Der freie Markt regelt die Versorgungskrise: Corona! Kater! Klopapier!

Vor der Corona-Krise war die Katzenwelt noch in Ordnung: Mosche Dajan frönt seiner Lieblingsbeschäftigung, der Eliminierung von Klopapierrollen; Foto: Peter Ansmann

Vor wenigen Wochen, am 23. Februar 2020, blieb ich beim durchzappen des TV-Programms auf Pro7 hängen: Dort lief der Blockbuster World War Z. Thema des Films: Eine weltweite Pandemie unerklärlichen Ursprungs ist ausgebrochen und die Menschen werden, durch einen Virus, massenhaft in Zombies verwandelt. In einer Szene, laufen der Protagonist Gerry Lane (Gespielt von Brad Pitt) und seine Frau in einen Supermarkt: Dieser wird gerade geplündert. Es werden Schusswaffen eingesetzt. Die komplette Anarchie ist ausgebrochen.

Mit der realen Corona-Pandemie, ist diese fiktive Zombie-Apokalypse natürlich nicht zu vergleichen. Pumpgun und Uzis sind keine Waffen im aktuellen Krieg gegen die Seuche, sondern Desinfektionsmittel und penible Hygiene. Ja, auch ich fände Pumpguns cooler: Aber eine Pandemie ist nun mal kein Wunschkonzert.

Die Parallelen zwischen der fiktiven Plünderungsszene und den realen Dramen, die sich aktuell in deutschen Supermärkten und Drogerien abspielen, sind aber klar ersichtlich.

Aber: Diese Krise zeigt auch die immensen Vorteile des freien Marktes auf. Alles lässt sich regeln. Durch Kauf. Durch Tausch.

Und: Mein ungewollter Beutezug durch die Ebay-Kleinanzeigen, um sich Toilettenpapier zu besorgen, war – überraschenderweise – extrem unterhaltsam.

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„Hunters“ auf Amazon: Spannende Nazijagd – mit einem bitteren Gschmäckle

Al Pacino spielt in "Hunters" die Rolle des Meyer Offerman, eines jüdischen Philanthropen der den Holocaust überlebt hat. Überzeugend und routiniert gut; Foto: Amazon
Al Pacino spielt in „Hunters“ die Rolle des Meyer Offerman, eines jüdischen Philanthropen der den Holocaust überlebt hat. Überzeugend und routiniert gut; Foto: Amazon

Seit dem 21. Februar 2022 ist auf Amazon-Prime eine neue Serie verfügbar: „Hunters“ (Also übersetzt: „Jäger“!) heißt sie, Al Pacino ist der Hauptdarsteller.

Die Handlung der Serie nimmt ihren Anfang in New York des Jahres 1977. Das Thema der Serie ist an den Tarantino-Film Inglourious Basterds angelehnt:

Es geht um die Jagd auf Nazis.

Von der Grundidee ist dieses Konzept natürlich eine gute Sache.

Ein Darsteller wie Al Pacino, der eigentlich nur möglichst viel mit passender Mimik reden muss um zu überzeugen, ist schließlich bereits die halbe Miete um einen Erfolg des Werks sicherzustellen.  Wer nicht weiß, wovon ich gerade schreibe: In der Rolle des Michael Corleone im Familiendrama „Der Pate“ agierte Al Pacino brillant, im Abschlussmonolog von „Im Auftrag des Teufels“ spielt er, passenderweise, teuflisch brillant.

Die Filmreihe wurde, nach dem Start beim Streamingdienst auf Amazon-Prime (HUNTERS ist, aktuell, nur dort für Prime-Nutzer aufrufbar!), teilweise heftig kritisiert. Unter anderem von der Gedenkstätte Auschwitz, die unhistorische Szenen des Werks bemängelt.

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Lenindenkmal in Gelsenkirchen: Konterrevolutionäres Coronavirus crasht Einweihungsparty!

Lenin has fallen! Lenin-Denkmal in Gelsenkirchen: Einweihung fällt aus!
Lenin has fallen! Lenin-Denkmal in Gelsenkirchen: Einweihung fällt aus! Foto: Ferran Cornellà / CC BY-SA

Bei der aktivsten marxistisch-leninistischen Partei in deutschen Landen, bleiben die Flaschen mit dem roten Krimsekt am Samstag wohl unangerührt:

Die, für den 14.03.2020 geplante und groß angekündigte, Einweihung der Leninstatue in Gelsenkirchen (In Zukunft: Leningrad an der Emscher!) fällt aus.

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Dein Computer kann im Kampf gegen Corona helfen!

Die Software läuft im Hintergrund: Rechenleistung für die Forschung; Screenshot
Die Software läuft im Hintergrund: Rechenleistung für die Forschung; Screenshot

Normalerweise weiß ich, was auf meinem Notebook aktuell so passiert. Oder besser: Glaube es zu wissen. Klar: Da ist nur Software drauf, die ich irgendwie brauche. Seit heute Morgen ist das nicht mehr so: Über einen Beitrag auf Facebook wurde ich auf das Projekt Folding@Home aufmerksam. Und jetzt forsche ich mit um Heilmittel gegen die schlimmsten Geißeln unserer Zeit, bestimmte extremistische Bestrebungen und TV-Formate einmal ausgenommen, zu finden.

Ich bin, zugegeben, kein Genforscher, Biologe oder Mediziner. Was auf meinem Notebook da aktuell im Hintergrund passiert: Ich habe keinen Schimmer. Aber vorhandene, nicht genutzte Rechenpower für einen guten Zweck zur Verfügung zu stellen: Verkehrt sein kann das nicht.

Auch Du kannst „Einer von Millionen“ werden – und helfen. Ich, als absoluter medizinischer Laie, stelle das Projekt mal vor.

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Denkmal in Gelsenkirchen: Schnappi statt Lenin

So könnte es, überlebensgroß, aussehen: Das Schnappi-Denkmal; Foto: Lizenz CC0 1.0 Universal (CC0 1.0) Public Domain Dedication
So könnte es, überlebensgroß, aussehen: Das Schnappi-Denkmal; Foto: Lizenz CC0 1.0 Universal (CC0 1.0) Public Domain Dedication

Die Stadtverwaltung in Gelsenkirchen hat geschlafen. Trotz Widerstandes des Gelsenkirchener Oberbürgermeisters, Frank Baranowski, und der demokratischen Parteien – SPD, CDU, Bündnis90/Grüne, FDP – wird die semiromantische Ruhrmetropole demnächst, wie Ruhrbaron Stefan Laurin es gestern formulierte, zum neuen Leningrad an der Emscher:

In Gelsenkirchen-Horst liegt die Parteizentrale der umtriebigsten marxistisch-leninistischen Avantgardepartei der Arbeiterklasse wo gibt im Universum. Seit vielen Jahren wird von diesem geschichtsträchtigen Ort in Gelsenkirchen, mit eher überschaubaren Erfolgsmeldungen, die große sozialistische Weltrevolution vorangetrieben.

Dort soll, wenn es nach dem Willen der Parteiführung geht, am 14. März 2020 eine Lenin-Statue feierlich eingeweiht werden.

Ein über zwei Meter großer, kommunistischer, Blickfang.

Gußeisern, nicht stählern, wie man vermuten könnte – wenn man die Haltung dieser Partei zu Josef Stalin kennt.

Die Ruhrbarone haben da ein paar Ideen, um das Stadtbild in Gelsenkirchen generell aufzuwerten und im selben Zug das Lenin-Denkmal, wenn es denn realisiert werden sollte, in den Schatten zu stellen. Im wahrsten Sinne des Wortes.

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Beschlagnahme von „Nazis töten.“-Plakaten der PARTEI war illegal

Demonstration gegen Nazi-Aufmarsch in Bielefeld am 08.11.2019; Foto: DiIE PARTEI Bielefeld
Demonstration gegen Nazi-Aufmarsch in Bielefeld am 08.11.2019; Foto: DiIE PARTEI Bielefeld

Seit dem 9. Mai 2018 sitzt, die wiederholt wegen Volksverhetzung verurteilte Holocaustleugnerin, Ursula Haverbeck ihre Haftstrafe in der JVA Bielefeld-Brackwede ab. Seitdem kommt es immer wieder zu Aufmärschen in der ostwestfälischen Metropole durch die Nazi-Splitterpartei Die Rechte und ihrem neonazistischen Umfeld.

Auch für den 9. November 2019, es jährte sich der 79. Jahrestag der Reichspogromnacht, hatten die Nazis eine Kundgebung unter dem Motto „Freiheit für Ursula Haverbeck“ angemeldet. Die inhaftierte Revisionistin hat am 8. November 1928 Geburtstag. Die Polizei Bielefeld hatte, aus Respekt vor den Opfern der Reichspogromnacht, versucht die Demonstration an diesem Tag zu verbieten:

Dieses Demonstrationsverbot wurde durch das Verwaltungsgericht Minden im September 2019 aufgehoben, weil es keinen Zusammenhang zwischen der rechtsextremen Demonstration und dem Gedenktag sehen konnte.

Ein breites Bündnis von demokratischen Parteien, darunter auch die Partei DIE PARTEI,  und Initiativen mobilisierte daraufhin für den 9. November 2019 zu einer Gegendemonstration.

Im Vorfeld der Demonstration kam es zu einem Zwischenfall: Mehrere Plakate der Partei DIE PARTEI, die entlang der Wegstrecke des Nazimarsches installiert waren – Motive: „Nazis töten“ und „Hier könnte ein Nazi hängen“ – wurden durch die Polizei beschlagnahmt.

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Virale Hetze: Zur aktuellen AfD-Corona-Experten-Epidemie auf Twitter

Polizisten in Seattle während der spanischen Grippe (1918)
Polizisten in Seattle während der spanischen Grippe (1918); Foto: Für den Autor, siehe / Public domain

Klar: Das Corona-Virus ist aktuell stark im Schwange. Beunruhigt bin ich persönlich nicht. Auch wenn meine Kenntnisse über die aktuelle Epidemie nicht wirklich umfangreich sind.

Was ich den Medien entnommen habe: Der Virus ist, potentiell, gefährlicher als ein Grippe-Virus. Wenn man gesundheitlich vorbelastet ist. Ein erhöhtes Risiko besteht für kranke und ältere Menschen. Der Virus wird per Tröpfcheninfektion übertragen. Die Anzahl der Toten durch die aktuelle Grippewelle ist wesentlich höher als durch das neue Virus. Was ich auch weiß: Das Gesundheitssystem in Deutschland hat einen hohen Standard. Es gibt Intensiv- und Quarantänestationen in Krankenhäusern. Weitere Schutzausrüstung soll angeschafft werden. An einem Impfstoff wird mit Hochdruck geforscht – und ist, eventuell, bereits in Reichweite gerückt. (Israelische Forscher: Impfung gegen Covid-19 in Sicht)

Von Epidologie habe ich genauso viel Ahnung wie von Fußball, traditioneller bhutanischer Webkunst oder Quantenphysik. Ich habe, wie der Großteil der Bevölkerung, keinen Schimmer wie der Virus im Detail funktioniert und wie man Impfstoffe entwickelt.

Als medizinischer Laie vertraue ich deshalb auf das deutsche Gesundheitssystem und auf offizielle Quellen, wie z.B. dem renommierten Robert-Koch-Institut. Aber: Fake-News zum Virus, mit Todesmeldungen aus Plochingen und Esslingen, machen inzwischen die Runde.

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Ein Merkava in Buchform: „Wer, wenn nicht ich“ von Henryk M. Broder

In November 2019 erschien das neueste Werk von Henryk M. Broder: Wer, wenn nicht ich ist der, wenn man die Ironie übergeht, etwas größenwahnsinnige Titel von diesem Buch, das zum Nachdenken anregen soll.

Henryk M. Broder ist, eventuell, bei der nächsten Bundestagswahl mit einer eigenen Liste dabei: "Alte weiße Männer, SUV-Fahrer und Vielflieger" (Klappentext "Wer, wenn nicht ich"); Foto: Peter Ansmann
Henryk M. Broder ist, eventuell, bei der nächsten Bundestagswahl mit einer eigenen Liste dabei: „Alte weiße Männer, SUV-Fahrer und Vielflieger“ (Klappentext „Wer, wenn nicht ich“); Foto: Peter Ansmann

Aus „Anstelle eines Vorworts“:

Dieses Buch ist kein Blick hinter die Kulissen einer Verschwörung, es ist die Zwischenbilanz einer Einwicklung, die vor ziemlich genau vier Jahren mit der programmatischen Vorhersage einer SPD-Politikerin ihren Anfang nahm: „Wir stehen vor einem fundamentalen Wandel. Unsere Gesellschaft wird weiter vielfältiger werden, das wird auch anstrengend, mitunter schmerzhaft sein. Wir werden das Zusammenleben täglich neu aushandeln müssen.“ – Das ist inzwischen der Fall. Das Zusammenleben wird täglich neu ausgehandelt. Zwischen den Anwohnern rund um den Görlitzer Park und den Dealern im Görlitzer Park. Zwischen den Rettungsdiensten der Feuerwehr und des Roten Kreuzes und denjenigen, die sich ihnen in den Weg stellen. Zwischen jenen, die schon länger hier leben, und jenen, die neu dazugekommen sind. Zwischen denjenigen, die vor einem Ende der Welt Angst und denjenigen, die am Ende des Monats kein Geld mehr haben. Dieses Buch ist keine Anleitung zum Handeln, wie sie derzeit von Kreti und Pleti en masse geschrieben werden. Es ist eine Einladung zum Selberdenken, zum Misstrauen gegenüber allen Wegweisern, die sich selber nicht von der Stelle bewegen, und allen Ablasshändlern, die davon leben, dass sie Ängste schüren.

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Die Psychologie des Postfaktischen: Hintergründe zu Fake News und Co.

Eigentlich hatte ich dieses Buch als Geburtstagsgeschenk erworben: Für einen Freund. Der, via sozialen Medien, jeden Kettenbrief mit mir teilt und sich jedesmal über vermeintliche Gutscheine und vermeintliche Angebote freut. Eigentlich. Dieses Buch wird wohl, nachdem ich nur „kurz reinlesen wollte“, doch bei mir im Bücherregel seinen Platz finden: Das Buch sticht, aus den üblichen Berichten zu der Thematik hervor und geht in die Tiefe. Ohne dabei langweilig zu werden.

In diesem Buch, beim Springer-Verlag 2020 erschienen, beschäftigt sich Markus Appel, Professor für Kommunikationspsychologie und neue Medien an der Universität Würzburg, mit den Phänomenen Fake News, Lügenpresse, Clickbait und den Mechanismen dahinter. 

"Die Psychologie des Postfaktischen - über Fake News, Lügenpresse und Co."; Foto: Peter Ansmann
„Die Psychologie des Postfaktischen – über Fake News, Lügenpresse und Co.“; Foto: Peter Ansmann

Am Sonntag, Anne Will hatte zum Thema Wahl-Eklat in Thüringen geladen, konnte sich ein Gast in der Runde entspannt zurücklehnen und grinsen während die anderen Gäste (Sara Wagenknecht (Die Linke), Kevin Kühnert (SPD), Peter Altmaier (CDU), und Wolfgang Kubicki (FDP)) sich untereinander zerlegten. Ansonsten fiel Alice Weidel (AfD) während der Sendung durch verhaltensauffälliges Gegackere und Zwischenrufe (Unglaublich!) auf.

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Martin Sonneborn (DIE PARTEI) zur Krise in Thüringen (Neue Länder!)

Martin Sonneborn (Die Partei) zur Krise in Thüringen; Foto: Lizenz Creative Commons
Martin Sonneborn (DIE PARTEI) zur Krise in Thüringen; Foto: LinovonLinares Lizenz: CC BY-SA 4.0

Thüringen steht vor Neuwahlen. Die Republik schaut auf eine PARTEI, die eventuell das Zünglein  an der Waage sein wird. Die Ruhrbarone haben, exklusiv, ein (kurzes) Interview mit Martin Sonneborn (Politkenner, ehemaliger Chefredakteur des Politmagazins „Titanic“, Vorsitzender der Partei DIE PARTEI) führen dürfen.

Ruhrbarone: DIE PARTEI holte bei der Landtagswahl in Thüringen 1,1% der Stimmen. Da fehlte ja einiges zur Machtergreifung. Wie wirkt sich die aktuelle Situation und das Verhalten der FDP und CDU auf das Ergebnis, bei eventuellen Neuwahlen, der Partei DIE PARTEI aus?

Martin Sonneborn (DIE PARTEI): Wir tolerieren niemanden. Aber ich würde tatsächlich lieber dem bolschewistischen Terrorkommunisten Bodo Ramelow das Land anvertrauen als einem durchgeknallten FDP-Friseur, der mit ausgewiesenen Faschisten paktiert. 

Ruhrbarone: Wie würde DIE PARTEI, wenn staatsmännische Weitsicht gefragt ist, reagieren? Tolerierung einer CDU/FDP-Regierung?

Martin Sonneborn (DIE PARTEI): Bei AFDP und CDU möchte ich mich herzlich bedanken: Wenn Kramp-Karrenbauer und Lindner so weiter machen, schaffen wir in der Bundestagswahl erstmal die 5-Prozent-Hürde. Und mit 5 Prozent kann man neuerdings Regierungschef werden… Smiley!

Ruhrbarone: Wir bedanken uns für die Informationen zur aktuellen Lage in Thüringen.