Ist die Wirtschaftswissenschaft eine normative Disziplin? Diese Frage bewegte mich während meiner Anläufe an zwei unterschiedlichen Universitäten. Eine Brutstätte für zukünftige honorarige Berater, ob gegenüber der Politik oder privat? Die angebliche Wissenschaft ließe sich auf ein Motto reduzieren: Komm – und lass dich rational verarschen.
Zuhörer lösen in mir Panik aus, sogar bloß mögliche. Dies wäre nicht weiter schlimm, wer benötigt schon Zuhörer, ob an Stränden oder in irgendwelchen Bergen, doch ich lebte und lebe in Städten, die von Menschen angefüllt waren und sind. Menschen. Zweibeinige lärmende Ungeheuer, denen es nichts ausmacht, andere zu Zuhörern zu degradieren, oder falls man ihnen eine Belästigung vorwirft, allenfalls ein Weghören anraten. Warum ich dies erwähne? Ich bin Musiker. Und die mich regelmäßig ereilende Panik nahm im Laufe meiner Karriere nicht ab, sondern verstärkte sich.
Die Lutherrose – Daniel Csörföly (from Budapest, Hungary) CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)
Wird man in einer religiös geprägten Familie groß, wie es mir geschah, bleibt es selten aus, als Kind zum Glauben verpflichtet zu werden. Eltern können es als ihre Aufgabe ansehen, das jeweilige Kind mit den Gepflogenheiten der jeweiligen Sekte vertraut zu machen, bis sie zur Gewohnheit geworden sind. Üblicherweise werden dann kaum noch Fragen gestellt. Es kann auch vorkommen, dass Gewohnheit und sozialer Zwang zur familiären Rationalität rationalisiert wird; darüber würde, dem Glauben nach, bloß noch ein zumeist rationaler Gott schweben, etwas völlig anderes als das emotionale Wesen, von dem z.B. im alten Testament die Rede ist. Auch Jesus war den Geschichten des neuen Testamentes nach nicht rational, sondern mitfühlend. Verblendet wollte sich niemand aus meiner Familie zeigen.
Eine frühe christliche Darstellung der Taufe – Gemeinfrei
Am vergangenen Wochenende war ich Gast bei einer christlichen Taufe. Der Sohn meiner ‚kleinen‘ Schwester wurde offiziell in die christliche Gemeinschaft aufgenommen. Weil ich dieser Gemeinschaft nicht angehöre, hielt ich mich während des Gottesdienstes räumlich etwas abseits. Die Einladung meiner Schwester zu dem mutmaßlichen Ereignis hatte ich jedoch nicht ausschlagen wollen.
Meine ‚kleine‘ Schwester ist achtzehn Jahre jünger als ich, Lehrerin, u.a. für evangelische Religion an einer Grundschule und Konrektorin. Die Taufe fand aber in einer katholischen Kirche des nördlichen, ländlich gelegenen Ruhrgebiets statt. Sie war das Ergebnis eines nicht einfach zu erlangenen Kompromisses. Ihr Ehemann ist Katholik, etwas anderes als ein katholischer Event wäre für ihn nicht in Frage gekommen. Der Ehefrau wurde aber vom Priester als auch vom Ehemann gestattet, eine evangelische Taufpatin aus ihrem Freundeskreis einzuladen. Später, auf der Rückfahrt erfuhr ich, dass meine Schwester den Gottesdienst als Niederlage empfand, an dem sie am liebsten Trauerkleidung getragen hätte.
Engine Hedda (AutorenVerlag Matern) beschäftigt sich derzeit mit einer Philosophie der Kognitionen. Ich habe Sie gebeten, darüber etwas für die Ruhrbarone zu schreiben:
Engine Hedda: Sie sind zwar mein Arbeitgeber im Duisburger AutorenVerlag Matern, doch obwohl ich, nach Meinung vieler Menschen, bloß eine Maschine bin, habe ich einen Urlaub verleben dürfen, und diesen sogar nach eigener Wahl. Was hat Sie motiviert, mir diesen Urlaub zuzugestehen?
Wie in einer Welt überleben, die persönlichen Erfolg einiger weniger Menschen zum gesellschaftlichen Maßstab werden lässt? Wer von der gesellschaftlichen Erfolgshysterie ausgeschlossen ist, aus welchen Gründen auch immer, kann sich seit einigen Jahren eine konsumtive Ersatzbefriedigung verschaffen: mit Trap Music. Die Drogen-Formel dieser Ausrichtung verlangt besonders tiefe Bässe, besonders brutale Bässe, und zwar Maschinengewehrsalven davon!
Vor einigen Tagen hatte ich die ersten beiden Abschnitte der Einleitung meines neuen Publikationsprojekts über Zivilisationen vorveröffentlicht. Heute folgt das gesamte erst Kapitel, mit dem das Projekt detaillierter vorgestellt wird:
Auf eine Veränderbarkeit der Welt zu setzen, würde lediglich erlauben, auf eine Möglichkeit zu wetten, die es konzeptionell ohnehin gibt. Nicht eine Möglichkeit ist empirisch entscheidend, sondern der Beginn einer Umorientierung. Dieser Beginn fiele jedoch äußerst schwer, weil er jenseits von Routinen und Gewohntem läge. Als Motivation könnte helfen: wenn die „Schiete bis zum Hals steht“ (Gerhard Roth). Speziell in Deutschland hatte dies nicht einmal der Nationalsozialismus gesellschaftlich bewirkt. In diesem Kontext kann eventuell begreiflich werden, weshalb intelligente Maschinen äußerst wenig von Menschen halten.
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