„Ein Prozess der Entjudung“ mit Café Palestine

Palästina-Solidarität treibt oft reaktionäre Blüten
Palästina-Solidarität treibt oft reaktionäre Blüten

„Der (…) Staat Israel als das Krebsgeschwür im Zentrum der internationalen Politik (…) und ich glaube dass ohne eine Heilung dieses Krebsgeschwür uns alle auslöschen wird.“

„Wir müssen zu einem Prozess der Entjudung führen“

„Zionismus ist der Vorläufer des Nazismus“

„Die Nazis haben Rassismus und Expansionismus (…) von den Zionisten gelernt“

„In kategorischen Begriffen ist Israel viel schlimmer als Nazideutschland“

Wo wurden diese Sätze gesagt? Nicht etwa beim Veteranentreffen der Waffen-SS, nicht bei der NPD und auch nicht im iranischen Außenministerium. Sondern bei Veranstaltungen des bzw. mit „Café Palestine Freiburg“. Dieses Café hat dem Journalisten David Harnasch vor kurzem mit rechtlichen Schritten gedroht

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Der Papst auf Lampedusa: Über das Küssen von Kinderköpfen

Foto: Presidência da Republica/Roberto Stuckert Filho, Creative Commons Attribution 3.0 Brazil
Foto: Presidência da Republica/Roberto Stuckert Filho, Creative Commons Attribution 3.0 Brazil

Alle Welt lobt gerade den „Papst“ für das „wichtige Zeichen“ dass dieser bei seinem Besuch auf Lampedusa gesetzt habe. Dabei hat der kaum weniger als nichts gemacht. Betrachten wir mal die Fakten.

Ein alter Mann, Vorsteher einer Endzeitsekte namens „Römisch-Katholische Kirche“, trägt auf Staatskosten einen lustigen Hut spazieren. Er vertritt ein fiktives Wesen das im Himmel sitzt und darauf achtet, dass wir uns benehmen. In seinem eigenen kleinen Staat ist er absoluter Monarch. Und wie das mit absoluten Monarchen so ist, pfeifen sie auf Gewaltenteilung. Daher hat der Papst die gesetzgebende, ausführende und richterliche Gewalt inne. Früher haben die Päpste ihre Schäfchen gegen andere Endzeitsekten aufgehetzt und in den Krieg geschickt. Vielen Leuten wurde dabei sehr weh getan.

Heute machen diese Päpste das nicht mehr. Das kommt nämlich gar nicht mehr so gut an, „Frieden“ verkauft sich viel besser. Und da diese „Römisch-Katholische Kirche“ momentan ein Image-Problem hat, weil in ihrer Obhut viele kleine Kinder missbraucht werden, kann sie eine positive PR gut brauchen.

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Deutsche Bahn-Rap

Soll keiner sagen, dass die bei der Deutschen Bahn nicht auch locker können. Vier Bahn-Azubis haben im Rahmen einer Projektarbeit, angeblich auf eigenen Wunsch, einen Song über ihren Arbeitgeber produziert. Das fertige Meisterwerk, das schon jetzt ein Youtube-Klickmonster ist, möchten wir euch natürlich nicht vorenthalten:

(Mehr Hits gibt’s hier und hier)

junge Welt, Respekt!

Ausnahmsweise hat auch die jW mal kapiert, was NICHT der Kommunismus ist.
Ausnahmsweise hat auch die jW mal kapiert, was NICHT der Kommunismus ist.

Die Debatte um die antisemitische Israel-Schmähung in der Süddeutschen Zeitung hat weite Kreise gezogen. Die SZ hat sich mittlerweile recht halbherzig entschuldigt, naja, so ähnlich jedenfalls. Und ich habe die ganze Zeit gespannt darauf gewartet, wann meine Lieblingszeitung junge Welt herbeieilt und der SZ solidArisch zur Seite springt. Die hat sich nun tatsächlich eingeschaltet – aber ganz anders, als ich es je erwartet hätte.

Das DDR-Blättchen junge Welt ist im Grunde so etwas wie das Zentralorgan der Antisemitismus-Verharmloser. Zwar kennt die jW Antisemitismus, aber keine Antisemiten. Bisher jedenfalls war das der rote Faden der Zeitung. Klar antisemitische Anschläge werden entweder kleingeredet oder totgeschwiegen, und wenn Grass gegen Israel hetzt, verbündet man sich sogar mit der verhassten Sozialdemokratie. Nun aber lese ich zu aktuellen Fall folgendes in der jungen Welt:

Am Dienstag staunte Ernst Kahl nicht schlecht, als er per Telefonanruf davon erfuhr

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SPD-Diss gegen die USA

Vor kurzem noch stand Klaus Wowereit, sozialdemokratischer Bürgermeister Berlins, mit stolz geschwellter Brust mit Barack Obama vor dem Brandenburger Tor und beschwor die deutsch-amerikanische Freundschaft. Doch damit ist es bei der SPD offenbar nicht weit her: Pünktlich zum Unabhängigkeitstag veröffentlicht die Partei auf ihrer Facebook-Seite ein plumpes antiamerikanisches Bild. Dieses soll den Abhörskandal kritisieren, der durch den EX-Geheimdienstler Edward Snowden aufgedeckt wurde.

Martin_Pic

Das wäre an sich nichts besonderes, ist Antiamerikanismus doch fest im Ressentiment-Apparat vieler

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To the Süddeutsche Zeitung

Ein paar Worte zu der Karikaturen-Debatte in der Süddeutschen Zeitung.

Ist die Karikatur in der Süddeutschen Zeitung, die Israel als gefräßiges Monster darstellt, antisemitisch? Dazu hat sich bislang „die Redaktion“ und Franziska Augstein geäußert. „Die Redaktion“ sagt dazu, was sie sagen muss, nämlich Sätze wie diese:

„(…) eine Illustration veröffentlicht, die im Zusammenhang mit dem Bilduntertitel zu Missverständnissen Anlass gab (…) Leser haben die Darstellung, auf der ein Moloch mit Hörnern, im Bett auf sein Frühstück wartend, zu sehen war, als antisemitisch empfunden. Die Süddeutsche Zeitung bedauert, dass es zu solchen Missverständnissen kommen konnte. Die Veröffentlichung der Zeichnung in diesem Kontext war ein Fehler.“

Danke für nichts, aber ist ja auch egal. Die müssen sich jetzt halt so rauslavieren, dass sie auf keiner Seite Leser abschrecken. Ein Witz ist allerdings die Stellungnahme von Franziska Augstein, der die ganze Sache

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Snickers und PIssrinnen

Wikimedia Commons/Kcdtsg
Wikimedia Commons/Kcdtsg

Immer mal wieder mischen sich die traurigen Clowns von „PI-News“ ungefragt in Diskussionen ein. Zeit für eine Klarstellung.

Jetzt hört mir mal zu, ihr Würste!

Ich weiß nicht, wer von euch Einzellern den lieben langen Tag nichts besserer zu tun hat, als Unizeitungen aus dem Ruhrgebiet zu lesen. Aber hört auf, unsere Artikel in eurer PIssrinne zu verlinken. Wir möchten mit euch nicht gesehen werden.

Ich kann mir richtig gut vorstellen wie ihr zwischen Pizzapackungen und abgeknipsten Fußnägeln in eurem Hobbykeller sitzt und euch Wörter wie „Surensohn“ und „sprenggläubig“ ausdenkt. Und dann verzieht sich eure Fresse zu einem breiten, diebischen Grinsen und ihr schenkt euch noch etwas Kartoffelschnaps nach, während ihr

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Religionsstreit an der Uni Duisburg-Essen

Hier kam von linker Seite komischerweise kein Verweis auf zu respektierende religiöse Gefühle: Protest gegen den 1000 Kreuze Marsch in Münster.
Hier kam von linker Seite komischerweise kein Verweis auf zu respektierende religiöse Gefühle: Protest gegen den 1000 Kreuze Marsch in Münster.

An der Uni Duisburg-Essen tobt gerade ein Streit um ein pikantes Thema: Islam und religiöse Gefühle. Hintergrund sind Plakate zu der Graphc Novel „Habibi“, dessen Protagonistin eine junge Muslima ist. Nachgezeichnet wird ihr Leidensweg in einer patriarchalen Gesellschaft voller Ausbeutung.

Dies passt einigen muslimischen Studierenden an der Uni offenbar nicht. Die akduell berichtet:

Was ist geschehen? Am Montag hatten sich etwa zwanzig muslimische Studierende im Vorraum der Bibliothek versammelt und über das Poster diskutiert, das Thompsons Graphic Novel vorstellt. Auf dem Plakat sind drei Bilder aus dem über 600seitigen Wälzer neben einem erklärenden, englischsprachigen Text abgedruckt. Ein Bild zeigt die Vergewaltigung einer Frau durch einen stereotyp arabisch aussehenden Mann, daneben steht in arabischer Kalligraphie „Allah“. Während die anderen in der Gruppe noch diskutierten, was zu tun sei, nahm eine Studentin das Poster von der Wand und

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Linker Liedersommer: Bandbreite vergrault Rosa-Luxemburg-Stiftung

Sänger Wojna, Foto: (CC BY-NC-SA 2.0), Benefiztour 2008/flickr
Sänger Wojna, Foto: (CC BY-NC-SA 2.0), Benefiztour 2008/flickr

Die Rosa-Luxemburg-Stiftung Rheinland Pfalz (RLS) hat sich als Mitveranstalterin des Linken Liedersommers auf Burg Waldeck zurückgezogen. Hintergrund waren Uneingkeiten über den Umgang mit der Verschwörungsband Die Bandbreite. Diese hatte trotz ausdrücklicher Ausladung durch die RLS angekündigt, dort auftreten zu wollen. RLS-Leiter Salvador Oberhaus hat dazu eine Erklärung veröffentlicht:

Die umstrittene Band DIE BANDBREITE hatte sich offensichtlich selbst eingeladen, um einen kurzen Beitrag zum Kulturprogramm zu liefern. Es war nicht das erste Mal, dass die Band am Linken Liedersommer teilnehmen wollte und sollte. Die Rosa Luxemburg Stiftung hatte daher bereits in der ersten Planungsphase des Liedersommers 2013 ausdrücklich darauf hingewiesen, dass ihr DIE BANDBREITE als Beiträger auf dem Liedersommer nicht willkommen ist.

Da entgegen unserer Erwartung mit den Kooperationspartner*innen kein gemeinsamer

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Linker Liedersommer: Die Bandbreite „nicht erwünscht“

Sänger Wojna, Foto: (CC BY-NC-SA 2.0), Benefiztour 2008/flickr
Sänger Wojna, Foto: (CC BY-NC-SA 2.0), Benefiztour 2008/flickr

Die Veranstalter des „Linken Liedersommers“ auf Burg Waldeck haben sich von der Paranoia-Popband Die Bandbreite distanziert. Diese hatte angekündigt, auf dem Fest einen Auftritt absolvieren zu wollen. Davon, hieß es bei der Rosa-Luxemburg-Stiftung (RLS) auf Anfrage der Ruhrbarone, wisse man nichts. Nun hat die Band Post bekommen.

Wahrscheinlich wird es bald wieder ein Jammer-Video von Bandbreiten-Sänger Wojna geben, wie jedes Mal, wenn Veranstalter der Verschwörungsband kein Forum bieten wollen. Lapidar hatte die Duisburger Band angekündigt, dass „beim linken Liedersommer auf Burg Waldeck (…)  auch in diesem Jahr die Bandbreite wieder zu hören sein“ werde. Ein „kleiner aber feiner Auftritt“ solle es werden, „eingebettet in die musikalischen Beiträge zahlreicher linker Liedermacher, die vor und nach uns auf der Bühne sein werden.“

Damit erweckt die Band den Anschein, als gebuchter Showact im rheinland-pfälzischen Hunsrück fest im Musik-Programm eingeplant zu sein. In der Vergangenheit war dies bereits der Fall, 2010 wurden die Duisburger vom „Freidenkerverband“ eingeladen. Im diesjährigen Programm hingegen taucht die Band nicht auf.

„Indiskutabel“ sei die Bandbreite, heißt es aus Kreisen der RLS Rheinland Pfalz

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