Letztes Update: Dresden: Gedenken, Trauern und Demonstrieren

dresden_nazifreiZum 65. Jahrestag der Bombardierung Nazi-Dresdens ist die Situation vor Ort heute grob in dreieinhalb Lager einzuteilen: Die Junge Landsmannschaft Ostdeutschland samt Verbündeten ruft „Gegen Bombenkrieg, Terror und Vertreibung“ auf die Straße. Dagegen protestiert das Bündnis „Dresden Nazifrei“ und will diesen „Trauermarsch“ unterbinden und in Teilen auch die Aktionen der Stadt Dresden kritisieren, daher das Motto „Keine Versöhnung mit Deutschland. Gegen jeden Geschichtsrevisionismus. Deutsche Täter/innen sind keine Opfer. Naziaufmarsch verhindern“. „Erinnern und Handeln für Dresden“ heißt es von Seiten der Kommune plus Anhang, Aktionsform ist hier vor allem die beliebte Menschenkette mit Lichtern. Im Folgenden hier ständige Updates vom Tage. Außerdem der Hinweis auf den taz-Liveticker und auf den Livestream des Dresdner uhunabhängigen Radios ColoRado. Sowie den Dresden-Twitter.

04.00 Uhr: Die Busse erreichen wieder die Heimatorte. Ein kurzer Kommentar: Gegen 17 Uhr spielte sich die Situation noch ein wenig fast künstlich hoch, als die Polizei die Blockierer (s. Foto) rund um den Bahnhof Neustadt wiederholt zum Räumen aufforderte, dies aber nur peu á peu geschah. Da die Erlaubnis für den Marsch der Rechten nur bis zu genau dieser Zeit galt, aber diese Gruppe ja auch wieder irgendwie vom Bahnhof weg musste, ohne auf die Linken zu treffen, war die Polizei schwer gefragt, nun erst recht keine Übergriffe zuzulassen. Kurze Zeit später erklärten sich die Gegendemonstanten dann zu den Siegern des Tages: Der Marsch sei verhindert worden. Und wenn das Geleiten einiger rechter Gruppen durch die Polizei zum Bahnhof Neustadt, direkt neben den Gegendemonstrationen auf einer Parallelstraße, nicht als Marsch gilt, dann stimmt das wohl auch einfach. Es gab sehr wenig Gewalt, fast erstaunlich wenige Festnahmen, zum Großteil eher bunte Proteste als eine Dominanz der schwarzen Blöcke. In den Abendstunden wurde es noch einmal sehr unübersichtlich, weil viele, viele Gruppen gleichzeitig die Heimreise antraten – aber es passierte wieder nur wenig, rechts und links gingen sich eher aus dem Weg. Dass dieser Tag die Dresdner Polizei „viel Kraft gekostet hat“, wie sie sagen, das darf geglaubt werden. Es wird sicher Lob von Seiten der Stadt geben – im Grunde hatten alle Seiten sicherlich mehr Eskalation erwartet gehabt. Ein-Satz-Resümee: Eine gute Arbeitsteilung von Recht & Ordnung und linken Interventionisten in diesem Jahr, aber im Laufe des Tages auch eine sehr anstrengende Sache. Das letzte Wort hat ausnahmsweise die Tagesschau.
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23.30 Uhr: Die Polizei erklärt sich zum Tage. Die Nazis erklären ihr Scheitern.

17.00 Uhr: Die Polizei erklärt die Nazikundgebung für beendet, die Nazis hatten nur bis 17.00 Uhr eine richterliche Genehmigung.

16.00 Uhr: Laut Rechts-Propaganda beginnt nun doch noch ein „Marsch“, und zwar, wie es aus linken Kreisen heißt, in Richtung eines Industriegebietes nahe dem Bahnhof Neustadt. Da in der Nähe sind durchaus auch noch eine Menge derjenigen Linken, die nicht am Albertplatz hängengeblieben sind. Es ist auch von „Auflösungen von Blockaden“ die Rede, aber dies nur, weil es längst nicht mehr um die alten Routen geht. Nachdem die Polizei einige rechte Gruppen zunächst gen Bahnhof geleitet zu haben schien, um sie abreisen zu lassen, wird’s nun doch nichts mit dem Feierabend für die meisten Beteiligten. Wirft die Exekutive den Rechten doch noch ein größeres Stöckchen hin als die „Veranstaltung“ am Bahnhof und den „Geleitschutz“? Im Moment ist die Initiative anscheinend nach rechts gerutscht, während die Menschenkette im anderen Teil der Stadt weiter einfach ein ungesehenes Mahnmal bleibt – wenn auch eines mit äußerst hoher Beteiligung.

14.50 Uhr: Laut taz-Ticker wäre beim Sammelplatz der Nazis „durchgesagt worden, daß die Demo nicht stattfinden kann, weil die Sicherheit der Demonstranten nicht gewährleistet werden kann“. Der Nazi-Twitter dresdengedenken vermeldet ebenso: „Es wird wohl keinen Trauermarsch geben, Polizei kann nicht die Sicherheit der Teilnehmer gewährleisten“. Der Naziticker spricht von „5000+ Teilnehmern“.

14.40 Uhr:  15 000 Einheimische und Auswärtige beteiligten sich an einer Menschenkette, die gerade in Auflösung begriffen ist. Laut Sächsischer Zeitung. Dresden Nazifrei sprach außerdem vor rund zwei Stunden von rund 10 000 Blockadebeteiligten in der Dresdner Neustadt.

13.30 Uhr: Nazitwitter dresdengedenken gibt bekannt, es wäre „fast amtlich, daß der Gedenkmarsch wegen Notstands untersagt“ würde. Mit tweet von 13.10 Uhr rufen die Nazis zu „Spontanversammlungen und Aktionen“ auf. Und das sieht dann – laut Dresden-Twitter – so aus: „ca 1000 Nazis auf Hechtstr, 2000 Grossenhainer Str, ca. 1000 Nazis am Neustaedter Bhf“. Jetzt muss die Polizei eigentlich „durchziehen“.
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13.00 Uhr: War es das schon im Groben? Wahrscheinlich haben einige Autonome aus Berlin + X erfolgreich ein paar Gleise blockiert, dafür spricht schon die erbärmliche Anzahl an versprengten Rechten, die auf dem Schlesischen Platz am Bahnhof Neustadt mittlerweile nur eine „Veranstaltung“ abhalten dürfen (s. Foto).
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Dort war auch Bodo Ramelow kurz anwesend (s. Foto), kurze Zeit später durften Passanten auch endlich wieder ohne Polizeikontrolle vom Bahnhof Neustadt gen Innenstadt gehen. Am Albertplatz weiter Reden und bunter „Protest“ in Richtung Polizei (s. Foto).
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Falls nicht gerade Unmengen von Rechten auf Umwegen gen Neustadt und Innenstadt randalieren kommen, wird bald Erfolgsmeldung von links kommen können: Aufmarsch nahezu verhindert, keine direkte Gewalt gegen Menschen, große zahlenmäßige Überlegenheit.

11.31 Uhr: Bislang 7000 Gegendemonstranten in Dresden. Vier Straßenblockaden sowie zwei Gleisblockaden, weitere Buskonvois von Nazigegnern würden erwartet. Laut Zusammenfassung von Dresden Nazifrei.

11.30 Uhr: Die Linke sammelt sich zum Teil am Hinterausgang des Bahnhofs Neustadt und wird von der Polizei dort festgehalten. Nicht weit entfernt, aber für viele der angereisten Demonstranten unerreichbar, findet am Albertplatz zur Zeit eine von der Polizei tolerierte Kundgebung statt. Noch sind wenig Nazis da. Die die da sind, werden von der Polizei auf einen abgesperrten Teil des Schlesischen Platzes gelotst, der für etwa 500 Personen Platz hätte. Ein simples Bild: Im Westen des Bahnhofs einige linke Gruppen, dazwischen der von der Polizei kontrollierte Bahnhof, dann auf dessen Vorplatz zur Hälfte Rechten-Terrain, dann wieder Polizeigebiet, nach 500 m etwa dann der Albertplatz mit der linken Kundgebung (s. Foto). Dann noch einmal einige hundert Meter weiter werden ab 13 Uhr die Aktionen der Kommune stattfinden. Das ist alles sehr ökonomisch geregelt und findet sehr, sehr friedlich statt.
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11.15 Uhr: Es mehren sich die Scharmützel zwischen Gegendemonstranten und Polizei rund um den Bahnhof Neustadt: Aufforderungen, die nicht genehmigten Versammlungen aufzulösen, kaum körperliche Gewalt. Dies sind eher Nebenschauplätze. Der Bahnverkehr zwischen dort und Hauptbahnhof ist inzwischen zusammen gebrochen. Am Albertplatz redet Katja Knipping vor mittlerweile einer ganzen Menge an (offensichtlich von der Polizei bislang tolerierten) Gegendemonstranten.

10.00 Uhr:
Erstaunlich nahe an den mutmaßlichen Versammlungspunkt der Rechts-Touristen hat die Polizei die Busse der Gegendemonstrationen gelassen, nämlich auf die Westseite des Bahnhofs Neustadt. Aus den fünf ursprünglich geplanten Blockadepunkten ist mittlerweile ein einziger offizieller Treffpunkt für „Dresden Nazifrei!“ geworden, und zwar der Albertplatz, fußläufig fünf Minuten von ebenjenem Bahnhof entfernt.
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Während also auf der einen Seite des Bahnhofs allzu offenkundige Gegendemonstranten, darunter auch einiges an DGB (s. Foto), nicht weiter vordringen können und Parolen rufen, präsentiert sich am Albertplatz ein entspannteres Bild: Persönlich motivierte Kleingruppen (s. Foto), ver.di-Kleingruppen, eine etwas größere JuSo-Gemeinde und einige andere versprengt bzw. locker organisiert wirkende Gruppen lassen es nicht auf eine größere Versammlung ankommen.
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Tatsächlich macht das Polizeiaufgebot um den Bahnhof Neustadt herum (s. Foto) und in Richtung Albertplatz schon Eindruck – es gibt aber bislang kaum Anlass zu direkter Konfrontation: Keine Spur von organisierten Rechten, keinerlei Ausschreitungen von links. Dennoch bewegen sich hin und wieder hektisch Mannschaftswagen von hier nach da. Es geht so sachte auf die angekündigten Kundgebungszeiten zu.
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Eine kurze Einordnung der Inhalte: Vieles dreht sich darum, ob in Deutschland einfach so Faschistinnen und Faschisten gedacht werden darf. Die Oberbürgermeisterin der Stadt, Helma Orosz, hat den Ausdruck „nationalsozialistische Verbrecherclique“ gewählt, um die Verursacher des Bombardements zu benennen. Das geht „Dresden Nazifrei“ nicht weit genug, schließlich knüpft die Rechte genau an dem Punkt an, dass ja so viele unschuldige Opfer zu betrauern seien – wobei Dresden nun einmal eher ein Hort williger Nationalsozialist/innen war.
Insofern also eine klassische Ausgangssituation: Das Bürgertum und nahe stehende Freundinnen und Freunde der real existierenden sozialen Marktwirtschaft und Demokratie trauert, mahnt und hält sich von Rechts und Links möglichst fern. Eine Linke von Autonomen bis zu Gewerkschaft und SPD sucht die Konfrontation mit der obrigkeitsstaatlichen Interpretation des Gedenktages wie natürlich auch die mit den Rechten. Die Rechte wiederum kalkuliert mit der gemeinsamen Schnittmenge zu Staat und Bevölkerung, indem sie vor allem Opfer- und Trauerhaltung einnimmt.
Nach einigem gerichtlichen Vorgeplänkel wird – stärker als in Dortmund im letzten Jahr – mit viel Bewegung zu rechnen sein: Ausgerechnet im an Gedenkstätten reichen Neustadt-Viertel könnte es zu Zusammenstößen kommen. Zusätzliche Brisanz erhält das Wochenende durch die Tatsache, dass in Sachsen neuerdings erprobt wird, das Demonstrationsrecht für Rechts gegen Links auch dadurch durchzusetzen, dass im Vorfeld Plakate eingezogen wurden, die zu einer Blockade aufriefen (s. Foto oben). Weitere Informationen auch hier und hier.

Vielen Dank an das tolle Ruhrbüro, vor allem Stefan und Thomas, für wichtige Hinweise und Ergänzungen!

3 FÜR 7 – Diesmal: Ausstellungen und Museen

damenwahl_vanessajackSkandal: Diesmal keine Skandale bei „3 FÜR 7“! Stattdessen ganz hochanständige Tipps, sogar ohne Zeitdruck á la „Da müssen Sie aber unbedingt am Mittwoch um 8 vor der Tür stehen!“. Und ohnehin ist es Museen ja meist eh inne: Das Unaufgeregte, zumindest großteils Kontemplative. Die Einordnung, das Mitdenken, das Abgleichen des Gesehenen mit eigenen Erfahrungen und Ideen macht den Gewinn aus, nicht oder weniger das „Berieseln lassen“. Obwohl: Da gibt es schon einiges, mit dem die Besucher sich zuerst einmal verwandt machen müssen, bei: „Damenwahl!“, „Das Große Spiel“, „Europäische Jugendkunstausstellung“.

Im Rahmen von „Gute Aussichten – Junge Deutsche Fotografie“ innerhalb der letzten Jahre prämierte Bilderkünstlerinnen (Foto: Vanessa Jack) präsentieren neueste Arbeiten im Künstlerhaus Dortmund. (Eine launige Bemerkung des Autors dieser Zeilen bei der LDK der Grünen am letzten Samstag war: „Wenn die Leichtathletikverbände schon Schwierigkeiten mit dem klaren Einordnen nach Mann und Frau haben, wie würden das eigentlich die Grünen regeln mit der Quotierung, wenn sie mehr Transgenders in ihrem Verein hätten?“ Jedenfalls ist ein wenig Frauenkarrierebeförderung im Kunstbereich trotz Eva Herman immer noch ein gängig Ding – das Künstlerhaus ist befristet zum Künstlerinnenhaus geworden, ganz ohne komische Tests.)

Ganz andere Politik im Ruhrmuseum: Die erste Sonderausstellung beschäftigt sich mit Imperialismus und Kolonialisierung, wie das von Europa vor allem im Orient von 1840 bis 1940 gemacht wurde. (Das müsste Peter Scholl-Latour doch auch interessieren, der ja in seinem aktuellsten Buch die Erfahrungen jener Zeit mit heutiger „Zivilisations“-, „Demokratisierungs“-, „Stabilisierungs“politik vergleicht. Das war ein großes Rauschen damals im Blätterwald, als Morrissey sang: „Shelve your western plans – because life is hard enough when you belong here“. Mittlerweile macht PS-L ein ganzes Buch darüber, würde das jedeR Dritte mindestens unterschreiben, und Kolonialismus wird museal. Nun, auch, nicht nur.)

Ein kleines Manko (außer des großspurigen Titels) ist an dem im Grunde löblichen Projekt Europäische Jugendkunstausstellung zu finden: Da hat jemand das Ganze nur mäßig öffentlich gemacht. Dies wird hier nun für alle anderen Medien mit nachgeholt und auch auf das Abschlusskonzert verwiesen. (Bitte einfach den Links folgen für weiter gehende Informationen.)

„Damenwahl!“ noch bis zum 21. Februar.
„Das Große Spiel“ vom 12. Februar bis 13. Juni.
„Europäische Jugendkunstausstellung“ noch bis zum 14. Februar.

Update: Projekt schwarz-grün: Landesdelegiertenkonferenz in Essen

gruene_fraktionnrwJürgen Rüttgers hat’s gut, Angela Merkel hat’s gut: Rechts und links nur willige Juniorpartner, und wer das nicht ist, also Die Linke, treibt ihnen ebenjene geradezu ins Himmelbettchen. Heute und morgen also Landesdelegiertenkonferenz von Bündnis 90 / Die Grünen in Essen. Kann sich die Koma- sorry Klimakanzlerin auf gut aufgestellte und – im Gegensatz zur FDP – regierungsfähige Koalitionspartner freuen? Dazu die nächsten Stunden live und mit Updates aus der Messehalle West der Gruga.

17.00:

Inzwischen redet Barbara Steffens, verheiratet mit einem CDU-Regierungspräsidenten, zum Thema „Soziales NRW: Für Gerechtigkeit und Zusammenhalt“ und sagt (in dem Sinne): „Wer soziale Kompetenz in NRW mit der SPD gleichsetzt, hat nichts verstanden.“ Und um kurz nach vier ging folgendes aus einem Interview mit Renate Künast für „Bericht aus Berlin“ über die Ticker: “Eigentlich haben wir politisch die größten Schnittmengen mit der SPD, aber wir können nicht darauf warten, dass die SPD dann immer hinreichend groß ist, und eines ist sicher: der Machtinstinkt der Grünen ist groß.“ S.a. hier. Die Details hier wiegen schon nicht mehr so schwer wie die strategische Ausrichtung, aber es wird weiter tapfer freundlich gestritten. (Letztes Update)

16.20:

„Ökologisches NRW: Schutz für Mensch und Umwelt“. Keine großen Überraschungen. An dieser Stelle also lieber ein Interview von Ruhrbaron Marcus Meier mit Volker Beck.

15.40:

Spannende Fragen:
1) Wie teuer und schwierig wäre eine erneute Änderung der Pflichtschulzeit? Die Grüne Jugend spricht sich, neben anderen, für eine Wahlmöglichkeit zwischen acht oder neun Jahren bis zum Abitur aus, die Gegenposition spricht sich für langfristig umfassendere Änderungen aus, aber dagegen, sich nun so konkret festzulegen. Äußerst knappes Ergebnis, endlich mal so etwas wie Dynamik. Und damit dann doch zumindest eine kleine Überraschung: Nur ganz knapp setzt sich Grüne Jugend und Co. nicht durch.
2) Volker Beck redet für eine Kindergartenpflicht ab vier Jahren und eine Festlegung darauf im Wahlprogramm. Die Gegenredner/innen scheuen vor den Konsequenzen zurück, die ein Zwang zur Tagesstätte mit sich bringen würde: Welche Sanktionen müssten her? Soll die Polizei kommen, Zuwendungen gekürzt werden, etc.? Hier zeigt sich gut, wie die Frage „im Zweifel mehr Staat oder mehr Emanzipation“ immer noch für Kontroversen sorgen kann. Die Lösung heißt hier für die einen „durch mehr Staat mehr Emanzipation ermöglichen“, für die anderen „es sollten sich die Eltern freiwillig für die Tagesstätte entscheiden“. Knapp setzt sich der Antrag von Beck & Co. nicht durch.
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14.20:

Antragsmodifikationen, Änderungswünsche, letztlich dann trotz mehrerer Anträge ein nahezu einstimmiges Abnicken des ursprünglichen ersten Kapitels des Landtagswahlsprogrammes namens „Zukunftsfähiges NRW: Grünes Wirtschaftswunder“. Es folgt: „Kluges NRW: Recht auf Bildung für alle“. Überraschungen, also das Durchkommen von Änderungsanträgen gegen die Landesspitze, sind bislang nicht abzusehen. Manches wird als sinnlos, manches als noch nicht ausreichend diskutiert zurückgewiesen. Aber schön, dass es besagte 740 Änderungsanträge gibt: Die Basis diskutiert und bringt sich ein, das freut die (zukünftigen) Politprofis der Partei natürlich. (Vieles, aber längst nicht alles an Material hier.)

13.10:

Claudia Roth wünscht „all das, was man braucht, um erfolgreich zu sein“. Die „alte Dortmunderin“ und „alte Bonnerin“ verspricht „Einbringung statt Nichteinmischung“. Sie fordert „Selbstbewusstsein“ und „Unterscheidbarkeit“ und erklärt Schwarz-Gelb in NRW im Nachhinein als „Blaupause“ für die Regierung in Berlin, betont also die Gemeinsamkeiten in der Ausgangslage der Grünen in NRW und im Bund. Die Bundesregierung sei „Handlanger der Lobbys“, die „Atompläne von Schwarz-Gelb“ sollen anscheinend nochmal etwas Angstpotential freisetzen, um zusätzliche Stimmen zu generieren. Warmer Applaus, ein grünes Herzensthema. Dann geht es zurück ins NRW-Ländle und gegen Kohlekraftwerke. Die SPD wird „Kohlebarone“ genannt, sehr schön. Roth wendet sich gegen „Steuersenkungen auf Pump“ und fragt, was die „wahren Christinnen und Christen“ dazu sagen, wenn „Millionen von HartzIV-Kindern“ Geld weggenommen wird. Sie spricht sich klar für einen Mindestlohn aus und nennt die Gesundheitspolitik neben der Bildungspolitik einen weiteren zentralen Bereich, in dem um mehr Gerechtigkeit gestritten werden muss, anstatt „ein solidarisches System zu zerschlagen“. Die Wahrheit über die Bundesregierung würde erst nach der NRW-Wahl ans Licht kommen, also soll jetzt schon mit einem Wechsel in Düsseldorf ein Signal für Berlin gesetzt werden. Gut, und welches? Gibt es schon Andeutungen zu Koalitions-Präferenzen? Bislang nicht von Frau Roth.

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12.20:

Während einige Delegierte paraphrasieren und teils andere Akzente setzen, hier ein paar Ideen zu Koalitionsvarianten für NRW: Rot-Grün dürfte rechnerisch schwierig werden, Schwarz-Gelb wohl auch – immer gesetzt den Fall, Die Linke kommt ins Parlament. Wer sich daran klammert, dass letzteres nicht passiert, muss im folgenden nicht weiterlesen. Denn: Werden viele CDU-Wähler der FDP Leihstimmen geben, um Schwarz-Grün zu verhindern? Bestimmt nur bedingt. Wählt wer mit SPD-Hintergrund grün, um eine Große Koalition unwahrscheinlicher zu machen? Kaum.
Also: Was will WählerIn denn?? a) Die Linke an der Regierung verhindern? Ohne Schwarz-Gelb im Amt zu bestätigen? Geht eigentlich gar nicht (, versuchen aber viele herbeizureden). Außerdem ist eine rechnerische Option, nach der Rot-Grün-Rot (so heißt es hier) zwar klappen würde, dann aber nicht zustande kommt, für CDU und Grüne, die dann quasi koalieren „müssen“ (Große Koalition ohne Not? Wer will das denn?), auch nicht wirklich schlimm. Man kann schon vor sich sehen, wie weder SPD, noch Die Linke, noch die Grünen Rot-Grün-Rot wollen und sich eher darüber einigen müssen, wie das am elegantesten NICHT zustande kommt. Strategischer Vorteil der Grünen als selbsternannte „neueste Mitte“: Wer „die neuen Radikalen“, also FDP und Die Linke, nicht will, soll gefälligst die Grünen wählen. Ergebnis: Schwarz-Grün.
Wähler-Option b): Im Grunde soll die CDU weg, das mit der FDP ergibt sich dann automatisch (denn Jamaica oder Ampel sollen ja mit den Grünen nicht werden). Wer das will, hat irgendwie Rot, Grün oder Rot zu wählen, aber am besten Die Linke, denn nur das verhindert tatsächlich Schwarz-Grün oder Ampel. Rot-Rot allein erscheint unwahrscheinlich, insofern sind also durchaus Leihstimmen aus dem alternativen Millieu von Grün zu Die Linke logisch – ein Horrorszenario für Die Grünen. Ergebnis: Rot-Rot-Grün unter Schmerzen oder … Schwarz-Grün. q.e.d. (Um den Einwand vorwegzunehmen: Nein, Die Linke wird nicht so stark, dass letztlich eine Große Koalition herauskommt.) Unwort des Tages natürlich: Ampel. Wer Spaß haben möchte, sollte die Regierungswilligen mit diesem Begriff quälen.
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11.30:
Nächste Stichworte: Der berühmte „green new deal“. Und mensch sagt es auch „mit christlichen Worten“: „Für den Erhalt der Schöpfung“. Und ist auch „die Bildungspartei“. Jürgen Rüttgers‘ „große Lebenslüge“ ist das dreigliedrige Schulsystem, die FDP steht für Zweiklassenbildung. „Wie sagte Kästner: Der Mensch soll lernen – nur die Ochsen büffeln.“ Dann soziale Gerechtigkeit, denn: „Nur Reiche können sich eine arme Kommune leisten.“ Die FDP, das seien die „wahren Staatsfeinde“, weil sie die Kommunen, also den Ort, wo die Menschen „tatsächlich leben“, „untergraben“. Schön, dass hier auch nach links geblinkt wird – aber das war ja durchaus ebenfalls zu erwarten. Jamaica wird ausgeschlossen, Tolerieren von Rot-Rot auch, eine Stimme für die Linkspartei sei „eine Stimme für Schwarz-Gelb“. Gleich mehr Wahlarithmetik, dann aber nicht mehr von Sylvia Löhrmann.

11.10 Uhr:
Recht pünktliche Begrüßung, Claudia Roth ist auch da. „Macht mehr möglich“ prangt groß als „Claim“ über allem, als Slogan für die NRW-Wahl. Livestream übrigens hier: http://essen2010.gruene-ldk.de/ (Auf dem Foto oben – alle Fotos: Grüne NRW – die derzeitige Landtagsfraktion.) Erster Applaus, als ein Demoaufruf gegen Atomstrom erfolgt. 740 Änderungsanträge zum Programmvorschlag gab es. Sofort bezeichnet mensch sich hier als „Programmpartei“ und kündigt die Programmdebatte an – die letzte Sitzung der Programmkommission hatte übrigens auch bis etwa 10:59 gedauert. Erster Redner jetzt: Rolf Fliß, der grüne Bürgermeister von Essen. Er kündigt einen „stürmischen Wahlkampf“ an, redet aber viel über Kulturhauptstadt, Zollverein und Folkwang, macht also brav Werbung für sich und seine Stadt. Dann fordert er „Hilfe“ von Land und Bund für seine „Notstandskommune“ an. Subsidiaritätsprinzip? Spannendes Thema. Dann sagt er noch, schwarz-grün sei wohl „leider vorbei“, da die CDU so schwach sei in den Umfragen derzeit. Jaja.

3 FÜR 7 – Fußballfantheaterstücke-Special

sternborussiaDer Autor dieser Zeilen: ist betroffen. Denn er: hat vielleicht Übles bewirkt. Schrieb er nicht letztens hier über das „Match“ Freibad vs. Theater in Essen? Und riet er nicht geradezu, doch einmal den Rechtsausleger-Verein RWE gegen Bühnenkultur in Stellung zu bringen? Nein. Nicht Letzteres. Jedoch: jemand anderes tat es: zur Folkwang-Eröffnung: mittels eines Transparentes mit der Aufschrift: „Stadionneubau jetzt“. Dankbar nahmen WAZ/NRZ das auf. (Nur im Print.) Und nun: ist der Autor dieser Zeilen: betroffen. Aber auch: bekehrt. Denn er: wird nun ein Einsehen haben. Themen heute: „Schlager lügen nicht“. „Leuchte auf mein Stern Borussia“. „Wilde Weiber wollens wissen!“.

Nun gut, ein Kurzbericht zur Kurzreise: Es scheint schon, dass in Dresden große Teile der Freien Szene ein subtileres, sozialpolitischeres und gleichzeitig freundschaftlich-solidarischeres Verhältnis zu Bühnenthemen wie auch Publikum haben als an der Ruhr üblich. Dabei ist Dresden durchaus auch „rough“ – aber eben nicht Rohgebiet. Im Extremwesten wird oft mittels Humor nach unten getreten. In Dresden hatte ich übrigens das Glück, die Premiere von Jean Cocteaus „Die menschliche Stimme“ mit der frischgebackenen Kleinkunst-Förderpreisträgerin Angela Schlabinger im Societaetstheater zu erleben. In Oberhausen ist gut „Schlager lügen nicht“ gucken im Februar.

„Nazis sind auch Nachbarn“ – diese Einstellung ist im Osten so ärgerlich wie im Westen. Wer übrigens etwas (Materialien, Informationen) zur weiteren Erforschung des Themenkomplexes „Musik als Todesverweigerung – Kultur im Ghetto Theresienstadt“ beizutragen hat, kann sich gerne an die Ausstellungsmacherin von „Aktenzeichen unerwünscht“ wenden. Den „Theresienstädter Konzertabend“ (s.a. hier) werde ich jedenfalls nicht so leicht vergessen, zu „Leuchte auf mein Stern Borussia“ (Foto: Schauspiel Dortmund) kann gehen wer will.

(Der Autor dieser Zeilen sitzt inzwischen: des Nachts auf einem gepolsterten Stuhl im Loccumer Hof in Hannover. Die Deutsche Bahn will es so. Gute Reise.)
Wenn einmal nur unter zehn Gäste zu einer Aufführung wie „rape me my friend“ von die tonabnehmer aus Berlin im Dresdner Projekttheater erscheinen, dann sagt der Herr an der Kasse einfach: „Geht doch bitte alle in die erste Reihe.“ Ob das Theater! Courage mit „Wilde Weiber wollens wissen!“ ähnliche Probleme hat, ist: dem Schreiber dieser Zeilen nicht bekannt. Und, WAZ/NRZ/RWE/NPD? Was machen wir diesmal draus?

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Comics gegen Extremismus


Das Innenministerium und der Verfassungsschutz NRW haben vor kurzem das dritte Heft der Reihe „Andi“ herausgebracht. In Teil eins ging es gegen Rechtsextremismus, im zweiten gegen Islamismus, nun gegen Linksextremismus. Gezeichnet hat Peter Schaaff. Ist das gutes Material für Unterricht und Diskussion? Eine kurze Rezension.

Zunächst: Kein Mensch muss Extremist sein, um einen direkt auf Seite zwei die Begrüßung vornehmenden Ingo Wolf, also den derzeitigen Innenminister von NRW, als mäßig begeisternden Einstieg zu empfinden. Und damit ist bereits ein Typikum der Reihe genannt: Es geht natürlich sehr „homo politicus“-mäßig zu, vernunftbetont, kantianisch, also auch sehr schematisch. Mit vier Archetypen wird zunächst gearbeitet: Andi ist die „Mitte“, der dem Sport, hübschen Mädchen und einem alternativ-bürgerlichen Kinnbart nicht abgeneigte Dreh- und Angelpunkt des Geschehens. Co-starring: Ayshe, die moderate Muslimin. Murat, ihr Bruder. Ben, Andis bester Freund. Und damit sind schon Anknüpfungsgefahren an alle Extremismen dieser Reihe geschaffen. Und zwar wie folgt:

Irgendjemand gerät immer in den Bann einer neuen Persönlichkeit im Umfeld der Jugendlichen. In Band eins gerät ein Norbert an Eisenheinrich und Magda. In Band zwei lernt Murat einen Harun kennen. In Band drei trifft Ben Nele und Randale wieder. Und: Hinter all jenen Jugendlichen stecken immer Erwachsene, die die (lokalen) Fäden ziehen: Kameradschaftsführer Müller, der Nazikram verkauft. Der fundamentalistische Prediger. Die linksradikale Studentin. Überhaupt, das Frauenbild: Ayshe ist die sorgsam, aber nicht über-emanzipierte Edle (mit Kopftuch). Bei Magda und Nele ist nicht festzustellen, warum sie radikal wurden, sie „sind halt voller Hass“ und „auf Ärger aus“. Und bei Eisenheinrich und Randale ist es im Grunde ebenso. Warum in radikale Kreise geraten wird, das zu erklären müssen die jeweiligen „Problemkinder“ der einzelnen Folgen verkörpern – aber das gelingt nur bedingt.

Es wird jeweils der extremistischen Propaganda und deren Gegenargumentation – inklusive Bergriffsklärungen – viel Platz eingeräumt.

Immer ist dazu übrigens die Schule da, Eltern tauchen nur einmal erklärend in Form von Ayshes Vater, eines demokratischen Muslims, auf. Faktisch verteilen die Rechtsextremen CDs und machen Straßen- und Gesinnungsterror – es siegt aber die Überzahl der Gesellschaft über die Aushilfsarier. Faktisch predigen die Islamisten „Gott über Gemeinwohl“ und machen Gesinnungsterror – es siegt aber der Familiensinn über die institutionelle Einmischung. Faktisch packen die Linksextremen die Jugendlichen bei ihrem Rebellionsgestus und machen Straßen- und Gesinnungsterror – es siegt aber die Einsicht, dass allzu stumpfer Anarchismus nur egozentrischer Sozialdarwinismus ist. Also immer happy end.

Die Einsicht, dass ExtremistInnen eigene Interessen vertreten oder von bestimmten Erlebnissen oder Prägungen überstark geleitet sind (Außenseitertum, fehlende Perspektive,…) das führt die Heldinnen und Helden meist auf die richtige Fährte. Allzu tief in den Gefühlshaushalt der Verfassungsfeinde blicken lässt uns diese Comicreihe jedoch nicht. Erziehung, egal ob durch Eltern, ältere Freund/innen und Verwandte, Meinungsführer, spielt nur eine sehr implizite Rolle – würde wohl auch zu Ärger führen.

Wer aber davon ausgeht, dass auch ein Ministerium nur zu einem Diskurs beitragen kann, aber ganz bestimmt nicht „Wahrheiten“ in Umlauf bringt, wird mit diesen Materialien gut arbeiten können. Und alle sich einem extremistischen Lager zugehörig fühlenden der Leserschaft können auch locker-leicht an die Comics ran: Sie sind natürlich alle viel komplexer als geschildert, subtiler in ihren Methoden und härter bei der Durchsetzung ihrer Ziele. Resultat der Analyse also: Gut ausgegebene Steuergelder, ganz klar Gesellschaft stabilisierend, null elitär, ganz großes „Mainstream der Minderheiten“-Kino, gut in Szene gesetzt von manchmal leider etwas distanziert wirkenden Demokratie-Profis. Aber für Einzelschicksale mit mehr Sex, Drugs, Crime & Rock’n’Roll drin (oder mit mehr Blut und Ehre – oder allem) sind ja auch eher die bewegten Bilder zuständig. Und da wird ja denn auch manchmal besser dargestellt, warum da nicht so einfach herauszukommen ist – oder gar nicht gewollt. Die übersichtliche kleine Welt des Comics – welch idyllisch Plätzchen!

Downloads und mehr hier: http://www.andi.nrw.de/

3 FÜR 7 – Konzert-Special

festlandDer Autor dieser Zeilen hier fährt morgen mal für ein paar Tage nach Dresden. Und das ist ja die Stadt, die die Deutschen zur Kulturhauptstadt gewählt hätten, falls man sie gefragt hätte. Wie finden das die RRRuuuh!rrries eigentlich? Ein weiterer Grund, warum man sich schon vor knapp hundert Jahren besser von Restdeutschland hätte abkoppeln sollen – denn Volksabstimmungen in Deutschland bringen eh nur Ärger? Oder nur ein Zeichen dafür, dass es doch ganz gut ist wenn die hiesige Industrie mal ein bisschen Kohle springen lässt, um die wirklich relevanten Abstimmungen zu beeinflussen? Für Hierbleiber: Festland, Emiliana Torrini, Japanische Kampfhörspiele.

Festland erklären ist gar nicht so einfach, deshalb steht im Waschzettel zum demnächst erscheinenden zweiten Album des Trios (s. Foto) wohl „Intelligenzpopmusik“ oder so. Und beim darüber reden fallen blöde Zuschreibungen wie „Krauthouse“ oder „MinimalPop“. Und Zitatpop ist natürlich auch drin, nunja. Von Label und „haben auch getourt mit“ her gesehen ist das sogar Post-Punk. Post-Nu-Rave-New-Wave. Irgendwie auch genau die Band zum Klang des Labels Kompakt wie damals die ebenfalls aus Essen stammenden T.E.V.O. die Band zu Madchester waren. (Wie war eigentlich Weatherall im Shanghai? Erzählt mir ja keineR hier. – Und eine T.E.V.O.-Reunion soll es übrigens auch geben.) Ach, hören Sie doch erst einmal selbst bei Festland rein, bitte. Hingehen? Auch, klar.

Und Frau Torrini ist so eine von jenen, die über „Singen für ne Jungskapelle“ (hier: GusGus) zu einem recht feinen Solo-Image kam (hat so ihre Trennungsgeschichten, aber sonniges Gemüt, liebt den Schein derselben, etc.), was dann aber durch dessen totale Überzeichnung in einem Werbehit wieder kaputt gemacht worden ist – natürlich nur für ebenjene Mehrheit der Menschheit, die auf Werbung achtet bzw. einfach nicht die Beschallung ausgeschaltet bekommt und dann nicht selbst verantwortete „Ohrwürmer“ hat. Denken Sie jetzt „Bestimmt ne voll töfte Person zum Pferdestehlen, wa?“? Dann gehen Se doch ma schön in Konzerthaus Dortmund kucken, ne.

Japanische Kampfhörspiele wurden hier schon ausführlich vorgestellt. Eisenvater und noch eine Band sind auch dabei. Unverständlich, dass das anscheinend nicht ausverkauft ist. Persönliche Meinung: Regulär reichen so vier Songs am Stück von Konserve – denn die Herren packen da schon ne Menge rein, ne? Value for money, Sie wissen? Aber ein Konzert im turock, also dem äh Tempelinnenraum des Essener Nordhardrockstadtpflasters… das kann zur Bildung auch für Menschen über 30 nicht schaden. (Ja, ich weiß, dabei sein ist uncool. Aber irgendwer muss ja hin, ich kann ja nicht.)

Festland und Emiliana Torrini am Freitag.
Japanische Kampfhörspiele am Samstag.

3 FÜR 7 – Drei Interventionsmöglichkeiten für die aktuelle Woche



Gestern im Lokalteil der Regionalzeitung: Populistischer Klassenkampf reinsten Wassers. Ein „Frei“-Bad in Essen soll geschlossen werden, und die Nutzer argwöhnen schon in der Überschrift, das Geld würde stattdessen bestimmt wieder irgendeinem Theater zukommen. Nun arbeiten einige Theatermenschen ja schon seit langem daran, sich durch Anpassung an den Massengeschmack oder Einbeziehung sozialer Aspekte etwas unangreifbarer zu machen, aber das wird in sozialen Brennpunkten wie dem Ruhrgebiet in Zukunft wahrscheinlich nicht genügen. Erst recht wenn ein Blatt wie die WAZ/NRZ das Match „Freibad vs. Theater“ in einer Überschrift überhaupt aufmacht.

Warum nur? Weil die WAZ ja so der Anwalt der „Armen und Schwachen“ ist? Aber was macht ein Freibad sozialer als Kultur? Der hohe Grad an Elendsidylle? Wurde inzwischen locker vergessen, was diese Oase eben genau für ein Korruptionsding und Millionengrab war und ist, im Gegensatz zu vielen gut wirtschaftenden Kulturinstitutionen? Eines ist klar: Umso mehr Größenwahn sich die Kulturelite hier gönnt, desto schärfer schlägt der Backlash zu. Aufpassen, Ruhr2010. Und wehe, wenn nicht! (Aber dann sind die meisten ja wieder weg.) Nun zu: „Peer Gynt“, „Treffen außerirdischer DJs“, „2-3 Straßen“.

Öffentliche Probe und Premiere von „Peer Gynt“ (nach Henrik Ibsen, s. Foto) unter der Regie von Roger Vontobel (zuvor „Das Goldene Vlies“, „Die Orestie“) sind bereits ausverkauft – die Bewohner Essens scheinen sich nach wie vor nicht alle damit abgefunden zu haben, dass mensch doch gleich ins Stadion, den Puff oder die nächste Eckkneipe gehen kann. Und daran hat natürlich auch das Grillo unter Anselm Weber einen verdienstvollen Anteil. Mal schauen, ob die nächste Intendanz dann mehr „abschottet“ – dann können wir uns hier bald fragen, was nach den Zechen, Kirchen und Bädern denn mit all den leer stehenden Theatern passieren soll. Die Disco im Grillo läuft ja eh schon ganz passabel, und der sympathische Fußballverein von nebenan könnte auch mal mehr Geld bekommen – dann mucken seine Anhänger auch nicht auf. Vielleicht ein Thema für die WAZ?

Irgendwo lauern ja immer so ganz gescheit-verwirrte Leute und machen die Studierenden und ihr Umfeld nochmal richtig kirre, wo Luhmann, Chaos-Theorie, Habermas, Judith Butler und Genesis P. Orridge (haha, u.a. natürlich) schon genug für Verwirrung gesorgt haben. So ein Schlitzohr, irgendwo zwischen Anarcho-Songwriting und lebendem Interventionismus angesiedelt, ist Knarf Rellöm. Als irgendwann Chicks On Speed & Co. mit Sun Ra Namedropping angefangen haben, hat er sich direkt den Mantel des Psychedelic Free Jazz Mystikers übergeworfen (und nicht den von Sylvesterboy wie dereinst Schorsch Kamerun aus ähnlichem Umfeld) und so eine Art pseudo-metaphysischen Popart-Trash erfunden, der ihn anders als Tocotronic z.B., aber auch, weit vom üblichen „Glaubt mir, ich bin hier der Star“ weggeführt hat. Aus dieser Position heraus kann man denn auch mal einfach mit Mikro und Plattensammlung in der Goldkante auftauchen und als „King Fehler“ mit dem werten DiscoCaruso aus Essen … eine äh Post-Funpunk-Show abziehen. Inklusive all der handelsüblichen „White Nigger?, links oder nicht?, typisch Pudel, haha“-Doppelbödigkeiten, natürlich. (Bei Unverständnis bitte einfach „Hamburger Schule“ googlen und noch einmal Adorno vs. Habermas nachvollziehen. Buchtipp hier, Restexemplare gibt es bei der Mayerschen in Essen noch in geringer Stückzahl, aber immerhin. Scheint hier nicht allzu trendy zu sein.)

Ein alter Schulkollege des Schreibers dieser Zeilen wohnt nun für genau ein Jahr in Dortmund, und zwar als einer der Bewohner von „2-3 Straßen“. Er wohnt dort mietfrei, schreibt hin und wieder etwas in eine Maschine, und der Künstler Jochen Gertz macht aus diesen Texten wie aus denen vieler anderer Bewohner dann am Ende etwas. Um zum Beginn dieses Textes hier zurück zu kommen: Das kostet wenig, bringt Menschen verschiedenster Art im Rahmen eines Kunstprojektes zusammen und interveniert so an drei „toten Punkten“ der Städte Dortmund, Duisburg und Mülheim. Überhaupt richten sich ja derzeit viele Kameras auf die Problemzonen der hiesigen Städte und tun den Standortpolitikern der Region eben nicht den Gefallen, auf die gewünschte „Heile Welt“-Show 2010 hereinzufallen – die mit dem tollen Tourismus- und Investorenanlock-Effekt, wir erinnern uns vage. Ist das nun eine Schweinerei der Metropolenkonkurrenz oder einfach ganz normaler Katastrophentourismus? Der Schreiber dieser Zeilen wird die „2-3 Straßen“ bzw. eine davon jedenfalls mal im Laufe des Jahres hin und wieder aufsuchen um zu sehen, was Kunst und Menschen in einem schwierigen Stadtteil leisten können – ganz ohne verspätetes Freibadlobbyistenfußvolk. Mal schauen, ob all die mehr oder minder „kreativen“ Mieter und ihre „prekären“ Nachbarn ganz neue „prä-revolutionäre“ Verbindungen eingehen (und wo die Gentrifizierungsdebatte dann ist).

(Erstaunlich viele Anführungszeichen diesmal, Verzeihung. Sind nicht Titel gemeint, so ist es wohl weil die gebräuchlichen Begriffe einfach … mies, aber gebräuchlich sind.)

„Peer Gynt“ u.a. am 27. und 31. Januar im Grillo.
„Treffen außerirdischer DJs“ am Freitag in der Goldkante.
„2-3 Straßen“ noch bis zum 31.12.2010.

3 FÜR 7 – Konzerte und so

Maybe we have been promised jetpacks, too
Maybe we have been promised jetpacks, too

Guten Morgen, guten Tag! Meine Güte, dieses Internet hat doch immer was Neues zu bieten! Kaum hat mensch sich den Schlaf aus den Augen gewischt: Tataa und tusch! Neues Layout, neues Redaktionssystem. Dabei dachte der Autor dieser Zeilen doch, nach all dem 3012-Hype oder was das war in den letzten Tagen mit einem ganz platten Special wieder auf „normal“ machen zu können. Naja, sei’s drum. Die Themen: Archive, We Were Promised Jetpacks, Helge Schneider.

Ganz oben rechts auf der Seite von Archive sind die „Hörbeispiele“. Die Situation beim Schreiben hier gerade erinnert mich an den Artikel von Kollege Diederichsen in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (die ich kaufen musste, weil es in der tollen Stadt Essen mittlerweile nicht mal mehr den sonntäglichen Tagesspiegel gibt – wofür mensch vorher sogar zum Hauptbahnhof fahren musste. Für Tipps wäre ich dankbar. Umziehen? Vielleicht). Jedenfalls bemängelt Diederichsen ja, die Kunstkritik, wie er sie mag, sei bei den an der Form von Webforen orientierten Albenkritiken (mehrerer Autoren) in der aktuellen Spex nicht mehr denkbar. Nun, ich find beide Argumentationen doof, will aber nicht wieder was aus meiner Reihe „Printmagazine, die wir nicht mehr brauchen“ darüber schreiben. Also kurz mal eben: Was soll groß „von oben“ über Musik geschrieben werden, egal ob von einem oder mehreren? Interviews und Reportagen sind ja okay, der Rest ist meist eh nur Verkaufsargumentskram für akademisch versierte Zwangshipster. Also: Bitte einfach den Links folgen und selbst ein Bild machen. (Ich sag auch nicht, ob ich die vorgestellten Künstler gut finde.)

We Were Promised Jetpacks sind auch in der Gegend. Und natürlich sind Bands auch immer Gründe sich zu treffen, „Uh, wir haben Gemeinsamkeiten!“ festzustellen, aber vor allem natürlich auch dazu gut, total persönliche Distinktionsgewinne zu verbuchen, sich selbst zu sagen, wie besonders, einmalig, geschmackssicher und/oder locker, treu, klug, sexy, einsam, gesellig, etc. mensch ist. Was sollen Schreiberlinge das also auch noch argumentativ unterfüttern, außer um den Absatz der Tonträger und Eintrittskarten zu verstärken? Vor allem, wenn sie nichts oder nur Gästeliste von den Agenturen, Hallen, Vertrieben, etc. bekommen? Vielleicht weil sie einfach total scharf darauf sind, anderen ihre Meinung zu unterbreiten? Können die sich nicht mal ne Meinung über politische Themen bilden oder sich sonstwie nützlich machen, anstatt immer wieder diese Berufsjugendlichennummer durchzuziehen? Hm, vielleicht besser nicht.

Für die Tour von Helge Schneider gibt es partiell noch Restkarten. Verstehen den jetzt eigentlich die Leute schlechter, weil er weniger in den Feuilletons ist? Oder haben sie das eh nie oder was? Ach, vielleicht gibt es da immer recht ähnliche Prozentsätze, egal was welche Poptheorie-Koryphäe oder -Lusche darüber schreibt. – Wow, so sähe doch mal Poptheorie aus dem Ruhrgebiet aus, oder? Total unkommerziell, klar an den Akteuren orientiert, akademisch unverbrämt und immer locker aus der Hüfte geschossern. Haha. (Hm, meint der Autor das jetzt ernst? Die spinnen doch, die Ruhries. Hm, hm, stimmt schon, was braucht man denn all dieses Geschreibe? Man kann doch hingehen oder selbst hören. Die Journalisten sollen einfach für mich aus all dem Infowahnsinn filtern, was mich interessiert. Höhö, sollen die mal twittern und so wie die Doofen, ich geh mal mit dem Hund raus.)

Archive am Samstag in der Zeche Bochum.
We Were Promised Jetpacks am Montag im FZW.
Helge Schneider dann und wann hier und da.

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Ruhrmuseum & 2010 – Der ganz große Bildungsgutschein

Ein Sneak-Preview in das Ruhrmuseum, ein Live-Bericht von der Generalprobe zur Kulturhauptstadteröffnung. Aus dem feinen Pressezentrum im Sanaa-Gebäude (Ex-Designschool), von der Kohlenwäsche (Ruhrmuseum) und der Kokerei (OpenAir-Probe) auf Zollverein. Mit Updates, chronologisch von unten nach oben zu lesen.

16.30 Uhr
Brrr. "Wo das geht, geht alles"? Nun, "alles" im Sinne von "hart wie Kruppstahl" vielleicht. Das Publikum der Generalprobe sitzt auf Plastiktüten, die okaye Designstühle abdecken. Der alte Fritz (Pleitgen) hat O. Scheytt eine Kosakenmütze geschenkt, dann haben beide Champagner gegen das Lampenfieber getrunken. Es gibt schwer zu findende Wolldecken und es zeigt sich, dass Scheinwerferlicht nicht zwingend wärmt. Die 2010-Belegschaft macht sich Sorgen, ob die Politikgäste bei dem zu erwartenden Verkehrschaos morgen pünktlich da sein werden. Übertragen wird nun doch live im ZDF, und man mag sich fragen, warum es wohl nur die Optionen "frierender Ehrengast auf Tribüne", "Pressemensch vor Leinwand im Architekturkunstwerk" und "TV-Heimglotzer" geben wird, und nicht z.B. Leinwände in den Hallen. Oder springen gar Gastwirte darauf an? Wohl kaum, ist ja kein Fußball.
Nun, es ist ja nur der Festakt, aber wie bei allen hoheitlichen Inszenierungen darf wohl schon hinterfragt werden, was diese über den Bezug zum "Volk" und die "Botschaft" allgemein aussagt. Und so ist das Volk beim Festakt nunmal einfach real recht außen vor – und darf erst zum "Kulturfest" richtig dazukommen. Und die vielgerühmten "Bilder"? Die Kulisse der Kokerei ist ja bekannt: Stahl, Rost, Martialisches. Darin tummelt sich denn quasi die Kultur ein wenig, ob beim Tanzen des Kulturhauptstadt-Logos oder beim Lied von Grönemeyer. Die seit IBA-Zeiten den Diskurs dominierende Architektur hingegen bestimmt das "große Ganze": Es sind die alten Bilder, vor denen Aufbruch vielleicht nur simuliert wird. "Wir sind das Feuer" ist das Motto des Eröffnungsfeier-Intendanten Gil Mehmert. Aber können die Menschen dieses alte (Architektur- und Industrie-)Erbe wirklich erwärmen? Man sieht eher etwas wie "Wir werden immer noch verheizt" vor sich, also eher "Wir sind die Kohle". Dass heute tapfere Freiwillige die Statisten geben und sich nur bedingt am Scheinwerferlicht erwärmen können und morgen die Ehrengäste erst recht tapfer zittern müssen, das ist natürlich irgendwie auch schön. Es ist aber vor allem schade, dass wie seit Jahrzehnten vor allem "Durchhaltevermögen", "Es gibt kein schlechtes Wetter, nur unpassende Kleidung" und "Was nicht passt, wird passend gemacht" als Bilder transportiert werden. Und das ist leider alles, nur nicht "Wandel durch Kultur". Schade, aber typisch. Das Programm zum Kulturfest am Samstag und Sonntag und ein paar News unter: http://www.ruhr2010.de/

14.00 Uhr
Nun, 55 Millionen und mehr für das Ruhrmuseum. Das ist viel Geld für eine darbende Region. Aber es ist vor allem die Möglichkeit für die Menschen hier, auch durch ihre Gäste, selbst-bewusst zu werde. Wäre das Ruhrgebiet jetzt aus der Adoleszenz heraus, könnte man sagen: Hier sieht man, wie wir wurden was wir sind. Das Ruhrmuseum existiert nämlich an einem Ort, der einmal kein Gebäude, sondern eine Maschine war, eine Kohlenwäsche, die die Kohle vom Rest-Berg trennte. Mensch-Maschine, darum geht es hier schon strukturell, denn wie einst die Arbeiter werden nun die Besucher durch die (ehemalige) Maschine geschickt.
Mit der längsten Rolltreppe der Welt hinauf, dann der Bereich "Gegenwart" mit Film- und Fotodokumenten der Gegenwartskultur der Region. Fritz Eckenga, Problemviertel, Fußballdevotionalien, leicht Interaktives. Dann von Ebene 17 auf Ebene 12. Hier: "Gedächtnis". Warum letztlich die Natur (und dementsprechend ihre Ausbeutung durch den Menschen) diese Gegend geprägt hat. Mittelalter, Religion. Viele exquisite Exponate. "Geschichte" ist noch eine letzte Ebene darunter. "Neuere Geschichte", könnte man sagen, das Profil der Region Prägendes, nicht ohne Nationalsozialismus, Emanzipationsbewegungen, Strukturwandel natürlich. Überhaupt zeigt sich die Identität der Region sehr als eine zerrissene. Wo nun die Regierungsbezirke sind waren es früher ähnliche Strukturen. Vielleicht findet sich das Ruhrgebiet als solches erst mit der Musealisierung seiner fremdbestimmten Geschichte. Das Ruhrmuseum wird dann einen großen Anteil daran haben. Zumindest wenn die Menschen das Angebot für sich nutzen (und nicht nur auf der großen Kulturhauptstadtsparty mal wieder versaufen – der Bericht von der Generalprobe im Anschluss am späteren Nachmittag). Tag der offenen Tür im Ruhrmuseum am Sonntag. http://www.ruhrmuseum.de (Foto: Brigida Gonzáles)

24/7 – Events 2010

First of all I would like to welcome all non-native speakers to this site. (Please pardon my English.) This is a weekly contribution to the media overkill surrounding Ruhr.2010, trying to pick a few (mostly 3) events that may be of interest to the readers of ruhrbarone.de. As (unfortunately) most of you readers live in the Ruhr Area (which means about 6 million people), I will have to switch to the German language now. I hope that by using the offered links any of you will be able to find further information concerning the events I modestly recommend.

Die chronologische Ordnung beschert uns als erstes eine Auseinandersetzung mit Karl May – ausgerechnet. "Der Mann, der nicht da war / Das Karl-May-Problem" setzt sich mit den Phantasiewelten dieses unwahrscheinlichen Autors wie auch der realen Person auseinander, fein austariert zwischen szenischem Theater und Videoproduktionen. Was ein großer Junge aus Sachsen sich so zusammenträumte, wie Hitler das gut fand und warum das nicht zwingend etwas mit der Kulturhauptstadt zu tun haben muss … ab Freitag im Bochumer Prinz Regent Theater.

Am Wochenende beginnt dann das offizielle Kulturhauptstadtjahr mit einem Festakt auf Zollverein. (Foto: Ruhr2010) Während dieser Artikel erscheint, befindet sich der Autor dieser Zeilen entspannt auf der entsprechenden Pressekonferenz, am Freitag geht es dann weiter mit weiteren PKs und einer Vorbesichtigung des Ruhrmuseums, am Samstag dann um 15 Uhr Startschuss mit dem Bundespräsidenten, dem Ministerpräsidenten, Herbert Grönemeyer, vielen schönen Bildern (Der Schnee! Er wird vielleicht alles vor der totalen Künstlichkeit retten!), einem Kulturfest, der Eröffnung des Ruhrmuseums (am Samstag für geladene Gäste, am Sonntag "Tag der offenen Tür"!) und mit Chorgesang am Lagerfeuer. Nun denn, …

Fokus also ganz fix auf die Peripherie, auf Dinslaken. Denn wenn auch die meisten Medien selbstverständlich einen Mix aus Originalen/Klischees/Erdigkeit und Grandezza/Leuchturmprojekten/Boulevard bringen werden, ist zumindest im Konzept der Kulturhauptstadt auch an die kleineren Mitstreiter gedacht. So zum Beispiel bei der Reihe "Local Heroes", in deren Rahmen sich in jeder Woche des Jahres eine andere Gemeinde dieser … unglaublichen Region vorstellt. Dinslaken, go for it!

Der Zeitplan:
"Der Mann, der nicht da war / Das Karl-May-Problem" hat Premiere am Freitag.
Die Eröffnung des Ruhrmuseum und die offiziellen Kulturhauptstadtsfeierlichkeiten finden am Samstag statt.
Dinslaken präsentiert sich ebenfalls ab Samstag.