Die Inflationierung des Rassismus-Vorwurfs

Kübra Gümüsay, Foto:Flickr,by Grimme Online Award, (CC BY-NC-SA 2.0)

Gestern erschien in der TAZ eine Kolumne der Bloggerin Kübra Gümüsay. In loser Regelmäßigkeit sondert Gümüsay, deren einzige Qualifikation ihr Kopftuch zu sein scheint, unter dem Titel „Das Tuch“ banale Albernheiten aus ihrem ach so multikulturellen Leben ab. Sie muss dabei immer wieder betonen, wie viele jüdische, schwule und feministische Freunde sie hat – sie als gläubige Muslima. Das ist dann auch schon der Kern ihrer infantilen Taz-Kolumne. Ihre Texte erinnern zuweilen an belangloses Geplapper auf dem Pausenhof, es geht oft um Liebe, um Freunde, um die Familie.

Soweit so uninteressant. Gestern also trug ihr Geschichtchen die Überschrift „Nur weil ich schwarz bin“.

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Israel-Gegner beim Steiger-Award: Henning Mankell hält Laudatio in Bochum

Mag Selbstmordattentäter: Henning Mankell - Foto by Dr. Jost Hindersmann

Am 17. März erstarrt Bochum in Ehrfurcht. Zum 8. Mal werden in der Jahrhunderthalle Menschen für ihr Engagement ausgezeichnet – der „Steiger-Award“ möchte diejenigen ehren, die sich für „Offenheit, Menschlichkeit, Geradlinigkeit, Toleranz“ einsetzen. Jüngst standen vor allem die teils mehr als fragwürdigen Preisträger in spe im Fokus der Berichterstattung.

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Darkrooms, SaRazzismus und Israel-Lobby: Warum Kleinparteien die Demokratie gefährden

Ist auch nur eine Splitterpartei: FDP im Wahlkampf, Foto: CC BY-NC-ND 2.0, by: Liberale via Flickr

Die FDP zerfällt. Nicht nur auf Bundesebene sehen die Umfragewerte mies aus – auch die Basis bröckelt weiter und weiter. Nachdem es in der letzten Woche zum gemeinsamen Austritt dreier FDP-Mitglieder in Witten kam („Das ist doch nur noch ein Siechtum“), traf es nun die FDP Bochum. Hier kam es zum Zerwürfnis; Das Spaltprodukt sind die neu gegründeten Freien Wähler Bochum. Ist das nun gut oder schlecht? Gut, weil die FDP eh keiner mag und man sich, ob der fast schon rituellen Selbstzerfleischung auf allen Ebenen, mal wieder ins Fäustchen lachen kann? Oder birgt die parteipolitische Kleinstaaterei doch eher Risiken, die in der allgemeinen Gier nach Skandalen unterzugehen drohen? Eine Kritik der Kleinstparteien.

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Dortmund: Hotline gegen Nazis

Nazi-Demo in Dortmund

 

Die Polizei Dortmund schaltet ab dem 27. Februar ein Infotelefon frei. Die Bürger sind aufgerufen, die Polizei im Kampf gegen Nazis mit Hinweisen zu unterstützen, auch ein Beratungsangebot soll es geben. Die neue Bürgernähe dürfte allerdings eher Ausdruck steigender Hilflosigkeit bei der Verfolgung rechter Straftaten sein.

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Geht’s noch? NRW-Grüne instrumentalisieren Tochter von „NSU“-Opfer

Joachim Gauck Foto: Matthias Hiekel

Ist den Grünen eigentlich alles egal? Der Partei des nationalen Heimatschutzes scheint ihr Antikommunismus und ihr Hang zur Selbstdarstellung wichtiger zu sein, als ihrer pseudo-linken Rethorik auch nur in Ansätzen gerecht zu werden. Und was haben sie getobt. Erinnert sich noch irgendjemand an die Sarrazin-Debatte? Einen Rassisten haben sie ihn geheißen. Untragbar, menschenverachtend. Wochenlang zogen sie durch Talkshows und Schlagzeilen, überboten sich im Bashing des ehemaligen Bundesbankers. Ja, da konnte man mal wieder punkten, mal wieder herausstellen, wer die Speerspitze des „neuen“, des multikulturellen, offenen Deutschlands ist.

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Schwachsinn in Zartrosa – Häftling wehrt sich mit Kot

Macht Rosa pazifistisch?
Macht Rosa pazifistisch? "Pink-Tank" in London. Foto: CC BY-NC-SA 2.0, by Dave Sag, via Flickr

 

Sie haben Probleme mit aggressiven Häftlingen in ihrem Gefängnis? Kein Problem! „Das Konzept ist in der Schweiz und den USA erprobt. Dort wurden sehr positive Erfahrungen gesammelt“, warb Anstaltsleiterin Barbara Lübbert von der JVA Dortmund jüngst in der WAZ (Zitate in Kursiv). Nun muss man kein ausgewiesener Yankee-Hasser sein, um bei den Strafvollzug betreffenden „Konzepten“ aus den USA stutzig zu werden. Bei einem Land, in welchem noch bis Anfang 2005 Minderjährige in 19 Bundesstaaten zum Tode verurteilt werden konnten, einem Land, in dem jeder neunte schwarze Amerikaner im Alter zwischen 20 und 34 Jahren im Gefängnis sitzt (gegenüber einem von dreißig weißen Amerikanern), bei so einem Land wird man zuweilen stutzig, wenn es um Innovationen zum Einknasten geht. Und das sieht so aus:

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Vom Secessionsgebäude lernen, oder: Gebt die Wand frei!

Auch Kunst, aber legal: Das Wiener Secessionsgebäude. Foto: CC BY 2.0, Juan Antonio Flores Segal, via Flickr

Zugfahrten sind langweilig. Das heißt, wenn man nichts zu tun hat. Man könnte etwa Zeitung lesen, oder Musik hören. Fehlt es hingegen an derlei Dingen, bleibt nur der meist melancholische Blick aus dem Fenster. Und das ist nun mal recht unspannend. Es sei denn, man nimmt zur Kenntnis, dass Bahnstrecken zu großen Teilen riesige Kunst-Galerien sind, und diese Kunstform nennt sich Graffiti. Klar, eigentlich habe man natürlich nichts gegen „schöne Bilder“, aber für die „Schmierereien“ habe man kein Verständnis, schon gar nicht, wenn Privathäuser als Leinwand dienen. Diese „egomanen Selbstdarsteller“ solle man die Wände „mit ihrer Zahnbürste reinigen“ lassen. Solche Sätze bekommt man oft zu hören, wenn man sich auf Diskussionen einlässt. Ich weiß noch, wie ich mich mal nach einer durchfeierten Nacht zu einem gewagten Gesetzesübertritt hinreißen ließ. Ich trug einige Milliliter weinrote Farbe  auf einen dreckigen, vergammelten Stromkasten auf. Natürlich tut es mir sehr leid, wie konnte ich nur? Die Reaktion des unvermeidlichen Richters steht exemplarisch für den Verlust von Relationen, die Frage, was „Kunst“ ist, und letztlich für einen Generationenkonflikt.

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Bitte nicht nochmal: Hermann Dierkes über Posten und Proteste in Duisburg

Hermann Dierkes, FrakltionsLinkspartei

Auf der Anti-Sauerland-Welle zu surfen, erscheint vielen in Zeiten des ungenierten Wulff-Bashings sehr attraktiv. Und er ist ja auch untragbar geworden. Also, der Sauerland jetzt. Gut, der Wulff ist seinerseits ebenfalls zum wandelnden Fettnäpfchen mutiert, die Loverparade-Toten hat er aber nicht mit zu verantworten. Zurück also zum Oberbürgermeister a.D., der am Sonntag bei einem Volksentscheid von seinen Untertanen hinweggefegt wurde. Die eigentlichen Stars der zeitweise zur Farce geronnenen politischen Tragikomödie im Zuge des Loveparade-Katastrophe, finden sich in der unabhängigen Bürgerinitiative „Neuanfang für Duisburg“. Sie haben mit Beharrlichkeit ihr Ziel, die Abwahl des amtierenden OB Sauerland, erreicht. Dennoch: Jetzt will jeder dabei gewesen sein, von Anfang an heroisch auf den Barrikaden gestanden haben. Man wittert Beute.

Und siehe da: Alte Bekannte kehren zurück aus den Tiefen der journalistischen Nichtbeachtung. Und damit ist nicht die langsam aufdringlich werdende Band „Die Bandbreite“ gemeint, welche mit einem publikumswirksamen Anti-Sauerland-Schlager die Proteste unterwanderte. „Entrismus“ schimpft sich das übrigens im Wörterbuch.

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