Ihr Ziel ist R=4: „Corona-Rebellen“ sind erbärmlich und gesellschaftsfeindlich

Einfach mal draußen Spazieren gehen: Corona-Rebellen mögen Xavier Naidoo; Screenshot Facebook
Einfach mal draußen Spazieren gehen: Corona-Rebellen mögen Xavier Naidoo; Screenshot Facebook

Unsere Verfassung ist ein hohes Gut und verteidigungswert: Klar, wie fahren seit 1949 recht gut damit. Auch richtig: Die aktuelle Lage ist unerfreulich. Auch ich würde lieber ohne Maske rumlaufen, Kontaktsport betreiben und mich mit Freunden in den Biergarten setzen. Das geht aber aktuell leider nicht.

In zahlreichen Gruppen wird gegen die aktuelle Politik der Bundesregierung gehetzt. Worte wie „Diktatur“ und „Faschismus“ werden oft benutzt. Auch vor den Kameras der „Systemmedien“ (Wutbürger-Jargon!) wird unbeschwert gegen die Maßnahmen gehetzt und geweint, weil in .de angeblich keine Meinungsfreiheit mehr herrschen würde

Die Tatsache, dass man – auch als „nicht die hellste Kerze auf der Torte“ – seine Meinung auf Facebook und vor Kameras kundtun kann, ohne am nächsten Morgen Angst haben zu müssen von der Polizei oder irgendwelchen CDU-Todesschwadronen eliminiert zu werden: Sie führt diese Vorwürfe und Ängste ad absurdum.

In Gruppe auf Facebook und auf der Straße: Was sich da aktuell zusammenrottet ist eine Gefahr. Friseure und die Gastronomie haben inzwischen wieder geöffnet. Mit Sicherheitsmaßnahmen.

Was Corona-Rebellen und Wutbürger, offensichtlich, anstreben: Eine erhöhte Infektionsrate. Chaos, ein richtiger Lockdown – um Bürger auf die Seite von Rattenfängern der AfD zu bringen.

Mit dem Verhalten dieser selbsternannten „Rebellen“ wird die Gesundheit anderer Menschen und die Wirtschaft gefährdet.

Durch die Maßnahmen der letzen Monate wurde der R-Faktor unter eins gesenkt.

Dank selbsternannter Widerstandskämpfer droht irgendwann wieder R=1 – oder R=4.

Das muss verhindert werden. Von mir aus: Der Mehrzweck-Rettungsstock zur Ahndung von Verstößen bei kommenden Zusammenrottungen –  er darf gerne locker mitgeführt werden.

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11. Mai 1960: Der Mossad fasst Adolf Eichmann

Adolf Eichmann während seines Prozesses in Jerusalem; Foto: Israel Government Press Office / Public domain
Adolf Eichmann, der Logistiker des Holocausts, während seines Prozesses in Jerusalem (1961); Foto: Israel Government Press Office / Public domain

Am 11. Mai 1960 verschwindet Ricardo Klement in Buenos Aires spurlos.

Zwölf Tage später gibt David Ben-Gurion, der damalige israelische Ministerpräsident, vor der israelischen Knesset die Sensationsmeldung bekannt:

Der langjährig gesuchte Architekt des Holocausts, Adolf Eichmann, befindet sich in israelischer Haft. Trotz seiner Tarnidentität unter dem Namen Ricardo Klement wurde der Naziverbrecher erkannt.

Adolf Eichman wurde am 11. Mai 1960, durch ein spektakuläres Kommandounternehmen des israelischen Nachrichtendienstes Mossad, aus seinem zweiten Leben in Argentinien gerissen – und per Luftfracht nach Israel überstellt.

Die Beschaffung der Chruschtschow-Rede vom XX. Parteitag der KPdSU (1956) und die einer irakischen Mig-21  im Jahre 1966 haben das öffentliche Bild des israelischen Instituts für Aufklärung und besondere Aufgaben mit Sicherheit positiv geprägt.

Der „besondere“ Nimbus, der sich im Laufe der Jahre um den israelischen Auslandsgeheimdienst bildete, war aber ganz besonders ein Resultat der öffentlichkeitswirksamen Überführung Adolf Eichmanns an die Justiz

Bemerkenswert an dieser Unternehmung war auch deren Zielsetzung.

Es ging nicht nur um simple Rache, die einfacher zu bewerkstelligen gewesen wäre als ein risikoreicher Transport von Argentinien nach Israel:

Sondern um die  juristische Aufarbeitung und Dokumentation der Systematik des größten Verbrechens in der Menschheitsgeschichte.

Neben den Nürnberger Prozessen, ist der Eichmann-Prozess  bis heute wohl die am meisten beachtete gerichtliche Aufarbeitung der Shoa, gefolgt von den Frankfurter Auschwitzprozessen und den Majdanek-Prozessen.

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Pfarrer Jürgen Muthmann: Der gute Hirte in Duisburg-Wanheimerort

Online-Andacht via eckwort.de: Kirchenmusiker Daniel Drückes und Pfarrer Jürgen Muthmann
Online-Andacht via eckwort.de: Kirchenmusiker Daniel Drückes und Pfarrer Jürgen Muthmann

Vor wenigen Wochen habe ich mich mit Pater Tobias aus Duisburg-Neumühl über Seelsorge und (klar) Marathon in Zeiten der Corona-Pandemie unterhalten.

Seit Eingen Wochen sehe ich immer wieder Hinweise zum Eckwort (www.eckwort.de) in meinem Newsfeed auf Facebook. Religiöse Themen tauchen eher selten in meinem Nachrichtenfeed auf. Und ich bin nicht besonders oft in Kirchen anzutreffen.

Der Fakt, dass mich Hinweise auf Online-Predigten von Pfarrer Jürgen Muthmann – wegen der Corona-Situation – in meinem Stadtteil erreichen, hat mich einigermaßen erstaunt: Und neugierig gemacht. Jürgen Muthmann ist Pfarrer in der evangelischen Gemeinde in Duisburg-Wanheimerort.

Wenn man, wie ich, in Wanheimerort – einem Stadtteil südlich der Duisburger Innenstadt, wohnt, stolpert man aktuell recht oft über ihn: Wegen Aushängen, in denen z.B. eine Nachbarschaftshilfe für die Zeit der COVID-19-Krise angeboten wird. Und auch online: Das Eckwort hat sogar mich irgendwie digital erreicht. Was mich natürlich neugierig machte.

Es war an der Zeit, Pfarrer Jürgen Muthmann ein paar Fragen zu stellen.

Natürlich auch ein Thema: Die von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) gestellte Forderung nach einer Öffnung von Gotteshäusern für Gottesdienste.

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Mit W wie Wahnsinn: Widerstand2020

Website von Widerstand2020; Screenshot: widerstand2020.de
Website von Widerstand2020; Screenshot: widerstand2020.de

Fake-News, Falschinformation, Verschwörungstheorien – die sozialen Netze sind ein prima Nährboden für deren Entstehung und Verbreitung. Im Schatten der Corona-Krise und den Maßnahmen der Bundesregierung um diese zu bewältigen gedeihen und verbreiten sich diese fragwürdigen – und teilweise gefährlichen – Informationen in Windeseile.

Natürlich versuchen Menschen sich diese Stimmung zu Nutze zu machen. Die einen verkaufen ziemlich teuren esoterischen Krimskrams, der gegen das Virus helfen soll. Andere gründen eine Partei.

Aufgebaut auf Verschwörungstheorien, Paranoia vor einem Coup d’Etat von oben und Angstmacherei vor Impfungen, erleben wie gerade die Geburt einer politischen Gruppierung.

Zielgruppe sind die gleichen Leute, die in Berlin auf Demonstrationen gegen das sogenannte „Corona-Regime“ auf die Straße gehen.

Die Ruhrbarone haben sich mal ein wenig in den Gruppen, in denen sich Anhänger der neuen „Widerstandspartei“ austauschen, umgeschaut.

Fazit vorab: Die Anhänger von Widerstand2020 haben eine hohe Affinität zu Verschwörungstheorien, esoterischen Blödsinn, Pseudowissenschaften.

Als ausschließlich rechtsextrem kann man diese Gruppierung nicht bezeichnen. Wenn man sich die Facebook-Gruppen anschaut, in denen sich Anhänger von Widerstand2020 austauschen, bekommt man ein anderes Bild. Diese Gruppe ist ein buntes Gemisch, bestehend aus:

Originären Anhängern von Die Linke und der AfD – die jetzt versuchen in einer neuen Partei schnell Karriere zu machen, Frustrierten, Verschwörungstheoretikern, Esoterikern, Impfgegnern, Antisemiten, Reichsbürgern und sonstigen Rechtsradikalen.

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COVID-19: Desinformation, Propaganda und Hetze während der Corona-Pandemie – Teil 6

Bill Gates: Im Visier von Verschwörungstheoretikern; Screenshot Facebook
Bill Gates: Im Visier von Verschwörungstheoretikern; Screenshot Facebook

Ein kleines Update heute in der Reihe COVID-19: Desinformation, Propaganda und Hetze während der Corona-Pandemie. Heute mit nur einem Thema: Bill Gates – der für Aluhüte in den Reihen der AfD, in Q-Gruppen und bei Truthern so etwas wie eine Mischung aus Damien Thorn, Darth Vader, Keyser Söze und dem Krümelmonster darstellt.

Thema ist Bill Gates schon seit Beginn der COVID-19-Krise:

Der Ton hat sich allerdings, in den letzten Tagen, verschärft.

In diversen, gänzlich unverdächtigen, Gruppen auf Facebook wurde gestern ein Video des Kanals KenFM gepostet. Ob sich die Erleuchteten viele Freunde machen, wenn Gruppen wie „Kleinanzeigen in Duisburg“ und „Ich bin nur Mitbewohner meiner Katze“ mit Verschwörungsschwachsinn penetriert werden, darf bezweifelt werden.

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2. Mai 1933: Nazis ermorden Gewerkschafter in Duisburg

Michael Rodenstock, *11.3.1885, von Faschisten am 2.5.1933 ermordet. Der Sitz der SPD Duisburg-Wanheimerort, das Michael-Rodenstock-Haus, ist nach dem ermordeten Genossen benannt.  Foto: Archiv Adolf Graber
Michael Rodenstock, *11.3.1885, von Faschisten am 2.5.1933 ermordet. Der Sitz der SPD Duisburg-Wanheimerort, das Michael-Rodenstock-Haus, ist nach dem ermordeten Genossen benannt.  Foto: Archiv Adolf Graber

Vor 20 Jahren habe ich, als ich noch Mitglied der SPD war, mit dem Genossen Adolf Graber (Dessen Vater im Widerstand war und im KZ Sachsenhausen starb.) auf der Website der SPD Duisburg-Wanheimerort einige eingescannte Fotos aus dieser Zeit dokumentiert. 

Heute jährt sich die Ermordung der Duisburger Gewerkschafter zum 87. Mal.

Julius Birck, Emil Rentmeister, Michael Rodenstock und Johann Schlösser wurden ermordet. Ihre Leichen wurden erst ein Jahr später im Hünxer Wald gefunden.

Ich zeige im Blog, zur Erinnerung an die ersten Opfer der Naziherrschaft, ein paar Fotos aus dieser Zeit.

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Arye Sharuz Shalicar: „Eine Schwächung der Hisbollah bedeutet auch eine Schwächung der Revolutionsgarden“

Arye Sharuz Shalicar kennt die Sicherheitslage in Deutschland und im Nahen Osten; Foto: Privat
Arye Sharuz Shalicar kennt die Sicherheitslage in Deutschland und im Nahen Osten; Foto: Privat

Bundesinnenminister Seehofer (CSU) geht gegen Islamisten in Deutschland vor. Am 26. April 2020 wurde ein Betätigungsverbot gegen die Terrororganisation Hisbollah (Hizb Allah) verhängt.

Räumlichkeiten in mehreren Bundesländern wurden heute Morgen von der Polizei durchsucht. (Pressemitteilung des Bundesinnenministeriums)

Die Tätigkeiten der Hisbollah waren auch im letzten Jahr, bei einem Telefonat der Ruhrbarone mit Arye Sharuz Shalicar, ein Thema hier im Blog.

Der Schriftsteller, ehemalige Sprecher der IDF (Israelische Verteidigungskräfte) und deutsch-persisch-israelische Politologe berät den israelischen Außen- und Nachrichtendienstminister und kennt sowohl die Lage in Deutschland, als auch die im  Nahen Osten.

Die Ruhrbarone haben heute mit ihm telefoniert. Thema war nicht nur die Hisbollah: Die Muslimbruderschaft ist eine ähnliche Baustelle. Ebenso Themen: Der Iran, Corona und die Lage im Nahen Osten.

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Israel in Deutschland: Erfolgreicher Online-Kurs „Krav Maga“

Online Krav Maga: Interessante Veranstaltung der israelischen Botschaft; Screenshot Facebook
Online Krav Maga: Interessante Veranstaltung der israelischen Botschaft; Screenshot Facebook

Im Zuge des Versammlungsverbotes wegen COVID-19: Sportliche Trainingsevents haben sich teilweise ins Internet verlagert. Im Bereich der Kampfkünste (Karate online / Karate online in Oer-Erkenschwick) haben die Ruhrbarone dazu im Blog berichtet.

Am vergangenen Freitag fand ein Online-Schnupperkurs im israelischen Verteidigungssystem Krav Maga statt. Veranstalter war die Botschaft des Staates Israel in Deutschland.

Ich war skeptisch bei diesem Online-Kurs zum israelischen Nahkampfsystem Nr. 1.

Zu Unrecht!

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Christoph Kuckelkorn: Ein Bestatter und Karnevalist erzählt vom Leben

Vertragsunterzeichnung zur Karbervalssession 2017/18 und Empfang im Historischen Rathauses von Köln : Prinz Michael II. (Mitte) mit Bauer Christoph (r.) und Jungfrau Emma (l.) unterzeichnen den Sessionsvertrag. Dahinter stehend: Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Christoph Kuckelkorn
Vertragsunterzeichnung zur Karbervalssession 2017/18 und Empfang im Historischen Rathauses von Köln : Prinz Michael II. (Mitte) mit Bauer Christoph (r.) und Jungfrau Emma (l.) unterzeichnen den Sessionsvertrag. Dahinter stehend: Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker und Christoph Kuckelkorn; Foto: © Raimond Spekking / CC BY-SA 4.0 (via Wikimedia Commons)

Der Besuch von Buchhandlungen ist für mich, seit jeher, ein großes Problem:

Den zielgerichteten Kauf eines bestimmten Buches kann ich meistens vergessen.

Beim Stöbern in einer Buchhandlung, ich war zu früh dran beim kleinen Klassentreffen auf dem Weihnachtsmarkt in Duisburg, fiel mir ein Buch ins Auge:

Der Tod ist Dein letzter grosser Termin.

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Im Kaninchenbau mit Sebastian Bartoschek: Antisemitische Verschwörungstheorien

Ruhrbaron Sebastian Bartoschek: Experte für Verschwörungstheorien; Foto: Arik Platzek
Ruhrbaron Sebastian Bartoschek: Experte für Verschwörungstheorien; Foto: Arik Platzek

Antisemitische Verschwörungstheorien sind aktuell, leider, wieder im Schwange:

Nicht nur Bill Gates wird in den sozialen Medien wegen seiner Förderung von Impfstoffen angefeindet. George Soros steckt, laut Verschwörungstheorien, auch hinter der aktuellen Pandemie.

Seine jüdische Herkunft wird meistens nicht explizit erwähnt: Aber die Botschaft, die unterschwellig mitklingt, lautet: Die bösen Juden sind’s gewesen. 

Die Mär von der „israelischen Biowaffe“ macht in den sozialen Netzen die Runde.

Ruhrbaron Sebastian Bartoschek ist Experte für Verschwörungstheorien.

Die Piratenpartei Ennepe-Ruhr veranstaltete am Freitagabend  eine Online-Veranstaltung mit ihm. Thema:

Antisemitische Verschwörungstheorien

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