Premiere in Dortmund: Frau Luna von Paul Lincke

Frau Luna am Theater Dortmund (Foto: Björn Hickmann / Stage Pictures)

Paul Linckes Operette „Frau Luna“ ist vor allem deshalb bekannt, weil das 1899 uraufgeführte Werk den Beginn der „Berliner Operette“ markiert. Das Genre hatte bis dahin schon einen weiten Weg zurück gelegt, vom parodistischen Dadaismus in Paris über die Wiener Operette, die als Feier der erotischen Freizügigkeit begann, um dann mehr und mehr moralisch eingehegt zu werden. Der wirtschaftliche Erfolg der Wiener Operette machte das Genre schließlich für Berlin attraktiv. Frau Luna wartet mit einer guten Handvoll Schlager auf, die bis heute bekannt sind, allen voran „Das macht die Berliner Luft, Luft, Luft“,

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Premiere in Oberhausen: Ein Volksfeind von Henrik Ibsen

Susanne Burkhard und Jürgen Sarkiss in Ein Volksfeind (Foto: Ant Palmer)

2004 war „Ein Volksfeind“ zuletzt am Theater Oberhausen zu sehen. Damals führte ein langer Steg weit in den Zuschauerraum. Auch jetzt hat Bühnenbildnerin Maria-Alice Bahra wieder eine Gangway durch das Parkett gebaut. Jeff Zach, der Thomas Stockmann von damals, sitzt allerdings bei der Premiere am 12.1. nur im Publikum und niemand muss fürchten, dass er sich plötzlich splitterfasernackt auszieht und von oben herab das Publikum anbrüllt, bis es wutschnaubend den Zuschauerraum verläßt. Volker Lösch, der seinerzeit die umstrittene Inszenierung besorgte, wollte uns aus unserer Konsumenten-Lethargie reißen und zwingen, Stellung zu beziehen. Florian Fiedler nutzt die gleiche Stück-Szene,

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„Hakanaï“ eröffnet Festival „Temps d’image“ am Tanzhaus NRW in Düsseldorf

Hakanaï von Adrien M & Claire B am Tanzhaus NRW (Foto: Romain Etienne)

Das japanische Wort „Hakanaï“ steht für das Ungewisse und Vergängliche des Daseins und setzt sich aus dem Schriftzeichen für „Mensch“ und „Traum“ zusammen. Damit könnte der Titel der Produktion des französischen Duos Adrien M & Claire B programmatisch für das Festival „Temps d’Image“ stehen, das sie am 12.1. um 10 Uhr eröffnete. Bis Sonntag, 20.1. werden sechs Produktionen und ein Gespräch um die Frage nach der Verbindung von Tanz, Performance und deren Interaktion mit Technik kreisen.

Die konzentrierte Arbeit der beiden Franzosen erzählt davon, wie wir immer wieder fasziniert und auch ratlos vor neuer Technik stehen,

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Premiere in Dortmund: Der Kirschgarten von Anton Čechov

Der Kirschgarten von Anton Čechov am Schauspiel Dortmund (Foto: Birgit Hupfeld)

Am 29.12. hatte der Kirschgarten von Anton Čechov in der Inszenierung von Sascha Hawemann im Schauspiel Dortmund Premiere. Nicht auf der großen Bühne, wie es bei Stück und Besetzung zu erwarten wäre, sondern im Studio. Ein großes Gesellschaftspanorama mit 11 Darstellern und Musiker auf der kleinen Bühne? Das ist ein Statement und machte schon vorab neugierig. Wolf Gutjahr baute dafür eine Spielfläche in den Raum, die nach drei Seiten hin offen ist und um die die Zuschauer herum-, fast schon mitten drin im Geschehen sitzen. Dennoch markiert der Beginn ganz deutlich, dass es sich um Theater handelt, wenn zunächst der alte Diener Fiers (Uwe Schmieder) im Frack und mit weißen Handschuhen rote Vorhänge an allen Seiten aufzieht und dabei fast an den Conférencier in einem Revuetheater erinnert.

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Uraufführung im Tanzhaus NRW: In noT von hartmannmüller

In noT von hartmannmüller im Tanzhaus NRW (Foto: Dennis Yenmez)

Am 19.12. zeigte das Tanz- und Performanceduo hartmannmüller im Tanzhaus NRW in Düsseldorf die Uraufführung seines neuen Stückes „In noT“. So depressiv wie der Titel auf den ersten Blick klingt, ist es jedoch keinesfalls. Und wer das umfangreiche virale Marketing von hartmannmüller im Vorfeld mitverfolgte, weiß, dass es ohne einen subtilen, schrägen Humor bei den beiden Folkwang-Absolventen ganz sicher nicht über die Bühne geht. Nicht zufällig unterlegten sie die Trailer für das neue Stück mit der Titelmusik

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Premiere in Dortmund: Übergewicht, unwichtig: Unform von Werner Schwab

Übergewicht, unwichtig: Unform am Schauspiel Dortmund (Foto: Birgit Hupfeld)

„Ein europäisches Abendmahl“ heißt der frühe Text von Werner Schwab im Untertitel, der zu den „Fäkaliendramen“ gehört genauso wie das ungleich bekanntere und häufiger gespielte „Die Präsidentinnen“. Dabei ist „Übergewicht, unwichtig: Unform“ abgesehen von dem kaum aussprechbaren Titel zunächst einmal ein saftig-derber Schwank und allerbestes Schauspielerfutter. In einer runtergekommenen Kneipe sitzen Jürgen, der Lehrer und Intellektuelle des Ortes, das kinderlose Paar Hasi und Schweindi, der prollige Schläger Karli und seine etwas abgehalfterte Freundin Herta und die dauergeile, leicht debile Fotzi herum.

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Premiere in Dortmund: Biedermann und die Brandstifter / Fahrenheit 451

Bettina Lieder, Uwe Schmieder, Merle Wasmuth in Biedermann und die Brandstifter / Fahrenheit 451 am Schauspiel Dortmund (Foto: Birgit Hupfeld)

Das Schauspiel Dortmund ist zurück im Haus in der Innenstadt. Der Megastore ist Geschichte. Eine Geschichte mit vielen Schwierigkeiten, die aber zu Großartigem genutzt wurden. Eine Geschichte, die länger geworden ist, als zunächst erwartet, aber, wie Intendant Kay Voges vor der ersten Premiere im Stammhaus am 16.12. bei seiner kurzen Ansprache vor dem Vorhang sagte, doch schneller beendet war als die von BER und Stuttgart21. Vom zähen Umbau des Schauspielhauses sieht der Zuschauer allerdings nichts, außer neuen Notausgangsschildern im Zuschauerraum. „Brandschutz“ war eines der Themen, die die Baumaßnahmen am Schauspielhaus nötig machten. Vielleicht auch deshalb eröffnete nun das Theater mit zwei Texten neu, in denen Feuer eine ganz entscheidende Rolle spielte.

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The Fairy Queen von Henry Purcell in der Folkwang Universität

The Fairy Queen an der Folkwang Universität (Foto: Ursula Kaufmann)

Zum Abschluss des Jubiläumsjahres anlässlich des 90jährigen Bestehens der Folkwang Hochschule wurde als Gemeinschaftsanstrengung diverser Fachbereiche am 7.12. die Premiere von The Fairy Queen gestemmt. Der oft zitierte, nicht ganz so oft eingelöste Folkwang-Gedanke vom Zusammenwirken der Künste – hier war er einmal wirklich gegenwärtig: Gesang, Musiker, Jazzmusiker, Schauspiel, Tanz und Gestaltung. Allein die Anzahl der Mitwirkenden ist beeindruckend und so tatsächlich eher an einer Kunsthochschule denn an einem kleinen Opernhaus realisierbar. Die Semi-Oper The Fairy Queen von Barockkomponist Henry Purcell, deren Partitur jahrhundertelang als verschollen galt und erst im 20. Jahrhundert wiederentdeckt wurde, bietet dafür hervorragende Möglichkeiten.

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Premiere in Gelsenkirchen: Old, New, Borrowed, Blue

„Old, New, Borrowed, Blue: In Honour Of“ am Musiktheater im Revier (Foto: Costin Radu)

Am 25.11. hatte im großen Haus des Musiktheaters im Revier der neue Ballett-Abend unter dem Titel „Old, New, Borrowed, Blue“ Premiere. Er vereint vier Choreographien von David Dawson, Uwe Scholz, Bridget Breiter und Jiří Kylián, die zwischen 1986 und 2014 entstanden sind und stilistisch von reinstem neoklassischen Ballett bis zu zeitgenössischem reichen.

Den Auftakt des Abends bildet David Dawsons „A Sweet Spell Of Oblivion“ von 2007 zu Präludien aus Johann Sebastian Bachs „Das wohltemperierte Klavier“.

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„Le Syndrome Ian“ von Christian Rizzo im Tanzhaus NRW

„Le Syndrome Ian“ von Christian Rizzo (Foto: Marc Coudrais)

Der „Ian“ im Titel des Stückes ist Ian Curtis, New-Wave-Ikone und Sänger von Joy Division. Ihm widmet Christian Rizzo den dritten Teil seiner Trilogie über popkulturelle Tänze und Rituale, der am 2. und 3.11. im Tanzhaus NRW in Düsseldorf zu sehen ist. Ein Tanzstück ausgerechnet über Ian Curtis, der bekannt dafür war, dass er nicht tanzen konnte und daraus einen eigenen Bewegungs-Stil in seiner Liveperformance entwickelte? In „Le Syndrome Ian“ geht es jedoch nur mittelbar um Curtis, der sich mit 24 Jahren das Leben nahm. Keine getanzte Biographie, kein Joy-Division-Reenacment, nicht ein Ton der Band erklingt an diesem Abend.

Stattdessen entwirft der bildende Künstler und Choreograph Christian Rizzo mit neun Tänzerinnen und Tänzern ein Sittengemälde der Klubkultur.

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