NRW-Linke: Liebesentzug für die Bandbreite

Die Bandbreite

So ganz „überflüssig“ wie Moderatorin Gabriele Bischoff resümierte, war die Veranstaltung zur Ausladung der Band Die Bandbreite vom Duisburger CSD am vergangenen Dienstag dann doch nicht. Als erstes zog die Verschwörungsband selbst Konsequenzen und distanzierte sich am vergangenen Freitag von zwei umstrittenen Songs aus ihrem Repertoire. Die späte Einsicht hat sich für das Duisburger Pop-Duo dennoch nicht rentiert: Einen Tag später beschloss der Vorstand der Linken NRW, dass der Landesverband die Band und Veranstaltungen, bei  denen sie auftritt, fortan boykottieren werde. Damit geht ihr, nach dem Verband „Die Falken“, ein weiterer Verbündeter verloren.

„So hat diese ganze Veranstaltung hoffen wir, dann doch noch zu einem positiven Ergebnis geführt (und sei es nur in unserer Erkenntnis)“, schreibt die Band in einer Stellungnahme. Bei der Diskussion im Duisburger Djäzz sollte es vergangene Woche darum gehen, warum der Verein „DU Gay“ die zunächst eingeladene Bandbreite wieder auslud – ist die Band sexistisch und homophob? „Tatsächlich muss Die Bandbreite bei kritischer Betrachtung feststellen, dass die glaubwürdige Kritik des Veranstalters, diese Texte asoziieren bei kritischen ZuschauerInnen, eine ähnlich frauenverachtende Einstellung wie Songs von Bushido, Sido, etc. verständlich und nachvollziehbar ist“, teilt die Band mit.

Die Band habe niemanden beleidigen wollen. Unter Verweis auf ihre „pubertären Anfangszeiten“ distanzieren sie sich

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SPD und Fatah: Interview mit Tilman Tarach

Der israelische Staatspräsident Schimon Peres (links) mit dem Fatah-Mitbegründer Jassir Arafat, Davos 2001. Foto: (CC BY-SA 2.0) flickr/ World Economic Forum

Die Debatte um den „strategischen Dialog“ der SPD mit der palästinensischen Fatah reißt nicht ab. Zuletzt hatte sich SPD-Chef Sigmar Gabriel zu Wort gemeldet: Er verweist darauf, dass die Fatah das Existenzrecht Israels schon seit langem anerkenne. Außerdem sei die Partei ein wichtiger Partner im Nahost-Friedensprozess. Gabriel wehrt sich damit gegen Kritik an einem Treffen der SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles mit einem Vertreter der Fatah vergangenen Donnerstag. Die beiden Parteien bekräftigten ihre „gemeinsamen Ziele“ und wollen ihre „Partnerschaft“ weiter vertiefen. Der Buchautor Tilman Tarach klärt im Ruhrbarone-Interview auf über Hintergründe der ehemaligen Guerilla-Truppe und ihre Beziehung zur SPD.

Ruhrbarone: Die SPD festigt ihr Bündnis mit der Fatah. Sagen sie doch bitte kurz etwas zu den Anfängen der palästinensischen Partei.

Tilman Tarach: Nun, zunächst ist die Frage, ob der „strategische Dialog“ zwischen SPD und Fatah wirklich etwas Neues darstellt. Es waren schließlich die Sozialdemokraten Bruno Kreisky und Willy Brandt, welche die Fatah Ende der 1970er Jahre in Europa maßgeblich erst salonfähig gemacht haben; kurz darauf wurde die Fatah Mitglied der „Sozialistischen Internationale“. Kontakte zur Fatah pflegte die SPD in Wahrheit seit damals. Im Jahr 2004 veranstaltete die Friedrich-Ebert-Stiftung in Beirut eine Tagung mit der islamofaschistischen Hisbollah. Insbesondere der SPD-Bundesvorsitzende Sigmar Gabriel und der SPD-Fraktionsvorsitzende von Mecklenburg-Vorpommern Norbert Nieszery haben auch in jüngster Zeit

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Ein Abend mit den Wojna-Ultras

Köpi oder Warsteiner?: Ein Bandbreite-Fan vor der Diskussion am Tresen

Zunächst wirkt alles ganz harmlos. Milde plätschern Gespräche durch die urige Kellerkneipe. Der Raum im „Djäzz“ ist mit etwa 60 Leuten gut besetzt, es gibt kaum noch freie Stühle. An der Theke redet ein Mann im Bandbreite T-Shirt freundlich aber bestimmt auf einen Mitarbeiter ein, bei den vielen offenen Fragen könne man gar nicht anders, als „die offizielle Version“ in Frage zu stellen. Irgendwas mit Flugzeugen. Aufgeregt schwirren ein paar Leute im Bügelhemd durch den Raum, jetzt geht’s gleich los. In der Mitte des Publikums sitzt die Bandbreite, also Wojna und sein DJ Torben, umringt von einer Schar offensichtlicher Anhänger. Auch sie scheinen sich auf das zu freuen, was da als „Podiumsdiskussion“ angekündigt wurde.

Schon beim Eröffnungsreferat gibt es die ersten Störungen. Ein Aktivist der LAG Queer (Linkspartei) versucht einen Überblick über den heutigen Abend zu geben. Es ist Wojna selbst, der das Fass ansticht, immer wieder unterbricht er den Redner mit Zwischenrufen. Der ist eigentlich gerade dabei zu erklären, dass man in der Kulturkritik nicht immer mit den Künstlern, sondern auch mal über die Künstler beziehungsweise über deren Werke diskutieren können muss. Dank der Zwischenrufe Wojnas verliert er zweimal den Faden. Etwas genervt

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„Party ohne Grenzen“ – Benefizfestival für Flüchtlinge in Calais

Am kommenden Samstag den 17. November findet in Witten die zweite „Party ohne Grenzen“ der Gruppe „Grenzfrei“ statt. Mit dem Benefizfestival soll Geld gesammelt werden, welches Flüchtlingen im französischen Calais zugute kommt. Die Menschen, die aus verschiedenen afrikanischen und asiatischen Ländern kommen, versuchen, von der nordfranzösischen Hafenstadt aus die Überfahrt nach England zu schaffen. In Calais sind sie massiver Schikane durch die Behörden ausgesetzt. Die Ruhrbarone sprachen mit Malte Steinmann von der Gruppe Grenzfrei.

Ruhrbarone: Vor einem Jahr habt ihr das erste Grenzfrei-Festival organisiert. Was hat sich seitdem getan?

Malte Steinmann: Man muss leider sagen, dass sich die Situation der Flüchtlinge in Calais weiter zum Negativen entwickelt hat. Gerade im Zuge der Olympischen Spiele in England haben die Behörden alles daran gesetzt, den Menschen die Überfahrt von Calais dorthin so schwer wie möglich zu machen. Der Staat wollte die Leute einfach weghaben.

Wie kann das konkret aussehen?

Es sind die üblichen Repressionen: Flüchtlingscamps werden geräumt, Zelte abgerissen, Schlafsäcke angezündet, es kommt zu willkürlichen Verhaftungen. Trotz dieser drakonischen Maßnahmen sind noch viele Flüchtlinge dort – ihre einzige Chance ist, sich möglichst unauffällig zu verhalten. Vor einiger Zeit kam es sogar zu einem Todesfall: Laut offizieller Version ist dabei ein Flüchtling von einer Brücke in einen Fluss gestürzt und ertrunken. Vorher wurde er aber von der Polizei gejagt – deren Rolle bleibt dabei im Dunkeln. Aufgeklärt wird da von staatlicher Seite nichts.

Mit der „Party ohne Grenzen“ wird Geld gesammelt. Was passiert damit genau?

Das Geld wird auch dieses Mal wieder komplett nach Calais überwiesen. Davon

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Kritik an SPD nach Treffen mit Fatah

"Seite an Seite" mit der Fatah: SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles. Foto: flickr/ boellstiftung (CC BY-SA 2.0)

Der Zentralrat der Juden in Deutschland (ZdJ) übt scharfe Kritik an dem Kooperationstreffen der SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles mit einem Vertreter der palästinensischen Fatah-Partei. Bei dem Treffen am Donnerstag in Berlin sei es um die Fortsetzung ihrer „strategischen Partnerschaft“ gegangen, heißt es in einer Mitteilung der SPD. Der ZdJ-Vorsitzende Dieter Graumann ist entsetzt über die Zusammenarbeit. Er fordert SPD-Chef Siegmar Gabriel in einem aktuellen Interview auf, sich von der Fatah zu distanzieren.

Hat die SPD ein Antizionismus-Problem? Dieser Frage sehen sich die Sozialdemokraten derzeit ausgesetzt – wieder einmal. Der ZdJ nannte das Treffen zwischen Andrea Nahles und dem stellvertretenden Vorsitzenden der Kommission für Internationale Beziehungen der Fatah, Husam Zomlot, einen „Skandal“. Der Vorsitzende Dieter Graumann  sagte der Bildzeitung (Ausgabe vom heutigen Montag): „Die SPD macht sich gemein mit einer Terror-Organisation, die zu Hass und Hetze gegen Juden aufruft. Die Partei sollte sich schämen.“ Er stellte die Frage, ob die Genossen überhaupt wüssten, mit was für einer Organisation sie es zu tun hätten.

Was war passiert? Die SPD hatte zu einem „strategischen Dialog“ ins Willy-Brandt-Haus geladen. Zusammen mit der palästinensischen Fatah-Partei, deren bewaffneter Arm

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PETA: Verbot der „Holocaust-Kampagne“ in Deutschland rechtens

Mensch gleich Tier? PETA-Aktion, Foto: Arturo de Albornoz (CC BY-SA 2.0)

Eine Kammer des europäischen Gerichtshofes bestätigte am vergangenen Donnerstag: Das Verbot der Werbekampagne „Der Holocaust auf ihrem Teller“ der Tierrechtsorganisation PETA in Deutschland ist rechtens. Mit dem Urteil seien Persönlichkeitsrechte von in Deutschland lebenden Juden geschützt worden, die Einschränkung des Rechts auf Meinungsfreiheit sei somit zu recht beschnitten worden. Auf insgesamt sieben Plakaten prangerte PETA, die bei ihren Aktionen auch gerne auf plattesten Sexismus zurückgreifen, das Leiden von Tieren in der Massentierhaltung an – und vergriff sich dabei gehörig im Ton.

Auf den Plakaten werden Bilder von KZ-Häftlingen denen von ausgemergelten Tieren gegenübergestellt. Ein Plakat zeigt etwa ein Foto von aufgeschichteten Leichen, das dem Foto von geschlachteten Schweinen gegenübersteht. Das Motto: Für Tiere sind alle Menschen Nazis. Der Zentralrat der Juden in Deutschland begrüßte das Urteil mit dem Verweis darauf, dass die Kampagne die Shoa banalisiere. Dieter Graumann, der Vorsitzende des Zentralrats der Juden in Deutschland, nannte dies eine „unglaubliche Unsensibilität, ja Ignoranz gegenüber den Opfern der Shoah.“

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Podiumsdiskussion über CSD-Ausladung der Bandbreite

Das war wohl nix mit dem Bandbreite-Auftritt... Plakat vom diesjährigen CSD Duisburg

Am 13. November findet im Djäzz Duisburg eine Podiumsdiskussion zum Thema „Die Linke und die Verschwörungstheorien – Der Streit um die Einladung der Band ‚Die Bandbreite‘ zum CSD in Duisburg“ statt. Die Paranoia-Band wurde von den Veranstaltern zunächst ein- und dann wieder ausgeladen. Der Hintergrund waren Proteste von linken und queeren Gruppen, die der Bandbreite vorwarfen, in ihren Texten homophobe Inhalte zu transportieren und krude Theorien über Aids zu verbreiten. Zu der Diskussion hat die Band bereits ihre Teilnahme angekündigt.

Zu den Diskutanten zählt Frank Laubenburg von DIE LINKE.queer NRW. Laubenburg war einer der schärfsten Kritiker der Bandbreite im Streit um deren CSD-Auftritt. Eine weitere Diskutantin ist Monica Brauer von der Gleichstellungs-Initiative „anders und gleich – Nur Respekt Wirkt!“. Neben einem Journalisten von Neues Deutschland wird auch ein Vertreter der MLPD anwesend sein. Die MLPD ist mit der Bandbreite gut befreundet – beim diesjährigen CSD in Duisburg begleitete ein MLPDler den geltungssüchtigen Wojna auf seiner Tour, die „Hintermänner“ der Bandbreite-Ausladung ausfindig zu machen.

Besondere Aktualität wird dem ganzen vor dem Hintergrund verliehen, dass die Band im Rahmen des Welt-Aidstages am24. November im Haus der Jugend in Duisburg-Rheinhausen auftreten soll. Veranstalterin ist die Aidshilfe Duisburg.

Im Ankündigungstext der Veranstaltung im Djäzz heißt es:

Verschwörungstheorien sind auch in der linken Bewegung weit verbreitet. So wird unterstellt, dass der CIA für die Anschläge am 11. September 2001 verantwortlich gewesen und der Aids-Erreger einem amerikanischen Labor entsprungen sei. Solche Theorien verarbeitet die Duisburger Band “Die Bandbreite” in ihren Liedtexten. Vonseiten der Frauenbewegung und einigen linken Kräften wird die Band für ihre zum Teil frauenfeindlichen und homophoben Texte kritisiert. So heißt es im Lied “Kein Sex mit Nazis”: “Der Führer Adolf Hitler war homosexuell …” Darf eine Hip-Hop-Band, die sich selber politisch links verortet, auf eine solche Weise persiflieren und einen Zusammenhang zwischen Homosexualität und faschistischer Gesinnung herstellen? Zum diesjährigen CSD in Duisburg gab es genau diese Debatte: Die Band wurde zunächst von den VeranstalterInnen eingeladen, erschien bereits im Programmheft und wurde nach heftiger Diskussion wieder ausgeladen.

Moderiert wird der Abend von Gabriele Bischoff vom feministischen Magazin „Wir Frauen“.

Dienstag, 13. November, 19.30 Uhr im Djäzz

 

Linke Konkurrenz für den „zahnlosen Tiger“

Die Bochumer Presselandschaft ist um eine Uni-Zeitung reicher: Die „losjetzthier“ hat am vergangenen Samstag ihre erste Ausgabe veröffentlicht. Das Blatt versteht sich als linkes Gegengewicht zur Bochumer Stadt- und Studierendenzeitung (:bsz). Deren Redaktion (der auch der Autor dieses Artikels angehörte) wurde zum September 2012 durch den neuen AStA aus Jusos, Internationaler Liste und einigen fächerbezogenen Listen (fast) komplett ausgewechselt. Seitdem sehen viele linke Initiativen die :bsz in die politische Belanglosigkeit abdriften.

„Nachdem die :bsz (…) zum zahnlosen Tiger verkommen ist, versteht sich die ‚losjetzthier‘ als Versuch, auch weiterhin linke Gegenöffentlichkeit auf dem Campus zu schaffen“, dokumentiert das Internetportal bo-alternativ die Ankündigung der neuen Zeitung. Die gibt sich mysteriös: „Der

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Rommel studiert in Erlangen

Erwin Rommel ist derzeit in aller Munde. Am vergangenen Donnerstag zeigte die ARD einen Film über den „Wüstenfuchs“ genannten Wehrmachtsverbrecher. Und schon wird in Deutschland wieder die Frage diskutiert: Welche Verbindungen hatte Rommel zu den Hitler-Attentätern vom 20. Juli 1944? War er der „gute Nazi“, das Gesicht der „sauberen Wehrmacht“? Dieser Mythos wabert hartnäckig durch die Republik und treibt mitunter skurrile Blüten: Neben ein paar verstaubten Revisionisten-Vereinen von Wehrmachtsveteranen und anderen NS-Nostalgikern, gibt es in Erlangen einen „Rommelwood Verein“, der ein „Erwin Rommel Studentenwohnheim“ betreibt.  Beim Studentenwerk Erlangen will man damit nichts zu tun haben.

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