Uraufführung am Tanztheater Wuppertal: Neues Stück II von Alan Lucien Øyen

Neues Stück II am Tanztheater Wuppertal von Alan Lucien Øyen (Foto: Mats Bäcker)

Als vor nur drei Wochen Dimitris Papaioannou mit „Seit sie“ die Nach-Pina-Bausch-Ära am Wuppertaler Tanztheater einläutete, hatte der Choreograph vor lauter trickreicher Bilder das Tanzen vergessen. Das machte nun bei der Premiere des noch unbetitelten Neuen Stückes II am 2.6. der junge norwegische Choreograph Alan Lucien Øyen anders.

Zunächst einmal zeigt jedoch das Bühnenbild von Alex Eales, dass es tanzen kann. Der Brite hat mehrere Elemente gebaut, die Teile von Räumen mit Fenstern, Lampen und Türen,   abblätternder Wandfarbe und sich lösenden Tapeten zeigen.

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Premiere in Dortmund: Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm von Theresia Walser

Ein bisschen Ruhe vor dem Sturm am Schauspiel Dortmund (Foto: Birgit Hupfeld)

Da sitzen sie, zwei Schauspieler eine Schauspielerin, drei Generationen, drei Theaterauffassungen. Sitzen an einem runden Tisch mit Mikrophonen darauf, einem Schälchen mit vier Weingummis in der Mitte, an der Rückwand ordentlich nebeneinander drei schwarzweiße Op-Art-Bilder über den Köpfen eine kreisrunde Lampe, die auch von Stanley Kubrick erdacht sein könnte. Man weiß nicht recht, was das für ein Raum ist. Ist es ein Wartezimmer oder ein Studio, in dem die drei gleich eine Talkshow abhalten? Das Bühnenbild von Susanne Priebs bleibt wunderbar vage. Aus den Lautsprechern dudelt Fahrstuhlmusik.

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Tanzhaus NRW: Unlikely Creatures (drei) us hearing voices von Billinger & Schulz

„Unlikely Creatures (drei) us hearing voices“ von Billinger & Schulz am Tanzhaus NRW (Foto: Marina Weigl)

Nur dreißig Zuschauer können die Vorstellung im großen Saal sehen. Grund dafür ist die ungewöhnliche Bühnensituation von „Unlikely Creatures (drei) us hearing voices“, dem dreiteiligen letzten Teil einer Trilogie des Performanceduos Billiger & Schulz. Uraufgeführt wurde das Stück am Mousonturm in Frankfurt, am 17.5. hatte es Premiere in Düsseldorf am Tanzhaus NRW, das neben dem FFT Düsseldorf koproduziert hat.

Die Stühle sind von den Zuschauerrängen abmontiert, das Publikum nimmt in der Mitte des Bühnenraumes auf einem kleinen Podest Platz. Eine außergewöhnliche Rundumspielsituation,

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Uraufführung in Wuppertal: „Seit Sie“ von Dimitris Papaioannou

 

„Seit Sie“ von Dimitris Papaioannou am Wuppertaler Tanztheater (Foto: Julian Mommert)

Das Saallicht im Wuppertaler Opernhaus ist noch an, als ein Arm einen schwarzen Stuhl durch die Seitentür hereinreicht und abstellt. Dann tritt von einem nicht sichtbaren Stuhl aus der erste Tänzer auf die Sitzfläche, ein weiterer Stuhl wird hereingereicht, abgestellt, eine Tänzerin folgt. Nach und nach wächst eine Brücke aus schwarzen Stühlen an der Rampe entlang, die Mitglieder staksen hintereinander über die Sitzflächen und langsam geht auch das Saallicht aus. Immer wieder gibt es einen unsicheren Blick in das Publikum: Sind alle da? Der Bühnenboden scheint nicht geheuer zu sein, eine Terra Incognita, da bleibt man zunächst lieber bei dem, was man kennt, den Stühlen aus dem Café Müller.

Als im vergangenen Jahr Adolphe Binder die Leitung des Wuppertaler Tanztheaters übernahm und das einzig mögliche tat, nämlich neue Choreographien für das Ensemble ankündigte,

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Noch einmal: Open (S)Pace von Jeroen Verbruggen

„Open (S)Pace“ von Jeroen Verbruggen am Musiktheater im Revier (Foto: Costin Radu)

Darf ein Kritiker zweimal über die gleiche Produktion schreiben? Natürlich darf er. Wenn er für verschiedene Medien arbeitet, sowieso. Wenn er sich (aus welchen Gründen auch immer) bei seiner ersten Einschätzung krachend geirrt hat und den Mut aufbringt, seine Eitelkeit mal beiseite zu lassen, wäre es sogar außerordentlich ehrenhaft. In diesem Fall allerdings ist das Medium das gleiche, wie das der ersten Kritik, und es soll auch nichts grundsätzlich revidiert werden. Ist es dann nicht müßig, sich noch einmal zu äußern, wenn doch eigentlich nur die neueste Meldung, i.e. die Kritik, die möglichst direkt am Morgen nach der Premiere schon online ist, etwas gilt?

Im ersten Text gab ich den Hinweis, dass Jeroen Verbruggens Choreographie für das Ballett im Revier so dicht und voller Ideen sei, dass man es mehrmals besuchen müsse, um es erfassen zu können. Diese Vermutung sah ich nun nach meinem zweiten Besuch der Vorstellung am 9.5.

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Premiere in Gelsenkirchen: Open (S)Pace von Jeroen Verbruggen

 

Open (S)Pace: Louiz Rodrigues und Ensemble (Foto: Costin Radu)

Am Anfang dieser in vieler Hinsicht erstaunlichen Ballett-Performance stand die Idee, den derzeit vielbeschäftigten, dauerkreativen, jungen Choreographen Jeroen Verbruggen zur Zusammenarbeit mit der nicht weniger bemerkenswerten Gelsenkirchener Compagnie zu bewegen. Das Haus machte dem Belgier ein verführerisches Angebot: Eine Produktion im kleinen Haus des Musiktheaters auf der Raumbühne sollte es sein. Ansonsten gab es keine Vorgaben. Carte Blanche für ein Experiment mit einer bestens trainierten, im neoklassischen Stil überlegenen und für andere Bewegungssprachen

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Premiere in Gelsenkirchen: „Moskau, Tscherjomuschki“ von Schostakowitsch

Chor und Ensemble in „Moskau, Tscherjomuschki“ von Dimitri Schostakowitsch am Musiktheater im Revier (Foto: Bettina Stöß)

Eigentlich geht es bei Schostakowitschs Bühnenwerk aus den späten 1950er Jahren um die Wohnungsnot in Moskau und korrupte Immobilienverwalter und Funktionäre, die bei der Wohnungsvergabe in der neu gebauten und begehrten Trabantenstadt Tscherjomuschki Willkür walten lassen. Da in Gelsenkirchen nun aber die Wohnungsnot nicht gar so groß ist, entschied sich das Regieteam um Dominique Horwitz, der vor allem als Chansonnier bekannt ist, eine gänzlich andere Geschichte zu erzählen. Die eher lose dramaturgische Form der Revue-Operette gibt das durchaus her.

Nur drei Bühnenwerke schrieb der Komponist Dimitri Schostakowitsch: „Die Nase“ nach Nicolai Gogol

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Reißt den Schrott doch einfach ab!

Der Sanaa-Kubus auf Zollverein in Essen (Foto: Honke Rambow)

Der SANAA-Kubus auf dem Gelände der Zeche Zollverein wird gerne als Architektur-Ikone bezeichnet. Tatsächlich ist er eine teure und unnütze Ruine. Nur etwas über zehn Jahre nach Fertigstellung ist der laut Wikipedia „architektonisch innovative“ Bau, stark sanierungsbedürftig. Das Landesbauministerium hat zwar noch keine Kostenschätzung, aber mehrere Millionen werden es schon werden, will man den Bau, für den bis heute niemand eine sinnvolle Nutzung gefunden hat, erhalten. Unbrauchbar und verrottet – warum also sanieren, wenn man auch abreißen kann?

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Premiere in Oberhausen: Pension Schöller

Jürgen Sarkiss und Ronja Oppelt in Pension Schöller am Theater Oberhausen (Foto: Birgit Hupfeld)

Ein Schwank geht immer. Erst recht, wenn die Regie ein Eskalationsexperte wie Martin Laberenz übernimmt. Am 23.3. hatte seine Version von Pension Schöller von Carl Laufs und Wilhelm Jacoby Premiere. Das deftige berliner Lustspiel von 1890 ist ein Dauerbrenner auf den deutschsprachigen Bühnen. Der gutsituierte Phillip Klapproth wäre durchaus bereit seinem Neffen Alfred eine Anschubfinanzierung für sein neues Geschäft zu gewähren, wenn dieser dem exzentrischen Onkel den Besuch in einer echten Nervenheilanstalt ermöglicht. Da das nicht so einfach ist, laden Alfred und dessen Freund Kissling ihn einfach in die Pension Schöller.

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Tanzplattform2018: Ballet Of Difference und Hauptaktion

Richard Siegals „Ballet Of Difference“ bei der Tanzplattform2018 (Foto: Ray Demski)

Richard Siegel ist ein arschcooler Typ und der König des zeitgenössischen Balletts. Punkt. Bei der Tanzplattform2018 zeigte er jetzt am Musiktheater im Revier die ersten beiden Teile des Gründungsprogramms seiner Compagnie Ballet Of Difference. Den dritten Teil des Programms – Unitxt – konnte er nicht zeigen, weil er bereits vor fünf Jahren kreiert wurde und damit zu alt für das Reglement der Tanzplattform ist, das nur Produktionen der vergangenen zwei Jahre zulässt. Hätte man nicht auch argumentieren können, dass das Gesamtprogramm erst in den vergangenen zwei Jahren entstanden ist?

Beim Latenighttalk nennt Siegal als Impuls für die Gründung des Ballet Of Difference die Frage,

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