Bye bye, Omo! Bernd Schäumer ist gestorben

Bernd „Omo“ Schäumer – ein Musikliebhaber mit großem Herzen / Foto: privat

Bernd „Omo“ Schäumer ist verstorben. Und darüber sind wir sind sehr traurig – seit vielen Jahren war er Stammleser der Ruhrbarone und über so manches Thema haben wir mit ihm noch ausgiebig bei drei Gläsern Pils debattiert. Bernd stammte aus Wanne-Eickel und als Musiker bereicherte die Band Vorgruppe, wo er in den frühen 1980er Jahren den Synthesizer bediente. In späteren Jahren brachte er unter dem Pseudonym ›Disque Omo‹ seine Songs heraus – und die waren meist irgendwo zwischen verträumter Filmmusik und anmutiger Synthesizer Elektronik angelegt.

Er jobbte in frühen Jahren bei der Plattenfirma Rough Trade in Herne und verdiente viele Jahre sein Geld als Plattenverkäufer sein Geld, zum Beispiel in Läden wie Phonac (Dortmund) und Elpi (Bochum), bis er einer der Teilhaber vom CD-Laden Telök am Bochumer Nordring wurde. Zwischendrin war Omo ein paar Jahre Autor beim Ruhrgebiets-Stadtmagazin Marabo. Unvergessen bleibt seine Kim Wilde-Titelgeschichte, wo er in Wolfgang Welt-Manier am Ende schreibt, wie sein Gespräch in einem Hotelzimmer zwar beendet war – und der nächste Journalist schon mit einem neuen Gespräch an der Reihe war. Omo musste aber nochmal rein zur „Kids in America“-Sängerin, weil er seine Plastiktüte mit seinem Hab und Gut vergessen hatte.

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Der BVB sollte mehr drauf haben als Schuld und Süle

Trübe Aussichten an der Strobelallee / Foto: Peter Hesse

Nationalspieler Niklas Süle, dessen auslaufender Vertrag beim FC Bayern nicht verlängert wird, hat sich zu einem ablösefreien Wechsel zu Borussia Dortmund im kommenden Sommer entschlossen. Das war gestern das entscheidende Thema in der schwarz-gelben Welt. Doch das Thema überdeckt das Hauptproblem der Borussia, die in dieser Saison aus allen drei Wettbewerben (Meisterschaft, Champions-League und DFB-Pokal) viel zu früh ausgeschieden ist. Thommy Junga und Peter Hesse probieren sich an einer Fehler-Analyse.  

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Ex-In Extremo Musiker stirbt nach Vorfall auf Corona-Demo

Boris Pfeiffer von In Extremo ist verstorben | PR-Foto: Jens Koch

Der Musiker Boris Pfeiffer, ein ehemaliges Mitglied der Mittelalter-Rockband In Extremo, ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur nach einer Demonstration gegen die Coronapolitik in Wandlitz bei Berlin gestorben. Der 53-Jährige war langjähriges Mitglied von In Extremo – im Mai 2021 hatte er sich von der Gruppe getrennt, um eigene Wege zu gehen. Zuerst hatte die »Märkische Oderzeitung« über Pfeiffers Tod berichtet.

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„Der VfL Bochum nähert sich mit großen Schritten dem Klassenerhalt.“

Gute Stimmung trotz Nieselregen: der VfL Bochum hat sich derzeit bestens im Mittelfeld der Liga etabliert | Foto: Peter Hesse

Der 19. Spieltag steht vor der Tür. Nach mehreren Wochen Sendepause, haben unsere Autoren Thommy Junga und Peter Hesse mal wieder die Köpfe zusammengesteckt – und haben sich einige Gedanken zum BVB und dem VfL Bochum, sowie dem SC Freiburg und dem 70. Geburtstag von Uli Hoeneß gemacht. Auch wir gratulieren dem „Zeus vom Tegernsee“ nochmal recht herzlich. 

Peter Hesse: Zugegeben – diese Fußballkolumne kam mal zu jedem Spieltag, irgendwann mal nur noch alle 14 Tage, nun schon seit Ende September nicht mehr. Ich habe den Eindruck, dass ich nur noch am Motzen bin, weil mir zu viele Dinge, die die Bundesliga betreffen, einfach nur noch übel aufstoßen – und ich nicht immer nur Gemecker in kaum unterscheidbaren Nuancen absondern will. Ich kann inzwischen kein Interview mehr von Joachim Watzke ertragen, ohne dass ich direkt an die Decke gehe. Wie geht es dir?

Thommy Junga: Hat man sich vor ein paar Jahren noch über späte Wechsel oder vermeintliche taktische Unzulänglichkeiten aufgeregt, rücken nun die Themen der globalisierten Fußball-Weltmeisterschaft stärker in den Fan-Fokus. Das ist natürlich besonders grausig, wenn es den eigenen Herzensverein betrifft. Gegen vier Minuten Aki-Alarm empfiehlt sich homöopathisch dosierte Streich-Pressekonferenzen anzuschauen. Das lindert meist die ersten Symptome.

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Portal „Ruhr24“: Höhere Zugriffszahlen durch SS-Siggi Umfrage?

Siegfried Borchard „SS-Siggi“ auf einer Nazi-Demo, Foto: Felix Huesmann

Vergangenen Freitag hat das Online-Magazin „Ruhr24“ einigen Rechtsextremisten eine Freude gemacht. Es lud zur Abstimmung, ob in Dortmund ein Platz nach Siegfried Borchardt benannt werden sollte, dem als „SS-Siggi“ überregional bekannten Neonazi, der im Oktober verstorben ist – und über dessen Fehltritte die Ruhrbarone an dieser Stelle oft berichtet haben.

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Sounds of Silence – ein Buchprojekt über Dortmunder Clubs im Lockdown

Der Lockdown machte die Clubs in Dortmund zur Geisterstadt – Sounds of Silence porträtiert das Ganze

Als Corona explodierte und die Clubszene stagnierte, fasste der Dortmunder Musiker und Grafik-Designer Marcel Richard sich ein Herz. Für sein Projekt ››Sounds of Silence‹‹ hat er Dortmunder Clubs vom Langen August über das Freizeit Zentrum West bis hin zur Westfalenhalle insgesamt 18 Clubs und Kneipen im pandemiebedingten Dornröschenschlaf porträtiert. So ist eine multi-visuelle Reise durch eine Zeit entstanden, die wir mit großer Sicherheit nicht vermissen werden. In der Hafenschänke subrosa stehen die Hocker auf dem Tresen, im domicil sind die stillen Schnapsflaschen im Glasregal momentan das einzige Publikum und beim Oma Doris haben die Discokugeln an der Decke schon Staub angesetzt.

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DJ-Performance von Julia Bünnagel zwischen Noise und Beethoven

Die Schallplatten von Julia Bünnagel bei einem DJ-Set

Julia Bünnagel arbeitet spartenübergreifend als Bildhauerin, Soundperformerin und Installationskünstlerin. Morgen (12. November) spielt sie um 19 Uhr ein Live-Set mit modifizierten Schallplatten im Kunstmuseum Bochum. Ihre Soundperformance BTHVN (refracted) ist ein brechender zeitgenössischer Umgang mit Beethovens posthumen Tonaufnahmen, auf die Bünnagel aktuelle Musiktechniken wie Loopen, Scratchen und Remixen direkt via Turntable anwendet – das heißt, dass der Palttenspieler als Instrument in den Fokus rückt.

Mit Verve und eigenem Duktus knüpft Julia Bünnagel an Beethovens konzertante Tradition des freien Improvisierens über seine eigene Musik an und improvisiert mit den modifizierten Beethoven- Schallplatten als Material mit jeder Performance aufs Neue – so entsteht eine unmittelbare und einmalige Uraufführung. Die veränderten Oberflächen der mitgebrachten Vinyl-Schallplatten, die eingesägt, lackiert oder beklebt sind – produzieren dadurch spezifische Geräusche. Die Platten werden so ineinander gemischt, dass treibende rhythmische Soundscapes entstehen. So wird Beethoven mit Noise-Fragmenten in eine neue Dimension gehoben.

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Zymt im youtube-Roulette

Zymt sind die Dortmunder Antwort auf Tokio Hotel | Foto: My Ruin

Dortmund entwickelt sich so langsam zum Seattle des Ruhrgebiets – denn mit den Pighounds, Daily Thompson, Lobby Boy oder Aniyo Kore kommt quasi im Wochentakt eine neue Combo im Superman-Kostüm angerockt. Auch Zymt wissen ganz genau, wo der Fuchs die Mähne auf dem Parkett schüttelt. Das Duo Zymt hat kürzlich mit dem Song „Was kannst du für Armin Laschet tun“ ein derbes Punkbrett vorgelegt, Anfang nächsten Jahres folgt ein komplettes Album mit dem vielsagendem Titel „Das Privileg der Misanthropie“. Was sonst wichtig ist, erklärt der kritische Bandphilosoph Alex im youtube-Roulette.

Welcher Song repräsentiert für dich am besten das Ruhrgebiet?
Aki Schmidt – Rubbel Die Katz

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In Andenken an Dirk Siepe

Walter Siepe (links im Bild) und Michael Lohrmann (rechts) übergeben Thilo Danilesmeyer einen Check | Foto: BVB-Fanprojekt

Am 17. Februar diesen Jahres ist der Dortmunder Autor und Musik-Journalist Dirk Siepe verstorben. Er war mehrere Jahre Chefredakteur beim Musikmagazin Visions. Der Vater von Dirk Siepe hat die Plattensammlung Michael Lohrmann übergeben, seinem alten Chef beim Dortmunder Musikmagazin. Dieser hat in wochenlanger Kleinarbeit alle Vinyl-Scheiben seiner Sammlung gesichtet, geordnet, professionell gereinigt und mit neuen Innen- und Außenhüllen versehen – und viele dieser Exemplare verkauft. So sind schlussendlich 10.000 Euro zusammen gekommen, die Walter Siepe und Michael Lohrmann nun dem BVB-Fanprojekt als Spende übergeben haben.

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„Die 56 Vereine in den ersten drei Ligen sind infrastrukturell kaum vergleichbar.“

Flutlich im Stadion vom VfL Bochum an der Castroper Straße | Foto: Peter Hesse

Was macht der Ruhrgebietsfußball? Dortmund okay, Bochum o weh und Schalke einigermaßen gefestigt in Liga 2. Diese und andere Themen diskutieren Thommy Junga und Peter Hesse wieder in ihrer Fußball-Rubrik. You’ll Never Talk Alone – diesmal ist gegen Ende hin sogar Phantasie gefordert…

Peter Hesse: Hallo Thommy! Das Champions League Spiel gegen Sporting Lissabon gewann Borussia Dortmund zwar mit 1:0 – doch es war gestern auch mal wieder sehr auffällig wie sehr Erling Haaland als offensive Maschine dem BVB-Spiel fehlt. Beim Gladbach-Spiel war es noch augenfälliger – und das haben die Dortmunder ja auch nicht umsonst verloren. Wie soll es erstmal sein, wenn der Top-Scorer in die britische Premier League abwandert? Ich glaube das wird auch nicht mehr lange dauern, oder?

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