Corona und Katastrophenschutz: Das einzige Land, das angesichts von wenigen Sterbefällen unzufrieden ist

Magnus Memmeler mit Maske Foto: Privat


Seit Anfang Mai wird über den Fahrplan gestritten. Darüber wer, wie und wann wieder zur Normalität zurückkehren darf, spitzt sich die Diskussion von Tag zu Tag zu. Hysterie, Wahn und Angst geben sich ein tägliches Stelldichein. Viele Menschen sind der Ansicht, dass alles halb so schlimm sei, sich die Regierung gegen „das Volk“ verschworen habe und versammeln sich unter freiem Himmel oder im Internet. Die „Gelben Sterne“ der Impfgegner werden mit stolzer Brust gezeigt. Der immerwährende Antisemitismus der Deutschen darf auch in dieser Zeit nicht fehlen. Am Feiertag wurde bei bestem Wetter wieder gefeiert, im Restaurant oder Biergarten zusammengesessen. Währenddessen in anderen Ländern die zahllosen Toten beweint und beklagt werden.     

Ruhrbarone: Deutschland hat es gemessen an den Sterbefällen bislang gut durch diese Pandemie geschafft. Demnächst kann der Sommerurlaub geplant werden. Alles richtig gemacht?

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Corona und Katastrophenschutz: Titel: Arbeitsschutz ist auch Katastrophenschutz

Magnus Memmeler mit Maske Foto: Privat

Eine fussballtypische Sentenz lautet: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Auf eine ausgewachsene Pandemie angewendet, kann das vieles bedeuten. Letzte Woche wurde gelockert, was das Zeug hielt. Das Wetter entwickelt sich sommerlich. Alles und alle drängen ins Freie. Restaurants und Kneipen haben mittlerweile geöffnet – unter bestimmten Auflagen.

Mit den Aspekten einer App, mit der sich persönliche Kontakte nachverfolgen lassen, wird mehr datenschutzrechtlich lamentiert, als dass irgendjemand erkennt, dass diese App nicht in Deutschland entwickelt werden wird, weil es hier keiner kann. Die Situation im

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Corona und Katastrophenschutz: „In den Farben getrennt und in der Sache vereint

Magnus Memmeler mit Maske Foto: Privat

Was für eine Woche und das Wochenende erstmal! Die Rückkehr in den kapitalistischen Alltag wurde bereits am Montag vor der Konferenz der Länderpräsidenten mit der Bundeskanzlerin festgezurrt. Am Dienstag war dann klar, jedes Bundesland lockert wie die jeweilige Landesregierung es wohl meint.

Im Großen und Ganzen haben die Schutzmaßnahmen gegriffen, Abstand zu wahren und eine Schutzmaske zu tragen, war ein richtiger Schritt, die Pandemie einzuschränken. Unverständlich bleibt der Katastrophentrigger: „50 neue Fälle pro Hunderttausend Einwohner in einer Woche“. Für den Kreis Coesfeld bedeutet dies schon heute, dass die beschlossenen Lockerungen für Nordrhein-Westfalen für seine Bewohner erstmal nicht gelten und es bei den strengen

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Corona und Katastrophenschutz: „Eine Katastrophe ist eine Katastrophe ist eine Katastrophe“

Magnus Memmeler mit Maske Foto: Privat


Die Zahlen der Neuinfektionen gehen glücklicherweise zurück. „Das Volk“ traut sich zurück auf die Straße, beflügelt durch mehrere Gerichtsentscheidungen. Mit dem empfohlenen Abstand stehen Demonstranten mehr oder weniger auf Plätzen und Straßen. Demonstriert wird für „Freiheit“ und Erlösung von den Schutzauflagen und dem „Bösen“. Das Verständnis für den Ernst der Lage und die allgegenwärtige Bedrohung durch den Virus werden überwiegend geleugnet. Untergangsszenarien und dystopische Weltbeschreibungen haben Hochkonjunktur. Und jene wissen, wer daran die Schuld trägt: „Die Weltverschwörung…“

Gegen Virologen werden Morddrohungen lanciert und Politiker wie Boris Palmer, aber auch andere, selektieren, was das Zeug hält. Die Angst vor der großen Rezession und das Jammern der Wirtschaft nach Öffnung des Marktes sind ebenfalls Motor des öffentlichen Corona-Diskurses. Derweil der Landesgesetzgeber sich schwer tut, die Lage rechtlich zu verpacken.

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Corona und Katastrophenschutz: „Was Du hast, musst Du nicht suchen“

Magnus Memmeler mit Maske Foto: Privat


Wenn man bedenkt, dass die Pandemie uns seit mehr als 7 Wochen im Griff hat und alles nicht mehr ist, was uns bisher als normal und gottgegeben vertraut war, tröstet allein das schöne Wetter darüber hinweg. In den vergangenen Wochen haben wir über viele Facetten des Krisenmanagements und auch schon über die Wirkungen der Lockerungsmaßnahmen gesprochen. Letzteres wird uns heute vornehmlich beschäftigen.

Auch die Frucht vor der zweiten Welle wurde medial transportiert, weil sich die mittlerweile sehr bekannten Virologen und anderen Experten nachdenklich dazu äußerten. Es ist ihre verhaltene Kritik an den Lockerungsmaßnahmen, bei denen gerade Nordrhein-Westfalen besonders

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„Die Herausforderung der kommenden Woche wird sein, die Bevölkerung dazu zu bewegen, Masken zu tragen“

Magnus Memmeler Foto: Privat


Was für eine Woche… Da gibt es einen elitären Zirkel von Wissenschaftlern, der ein Positionspapier veröffentlicht, mit dem die Republik ganz behutsam aus den Fängen der Pandemie befreit werden könnte. Bundeskanzlerin Merkel lächelt und einige Tage später wird – in Abstimmung mit den Ministerpräsidenten der Länder – eine Lockerung verfügt.

Am Rande nehmen wir zur Kenntnis, dass Wissenschaft ihre Erkenntnis aus Thesen herleitet, die es erst gilt zu beweisen. Das Finale heißt Drosten gegen Streeck. Die Verwirrung um die sog. Heinsberg-Studie legen nahe, dass es gegenwärtig um Gesundheit vs. Wirtschaft geht.

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Die Gute Minute – noch ein Podcast, dazu ein wirklich guter…

Matthias Hecht Foto: Privat
Nachdem sich die Pandemie in das öffentliche Leben fraß und Deutschland stillgelegt wurde, war es aus für Kunst und Kultur. Für einen freien Schauspieler kommt dies einem Berufsverbot gleich. Nun ist zwar einzusehen, warum einer nicht mehr ins Theater gehen soll, aber was soll einer tun, der sonst auf der Bühne steht?

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„Eine zweite Infektionswelle muss vermieden werden“

Magnus Memmeler Foto: Privat

Die Statistik für Nordrhein-Westfalen und die Republik entwickelt sich leicht ins Positive. Die politischen Entscheidungsträger im Bund und in den Ländern überbieten sich fast täglich mit neuen Erlassen, Allgemeinverfügungen und Gesetzesvorlagen. Vertreter der Wirtschaft fordern die Rückkehr zur Normalität.

Nach der Vorstellung erster Ergebnisse der Heinsberg-Studie der Uni Bonn denkt Ministerpräsident Laschet laut darüber nach, erste Erleichterungen bei den Kontakteinschränkungen umzusetzen und die Wirtschaft wieder anlaufen zu lassen. Die Bundeskanzlerin mahnt hingegen weiterhin zur Geduld. Im 5. Interview mit Magnus Memmeler geht es um die aktuellen Entwicklungen der letzten Woche, die Situation in den Senioreneinrichtungen, den Schutz für die Mitarbeiter im Gesundheitswesen und den Rettungsdienst.

Ruhrbarone: Was sind Ihre Befürchtungen für das Osterwochenende? Was wünschen Sie sich, wenn die Regierung, wie angekündigt, die Lage neu bewerten wird?

Magnus Memmeler: Wie wahrscheinlich alle, freue ich mich über das gute Wetter und die Tatsache ausschlafen zu können. Darin liegt aber leider auch das Risiko, denn es könnte zu

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Katastrophenschutz: „Im Katastrophenfall wäre Toilettenpapier unser geringstes Problem“

Magnus Memmeler Foto: Privat


Das Corona-Virus hat sich inzwischen in zahlreichen Seniorenheimen ausgebreitet. Die Zahl an erkrankten Pflegekräften und Ärzten steigt stetig an und landesweit fehlt es an Schutzkleidung. Zeit eine neue Bewertung vorzunehmen.

Ruhrbarone: Guten Tag, Herr Memmeler! Zum vierten Mal beschäftigen wir uns mit der Corona-Krise. Die Lage hat sich nicht entspannt. Die Landesregierung will im Eiltempo ein Notstandsgesetz unter dem Arbeitstitel „Epidemiegesetz“ beschließen. Ist der Katastrophenfall nun eingetreten?

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Katastrophenschutz: „Geflüchtete Mediziner aus Bürgerkriegsgebieten können nicht als Ärzte eingesetzt werden.“

Magnus Memmeler Foto: Privat


Mittlerweile wöchentlich interviewen wir Magnus Memmeler zur Lage des Katastrophenschutzes und Rettungswesens.

Ruhrbarone: Guten Tag, Herr Memmeler! Jetzt sprechen wir jede Woche über die Entwicklungen der Corona-Krise. Wenn wir auf Italien und Spanien blicken, kann man richtig Angst bekommen: 10.000 Tote in Italien, jeden Tag fast 1000 neue Sterbefälle. In NRW sind mittlerweile mehr als 10.000 Menschen infiziert. Über 100 sind gestorben. Die Landesregierung hat ein Kontaktverbot verhängt. Viele Geschäfte und Läden sind geschlossen. Das Kultur und Kneipenleben ist eingestellt. Restaurants und Imbisse verkaufen nur auf die Hand. Sowas haben wir noch nicht erlebt. Gestern wurden die ersten Patienten aus Frankreich und Italien eingeflogen, die in Köln, Bochum und Bochum versorgt werden. Die Entwicklung war abzusehen, obwohl sich der Eindruck verfestigt, dass in Deutschland die Kurve abflacht. Wie bewerten Sie das?

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