Heute ist Jubiläum. Zum 50. Mal seit dem 15. März 2020 unterhalten sich die Ruhrbarone mit Magnus Memmeler. Bis heute sind 49 Interviews entstanden, die auf den Katastrophenschutz blicken und die Corona-Krise nachzeichnen. Im 50. Interview geht es um die Dritte Welle, was uns zu Ostern erwartet oder eher nicht erwartet, um das Unvermögen der Bundesverwaltung, um die „neuen“ Entwicklungen im Katastrophenschutz und einiges mehr.
Ruhrbarone: Eigentlich kann ich es nicht mehr hören – dieses „nach dem Gipfel ist vor dem Gipfel“. Wir unterhalten uns heute zum 50. Mal und wer von uns beiden hätte vor einem Jahr gedacht, dass wir uns über ein Jahr lang austauschen.
Zu unserem 50. Interview werden wir dann auch noch herausgefordert. Am Freitag tagte der der Impfgipfel und zum kommenden Wochenbeginn findet das nächste Onlinetreffen von Bund und Ländern statt. Ich bin geneigt zu sagen: „Viel Feind, viel Ehr'“.
Der Inzidenzwert steigt bundesweit wie prognostiziert. Die Lockerungsexperimente scheinen gescheitert zu sein. Wie bewerten Sie die die Lage in dieser Woche? Was kommt da auf uns zu?
Memmeler: Was wir heute sagen können ist, dass Immunologen, Virologen und Intensivmediziner an einem Punkt angekommen sind, an dem sie sich viele Politiker wahrscheinlich einfach nur noch auf einer Insel ohne Kommunikationsmittel wünschen. Oder anders ausgedrückt: Wir sind an einem Punkt angekommen, vor dem seit Wochen gewarnt wurde und haben diesen Punkt erreicht, weil Politik genau das Gegenteil von dem getan hat, wozu Experten rieten. In Anspielung an den Cartoonist Ralf Ruthe würde ich sagen: „Alle bekloppt geworden!“