Pro NRW unter falscher Flagge

Pro NRW in Witten: Rechts ist eine von zwei Piratenflaggen zu sehen.
Pro NRW in Witten: Rechts ist eine von zwei Piratenflaggen zu sehen.

Im Zuge ihrer Antiasyl-Tour hat Pro NRW heute morgen in Witten Station gemacht. Das wäre an sich keine Meldung wert, schließlich war wieder nur die übliche Handvoll Leute gekommen. Doch die sorgten für eine Überraschung: Zwischen Pro NRW- und Deutschlandfahnen wehten auch orangene Piratenflaggen. Dieser Etikettenschwindel scheint seit Beginn der Tour am vergangenen Samstag die neue Startegie zu sein.

Wie bereits auf den ersten Tourstops der rassistischen Kleinpartei, etwa vergangenen Samstag in Essen, wehten auch in Witten Flaggen der Piratenpartei. Etwa zehn Leute sind am heutigen Montag in eine der abgelegensten Orte in Witten gekommen, um gegen „Asylmissbrauch“ zu protestieren. Ihnen stellten sich rund 50 gut gelaunte Demonstranten in den Weg. Davon, und von der massiven Polizeipräsenz abgesehen, war der Marderweg, in dessen Nähe einige Asylbewerber untergebracht sind, menschenleer.

Die Sache mit den Piratenflaggen ist Teil einer neuen Strategie von Pro NRW

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(Update) „Refugee Revolution Bus Tour“: Festnahmen in Köln

Polizei vor dem Flüchtlingsheim in Köln Ehrenfeld. Foto: Strassenstriche.net
Polizei vor dem Flüchtlingsheim in Köln Ehrenfeld. Foto: Strassenstriche.net

Heute Nachmittag kam es im Zuge der  „Refugee Revolution Bus Tour“ in Köln zu mehreren Festnahmen. Laut Polizeiangaben sollen dabei rund 15 Demonstranten vor einem Flüchtlingswohnheim in der Geißelstraße in Köln Ehrenfeld festgenommen worden sein. Die Polizei sagte den Ruhrbaronen, dass aktuell geklärt werde, welche Delikte vorliegen. „Wir prüfen den verdacht auf Hausfriedensbruch, Landfriedensbruch und Körperverletzung“, heißt es von Seiten der Polizei Köln. Einige Aktivisten seien durch Pfefferspray verletzt worden, zwei Rettungswagen seien vor Ort gewesen.

Die Demonstranten sollen Flyer in dem Flüchtlingswohnheim verteilt haben. Informationen des Kölner Stadtanzeigers zufolge sollte damit für eine Pro-Bleiberechts-Demo am Abend geworben werden. Der Sicherheitsdienst habe dann die Polizei gerufen. Es soll zum Gerangel gekommen sein, in dessen Folge auch zwei Polizeihunde eingesetzt wurden.

Auf twitter berichten Aktivisten

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1000 Kreuze-Marsch Münster: „Eure Kinder werden alle queer!“

Foto1085Am Ende standen sie missmutig im Regen. Der „1000 Kreuze Marsch“, den fundamentalistische Christen heute in Münster abhielten, wurde dank der zahlreichen Gegendemonstranten zur Farce.

Aus mehreren Städten sind knapp 400 Leute nach Münster gekommen, um gegen die radikalen Abtreibungsgegner zu demonstrieren. Dabei gab es zuerst eine eigene Demo, am frühen Nachmittag dann sollte der „Marsch für das Leben“ der christlichen Fundamentalisten gestört werden. An Kreativität mangelte es den Aktivistinnen und Aktivisten nicht. Einige verteilten Schokomuffins im Vagina-Style, viele waren verkleidet: Pink war die Farbe des Tages. Eine Trommlergruppe ließ sich von einem Dirigenten zu heißen Rythmen animieren. Die feministische Demo führte quer durch die Münsteraner Fußgängerzone. Dabei wurde Musik gespielt, es gab Redebeiträge auf deutsch, englisch, spanisch und türkisch. Dazu kamen Grußworte von Gruppen aus Berlin und Salzburg. Auf den Plakaten stand etwa „Feminismus, Lesben, Schwule, gibt’s auch in der Nonnenschule“. So wurden die Münsteraner Passanten schrill, bunt und laut aus ihrem samstäglichen Kaufrausch gerissen. Die Reaktionen waren größtenteils amüsiert bis interessiert. Alles blieb friedlich.Foto1066

Als am Nachmittag dann der „1000 Kreuze Marsch“ an der Aegidiikirche startete, waren auch die feministischen Demonstrantinnen und Demonstranten nicht weit. Mit Sprechchören und Pfeifkonzerten wurde der Aufzug begleitet. Die etwa 120 radikalen Christen sangen, murmelten Gebete oder schwiegen. Dem Spott der Menge hatten sie nichts entgegenzusetzen, außer dem intensiven Abfilmen der Gegendemonstranten. Diesen gelang es immer wieder, den christlichen Marsch zu unterwandern. Einem Demonstranten wurde sogar

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Jetzt aber richtig: Pro NRW blockieren!

Traurige Clowns: Pro NRW Demo in Bochum
Traurige Clowns: Pro NRW Demo in Bochum

Morgen beginnt die Kundgebungs-Tour von Pro NRW. Die Auftaktkundgebungen werden in Bochum und Essen stattfinden. Die rassistische Kleinpartei will in mehreren NRW-Städten angeblich gegen „Asylmissbrauch“ protestieren. In Wahrheit geht es allerdings nur um plumpes Gepoltere gegen Migranten. Mehrere Initiativen rufen zu Gegenprotesten auf.

Die Partei war wenigstens so nett, zu jeder ihrer Stationen eine Facebook-Veranstaltung zu erstellen. So kann man sich persönlich vom ganzen Elend überzeugen. Die erst Erkenntnis: Es werden sich in jeder Stadt wohl, wie bei Pro NRW üblich, nur eine Handvoll Rechter am Kundgebungsort zusammenrotten. Für die Abschlusskundgebung in Köln haben bis zum heutigen Freitagnachmittag nur 4 Personen zugesagt. Zudem zeigen die Anmeldungen: Es werden anscheinend jedes Mal ungefähr die gleichen Hampelmänner- und Frauen anrücken. Zweite Erkenntnis

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Witten: Die komischen Komplexe einer Stadt, die eigentlich gar nicht so schlimm ist

Bonjour Tristesse! Witten muss sich was einfallen lassen, um zu glänzen.
Bonjour Tristesse! Witten muss sich was einfallen lassen, um zu glänzen.

„Wir hatten ja nichts“. Vielleicht werde ich diesen Satz noch brauchen, um späteren Generationen zu erklären, warum meine Heimatstadt Witten es ständig mit irgendeinem Blödsinn in die Medien schafft.

Irgendetwas stimmt hier nicht. Und ich glaube, ich weiß auch, was. Witten an der Ruhr hat einen Minderwertigkeitskomplex. Das heißt, sofern Städte einen solchen überhaupt kriegen können. Wer hier wohnt, mag das schmucke Städtchen in der Regel gerne. Wer zugezogen ist, etwa aus Schwabenland, um sich in unserer bildungsbürgerlichen Kaderschmiede namens Uni Witten/Herdecke zur Chefärztin ausbilden zu lassen, hat für „uns“ in der Regel wenig übrig.

Es gab vor vielen Jahren mal die urban legend, dass Witten im bundesweiten Vergleich der Drogenkriminalität in Städten den dritten Platz belegt hat – prozentual gesehen. Das war das erste Mal

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Merkwürdigkeiten aus Österreich

Heute wagen wir mal einen kleinen Blick ins Nachbarland Österreich. Das Grünen-Mitglied Efgani Dönmez, der seit 2008 für die Partei im Bundesrat sitzt, hat die Facebook-Gemeinde gestern Abend mit einer bemerkenswerten Kurz-Analyse von Krieg und Terror beglückt. Nebenbei gewährte er dabei Einblicke in die Quellen, aus denen er seine Erkenntnisse schöpft. Es ist nicht sein erster Fauxpas.

Österreicher

Als Beleg verlinkte er einen Artikel auf dem Blog „Schall und Rauch“ (ASR). In dem Artikel heißt es, dass „Al-CIAda, wie sie richtigerweise heissen muss, (…) von Washington benutzt“ würde, „um Regierungen

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Duisburg: Bauamt schließt High5Club!

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Schock in Duisburg: Der renommierte „High5Club“ hat dichtgemacht. Das gaben die Verantwortlichen soeben auf ihrer Website bekannt. Grund dafür sind nach Angaben des Clubs Beanstandungen des Duisburger Bauamtes.

„Ich hab das auch erst heute Morgen erfahren, wir haben uns bereits auf die Suche nach einer neuen Location gemacht“, sagt Ilja Budnizkij den Ruhrbaronen. Im High5 Club veranstaltete er bislang die erfolgreiche Hip-Hop-Reihe „Rapslam Duisburg“, die regelmäßig in dem alten Kino stattfand. Für den 16.3. war eigentlich eine weitere „Rapslam“ geplant. „Wir führen die Slam auf jeden Fall noch durch, verschoben werden muss sie aber auf jeden Fall.“ Das wird nicht einfach werden: „Es ist recht schwierig, auf die Schnelle etwas anderes zu finden.“ Wie Budnizkij dürfte es vielen Künstlern und Veranstaltern gehen, die im High Five Club, der direkt in der Duisburger Innenstadt liegt, ein Zuhause für ihre Projekte gefunden haben. Die Pressemitteilung des Clubs stimmt wenig zuversichtlich: die Schließung sei voraussichtlich „Für immer“.

Die Mitteilung des High5Clubs:

WIR MÜSSEN SCHLIESSEN…UND ZWAR HEUTE…DAS IST KEIN SCHERZ, sondern bittere Realität! Das Duisburger Amt für Baurecht hat den High5Club

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Modegeschäft Sunnys: „Hausverbot alle Bimbos!!!“

Im Klamottengeschäft „Sunnys“ in Aachen scheint man mit afrikanischstämmigen Kunden so seine Probleme zu haben. Tanja Brosius, Inhaberin des Geschäfts, machte ihrem Ärger über derlei Klientel jüngst auf Facebook Luft:

TanjaBrosius

Der Shitstorm blieb nicht aus: „Sei nicht traurig falls der Laden bankrott geht. Die NPD hat sicherlich noch ein Plätzchen frei für dich. Freue mich auf deine politische Karriere Fräulein Adolfine!!“ schreibt etwa ein User auf Facebook. Vielleicht nimmt sie sich den Tipp ja zu Herzen…

Papst-Wahl: Mädels, bewerbt euch!

 Foto: flickr,(CC BY-NC-ND 2.0) by RegierungBW
Foto: flickr,(CC BY-NC-ND 2.0) by RegierungBW

Wer Papst wird, ist völlig egal. Wo genau soll bitte der Fortschritt sein, wenn ab jetzt ein Afrikaner, ein Asiate, eine Frau oder gar ein Homosexueller die katholische Kirche führt?

Abgesehen von den Missbrauchsfällen: Was Kirchenmenschen allein in Talkshows absondern, legitimiert eigentlich schon zum atomaren Erstschlag gegen den Vatikan. Wenn etwa Kapuzinermönch „Bruder Paulus“ einen Mann, dessen Frau Sterbehilfe in Anspruch genommen hat, bei Plasberg fragt: „Sagen sie mal Herr Bolinger, warum haben sie jetzt ihrer Frau nicht die Pulsadern aufgeschnitten?“.

Oder wenn

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