Der öffentliche Raum ist ein umkämpftes Gebiet, wo unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen und verschiedene Interessen aufeinandertreffen. Das schlägt sich auch bei der Gestaltung neuer Plätze nieder. Gelsenkirchen ist seit Jahren Experimentierfeld für Stadtumbau und ein Spielfeld für die Stadtplaner. Derzeit wird in der Innenstadt viel Erde bewegt, es werden neue Bänke aufgestellt und Plätze umgestaltet. Dabei scheint es, dass nicht alle Menschen in der neuen City willkommen sind.
„Die Aufwertung des Erscheinungsbildes und Steigerung der Aufenthaltsqualität des öffentlichen Raumes soll durch eine einheitliche Gestaltung des Innenstadtbereiches vom Bahnhof bis zum Musiktheater auf Grundlage eines Gesamtgestaltungskonzeptes erreicht werden“, sagt Dorothee Thierse vom Stadtumbaubüro West. „Das Corporate Design wurde in Abstimmung mit lokalen Akteuren und den politischen Gremien von einem Planungsbüro entwickelt“. Dazu gehören auch Sitzmöbel vom „Typ Gelsenkirchen“, wobei die Hocker mit 995 Euro und die Bänke mit 2100 Euro zu Buche schlagen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 12 Millionen Euro und werden zu 80 Prozent über das Programm „Stadtumbau West“ finanziert – die restlichen 20% der Kosten trägt die Stadt Gelsenkirchen. Wirklich bequem sind die Sitze aus Stahlrohren nicht und die fest verschraubten Bänke machen es nicht möglich, dass sich hier Menschen treffen und so etwas wie Kommunikation entsteht.