn auch vielleicht nicht brillanter Auftakt. Kentridges Mammutproduktion zeigte mit einer 60-Meter-breiten Bühne, was die Ruhrtriennale einzigartig macht, warum dieses Festival so wichtig ist. Selbst wenn die Produktion ihre Uraufführung bereits im Juli in der Londoner Tate Modern erlebte,
Ein Kommentar
Das Wuppertaler Tanztheater steht am Scheideweg. Zielgenau zum Beginn der Theaterferien startete der zum Ende des Jahres ausscheidende Geschäftsführer Dirk Hesse einen Generalangriff auf die künstlerische Leiterin Adolphe Binder, die erst seit Beginn der Spielzeit im Amt war. Obwohl die Informationen nur spärlich sind, deutet vieles darauf hin, dass Hesse seine Attacke von langer Hand geplant hatte. Binders Spielplan für das kommende Jahr, ausgerechnet jenes, in dem sich der Todestag Pina Bauschs zum zehnten Mal jährt, ließ er platzen, um ihr jetzt vorwerfen zu können, sie habe ihre Arbeit nicht getan. Alle schon lange schwelenden internen Konflikte wurden unter dem Deckel gehalten, um sie jetzt gezielt auspacken zu können. Zu einem Zeitpunkt, da die Tänzer noch auf Gastspiel in Paris sind, der Kulturjournalismus schon auf Theaterferien und Festivalsaison gepolt ist. Ein Vorgehen, das aus der Politik gut bekannt ist, wo unpopuläre Vorhaben gerne schnell durchgewunken werden, während die Wählerschaft angetrunken und mit Grillgut vollgestopft vor den Fernsehern sitzt und dem internationalen Fußball hinterherhechelt.
Am 23.6. versuchte sich das Ballett im Revier mit seinem Programm „Jam Session IX“ gegen das zweite Deutschlandspiel bei der WM zu behaupten. Kein leichtes Unterfangen und das kleine Haus des Musiktheater im Revier war dann auch nur knapp zur Hälfte besetzt, als Mitglieder des Ensembles ihre eigenen Choreographien präsentierte. Die Zuschauer wurden mit einem unterhaltsamen wie überraschenden Programm belohnt und das bei freiem Eintritt – nach der Vorstellung konnte jeder so viel spenden, wie ihm der Abend wert war und er fähig zu zahlen ist. Die Niederschwelligkeit des Angebotes ist daher ideal, das Ensemble, das Haus und vielleicht das Ballet an sich kennenzulernen.
Die Ballettmeisterin und Folkwangdozentin Lynne Charles machte mit ihrer Choreographie „The Barre“ den Auftakt und zeigte eine Arbeit, die sich mit dem Beginn allen Balletttrainings
Ganz sicher war es falsch, die „Young Fathers“ nach dem Eklat beim letztjährigen Pop-Kultur-Festival Berlin überhaupt zur Ruhrtriennale einzuladen. Mindestens war es sehr naiv, selbst wenn man berücksichtigt, dass mit „Massive Attack“ 2013 völlig unbemerkt und unkommentiert schon einmal BDS-Unterstützer im Rahmen der Ruhrtriennale aufgetreten sind. Völlig richtig war es von Seiten der Ruhrtriennale, von den „Young Fathers“ eine klare Stellungnahme zu ihrer Haltung zu Israel und der BDS-Kampagne zu verlangen und als diese nicht kam, den Auftritt abzusagen. Denn auch wenn Stefanie Carp mit ihrer Stellungnahme „Bedauerlicherweise haben sich die Young Fathers nicht von BDS distanziert. Wir schlussfolgern daraus ausdrücklich nicht, dass die Band antisemitisch sei und es ist mir in diesem Zusammenhang wichtig zu betonen,
Am 13.6. wurde das Impulse Theaterfestival, das 2018 erstmals unter der künstlerischen Leitung von Haiko Pfost stattfindet, im Ringlokschuppen, Mülheim eröffnet. Während in der Studiobühne, Köln die diesjährige Impulse Akademie ihren Sitz hat und in Düsseldorf mit „Wenn die Häuser Trauer tragen“ ein Stadtprojekt stattfindet, fungiert der Ringlokschuppen als Festivalzentrum, wo beim „Showcase“ international herausragende Produktionen des freien Theaters gezeigt werden.
Am Beginn von „Dorf Theater“ klärt Regisseur Corsin Gaudenz darüber auf, dass bei den Produktionen der Theatervereine, die es in der Schweiz zu hunderten in fast jeder kleinen Ortschaft gibt, stets der Präsident des Vereins