Die nationalbolschewistische Tageszeitung junge Welt ist derzeit auf Krawall gebürstet. Nachdem sie es sich jüngst mit Queer-Politikern der Linken verscherzt hat, nimmt sie nun „Berliner Studenten“ aufs Korn. Das wilde Um-sich-schießen wird zur Zerreißprobe für die Linkspartei.
Eigentlich ist die junge Welt das inoffizielle Parteiblättchen der Linken. Nicht das der Gesamtpartei, aber vor allem bei den reaktionären Strömungen genießt sie nach wie vor hohes Ansehen. Fraktionschef Gregor Gysi sah sich 2011 sogar zu einem Appell an seine Genossen genötigt, die Zeitung zu boykottieren.
Linke, die sich für die Rechte von Homosexuellen einsetzen, rangieren nach Lesart der jW „am rechten Rand der Partei“. Folgerichtig wird in Artikeln neuerdings vor allem gegen die Bundesarbeitsgemeinschaft Queer (BAG Queer) der Linkspartei geschossen.
Als Reaktion auf die Angriffe der jW erklärte heute ein Mitglied des Bundesvorstandes des linken Studentenverbandes Linke.SDS ihren Rücktritt:
„Als Person, die sich selbst als homosexuell bezeichnet, kann ich eine Mitarbeit in diesem Bundesvorstand mit meinem Gewissen nicht mehr vereinbaren. Nach dem ekelhaften Relativieren