Der ultimative Country-Song!

Mit Country hab‘ ichs normal nicht so – die Themen sind so vorhersehbar:

  • der LKW ist kaputt
  • der Job ist weg
  • die Frau ist auch weg
  • und der Hund wurde letzte Nacht überfahren

Bei diesem Song, der natürlich dem Genre voll enspricht, aber noch eins draufsetzt, haben wir vor Lachen fast ins Bett gemacht, als er plötzlich im Radio lief…also bitte: erst Kaffee runterschlucken, dann klicken 🙂

Freude ist…wenn ein animiertes GIF von 2 x 1 m crasht…

P1030025crEs gibt ein festes Gesetz in Deutschland: Werbung ist erst dann gut, wenn sie nervt, ärgert, auf den Sack geht. Deshalb rülpst und gackert es im WWW auch auf den meisten Seiten in Flash.

Leider werden diese rüden Sitten inzwischen in das Offline-Leben übernommen – und da gibt es keinen Flash-Blocker. Aber manchmal zumindest einen ‚Browser-Crash‘.

Aus anderen Ländern kennt man die „Cannes-Rolle“ mit den lustigsten Werbefilmen. In Deutschland gibt es im Kino auch mal eine witzige Werbung, die meiste Werbung ist aber „für total Doofe“. Im Fernsehen genauso, es wird brüllend laut, man muß einfach sofort den Ton abstellen, damit einem nicht die Bücher aus dem Regal fallen und die Nachbarn die Bullerei holen.

Übers Radio schweigen wir besser, im Zeitalter der Stationstasten hilft hier eine schnelle Reaktion. Im Internet zappelt und röhrt es auch auf allen Seiten, „Flash“ heißt hier das Mittel der Qual.

„Holzmedien“ und Plakate sind dagegen immerhin noch statisch. Normalerweise.

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Leider auch nicht immer: Aus der Computerzeitschrift purzelt garantiert beim Einsteigen in die gerade noch erwischte U-Bahn ein 1&1-Einleger auf den Bahnsteig („Junger Maaaann! Sie haben gerade etwas verloren, würden Sie das bitte wieder aufheeeben?!!!i“). Und Plakate bewegen sich inzwischen leider auch. Vordergründig, um mehrere Werbeflächen verkaufen zu können – tatsächlch, weil Bewegung aufregt, alarmiert, zum Hingucken reizt. Deshalb sind bewegte Plakate an Straßen auch in Deutschland verboten.

Nicht so in Bahnhöfen. Wenn man so in Gedanken zum Zug rennt und sich plötzlich vor einem der Boden hebt, daß es einen vor Schreck fast hinlegt, so denkt man erst einmal an ein Erdbeben oder einen Bombenanschlag. Ist aber nur ein Plakat, das eine ganze Wandsäule bedeckt und gerade nach oben rollt. Nerv!

Ab und zu verheddert sich so ein Teil aber mal. Ist nämlich reine Mechanik, gepaart mit einer Menge an Leuchtstofflampen, bei der so manches Solarium vor Neid erblassen würde. Und dann ist Schluß mit der Großflächen-Animation – und es wird in den dunklen Gängen plötzlich taghell.

Leider gibt es keine (legale) Methode, diese Werbeplakate abstürzen zu lassen.

Aber immerhin die Freude, daß am nächsten Tag wieder eins gecrasht war – und diesmal auch die anderen mit anhielt:

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Allmachtsträume auf Chinesisch: Shanghai Expo 2010

Shanghai Expo 2010, Bild: Gerhard Holzmann Nicht nur im Pott gibt es Leute, die sich unbedingt zu Lebzeiten ein Denkmal setzen wollen. Noch schlimmer als RUHR.2010 ist die Shanghai EXPO 2010.

Ein guter Freund war dieser Tage beruflich in Shanghai und nutzte die Gelegenheit, sich auch die EXPO 2010 anzusehen. Für diese wurde ein ganzer Stadtteil evakuiert und plattgemacht.

Er war nicht begeistert:

Ich war nur in drei oder 4 Pavillions…Wartezeiten von 3 bis 6 Stunden in den guten Pavillons – dafür war mir die Zeit zu schade.

Was mir aufgefallen ist – so gut wie jeder Pavillon hat einen starken Bezug zum dargestellten Land, der auch international erkennbar ist. Nur die Deutschen und die USA haben irgendein Hightechklotz hingehauen der m.E. mit Deutschland oder eben den USA so rein gar nichts zu tun hat.

Deutschland hatte übrigens weit mehr als drei Stunden Wartezeit in der Schlange um überhaupt hineinzukommen (siehe Bild, das war ca. bei dreiviertel der Warteschlange gestanden). Wenn man da auch nur annähernd alle Pavillons ansehen wollen würde, dann würde man mind. eine wenn nicht zwei Wochen Zeit benötigen…

Aber im Grunde ist es nicht mehr als eine Touristenmesse, vielleicht interessant für den ein oder anderen Architekten aber richtig technische Neuigkeiten, Erfindungen oder ähnliches waren nicht zu sehen. Dazu noch die vielen Menschen und die Hitze … Naja – ich war mal auf einer Weltausstellung und damit isses auch schon gut 🙂 wird mir wohl nicht mehr passieren, dass ich mich durch so ein Ding quäle….

Gut, das ist die Seite des Besuchers – doch auch für die Chinesen ist dieses Monsterprojekt keine Freude: Wie der Dokumentarfilm „Shanghai Dreams“ verrät, wurde ein ganzer Stadtteil Shanghais für die EXPO „entwohnt“, abgerissen und planiert. Und ich persönlich finde nicht nur den deutschen und auch den (im Film gelobten) französischen Pavillion häßlich, sondern die meisten, die mein Freund fotografiert hat.

Arte TV: Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely – Bonnie & Clyde der Kunst

100823 bonnyclyde 04 Bild: ZDF / C. Serge DietrichDie „dicken bunten Frauen“, die Nanas von Niki de Saint Phalle, haben die Kunst bis heute geprägt. Sie traten oft zusammen mit den bewegten Maschinen von Jean Tinguely auf. Arte TV zeigt Beeindruckendes aus dem Leben eines Künstlerpaars.

Eine Nana war 28 m hoch, enthielt eine Milchbar (!) in einer Brust und ein Planetarium in der anderen. Sie war in Schweden nur drei Monate ausgestellt, enthielt auch noch ein Kino und war durch die Vagina zu betreten.

Doch das Material, Polyester-Kunstharz, aus dem die Nanas mit heißen Drähten geschnitten wurden, brachte Niki de Saint Phalle fast um.

Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely, zwei große Bildhauer von Weltruf, prägten jeder auf seine Weise die Kunst des 20. Jahrhunderts. Sie waren 25 und 30 Jahre alt, als sie sich in einem künstlerischen Umfeld begegneten. Der Arte-Dokumentarfilm „Bonnie & Clyde der Kunst„, der am Montag, den 6. September 2010 um 11.20 Uhr sowie am Samstag, den 11. September 2010 um 05.00 Uhr ausgestrahlt wird und bis zum 18. September außerdem online („Arte 7+“ bzw. Link „ansehen„) angesehen werden kann, erzählt die Geschichte ihrer leidenschaftlichen und kreativen Beziehung, die Triebfeder für zahlreiche künstlerische Geniestreiche und originelle Kunstwerke war.

Jo Frank1984083 Centre de George Pompidou 1984Beide Künstler hatten auch ein eigenständiges Werk. Zu den populärsten gemeinsamen Projekten gehören die Pariser Brunnenanlage „La Fontaine de Strawinsky“ vor dem Centre Georges Pompidou (links im Jahre 1984) und ein „Tarot-Garten“ südlich von Grossetto in der Toskana.

Wenigen Künstlern gelingt es, das Wesentliche ihrer Zeit zu erkennen und Leidenschaft und Schwärmerei zu entfachen. Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely hatten zu Lebzeiten schon Anhänger jeden Alters, nicht nur in Europa, sondern auch in den USA, in Japan und Israel. Und posthum nimmt ihre Popularität noch zu.

Bis zum 29. August ist außerdem im Schloss Meinsberg (Château de Malbrouck) in Manderen in Lothringen noch eine Ausstellung über Niki de Saint Phalle zu sehen.

Bildrechte: ZDF / C. Serge Dietrich, Jo Frank

Endlich dürfen Journalisten auch mal ins Kölner Puff!

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In der Industrie bekommt man solche Einladungen ja ständig – im Journalismus begegnet nur den Kollegen aus dem Auto- und Lifestyleressort diese Peinlichkeit. Doch nun hat es auch mich erwischt!

Ich erinnere mich noch, wie ich morgens den CeBIT-Messestand aufsperrte und die Kollegen der Partnerfirma T erst deutlich später und sehr angeschlagen am Stand erschienen:

Wir sind gestern nacht in so einem Puff versackt

Daß es sich dabei wirklich um ein Bordell handelte und nicht nur einen lockeren Spruch, wurde mir erst nach und nach klar, als einer nach dem anderen sich beklagte, wie schrecklich es doch da gewesen sei letzte Nacht. Man könne ja auch gar nichts dafür, es sei eine Einladung gewesen. Nur der, der angeblich eingeladen hatte, war nicht zu ermitteln…

Nun mag ich keine käufliche Liebe – auch, wenn ich nicht zahlen müßte. Und so geht es wohl den meisten Männern, denn wenn „das älteste Gewerbe der Welt“ wirklich so erfolgreich wäre, wie man sagt, und die Männer sich wirklich nur in diejenigen, die regelmäßig ins Puff gehen und die, die regelmäßig lügen aufteilen würden, dann gabe es auch vor den Bordellen regelmäßig Staus und Parkplatzprobleme und nicht nur vor’m McDoof, wo ja angeblich auch niemand hingeht.

Doch nun bekam auch ich diese sexuell korrumpierende Offerte:

Blockieren Sie diesen Termin: Star-Fotograf Steve Thornton shootet Mode in Europas größtem Bordell

Sehr geehrte Damen und Herren,

Steve Thornton ist einer der weltweit führenden Mode- und
Lifestylefotografen und hat in Magazinen wie der Vogue oder Marie France veröffentlicht und für Kunden wie General Motors oder American Express gearbeitet. Einen Eindruck können Sie sich unter www.stevethornton.com verschaffen.

Seinen diesjährigen Besuch bei der photokina in Köln nutzt Thornton für ein extravagantes Shooting: Am 23. September fotografiert er im Pascha in Köln Unterwäsche-Models. Die spektakulären und zugleich stilvoll-künstlerischen Aufnahmen sind Teil seines neuesten Projektes: Thornton plant ein Buch, für das er in Freudenhäusern quer über den Globus reisen und shooten wird.

Schauen Sie dem imposanten, über zwei Meter großen Cowboy Steve Thornton bei seiner Arbeit über die Schulter und fotografieren Sie selbst am Set des Star-Fotografen.

Ok, ok, nein, ich werde zwar ins Puff eingeladen, aber nur zum Fotografieren. Glück gehabt!

Allerdings würde mich mein Chef trotzdem sofort fristlos feuern, wenn ich diesen Termin wahrnehmen würde. Zwar hat er eine Frau, eine Freundin und drei Kinder, wie die meisten Chefredakteure, aber Sex mag er gar nicht, und wenn ich so einen Termin wahrnehmen würde, dann wäre ich sexbessen und würde den Ruf seines edlen Magazins in den Dreck ziehen.

Was mich aber stutzig macht:

Thornton plant ein Buch, für das er in Freudenhäusern quer über den Globus reisen und shooten wird.

Na im Wohnwagen reisen kann ich mir noch vorstellen, aber in Freudenhäusern? Also ok, in der untersten Preisklasse sind das ja Wohnwagen. Aber trotzdem. Wenn man über zwei Meter groß ist? Und darin dann -ähem- shooten?

No comment.

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Arte 3D-TV: „Bei Anruf Mord“ und „Der Schrecken vom Amazonas“

Der Schrecken des Amazonas Bildrechte: ZDF/Universal Pictures/Scotty WelbourneAm Samstag, den 28. August, ist „3D-Tag“ beim französisch-deutschen Kultursender Arte. Allerdings werden nicht Naturdokumentationen gezeigt – aber auch nicht die „Naturfilme“ von Russ Meyer.

Der „Intellektuellensender“ Arte hat meist ein deutlich besseres und interessanteres Programm als die klassischen öffentlich-rechtlichen Programmen zu bieten – von den kommerziellen Anbietern ganz zu schweigen, die sich seit „Tutti Frutti“ kontinuierlich weiter entwickelt haben – nach unten.

Seit einiger Zeit sendet Arte bereits in HD – und nun auch in 3D. Angenehmerweise benötigt man dazu dann keinen neuen Fernseher. Unangenehmerweise ist es dafür aber auch nur das uralte Farbbrillen-Verfahren.

3D ist ja etwas, das seit den 50ern immer mal wieder sporadisch hochkommt und nun gerade durch Avatar wieder im Gespräch ist. Ich erinnere mich noch, daß man sich in den 70ern beim Optiker Rot-Grün-Pappbrillen für eine Mark oder so abholen konnte, und dann wurden zwei 3D-Filme im Fernsehen gezeigt, und dann war es das auch schon wieder.

Eins hat sich geändert: Die Brillen sind heute rot-blau statt rot-grün. Anscheinend ist das eine Idee weniger unangenehm. Rot ist links (das weiß ja jeder) und braun blau rechts.

Bei Anruf Mord, Bildrechte: ZDF/Warner Bros./BetaWer das Arte-Magazin hat, bekommt eine Brille gratis. Soll die ganze Familie zuschauen, muß man entweder den Film aufnehmen und dann nacheinander ansehen – oder am 28.8., dem Arte-3D-Tag, eine – oder gar mehrere – BLÖD-Zeitung(en) erwerben. BLÖD ist nämlich Medienpartner von Arte geworden und enthält an diesem Tag eine Rot-Blau-Brille für die Arte-Filme.

Irgendwie absurd, ausgerechnet BLÖD und Arte zu kombinieren, aber vielleicht kommt der Sender ja so zu neuer Klientel. Der taz ist dagegen inzwischen wohl das Geld ausgegangen für eine Zusammenarbeit mit Arte und bei anderen alternativen Medien wie Telepolis machte sich ein Redakteur höchst unbeliebt, weil der Chef RTLs Hartz-IV-TV und Sendungen mit „Knastbrüdern, Menschen mit Migrationshintergrund (oje), Sexualität oder Drogen“ interessanter findet als so dröge Kulturprogramme.

Dröge Kultur wird übrigens nicht gezeigt am 3D-Tag, sondern kurz nach 20 Uhr Hitchcocks „Bei Anruf Mord“ (was dieser in 3D zeitlebens schrecklich fand) und kurz vor Mitternacht dann Jack Arnolds „Der Schrecken des Amazonas„. Da letzterer im Original nur schwarzweiß ist, ist das Farbbrillenverfahren hier kein Verlust. Und das Monster aus dem Amazonas natürlich noch etwas grusliger in rot-blau-3D. Die des öfteren in Arte spätnachts gezeigten „Naturfilme“ von Russ Meyer, die in ihrer Übertreibung ebenso lustig sind wie der „Schrecken vom Amazonas“, werden allerdings lieber doch nicht in 3D gezeigt: Man will den chronischen Berufsmeckerern ja keine Steilvorlage liefern.

Wer es mit seiner politischen Überzeugung absolut nicht vereinbaren kann, eine BLÖD-Zeitung käuflich zu erwerben oder wenigstens zu klauen, kann sich die 3D-Brille auch politisch korrekt selber basteln. Oder zwei von Arte gratis bekommen, wenn er schnell genug ist!

Bildrechte: ZDF/Universal/Warner Bros.

Abgeschossen: Kneipe muß wegen WDR-Gier nach 17 Jahren ihren Namen ändern

Tatort totDer WDR Köln ist bekannt für teure Prozesse mit millionenschweren Streitwerten um Namensrechte. Jetzt hat es eine beliebte und dennoch nicht vermögende Musikkneipe in Übach-Palenberg erwischt.

Wer selbst viel Geld verdient, in einem Jahr mehr als andere im ganzen Leben, bekommt dennoch nie genug.

Über Jahrzehnte gehen die Prozesse des WDR Köln um Namensrechte, einer der bekanntesten ging darum, einem Journalisten seine beruflichen und privaten E-Mails (erfolgreich) streitig zu machen. Doch mit massenweise als Marken eingetragenen Allgemeinbegriffen, ob nun Maus oder Monitor (nur die Tastatur scheint noch nicht auf den Kölner Sender reserviert zu sein), steht jeder Computerbenutzer bereits mit einem Bein im Gefängnis.

Was nicht im Internet steht, sondern nur in irgendwelchen kleinen Städchen, ist den geldgierigen Juristen des Senders oft entgangen. War ihnen bislang auch nicht so wichtig.

Doch nun ist die Musikkneipe „Tatort“ in Übach-Palenberg zum ebensolchen geworden: Der WDR Köln schießt nun scharf – einen „Tatort“ darf es nur im Fernsehen geben, aber nicht mehr in Übach-Palenberg. Auch eine Intervention des Bürgermeisters erbrachte nichts. Die Kneipe kann sich ja gefälligst nach dem Ort „Übach-Palenberger“ nennen. Da war „Outbaix“ noch besser, der neue Name, bei dem man extra überprüft hat, daß es ihn in Google noch nicht gibt – aber der WDR hat sich sicher trotzdem längst den Namen reserviert.

„Einige 1000 Euro“ wird die Umbenennung kosten. Viel für so eine Kneipe. Zumachen wäre wahrscheinlich billiger.

Um unsere Polizei vor Geldforderungen aus Köln zu schützen, wird nun auch darüber nachgedacht, statt „Tatort“ zukünftig „Lokation der Gewalteinwirkung“ als Umschreibung in den Polizeiakten zu benutzen…