Ein Merkava in Buchform: „Wer, wenn nicht ich“ von Henryk M. Broder

In November 2019 erschien das neueste Werk von Henryk M. Broder: Wer, wenn nicht ich ist der, wenn man die Ironie übergeht, etwas größenwahnsinnige Titel von diesem Buch, das zum Nachdenken anregen soll.

Henryk M. Broder ist, eventuell, bei der nächsten Bundestagswahl mit einer eigenen Liste dabei: "Alte weiße Männer, SUV-Fahrer und Vielflieger" (Klappentext "Wer, wenn nicht ich"); Foto: Peter Ansmann
Henryk M. Broder ist, eventuell, bei der nächsten Bundestagswahl mit einer eigenen Liste dabei: „Alte weiße Männer, SUV-Fahrer und Vielflieger“ (Klappentext „Wer, wenn nicht ich“); Foto: Peter Ansmann

Aus „Anstelle eines Vorworts“:

Dieses Buch ist kein Blick hinter die Kulissen einer Verschwörung, es ist die Zwischenbilanz einer Einwicklung, die vor ziemlich genau vier Jahren mit der programmatischen Vorhersage einer SPD-Politikerin ihren Anfang nahm: „Wir stehen vor einem fundamentalen Wandel. Unsere Gesellschaft wird weiter vielfältiger werden, das wird auch anstrengend, mitunter schmerzhaft sein. Wir werden das Zusammenleben täglich neu aushandeln müssen.“ – Das ist inzwischen der Fall. Das Zusammenleben wird täglich neu ausgehandelt. Zwischen den Anwohnern rund um den Görlitzer Park und den Dealern im Görlitzer Park. Zwischen den Rettungsdiensten der Feuerwehr und des Roten Kreuzes und denjenigen, die sich ihnen in den Weg stellen. Zwischen jenen, die schon länger hier leben, und jenen, die neu dazugekommen sind. Zwischen denjenigen, die vor einem Ende der Welt Angst und denjenigen, die am Ende des Monats kein Geld mehr haben. Dieses Buch ist keine Anleitung zum Handeln, wie sie derzeit von Kreti und Pleti en masse geschrieben werden. Es ist eine Einladung zum Selberdenken, zum Misstrauen gegenüber allen Wegweisern, die sich selber nicht von der Stelle bewegen, und allen Ablasshändlern, die davon leben, dass sie Ängste schüren.

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Die Psychologie des Postfaktischen: Hintergründe zu Fake News und Co.

Eigentlich hatte ich dieses Buch als Geburtstagsgeschenk erworben: Für einen Freund. Der, via sozialen Medien, jeden Kettenbrief mit mir teilt und sich jedesmal über vermeintliche Gutscheine und vermeintliche Angebote freut. Eigentlich. Dieses Buch wird wohl, nachdem ich nur „kurz reinlesen wollte“, doch bei mir im Bücherregel seinen Platz finden: Das Buch sticht, aus den üblichen Berichten zu der Thematik hervor und geht in die Tiefe. Ohne dabei langweilig zu werden.

In diesem Buch, beim Springer-Verlag 2020 erschienen, beschäftigt sich Markus Appel, Professor für Kommunikationspsychologie und neue Medien an der Universität Würzburg, mit den Phänomenen Fake News, Lügenpresse, Clickbait und den Mechanismen dahinter. 

"Die Psychologie des Postfaktischen - über Fake News, Lügenpresse und Co."; Foto: Peter Ansmann
„Die Psychologie des Postfaktischen – über Fake News, Lügenpresse und Co.“; Foto: Peter Ansmann

Am Sonntag, Anne Will hatte zum Thema Wahl-Eklat in Thüringen geladen, konnte sich ein Gast in der Runde entspannt zurücklehnen und grinsen während die anderen Gäste (Sara Wagenknecht (Die Linke), Kevin Kühnert (SPD), Peter Altmaier (CDU), und Wolfgang Kubicki (FDP)) sich untereinander zerlegten. Ansonsten fiel Alice Weidel (AfD) während der Sendung durch verhaltensauffälliges Gegackere und Zwischenrufe (Unglaublich!) auf.

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Martin Sonneborn (DIE PARTEI) zur Krise in Thüringen (Neue Länder!)

Martin Sonneborn (Die Partei) zur Krise in Thüringen; Foto: Lizenz Creative Commons
Martin Sonneborn (DIE PARTEI) zur Krise in Thüringen; Foto: LinovonLinares Lizenz: CC BY-SA 4.0

Thüringen steht vor Neuwahlen. Die Republik schaut auf eine PARTEI, die eventuell das Zünglein  an der Waage sein wird. Die Ruhrbarone haben, exklusiv, ein (kurzes) Interview mit Martin Sonneborn (Politkenner, ehemaliger Chefredakteur des Politmagazins „Titanic“, Vorsitzender der Partei DIE PARTEI) führen dürfen.

Ruhrbarone: DIE PARTEI holte bei der Landtagswahl in Thüringen 1,1% der Stimmen. Da fehlte ja einiges zur Machtergreifung. Wie wirkt sich die aktuelle Situation und das Verhalten der FDP und CDU auf das Ergebnis, bei eventuellen Neuwahlen, der Partei DIE PARTEI aus?

Martin Sonneborn (DIE PARTEI): Wir tolerieren niemanden. Aber ich würde tatsächlich lieber dem bolschewistischen Terrorkommunisten Bodo Ramelow das Land anvertrauen als einem durchgeknallten FDP-Friseur, der mit ausgewiesenen Faschisten paktiert. 

Ruhrbarone: Wie würde DIE PARTEI, wenn staatsmännische Weitsicht gefragt ist, reagieren? Tolerierung einer CDU/FDP-Regierung?

Martin Sonneborn (DIE PARTEI): Bei AFDP und CDU möchte ich mich herzlich bedanken: Wenn Kramp-Karrenbauer und Lindner so weiter machen, schaffen wir in der Bundestagswahl erstmal die 5-Prozent-Hürde. Und mit 5 Prozent kann man neuerdings Regierungschef werden… Smiley!

Ruhrbarone: Wir bedanken uns für die Informationen zur aktuellen Lage in Thüringen.

Krav Maga im Ruhrgebiet: „Wir sind ganz klar israelsolidarisch aufgestellt!“

Leonid Chraga: Geschäftsführer der jüdischen Gemeinde in Dortmund, Krav-Maga-Lehrer und Beauftragter für Sicherheit bei den jüdischen Gemeinden in Westfalen; Foto: Peter Ansmann
Leonid Chraga: Geschäftsführer der jüdischen Gemeinde in Dortmund, Krav-Maga-Lehrer und Beauftragter für Sicherheit bei den jüdischen Gemeinden in Westfalen; Foto: Peter Ansmann

In der vergangenen Woche berichteten die Ruhrbarone über einen Krav-Maga-Nachmittagskurs im Karatezentrum Oer-Erkenschwick. 

Als Resonanz auf diesen Beitrag, meldete sich Leonid Chraga, Geschäftsführer der jüdischen Gemeinde in Dortmund und Sicherheitsbeauftragter für jüdische Gemeinden in Westfalen, bei den Baronen. Neben diesen Tätigkeiten, ist Leonid Krav-Maga-Trainer bei einem, an die jüdische Gemeinde Dortmund angeschlossenen, Sportverein. 

In Bochum und Dortmund lernen jüdische und nichtjüdische Mitbürger gemeinsam das israelische Selbstverteidigungssystem Krav Maga. Das hat uns natürlich neugierig gemacht! Die Ruhrbarone hatten ein paar Fragen – und waren aus diesem Grunde am Dienstagabend, beim Training in Bochum, mit dabei.

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Dunkle Geschichten aus Duisburg

Beim letzten Besuch in meiner Stammbuchhandlung fiel mir, aufgrund der Aufmachung und des Titels, ein Buch ins Auge: Schön und schaurig: Dunkle Geschichten aus Duisburg.

Schaurige Orte gibt es in Duisburg ja mehr als  genug. Dieses Buch handelt aber von Orten, um die sich (schaurige) Legenden ranken.

Dunkle Geschichten aus Duisburg; Foto: Peter Ansmann
Dunkle Geschichten aus Duisburg; Foto: Peter Ansmann

Als Schüler in Duisburg kam man, wenn man in den 70er Jahren geboren wurde, an einem Pflicht-Event nicht vorbei: Den obligatorischen Ausflug ins Schullandheim in Antweiler. Ein Highlight hatte dieses Haus auch für mich – eine recht große Bücherei. Ein Buch, das ich noch gut in Erinnerung habe: Irgendwas mit Legenden.

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Nach Absage an Nahost-Friedensplan: „Palästinenser“ überraschen mit einer eigenen Initiative

Donald Trump und Mahmoud Abbas Foto: The White House Lizenz: Gemeinfrei

US-Präsident Trump hat gestern den amerikanischen Friedensplan für den Nahen Osten vorgestellt: Dieser sieht eine Zwei-Staaten-Lösung vor: Jerusalem bleibt die unteilbare Hauptstadt Israels, die „Palästinenser“ erhalten ein durchgehendes Gelände. Das Gebiet unter „palästinensischer“ Verwaltung wird verdoppelt.

Teile des Plans basieren auf das – von Anfang an boykottiere – Programm Peace to Prosperity, das Trumps Schwiegersohn und Berater, Jared Kushner, im letzten Jahr vorgestellt hat.

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Krav Maga: Zu Besuch bei einem Schnupperkurs in Oer-Erkenschwick

Das israelische Selbstverteidungssystem Krav Maga wird auch in Deutschland immer beliebter; Foto: Sina Soberg
Das israelische Selbstverteidungssystem Krav Maga wird auch in Deutschland immer beliebter; Foto: Sina Soberg

Karate für Kinder, Jugendliche und Erwachsene: Mit dieser Kampfkunst überzeugt das Karatezentrum Oer-Erkenschwick seit Jahren Kampfkunstineressierte im Raum Recklinghausen.

Am Sonntag fand dort der erste Schnupperkurs für Krav Maga, dem Selbstverteidigungssystem der israelischen Armee, statt: Ein Selbstverteidigungssystem, dass auch in Deutschland immer beliebter wird.

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Der Weg des Schwertes: Kendo in Duisburg

Japanische Fechtkunst in Duisburg: Kendo! Foto: Peter Ansmann
Japanische Fechtkunst in Duisburg: Kendo! Foto: Peter Ansmann

Mittwoch, der 22.01.2020. Duisburg ist echt, es ist 20:30 Uhr, an diesem Abend genauso tot wie an jedem anderen Tag der Woche. In der Sporthalle der Gneisenauschule geht es dafür um so lebendiger zu. Gestalten in indigoblauen Uniformen begrüßen sich mit einer kurzen Verbeugung und bewegen sich dann aufeinander zu. Gekleidet in dunklen Hakamas und Gis und geschützt durch einem Kopfschutz (Men), der das Gesicht nur erahnen lässt. Zusammen mit der Schutzausrüstung für Hände und Rumpf, erinnern diese Personen sehr stark an das Erscheinungsbild der sinistren (Aus Rebellensicht!) Erste-Ordnung-Führungsebene bei Star Wars.

Mit einem lauten Schrei rennt ein dunkler Krieger auf seinen Kontrahenten zu. Der Kämpfer schlägt mit seinem Shinai, einem Bambusschwert, zum Kopf seines Gegners, schreit „Men“ und bewegt sich mit merkwürdig anmutenden, schnellen, Schritten am eben erledigten Feind vorbei.

Willkommen beim Training der Kendo-Gruppe des Polizeisportvereins Duisburg!

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Trail-Marathon: Der Marathonpater meldet sich aus Vietnam!

Pater Tobias aus Duisburg-Neumühl beim Trail-Marathon in Vietnam; Foto: Projekt LebensWert
Pater Tobias aus Duisburg-Neumühl beim Trail-Marathon in Vietnam; Foto: Projekt LebensWert

Am vorletzten Samstag hatten sich die Ruhrbarone mit Pater Tobias, Teilnehmer beim diesjährigen Trail-Marathon (70 km), über seine Motivation und seiner Vorbereitung zu diesem Extremsport-Event unterhalten.

Gestern hat sich Pater Tobias aus Vietnam gemeldet: Der Marathon-Pater aus Duisburg-Neumühl beendete das Event, aus gesundheitlichen Gründen, vorzeitig.

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Krause @ Dschungelcamp #1: I can’t no good speak of English. I come from East-Germany.

Watching Günther Krause: Endlich wieder Gesetzgebung! Krause verkündet die Campregeln; Foto: Peter Ansmann
Watching Günther Krause: Endlich wieder Gesetzgebung! Der Ex-Staatssekretär-der-deutschen-Einheit Günther Krause verkündet die Campregeln; Foto: Peter Ansmann

Gott sei Dank: Die Serie „Dschungelbarone @ watching Krause“ ist mit diesem Beitrag beendet. Günther Krause hat im Dschungelcamp – mal wieder – seinen Hut genommen.

Puh! Die erste Folge der 14. Staffel von Ich bin ein Star – Holt mich hier raus! ist vorbei.

Wir haben die erste (und für uns: letzte!) Folge und Highlights von Günther Krause (Ex-DDR-Staatssekretär der deutschen Einheit!) für Dich zusammengefasst. Der absolute Supersatz von Günther Krause kommt überraschenderweise nicht aus dem Bereich Politik – und ist eine wirkliche Bereicherung für den nächsten Urlaub außerhalb des deutschsprachigen Sprachraums.

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