Über den Impftrollfilm „Vaxxed“ des ehemaligen Arztes, verurteilten Betrügers und nin auch noch selbsternannten Filmemachers Andrew Wakefield hatten wir hier schon öfters berichtet. Nun soll der Film in Österreich aufgeführt werden.
Das ein schwurbeliger Film in Österreich in die Kinos kommt, wäre, im Kern, für uns als Ruhrgebietsblog eigentlich kein Thema. Wie die Kollegen von VICE allerdings berichten, ist es nicht irgendein Kino in Österreich, das seine Leinwand für solch einen gefährlichen Humbug zur Verfügung stellt, sondern es handelt sich um das UCI-Kino in der Millenium City in Wien. UCI betreibt in Deutschland und Österreich viele Megaplexe und formal sind die Firmenstandorte, Deutschland und Österreich, getrennt. Für Deutschland gilt jedoch, dass der Firmenstandort Bochum ist und damit sind wir als Ruhrgebietsblog wieder im Geschäft.
Nur um es noch einmal klarzustellen, die im Film „Vaxxed“ gezogenen Zusammenhänge zwischen Impfungen und Autismus entbehren jeder wissenschaftlichen Grundlage und sind reine Panikmache.
Gestern huschte #Olympia2014 durch meine Timeline, jeweils in Verbindung mit den Begriffen „Ruhrgebiet“, „wollnwanich“ und „brauchnwanich“… Diese Draußen-nur-Kännchen-Attitüde der Region geht mir einfach nur noch auf die Nerven. Wir haben nix, wir sind nix und können tun wir schon mal gar nix… Boarch… wird mal endlich Zeit, dass hier wieder mal geklotzt wird und nicht nur gekleckert.
Olympia 2024 im Ruhrgebiet? Ja gerne! Sofort! Endlich mal groß denken, nicht immer so kleingeistig… Wir schaffen es zwar nicht, eine Strallerbahn zwischen Nachbarstädten zu bauen, aber hey, Olympia kriegen wir locker gewuppt… locker! Die Frage ist doch gar nicht die, was der Krempel alles kostet. Die Frage ist doch vielmehr: Wie komme ich an einen Teil der Kohle (Ideen nehme ich gerne entgegen und bei Erfolg teile ich vielleicht sogar)? Gemotzt wird doch eh immer nur von denjenigen die glauben, von dem Geld nichts abzubekommen. Also vor allem von denen, die bisher noch keine eigene Agentur haben, um anderen Agenturen zu erklären, wie sie mit ihren Kunden an die Kröten herankommen… oder so ähnlich jedenfalls.
Das ist doch endlich mal die Chance, nicht nur ein paar läppische Millionen in irgendwelche Leuchttumprojekte zu pümpeln, die dann traurig vor sich hinfunzeln. Das ist die Chance, hier ein Investitionsarmageddon zu entfesseln, dessen Feuerschein man noch in entfernten Galaxien wahrnehmen kann, Galaxien, die nie ein Mensch zuvor gesehen hat… oder so… ach lassen wir das.
Disclaimer: Hat das denn nun irgendeine Relevanz? Nein, die hat es immer noch nicht, es ist halt Mittwoch…
Boarch… alle schimpfen über den abgrundtief bösen amerikanischen Kulturimperimperialismus. Überall, an jeder Ecke, nur noch Burger, Hotdogs und free speach. Ist mir egal, wir leben in einem freien Land, jeder kann das halten wie er will und doof finden, was er mag… Was also kann man gegen diesen schändlichen, westlichen, Einfluss machen? Man kann den Blick nach Osten richten und sich ein Video aus Hong Kong ansehen… und was sieht man da? „Dömsjö“ und „Glittran“… Mal abgesehen von den bescheuerten Namen, die eher an den doomsday und miesen Glam Rock erinnern, wird hier doch nichts weniger deutlich, als die gallopierende IKEAisierung der Gesellschaft, ach, was sage ich, der Menschheit. Wer kann schon sagen, wohinter diese perfiden Schweden sonst noch so stecken, wahrscheinlich hinter allem… nein, falsch, nicht hinter allem, sondern hinter ALLEM. Wahrscheinlich waren es gar nicht die mutigen muslimischen Seefahrer, die Amerika entdeckt haben. Wahrscheinlich waren es diese Nordländer… ach Moment, die waren es ja wirklich, irgendwie jedenfalls, auf jeden Fall ihre Nachbarn… Ach, lassen wir das…!
Und nur um Fragen vorwegzugreifen: Ist das irgendwie relevant oder hat es mit dem Ruhrgebiet zu tun? Nein! Ist das Canon Objektiv empfehlenswert? Keine Ahnung! Mich interessiert nur der Pfannkuchen… ansonsten gilt: Lassen wir das!
Vor einiger Zeit schrieben wir hier über die mediale Beachtung, die andere Sportarten als der Fußball in Deutschland erfahren, als Beispiele wurden Tennis und der Radsport genannt. Kurz zusammengefasst kann man sagen, solange nicht erstklassig gegen den Ball getreten wird, finden andere Sportarten in der öffentlich rechtlichen Wahrnehmung wenig bis gar nicht statt…
Im Text und in den sich daran anschließenden Kommentaren wurde einiges an Ursachenforschung betrieben und vieles von dem, was gesagt worden ist, wird auch stimmen. Ich will mich an dieser Stelle gar nicht erst großartig um Tennis kümmern, da könnte man eh einen vom Pferd erzählen, warum, wieso und weshalb das angeblich niemand sowohl mehr sehen, als wohl auch nicht mehr in dem Umfang betreiben möchte, das Talente erkannt und Zählbares dabei rumkommt. Liegt mir einfach nicht am Herzen, dieser Sport.
Was mir jedoch am Herzen liegt, das ist der Radsport. Warum will niemand mehr Radrennen sehen? Naheliegend wäre eine Begründung, in der irgendwie die Worte Doping, Apotheke, Betrug, Spritze und was weiß ich denn sonst noch vorkommen, aber das ist nur die halbe Wahrheit und spring, um im sportlichen Bild zu bleiben, deutlich zu kurz. Es muss auch andere Ursachen geben.
Es mag wie ein Henne/Ei Problem erscheinen, aber die Tatsache, dass Radrennen in der öffentlichen Wahrnehmung kaum noch stattfinden hat ihre Ursache darin das… Achtung… Radrennen in der Öffentlichkeit kaum noch stattfinden. Gab es bis vor wenigen Jahren noch organisierte Rennen um beinahe jede Kirche, Kirmesrennen und Kriterien. Bratwurst, Bier, private Wetten, Schürfwunden, Spaß, Ärger, Familienunterhaltung. Heute sind diese Veranstaltungen in Deutschland nahezu verschwunden. Warum?
Im Gegensatz zu Fußball und Tennis sind diese Veranstaltungen relativ aufwendig zu organisieren, sie sind vergleichsweise teuer und sie greifen ins öffentliche Leben ein. Ist so ein Fußball- oder Tennisplatz erst einmal gebaut, ja nu, dann ist der eben da, steht mehr oder weniger gut besucht herum und irgendwann stört man sich nicht mehr groß daran (und vergisst, was der Krempel gekostet hat)
Anders im Straßenradsport. Anders als ihre ballspielenden Kollegen, haben Radsportler kaum fest installierte Wettkampfstrecken. Und wenn, dann liegen sie gut, nein, sehr gut versteckt… oder kennt jemand die Radrennstrecke hier in Bochum? Dieser Sport findet auf Straßen statt, Straßen die gesperrt und gesichert werden müssen, Straßen die dem Verkehr für ein paar Stunden nicht mehr zur Verfügung stehen, wenn man am Sonntag schnell mit dem Auto noch ein paar Brötchen holen möchte. Dieser Aufwand und die Kosten werden von Veranstaltern und Kommunen gescheut, man glaubt, es sei den Bürgern nicht mehr zu vermitteln. Kann sein… kann aber auch nicht sein…
Der langen, der sehr langen, Vorrede sehr kurzer Sinn: Heute hat man eine der selten gewordenen Gelegenheiten, diesen Sport hautnah zu erleben. Denn in der Bochumer Innenstadt findet eines dieser rar gewordenen Kriterien statt. Profis und Amateure, die wie die Bescheuerten durch die Straßen knistern. Individualisten in komischen Hemden, die sich im einen Rennen zu einer Mannschaft zusammenschließen, damit einer von ihnen gewinnt. Mannschaftssportler, die im nächsten Rennen allein auf die Jagd gehen. Verschrobene, ältere Herren, weit entfernt von Idealfigur und Idealfrisur, in noch komischeren Hemden und Hosen, auf knatternden Dernys (Mopeds), die sich gebärden wie „The wild bunch“ und als Schrittmacher den Fahrern Windschatten geben, damit man noch ein wenig schneller über die Straßen plästern kann… Man kann hautnah erleben, wie hart und spektakulär dieser Sport ist… was, das sei an dieser Stelle nicht verschwiegen, auch am musikalischen Randprogramm liegt… aber das kann man sich zum Glück ja schöntrinken… also los, Spitzensport auf Bochums Straßen noch bis 22.00 Uhr…
Wie immer ist es nur eine kleine Meldung in der Lokalpresse, meist reicht es noch nicht einmal für die Printausgabe, oft noch nicht einmal das. In Gelsenkirchen und Dortmund haben zwei Institutionen der jeweiligen Kneipenszene geschlossen oder sind kurz davor. Unsere kleine Doku-Serie zum Kneipensterben…
Gestern berichtete Der Westen davon, dass das „Café Arminstraße“ zum 28. September nach 40 Jahren, mit wechselnden Betreibern, schließen wird. Glaubt man dem Artikel und Freunden, mit denen ich gestern noch gesprochen habe, dann ist es ein netter Laden gewesen, doch damit ist es nun vorbei. Vierzig Prozent weniger Umsatz seit Beginn des Rauchverbotes haben den Betreibern der Kneipe keine Wahl mehr gelassen und die selbstgezogenen Stammgäste, die dort zur Kippe ihr Bier getrunken haben, können, müssen, dürfen sich nun einen anderen sozialen Raum suchen. Das eine bereits etablierte Cocktailbar in die Räumlichkeiten des „Café Arminstraße“ umzieht ist da kein Trost, haben beide Konzepte doch unterschiedliche Zielgruppen. Aber damit dürften Heike Gebhard und Markus Töns, beide SPD, kein Problem haben, haben doch beide für das Gesetz von Barbara Steffens gestimmt. Vielen Dank dafür!
Noch nicht einmal in den Lokalteil hat es das „Concilium“ in Dortmund geschafft, das schon vor einigen Wochen, nach immerhin 30 Jahren, geschlossen hat. Im Gegensatz zum „Café Arminstraße“ jedoch kannte ich den Laden, inklusive Zigaretten, Bier und der Schocken-Becher am Tresen. In der Nähe zur Uni gelegen war es Treffpunkt für unterschiedlichste Gruppen und Grüppchen. Linux-Stammtisch oder Weltrevolution, hier wurde vieles besprochen, geplant und auch wieder verworfen. Es wäre jedoch nicht ganz richtig zu behaupten, das rot/grüne Rauchverbot hätten dem „Concilium“ den Garaus gemacht. Der letzte Betreiber hat auf eine Nachfrage noch nicht reagiert. Symptomatisch ist jedoch, dass der Vermieter in Zukunft „lieber keine“ Gastronomie mehr in seinen Räumen haben möchte und in der Regel wissen die Vermieter von Gewerbebetrieben, was in ihren Immobilien funktioniert und was nicht. Offiziell bedanken kann man sich bei Armin Jahl, Gerda Kieninger, Nadja Lüders und Guntram Schneider also noch nicht dafür, dass ihre Zustimmung zum Rauchverbot das Ende des Conciliums verursacht hat.
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