Die ‚Pille Danach‘ wird uns alle ins Verderben stürzen

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Fette Triggerwarnung. Meine Sexualmoral hat sich seit gestern grundlegend verschlechtert. Weil ich nur jeden zweiten Tag Geschlechtsverkehr habe, aber jeden Tag die normale Antibabypille schlucken musste, eiferte ich der Freigabe der Pille Danach schon lange entgegen. Das alte Ding ist ab sofort abgesetzt, stattdessen wird es von nun an alle 48 Stunden in die Apotheke gehen. Es ist so zwar nicht sicherer, sondern noch teurer und aufwendiger (außerdem bisweilen mit Schmerzen verbunden), aber immerhin ein Lifestyle. Rock’n’Roll.

Auch meine Freundinnen sagen, dass sie fortan viel mehr Spaß im Leben haben würden. Sie wissen ja, wie wir Frauen sind. Schade, dass das Wochenende nun schon vorbei ist; ansonsten

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Keine Live-Sexperformance als Auseinandersetzung mit Objektivierung: dESTRUKTIVA

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Wer bisher glaubte, dass man am 13. Februar nichts besseres machen kann, als einen Naziaufmarsch zu verhindern, wird durch das folgende Interview womöglich eines besseren belehrt. Und wer sich vornahm, am Valentinstag Suizid zu begehen, weil das laut Nick Hornby nach Silvester der zweitbeliebteste Tag sei und man es da nicht geschafft hat, na ja, dem wird das auch wahrscheinlich egal sein.

Jedenfalls findet vom 13. bis zum 14. das dESTRUKTIVA statt und es verspricht wirklich gut zu werden.

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1. Alternativer Wissenskongress in Witten: Politisch immerhin ungewollt

1. Wissenkongress in Witten, Screenshot der Website
1. Wissenkongress in Witten, Screenshot der Website

Witten. Montag Nachmittag fand die erste Ratssitzung des Jahres 2015 statt und schon unter den ersten Tagesordnungspunkt fiel ein symbolpolitischer Antrag äußerster Wichtigkeit. Am 22. März nämlich soll hier der verschwörungsideologische und rechtspopulistische „1. Alternative Wissenskongress“ im Saalbau stattfinden. Prominente Referenten mit Montagsmahnwachen-Nähe und deren Gefolge wollen sich darüber austauschen, von welchen Zionisten sie am meisten regiert werden. Organisiert wird die Veranstaltung unter anderem von einem sehr überschaubaren AfD-Umfeld, obwohl sich die AfD-Bezirke – auf Druck – offiziell distanziert haben. Zumindest distanzieren will sich natürlich auch der übrige Wittener Stadtrat von der Veranstaltung; Die Piratenfraktion hat die Initiative gegen den Kongress ergriffen. Mit zwei Gegenstimmen, über deren Urheber und politische Ausrichtung nicht erst spekuliert werden muss, wurde der Antrag angenommen. Auch Antifaschisten mobilisieren.

Als Referenten werden Jürgen Elsässer, Andreas Popp, Eberhard Hamer und Karl Albrecht Schachtschneider in Witten erwartet, die alle auf ihre eigene Weise dafür bekannt sind, von demokratischen Prozessen keine hohe Meinung zu haben. Gemeinsam wollen sie auf dem Kongress erörtern, wer uns in Wahrheit regiert. Sind es die Medien (Elsässer), die Banken (Popp), die EZB im speziellen (Schachtschneider) oder doch ganz banal die Großkonzerne (Hamer)? Die Antwort ist altbekannt und doch immer wieder eine Mahnwache, einen Friedenswinter, eine Tagung oder einen Kongress wert; Man wolle zwar nicht mit dem Finger auf jemanden zeigen, und eigentlich stelle man ja auch nur kritische Fragen, aber irgendetwas haben die Rothschilds damit zu tun. Wobei Rothschild ein austauschbarer Name ist, der genauso gut Rockefeller, Zuckermann, Netanjahu oder, um ganz deutlich zu werden, auch Herzl lauten könnte. Amerika ist (natürlich) ebenso Teil einer geheimen Weltregierung und paradoxerweise immer häufiger auch die Muslime. Einen ausführlicheren Hintergrund zu den Referenten gibt es hier

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Huch! „Ich wehre mich bei Gästen unseres Landes gegen das Wort ‚Einwohner'“

Tobias Huch (Foto: Tobias Huch)
Tobias Huch (Foto: Tobias Huch)

Seit Mittwoch ist auf openpetition.de eine Petition online, in der die „Sofortige Abschiebung ausländischer Salafisten / Islamisten“ gefordert wird. Verantwortlich dafür ist der JuLi-Politiker Tobias Huch, der diese Idee unter anderem mit den „liberalen Werte der europäischen Gesellschaft“ begründet, Werte, die er durch die Salafisten bedroht sieht. Dabei wurde Huch selbst, auf Grund seines Engagements für Israel und die Jesiden, mehrfach von Salafisten bedroht. Ob es einen Zusammenhang zwischen den gegen ihn ausgesprochenen Morddrohungen und seinen sehr radikal gewordenen Lösungsansätzen gibt, erfahren Sie hier nicht.

Natürlich ist die Idee der Abschiebung keine neue. Der gerne unter den Tisch gekehrte Kritikpunkt dabei ist, dass niemand diese Menschen bei sich haben möchte. Als positives Beispiel, als „ersten richtigen Schritt“ führt Tobias Huch den Fall des IS-Sympathisanten Erhan A. an, der in wenigen Wochen in die Türkei – einen Staat mit viel größeren Problemen, als den unseren – ausgewiesen werden soll. Dass Syrien ein Nachbarstaat der Türkei und dadurch künftig leichter für den offenbar gefährlichen jungen Mann aus Bayern zu erreichen ist, ist Huch bewusst. In einem Interview versucht er sich dennoch zu erklären.

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Das Pamphlet der Anne Wizorek – der etwas andere Aufschrei

Screenshot_2014-10-06-23-32-07Am 25. September erschien das Buch „Weil ein #Aufschrei nicht reicht“, von Anne Wizorek im Handel. Trotz einiger wichtiger Fußballspiele und des langen Wochenendes hatte jeder antifeministische Cis-Mann dieses Landes bereits die Zeit es zu studieren.

Spätestens seit dem eigentlich sehr postiven taz-Artikel, in dem am Rande kritisiert wird, dass in einem Satz auch von männlicher „Schuld“ gesprochen“ wird, mit dem Verweis darauf , dass der „moderne Feminismus“ um den es gehen soll, prinzipiell weiter ist, tobt man(n) sich sehr verbissen und zugleich kreativ in diversen Rezensionen, vorwiegend auf der Vertriebsseite amazon aus. Das Buch beinhalte Hetze, würde spalten und sei zudem larmoyant, unsachlich und natürlich missionierend. Derartige „Shitstorms“ sind auf Mainstream-Seiten zwar kein neues, wenn irgendjemand sich anmaßt etwas positives über Feminismus zu schreiben, aber Anne Wizorek ist online mehr Zuspruch gewohnt. Gestern Mittag wurde es ihr zu viel und sie twitterte ein Hilfegesuch: Man solle doch bitte positive Rezensionen schreiben oder als hilfreich bewerten. Seit dem ist unter dem hashtag „Aufschrei“, auf twitter und facebook, hauptsächlich eine Debatte um die moralische Unantasbarkeit dieser Bitte zu finden. Einige neue Amazon-Bewertungen, von der einen, wie auch der anderen Seiten, beinhalten die Aussage, ihre fünf Sterne, respektive ihren einen Stern lediglich zum Ausgleich gegeben zu haben. Wizorek ist genervt. Auf eine der Anschuldigungen erwiderte sie: „Es geht natürlich darum, dass Menschen denen das Buch gefällt das einfach kund tun sollen.“ In ihrem Blog hieß es von Anfang an: „Wenn Ihr helfen möchtet und Euch das Buch gefällt“… Wenn ein Buch über Feminismus noch derartige Diskussionen auszulösen vermag, ist es mit einem #Aufschrei wohl tatsächlich nicht getan. Schade. 

Nachruf auf OZ

Mit freundlicher Genehmigung von Rudolf Klöckner, urbanshit.de
Mit freundlicher Genehmigung von Rudolf Klöckner, urbanshit.de

Hamburg – Meine gelegentliche Wahlheimat hat sich soeben grausam verändert. Oder besser: Sie wird sich grausam verändern, wenn in wenigen Monaten oder Jahren eine neue Generation Künstler mangels Information und damit einhergehender Ehrfurchtslosigkeit sein Andenken crossen wird. OZ wurde in der Nacht auf Freitag beim Ausüben seiner primären Tätigkeit von der S1 erfasst. Auf einer Stromschiene in unmittelbarer Nähe ist ein letztes Tag zu sehen und seine Sprühdose fand man einige Meter weiter. Es wäre mir aufs Äußerste zuwider, deswegen nun mit erhobenem Zeigefinger zu tippen.

Ich habe es von meiner Mutter erfahren und meine erste Reaktion war, in Hamburg anzurufen um sicherzustellen, dass man im Zuge der Renovierungsarbeiten in der roten Flora unbedingt darauf achte, kein Tag von ihm zu überstreichen.

Hamburg gehörte ihm

Die Stadt wurde in den 37 Jahren seiner Tätigkeit zu einem einzigen Popart-Kunstwerk, denn OZ war kein gewöhnlicher Sprayer und OZ hatte nicht viele Werke mit einem OZ versehen, die einem ins Auge sprangen und packten; bei denen man dachte: „Wow OZ, den merk ich mir!“ Nein, an OZ

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