Interview: „Viele haben schon die Polizei eingeschaltet“

kradantiSeit einiger Zeit treibt die Seite „Kinder raus aus Deutschland“ auf Facebook ihr Unwesen. Sie argumentieren: „Kinder sind übelst scheiße: Sie sprechen unsere Sprache nicht, sind dreckig, machen Lärm, gehen nicht arbeiten, nehmen uns unsere Frauen weg.“ Sie wollen ein Zeichen setzen: „Wir haben nichts gegen Kinder, aber wer nichts leistet, gehört abgeschoben! Ins Bällebad! Mit Krokodil drinnen!“ Selbst Qualitätsmedien sind auf die Seite aufmerksam geworden. Das bleibt nicht ohne Widerspruch. Die Seite „GEGEN die Seite Kinder raus aus Deutschland“ bläst zur Gegenwehr. Den Ruhrbaronen gaben sie ein Interview.

Sie engagieren sich gegen die Seite „Kinder raus aus Deutschland“ (KRAD). Was stört sie an der Seite?

Die hezten gegen Kinder was soll man gegen Kinder haben. Sie sind unschuldig! Unter aller Sau. Kinder sind Zukunft! es gibt nichts schöneres als ein Kinderlachen. Wir müssen sie beschützen die von der Seite sind einfach nur krank und abartig!

KRAD wendet ein, Kinder leisten nichts für die Gesellschaft….

Ja genau, das verstehen wir nicht ! Die bezahlen später mal unser Rente !!

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(Update) Hannover: „Reichspogromnacht“ im Hörsaal?

Ärger an der Uni Hannover. Foto: ccharlotte/flickr/(CC BY-NC-SA 2.0)
Ärger an der Uni Hannover. Foto: ccharlotte/flickr/(CC BY-NC-SA 2.0)

In der vergangenen Woche störten Antifaschisten eine Vorlesung an der Universität Hannover. Damit wollten sie auf die anwesende Studentin Christina Krieger hinweisen, die eine umtriebige NPD-Funktionärin ist und dort seit diesem Semster Politik studiert. Das Institut für Politische Wissenschaft äußerte im Nachgang seinen Unmut über die Aktion. Gestern wurde die Angelegenheit in der Vorlesung noch einmal besprochen – In einer aktuellen Stellungnahme des AStA ist von skandalösen historischen Vergleichen seitens des Dozenten die Rede. Die Ereignisse erinnerten ihn an die Reichspogromnacht.

Update: Gerade hat auch die Basisdemokratische Fachschaft Sozialwissenschaften Hannover Stellung zu den Äußerungen des Dozenten in der Ringvorlesung, sowie zu dem „Outing“ der NPD-Frau genommen.Dazu schreiben sie u.a.: „Es ist nur schwer nach­voll­zieh­bar, wie sich ein Pro­fes­sor für Poli­ti­sche Sozio­lo­gie zu solch abstru­sen Ver­glei­chen hin­rei­ßen las­sen konnte. (…) Dies mag für einige unan­ge­nehm gewe­sen sein, da so eine direkte Kon­fron­ta­tion es äußerst schwie­rig macht, sich dazu nicht in irgend­ei­ner Art und Weise zu ver­hal­ten. Hin­ter­her kann nie­mand mehr sagen: ‚NPD-Kandidatin? Das wusste ich nicht!‘. Alle im Raum sind Mitwisser_innen und Zeug_innen zugleich.“ (Hier die ganze Stellungnahme)

Die Stellungnahme des AStA im Wortlaut:

Am 13. November 2013 wurde in einer Ringvorlesung des Instituts für Politische
Wissenschaften erneut auf die Ereignisse vom Donnerstag, den 7. November,
eingegangen. Damals wurden unsere Kommiliton_innen während einer Vorlesung
über den politischen Hintergrund einer Studentin ihres Semester hingewiesen: Diese
ist als Unterbezirksvorsitzende Hannover in der NPD politisch aktiv.

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(Update) Karikatur: Israel als Giftmörder in der Badischen Zeitung

Schon wieder veröffentlicht eine Zeitung eine Karikatur, die Israels Premierminister Netanjahu als Vergifter des Weltfriedens zeigt. Das Perfide: Die Karikatur erschien am 9. November, dem 75. Jahrestags der Reichspogromnacht. Bereits im Sommer tauchte ein entsprechendes Werk in der Stuttgarter Zeitung auf.

Update: Inzwischen hat sich das American Jewish Committee zu Wort gemeldet. Deidre Berger vom AJC Berlin spricht in einer Stellungnahme von einem „mangelnde(m) Bewusstsein dafür, wie gefährlich antisemitische Stereotypen sind. Die Sensibilität für antisemitische Bildsprache muss Teil der journalistischen Aus- und Fortbildung werden.“

Dieses mal ist es die Badische Zeitung, die mit antisemitischen Stereotypen hantiert. Benjamin Netanjahu, bewaffnet mit einem Aktenkoffer der die Aufschrift „Netanjahu & Co.“ trägt, begutachtet argwöhnisch ein Zwitterwesen aus Friedenstaube und Schnecke, das in Richtung „Genf – Iran-Atom-Lösung“ kriecht. Per Telefon bestellt er „Taubengift“ und „Schneckenkorn“, ein Ungeziefervernichtungsmittel. Dem Betrachter wird mal wieder klar: Israel und nur Israel verhindert den Frieden in der Welt durch Sabotage der Atomverhandlungen mit dem Iran.

tauben

Die Karikatur reproduziert das antisemitische

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(Update) Der alltägliche Wahnsinn

Es hat eigentlich keinen Nachrichtenwert, da es Normalität ist. Dennoch ist es leider notwendig, immer wieder darauf hinzuweisen: Antisemitismus ist weiterhin allgegenwärtig. Gerade in Kommentarspalten im Internet lässt der oder die Deutsche ihren judenfeindlichen Wallungen freien Lauf. Am liebsten unter Artikeln, die das Antisemitismus-Problem ansprechen.

Nehmen wir einfach das aktuellste Beispiel. Spiegel Online schreibt über eine bald erscheinende Studie zum Antisemitismus in Europa. Auf Facebook formieren sich sogleich reflexhaft die Verharmloser und Relativierer. Das Ressentiment kommt oft durch die Hintertür, manchmal aber auch durch den Haupteingang. Besonders häufig wird gegen z.B. deutsche Juden die Politik Israels ins Feld geführt, als wären alle Juden weltweit an den Entscheidungsfindungen in Jerusalem beteiligt. Eine kleine Auswahl von Reaktionen auf den Spon-Artikel:

Unbenannt

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Duisburg: Querfront-Veranstaltung gegen Israel

Werden selbstverständlich kein Thema sein: Auf Israel abgefeuerte Kassam-Raketen in Sderot
Werden selbstverständlich kein Thema sein: Auf Israel abgefeuerte Kassam-Raketen in Sderot

In Duisburg steht mal wieder eine Veranstaltung „linker“ Terrorfreunde an. In der kommenden Woche treffen sich Islamisten, „Antiimperialisten“ aus dem Dunstkreis der Linken, Terror-Unterstützer und andere Israel-Hasser im Internationalen Zentrum. Es geht mal wieder gegen Israel.

Die Referentin Ika Dano soll angeblich „über den alltäglichen Kampf gegen politische, soziale und religiöse Diskriminierung“ in Israel berichten. Dano ist Unterstützerin der Kampagne „BDS – Boycott, Divestment, Sanctions“ deren Lebensaufgabe es ist, den jüdischen Staat zu dämonisieren und zu delegitimieren. Selbst Norman Finkelstein, Stichwortgeber für Judenhasser in aller Welt und Autor des Buches „Die Holocaustindustrie“ – er vertritt dort die These, amerikanische Juden hätten die Zahl der Shoa-Opfer absichtlich übertrieben und würden die Singularität des industriellen Judenmords fälschlicherweise „behaupten“, um sich persönlich zu bereichern – distanziert sich von BDS. Die Kampagne

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WG-Anzeige: Afrikaner, Araber und ähnliche Subjekte bitte draußen bleiben!

wgNeues aus der wunderbaren Welt der Wohnungsanzeigen. Diesmal verschlägt es uns nach Frankfurt am Main, genauer: in den schönen Stadtteil Bockenheim. Dort wohnen drei Studenten der Goethe-Universität. Und die scheinen ein Problem mit gewissen „Subjekten“ zu haben.

„Wir sind keine Zweck Wg“, schreibt ein „Lukas“, Ansprechpartner für Wohnwillige. Er verspricht eine schöne Wohnung mit Laminatboden, Zentralheizung und schlechten Parkmöglichkeiten. „Der dafür günstige Preis ist dem Vermieter geschuldet, der mit einem von uns verwandt ist“, fügt Lukas hinzu. Gemeinsames Kochen und Besaufen sei wünschenswert, aber keine zwingende Voraussetzung. Und: Vegetarier willkommen, Nichtraucher erwünscht. Weiter heißt es:

Kurz unsere Anforderungen an den Mitbewohner. Da es in der Vergangenheit mit ähnlichen Subjekten häufig Probleme gab

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(UPDATE) Auch Führung der Linksjugend distanziert sich von Pro Assad-Veranstaltung der Linksjugend Duisburg

Update: In einer Mitteilung von heute distanziert sich nun auch die oberste Riege der Linksjugend, der „Bundessprecher_innenrat“, von der Linksjugend Duisburg:

Wir haben mit Bestürzen festgestellt, dass zu der Veranstaltung “Podiumsdiskussion zum Thema Syrien” der linksjugend[’solid] Dusiburg, am 24.Oktober 2013, mit Abdullah Abdullah, auch ein Vertreter der Baath-Partei um Bashar al-Assad eingeladen wurde. Wir distanzieren uns als Jugendverband von dieser und jeder anderen Veranstaltung, wo Vertreter_innen eingeladen werden, die offensichtlich in ihrer Funktion und Argumentation Diktaturen, wie das Regime unter Assad, unterstützen. Die linksjugend [’solid] ist ein progressiver, pluralistischer linker Verband. Jedoch gibt es auch Grenzen der Pluralität. Der berechtigten Kritik am Vorgehen der so genannten Rebellen in Syrien und der Einmischung in den Konflikt von NATO-Staaten und die polit-ökonomischen Interessen, die dem zu Grunde liegen, wird mit einer solch einseitigen Veranstaltung kein Dienst erwiesen. Die Veröffentlichung von Verbrechen an der Zivilbevölkerung von Seiten einiger Fraktionen der Rebellen rechtfertigt in keinem Fall, Vertreter_innen eines Regimes einzuladen, das sich selbst einer Vielzahl von Verbrechen gegen die Menschlichkeit hat zu Schulden kommen lassen. Es ist nicht die Aufgabe eines linken Jugendverbands reaktionären Kräften durch Veranstaltungen eine Plattform zu bieten.

Der Bundessprecher_innenrat der linksjugend [’solid]

Vor kurzem haben wir über eine Veranstaltung berichtet

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Zuckerberg, MACH WAS!

fb down

Facebook ist down. Seit einigen Stunden kann man entweder gar nicht, oder nur kurz teilen, kommentieren und seinen Status updaten. Der Tagesspiegel hat auch schon den GAU ausgerufen:

Seit einer knappen Stunde funktioniert auf Facebook nichts mehr: Das Erstellen und Teilen von Beiträgen, das Liken oder Kommentieren von Beiträgen geht nicht. Ob die Seite weltweit ausgefallen ist, ist derzeit noch nicht bestätigt. Auch ob es sich um einen internen Fehler oder ein Hacker-Angriff handelt, ist nicht bekannt. Die Online-Nachrichtenseite thinkdigit.com schreibt, zumindest europäische und indische Server seien betroffen – die eurasischen Nutzer sind vom sozialen Netzwerk damit vorerst abgeschnitten. Auf Twitter klagen jedoch auch Nutzer aus Amerika.“

Dennoch: auf die Seite selbst kommt man immerhin. Man kann nur nix machen, außer Privat-Nachrichten zu schreiben. Allerdings fällt auf: Die Timeline wird weiterhin mit Beiträgen irgendwelcher „Freunde“ bestückt, und immer wieder ploppen Meldungen auf, der und die hat irgendwas geliked, gepostet oder kommentiert. Anscheinend ungerührt von der weltweiten Facebook-Apocalypse schlängeln sich einige User unbeschwert durch die Datenkanäle. Warum bleiben sie vom Internet-Schluckauf verschont? Stecken sie vielleicht hinter den Aussetzern? Oder sind sie nur noch nicht infiziert? Chemtrails, Bilderberger, Illuminaten? Zuckerberg, MACH WAS!

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Linksjugend Duisburg: Propaganda-Show für Assad an der Uni Duisburg-Essen

1400691_441099619344449_505293754_oDie Linksjugend (solid) aus Duisburg lädt zur Podiumsdiskussion. Am kommenden Donnerstag soll über den Bürgerkrieg in Syrien diskutiert werden. Die Marsch-Richtung ist deutlich: Es wird eine Propaganda-Show für den syrischen Diktator Assad. Davon zeugen nicht zuletzt die geladenen Referenten.

Den Veranstaltern ist klar: Der Aufstand gegen Assad ist das Machwerk finsterer Mächte von außerhalb, die den heroischen sozialistischen Führer stürzen wollen. Das liest sich dann so:

„Der syrische Aufstand ist eine getarnte, gut geplante und von außen gesteuerte Militäroperation des Westens. Die überwiegende Mehrheit der „Freien Syrischen Armee“ rekrutiert sich aus ausländischen radikalen „Jihadisten“, welche einen Gottesstaat errichten wollen und bezahlten Söldnern. Sie werden durch die US-Imperialisten und den mit ihnen alliierten

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Model vs. Politiker: Kampf der Nazikeulen

1401337_10153389925170055_348181317_o(1)Auf Facebook wird viel, hitzig und oft unter der Gürtellinie diskutiert. Übertreibungen gehören dabei ebenso zum Handwerk wir persönliche Diffamierungen und unfaire Attacken. Bei der neuesten Episode in der Geschichte der Online-Keilereien treffen zwei ungleiche Kontrahenten aufeinander: Ein FDP-Politiker und ein Model.

Auslöser waren Berichte über Ausschreitungen linker Gruppen auf einer Demo für Flüchtlingsrechte in Hamburg vergangenen Dienstag. Tobias Huch, Vorsitzender der Jungen Liberalen Rheinhessen-Vorderpfalz und (nach eigenen Angaben) Gründer und Vorsitzender des Vereins FDP Liberté, empörte sich auf Facebook über die Demonstranten. Dem „Pack“ ginge es gar nicht um Flüchtlinge, sie wollten nur Straftaten begehen, schreibt er. Auch ein Freund von ihm sei von dem „Abschaum“ grundlos angegriffen worden. Dann schreibt er: „Diese Randalierer stehen auf der gleichen Stufe wie die SA in den 30er Jahren“, resümiert er.

Und dann kommt Tessa Bergmeier, C-Prominente aus der Resterampe des Privatfernsehens

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