Im Mai vergangenen Jahres bin ich zum ersten Mal Vater geworden. Während meine Freundin aktuell ihren Uni-Abschluss macht, ruht mein Studium. Hauptberuflich bin ich erstmal Hausmann und Papa. Da mein Abschluss als politisch aktiver „Bummelstudent“ noch in weiter Ferne liegt, haben wir uns gemeinsam dafür entschieden, dass zunächst meine Freundin ihr Studium beendet und danach „die Brötchen“ verdient. Ganz pragmatisch also. Und im 21. Jahrhundert ja eigentlich auch ganz normal. Ein subjektiver Blick auf alltäglichen Sexismus.
Doch so normal scheint das noch immer nicht zu sein. Es ist interessant zu beobachten, wie unterschiedlich die Reaktionen der Menschen sind, abhängig davon, ob meine Freundin mit unserem Sohn unterwegs ist oder ob ich mit ihm draußen bin. Ist meine Freundin mit Kinderwagen oder Tragehilfe/Tragetuch in der Stadt, gibt es bis auf gelegentliche „Ach, wie niedlich“-Kommentare keine Reaktionen. Ist ja auch normal, dass eine Mutter mit ihrem Kind spazieren geht. Ganz anders ist es jedoch, wenn ich mit Baby in der Stadt bin. Nach inzwischen über acht Monaten Erfahrung habe ich die Reaktionen in drei Kategorien unterteilt: