Gestern stieg weißer Schaum auf der Pilskrone Rauch auf: Habemus Cervisia (oder so).
Der VfL Bochum und die Privatbrauerei Moritz Fiege haben ihre Premium-Partnerschaft bis 2021 verlängert und das obwohl es für den Zweitligisten wohl auch bessere Angebote gab. Aber es fließt ja nicht nur Geld, wie VfL-Finanzvorstand Wilken Engelbracht in der Pressekonferenz vorbrachte, sondern auch … Bier?
Gestern titelte noch eine Boulevardzeitung, dass nach 15 Jahren die Partnerschaft des VfL Bochum mit der Bochumer Fiege-Brauerei enden würde (und man sich stattdessen für das finanziell lukrativere Angebot von König Pilsener aus Duisburg entschieden habe), wenige Stunden nach dem Druck dieser Zeilen straften der VfL Bochum und der alte wie neue Premium-Partner in Sachen Bierausschank diesem Bericht Lügen. Doch da war wohl doch was wahres dran:
Geobasierte Daten gehören inzwischen zum (vor allem mobilen) Internet fast schon standardmäßig dazu. Was man damit – abseits von Regierungsbehörden – mit anstellen kann, wie beispielsweise Gastronomie, Einzelhandel, Kultur und Tourismus diese nutzen, soll auf dem Geolocationcamp im Dortmunder U am kommenden Samstag, den 14. November 2015 (Beginn: ab 09:00 Uhr) thematisiert werden.
Es geht dabei um die Möglichkeiten von Google Maps, Facebook Places, Yelp, Foursquare, Swarm, Open Streetmap und Co. Diese werden genutzt um Bewertungen, Öffnungszeiten und Infos zu finden, aber Nutzer werden auch durch spielerische Elemente (Stichwort: Gamification) zum mitmachen animiert.
In der vergangenen Woche berichtete das ARD-Magazin Monitor über mutmaßliche Mißstände in der Gelsenkirchener Jugendhilfe. Auch wenn natürlich in unserem Rechtsstaat ein Urteil erst gefällt werden sollte, wenn alle Fakten bekannt sind, scheint es so, als ob der dortige Jugendamtsleiter und sein Stellvertreter durch Familienangehörige Geld damit verdient haben, dass Kinder im Rahmen der Jugendhilfe ins Ausland geschickt wurden.
Im gleichen Bericht wurde auch ein Fall aus Dorsten erwähnt. Der war zwar nicht vergleichbar, dafür tauchte auch Bochum indirekt auf – für einige Wahlkämpfer dort ein gefundenes Fressen.
In Gelsenkirchen wurden die beiden verantwortlichen Personen erst einmal suspendiert und Oberbürgermeister Frank Baranowski verlangt eine lückenlose Aufklärung.
Der Fall aus Dorsten hingegen hat eine Verbindung nach Bochum – denn der beteiligte Jugendhilfeträger LIFE stammt aus Bochum und hat einen Geschäftsführer der Ratsmitglied der SPD ist.
Diese Kombination war für einige Wahlkämpfer wohl mehr als verführerisch:
Der Sozialdemokrat will als unabhängiger OB-Kandidat für die Themen Effizienz, Transparenz und Bürgernähe eintreten und wird (eher informell) von der FDP und den Stadtgestaltern unterstützt.
In einer von der FDP und den Stadtgestaltern mit verbreiteten Pressemitteilung erklärt Pouryousefi zu den Gründen seiner Kandidatur:
Ein letzter Impuls für seine Entscheidung, als Oberbürgermeister zu kandidieren, war übrigens die Kandidatenkür bei der SPD. „Ich bin selber Mitglied dieser Partei“, so Omid Pouryousefi. „Es gab kein offenes Verfahren bei der SPD, sondern eine kleine Gruppe hat rund 5.000 Mitgliedern einfach die Entscheidung abgenommen. Daher befürchte ich, dass es eben allein um ein ‚Weiter so!‘ in der Stadtpolitik gehen soll. Und das ist mir einfach zu wenig.“
Zum Auftakt seiner Kandidatur sollte eigentlich auf dem Willy-Brandt-Platz, dem Vorplatz des Rathauses Bochum, durch seine Unterstützer sein Slogan Omid machts präsentiert werden, was jedoch aufgrund fehlender Pappschilder (die ein gewisser Internet-Versandhändler nicht rechtzeitig genug geliefert hat – hier wäre vielleicht das Unterstützen des örtlichen Handels sinnvoller gewesen) nicht so ganz klappte wie gewünscht.
Doch das Sammeln der 420 notwendigen Unterstützungsunterschriften lief schon direkt auf dem Willy-Brandt-Platz an, wo die ersten Unterstützer von Pouryousefi (so sie in Bochum wohnten) sich gleich für ihn erklärten.
In dem Video-Interview erklärt er sich auch zum überzeugten Sozialdemokraten, der seine eigene Kandidatur nicht als „Gegenkandidatur“ verstehen möchte – was vermuten lässt, dass das obige Zitat aus der Pressemitteilung vor allem auf Betreiben seiner politischen Unterstützer in den Text geflossen ist.
Nicht nur im Ruhrgebiet, sondern auch darüber hinaus, wird über freies WLAN in Städten diskutiert. Immer mehr Stadtverwaltungen aber auch die entsprechenden Lokalpolitiker haben erkannt, dass freies WLAN ein Standortvorteil sein kann, der sowohl Touristen als auch den eigenen Bürgern nutzt. In vielen Städten gibt es inzwischen lokale Freifunk-Initiativen, die den Aufbau eines freien Netzes fördern wollen. Eine der Hauptanwendungen wäre dabei dann ein barrierefreier und bequemer WLAN-Zugang für Alle.
Eine solche Initiative gibt es auch in Bochum – dennoch wird Bochum Marketing auf ein eigenständiges und (vermutlich für den Betrieb) teureres Werbe-WLAN setzen.
In Bochum hat Bochum Marketing den Ausbau eines freien WLANs übernommen. Einige Router sind positioniert. Anfang Mai soll die Innenstadt ausgestattet sein. „Es gibt keine Begrenzung an Zeit und Datenvolumen, und Nutzer müssen sich nicht anmelden. Wir halten die Barrieren gering, damit viele unser Netz nutzen“, sagt Christian Gerlig von Bochum Marketing.
Wer das las und die oben erwähnte Diskussion im Stadtrat mitbekommen hat, der wundert sich ein wenig:
Unter dem Namen Freifunk ist eine nicht-kommerzielle Initiative für freie Funknetzwerke bekannt. Damit ist nicht nur freies WLAN gemeint (wobei das auch dazu gehört), damit sind auch ganz andere, unabhängige Dienste möglich.
In Bochum gibt es seit einiger Zeit eine Freifunk-Gruppe (die zu Freifunk Ruhrgebiet gehört) und diese lädt am heutigen Dienstagabend um 19:00 Uhr zu einem Informationstreffen in die Gaststätte Zur Kastanie nach Bochum-Harpen ein (siehe auch pottblog.de).
Erwartungsgemäß wählte die SPD Bochum am Montag den 44-jährigen Landtagsabgeordneten und bisherigen Parteivorsitzenden Thomas Eiskirch zum Oberbürgermeister-Kandidaten der SPD.
Die Vertreterversammlung der Bochumer SPD kürte ihren Parteivorsitzenden Thomas Eiskirch mit 73,4 Prozent zum Kandidaten für die Wahlen zum Oberbürgermeister der Stadt Bochum im September. Eiskirch will die Chance nutzen, sein Ziel: Er möchte „Bürger-Oberbürgermeister von und für alle Bochumerinnen und Bochumer sein“.
Nachdem die bisherige Amtsinhaberin Ottilie Scholz erklärt hatte, dass sie nicht erneut kandidieren wird, begann in der SPD Bochum der für diesen Fall verabredete Entscheidungsprozess. Obwohl dieser schon lange vorher im Vorfeld mit den Stadtbezirken und Ortsvereinen abgestimmt war, kam es zu einigen Diskussionen in der Öffentlichkeit, wo das beschlossene Verfahren zum Teil kritisch hinterfragt wurde.
Die CDU Bochum will den 62-jährigen ehemaligen Partei- & Fraktionsvorsitzenden Klaus Franz als OB-Kandidaten gegen die bisher bekannt gewordenen Kandidaten Jens Lücking, Wolfgang Wendland und Thomas Eiskirch aufstellen.
Gestern hat dann auch die CDU in Bochum, die bisher noch nie den Oberbürgermeister der Stadt stellte, das Geheimnis um die eigene OB-Kandidatur gelüftet.
Auf dem Kreisparteitag der CDU Bochum in Wattenscheid wurde nicht nur allgemeine Dinge (Wahl von Delegierten, Themen wie die neue Höhe des Mindestbeitrages) diskutiert, sondern auch völlig außerhalb der Tagesordnung ein Oberbürgermeisterkandidat den Delegierten und Mitgliedern der CDU Bochum präsentiert, wie bereits im Pottblog berichtet wurde:
Am heutigen Freitag lud Borussia Dortmund (BVB) zu einer Pressekonferenz ein – ohne den Inhalt der PK mitzuteilen. Wie man an dem Foto jetzt erkennen kann, ging es um Evonik. Der bisherige Hauptsponsor von Borussia Dortmund wird auch weiterhin Hauptsponsor sein (und das ganze verlängert bis 2025!) – aber auch noch zusätzlich Anteilseigner an der Borussia Dortmund KGaA.
Evonik wird Aktien in Höhe von 9,06 Prozent des Grundkapitals erwerben – das bedeutet für Borussia Dortmund einen Bruttoemissionserlös von ca. 26,7 Millionen Euro. Dabei erwirbt Evonik dann rund 6,1 Millionen Aktion (siehe auch aktie.bvb.de).
Ab 9 Uhr steht auf der Tagesordnung des Deutschen Bundestags unter anderem das sogenannte Leistungsschutzrecht für Presseverleger. Dabei geht es (verkürzt dargestellt) darum, dass die Presseverleger Geld von Suchmaschinen bzw. Anbietern im Internet haben wollen, wenn auf deren Seiten, die zu den Verlagen verlinken, Textauszüge der jeweils verlinkten Seiten zu lesen sind.
Das ehemals als anscheinend vor allem gegen Google gerichtete Gesetz wurde zwar in letzter Sekunde noch an einer Stelle deutlich entschärft, trifft jedoch noch immer auf deutliche Kritik bei den Gegnern des Gesetzentwurfes.
So wird beispielsweise kritisiert, dass zwar jetzt kurze Textauszüge (die so genannten „Snippets“) erlaubt sein sollen, aber die Länge dieser Snippets wird nicht gesetzlich festgelegt, so dass das LSR – so es in Kraft treten würde – sicherlich für rechtliche Auseinandersetzungen führen könnte.
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