Mehr Mut beim Flughafen-Ausbau!

In der Millionenstadt Perth fliegen Flugzeuge direkt über das Stadtgebiet
In der Millionenstadt Perth fliegen Flugzeuge direkt über das Stadtgebiet

Die Pläne für einen Ausbau des Dortmunder Flughafens waren zuletzt von Stillstand geprägt. Erst seit der neue Chef Udo Mager seinen Job angetreten hat, gewinnt die Diskussion an Dynamik. Und das ist auch gut so!

Diese Geschichte beginnt in Dubai, Perth und Sydney. Diese Strecke bin ich kürzlich geflogen und musste dabei unweigerlich an die Diskussion um den Flughafen in meiner Heimatstadt Dortmund denken. Der Pilot der Emirates drehte in Dubai eine kleine Ehrenrunde Burg Khalifa, das höchste Haus der Welt. In Perth und Sydney führte die Flugroute direkt über die Stadt zu den stadtnahen Flughäfen. Der Sydney Airport ist gerade nur gute zehn Kilometer von der City entfernt und liegt mitten im Stadtgebiet.

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Nirgendwo ist Armut so unsichtbar wie in Dortmund

Nirgendwo in Deutschland ist das Armutsrisiko so groß wie in Dortmund. Das hat das Statistitische Bundesamt errechnet. Insgesamt geht es mit dem Ruhrgebiet bergab. Steil bergab. Trotz Milliarden-Subventionen in den vergangenen drei Jahrzehnten – Dortmund hat es erfolgreich geschafft, die Augen vor der eigenen Armut zu verschließen.

Dortmunder Nordstadt
Dortmunder Nordstadt

Jeder Vierte in Dortmund ist arm. Oder von Armut bedroht. So steht es im Bericht. Nachrichten wie diese überraschen das bürgerliche Dortmund regelmäßig. Dortmund arm? Kann nicht sein! Ich fahre doch mit meinem Porsche Cayenne durch Kichhörde und meine Frau hat den neuesten Mini in der Garage, denken viele Dortmunder. Keine Stadt hat es in den vergangenen Jahrzehnten so gut geschafft, die eigene Armut zu verstecken.

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Anhörung zum Dortmunder Flughafen interessiert bislang kaum jemanden

Flghaf.Dort._Nacht_72Die Anhörung über die längeren Betriebszeiten für den Dortmunder Flughafen ist für die Gegner bislang eher enttäuschend verlaufen. Gerade mal 20, 30 Menschen verloren sich am ersten Tag auf den 2.000 Sitzplätzen in der Westfalenhalle 8. Ist der Widerstand gegen den Flughafen möglicherweise gar nicht so groß wie die Politik in Dortmund immer vermutet?

Johannes Kleinschnittger hat ganz vorne Platz genommen. Er ist der Wortführer der Dortmunder Bürgerinitiative gegen Fluglärm. Er hat von seinem Platz einen guten Blick aufs Podium. Dort sitzen 25 Experten, die sich der Befragung der Kritiker stellen. Das sind mehr Experten als Kritiker im Saal anwesend sind. Johannes Kleinschnittger überspielt seine Enttäuschung über die mangelnde Resonanz: „Ich bin nicht überrascht“, sagt er: „Heute geht es eher uim verfahrenstechnische Fragen, wenn morgen über Lärm oder übermorgen über den Wert der Immobilien gesprochen wird, dann erwarte ich mehr Besucher.“

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Sparen statt Steuern erhöhen

Eberhard Kanski, stellv. Vorsitzender Bund der Steuerzahler NRW (Foto: Bund der Steuerzahler)
Eberhard Kanski, stellv. Vorsitzender Bund der Steuerzahler NRW (Foto: Bund der Steuerzahler)

Alternativlos! Das Wort fällt zwar kein einziges Mal, aber es schwingt in der kompletten Stellungnahme der Grünen zur Erhöhung der Gewerbesteuer in Dortmund mit. Die Politik macht es sich damit zu einfach, entgegnet Eberhard Kanski vom Bund der Steuerzahler.

Weil ein Teil der Beamten fünf Prozent mehr Gehalt bekommen soll, war es richtig, die Gewerbesteuer zu erhöhen. Auf diese Formel bringt Ingrid Reuter von der Dortmunder Grünen-Fraktion den Griff in die Unternehmenskassen: „Die Erhöhung der Gewerbesteuer war absolut notwendig, um einen Puffer im Haushalt zu bilden“, so Reuter. Die Variablen in der Formel sind dabei genauso austauschbar wie der Politikername und die Partei. „Weil die Stromkosten gestiegen sind, mussten wir die Grundsteuer erhöhen“ oder „Weil wir mehr Kindergarten-Plätze schaffen wollen, muss die Hundesteuer erhöht werden“ oder „weil der Friedensplatz bald Samtlebe-Platz heißt, muss die Zweitwohnungssteuer erhöht werden“. Irgendwie lauten die Sätze der Kommunalpolitik immer ähnlich.

Eberhard Kanski, Kommunalexperte beim Steuerzahler-Bund NRW in Düsseldorf fordert, diese Logik zu durchbrechen: „Auf den ersten Blick ist es tatsächlich so, dass die jetzt beschlossenen Lohnerhöhungen für den öffentlichen Dienst die nächsten Steuererhöhungen sein könnten. Aber das gilt nur, wenn der Lohnabschluss für die Landesbediensteten auch tatsächlich auf die kommunalen Angestellten übertragen wird und nicht im gleichen Umfang in den kommunalen Haushalten gespart wird.“ Und noch wichtiger: „Da unsere Städte und Gemeinden hier in NRW mehr als 60 Milliarden Euro im Jahr ausgeben (Tendenz steigend!) , soll mir keiner sagen, dass es hier nicht noch Einsparmöglichkeiten gibt.“

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Weil die Zeitung nicht drüber schreibt

WDR 5 StadtgesprächWarum schreiben Sie nicht über diese Veranstaltung? Ein Frage, die sich WAZ-Geschäftsführer Nienhaus soeben beim WDR 5 – Stadtgespräch gefallen lassen musste. Es ging ums Aus der Rundschau.

Auf dem Podium: Nienhaus, NRW-Minister Guntram Schneider, Leser-Vertreterin Ines Maria Jimenez und Journalistik-Professor Ullrich Pätzold. Im Mittelpunkt der Diskussion im Harenberg City Center stand die Frage nach der Meinungsvielfalt. Leser und Journalisten kritisierten die „Zombie-Zeitung“ Westfälische Rundschau, die seit Ende Januar nur noch mit Inhalten anderer Blätter erscheint, die eigene Redaktion aber entlassen hat.
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„Die nächste Tatort-Leiche bin ich!“

Eine riesige Traube Menschen drängelt sich schon am frühen Morgen vor dem Schauburg-Kino auf der Brückstraße. Eine Agentur hat zum Tatort-Casting eingeladen. Vom Kind über die Hausfrau bis zum Rentner wollen hunderte einmal im Leben in Deutschlands beliebtester Krimi-Serie mitspielen.

„Ich bin ein großer Tatort-Fan und jetzt will ich auch mal mitspielen“, erzählt ein kleiner Junge, der mit seinen Eltern über eine Stunde im Schneetreiben auf der Brückstraße gewartet hat, um endlich zum Casting vorgelassen zu werden. Am liebsten würde er mal sprechen, aber es sei auch spannend einfach nur mal dabei zu sein. Hinter ihm sitzt ein Rentner aus Haltern: „Seit ich in Rente bin, sind Filme mein Hobby, ich habe schon bei RTL in einer Serie mitgespielt und war Komparse beim Kinofilm Vampirschwestern“. Nun also der Tatort.

Die größte Gruppe unter den Bewerbern: Mädchen im Alter zwischen 16 und 21. Sie träumen von einer Filmkarriere. So wie Sina: „Ich habe schon mal Werbung gemacht und hatte auch schon ein Foto-Shooting.“ Der Tatort als nächster Karriereschritt: „Mich hat einfach interessiert wie das ist, wenn man mal so einen richtigen Film dreht.“

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Die soziale Frage wird am Grill entschieden

Grillmeister am Werk Foto:  US Navy Lizenz: Gemeinfrei
Grillmeister am Werk Foto: US Navy Lizenz: Gemeinfrei


Die Grünen wollen die soziale Frage lösen. Mit der Aufhebung des Grillverbots im Dortmunder Fredenbaum. So steht es sinngemäß in einer Pressemitteilung der Partei. Die Grüne Grill-Politik richtet sich dabei an „einkommensschwache Personen mit Zuwanderungsgeschichte“ (wörtliches Zitat aus der Mitteilung).

Freies Grillen für geknechtete Bürger – so lässt sich die grüne Grill-Politik knapp zusammenfassen. Um diese lange vernachlässigte Forderung durchzusetzen, riefen die Grünen den Dortmunder Integrationsrat (gibt’s tatsächlich). Inhalt des Antrags: Weil viele Bewohner der Nordstadt keinen Balkon haben, soll das Grillverbot im Fredenbaumpark aufgehoben werden. So weit – so richtig.

Der von einigen Grünen vorgebrachte Vorschlag, die UNO-Vollversammlung einzuberufen, weil Grillen schließlich Menschenrecht sei, wurde allerdings verworfen. So durfte sich der Integrationsrat mit dieser politisch ebenso relevanten wie brisanten Forderung befassen. Und

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DEW21: Energiewende auf dem Rücken der Stromkunden

dew21Lange haben die örtlichen Stromversorger brav für den Bund die steigenden Kosten für erneuerbare Energien eingetrieben. Doch jetzt rührt sich Widerstand. Die Dortmunder DEW21 will nicht länger der Geldeintreiber für eine verfehlte Energiepolitik sein.

„Der arme Dortmunder Norden zahlt für den reichen Dortmunder Süden“ – so klar wie DEW21-Geschäftsführer Manfred Kossack hat das in Dortmund noch keiner gesagt. Der Manager sorgt sich um eine faire Verteilung der Kosten für die Energiewende: „Es kann nicht sein, dass Mieter, die sich keine Solaranlage aufs Dach kloppen können oder Leute, die nicht so viel Geld haben, dass sie in Windkraft investieren können, dass die das bezahlen, was die Wohlhabenden investieren bei der Energiewende.“

Tatsächlich leiden insbesondere die ärmsten der Armen unter den steigenden Energiekosten. Sie wohnen in schlecht isolierten Häusern, die häufig mit einer Energie fressenden alten Heizungsanlage ausgestattet sind. Hartz IV deckt nur noch einen Teil der Kosten ab. Ein Empfänger erhält nach Angaben der DEW monatlich 30 Euro Stromkosten-Zuschuss, zahlt aber durchschnittlich 42 Euro. Auch Rentner sind stark betroffen, denn die Strompreise steigen schneller als die Renten.

Gleichzeitig investieren reichere Dortmunder in eine Solaranlage fürs Häuschen oder einen Windkraftfond. Unterstützt mit Mitteln aus dem Erneuerbare Energiengesetz. Es findet eine Umverteilung statt: Von Mietern, die über ihren Strompreis immer Abgaben für Erneuerbare Energien bezahlen müssen, hin zu Hausbesitzern, die ihr Haus von diesem Geld auf den modernsten Stand bringen oder an einem Bürgerwindrad mitverdienen.

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H-Bahn-Chef: „Wir sind ein Dortmunder Wahrzeichen“

H-Bahn an der TU Dortmund (Foto: H-Bahn21)
H-Bahn an der TU Dortmund (Foto: H-Bahn21)

„Wenn international über Dortmund berichtet wird, dann über den BVB oder uns“, sagt H-Bahn-Geschäftsführer Rolf Schupp nicht ohne Stolz: „Unsere Bahn ist ein wichtiges Wahrzeichen der Stadt“. Ruhrbarone.de hat mit ihm über die Dortmunder Schwebebahn und einen möglichen Weiterbau Richtung City gesprochen.

„Im Moment haben wir gar keine Zeit, um über einen Ausbau nachzudenken“, bremst Schupp gleich zum Einstieg zu hohe Erwartungen, um aber wenige Minuten später Pläne für neue Strecken aus dem Schreibtisch zu zaubern. Natürlich träumt er vom Weiterbau, muss aber vorsichtig sein, schließlich gehört seine H-Bahn zu den Verkehrsbetrieben der Dortmunder Stadtwerke, die neben der vergleichweise kleinen Hängebahn auch U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse durch Dortmund schickt.

Dass es die H-Bahn überhaupt gibt, haben die Dortmunder dem Gründer des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik, Professor Reinhard Jünnemann, zu verdanken. Der schnappte der Stadt Erlangen das Projekt nämlich vor der Nase weg. Bereits in den 70er-Jahren hatte Siemans in

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