Cartoons ohne Bilder #80


Ein Mann im dreckigen Unterhemd, Hakenkreuz-Tätowierung. Zimmer vermüllt, Sprungfedern kommen aus dem Sofa. Überall Bierflaschen und Zigarettenkippen. Der Mann schüttelt seine Faust in Richtung Fernseher.
Sprechblase: „Ich lasse mir doch meine westliche Art zu vegetieren nicht wegnehmen!“

Cartoons ohne Bilder #79


Ein Büro mit Schild „Infopoint“. Vor dem Schreibtisch ein ratloser Mann. Hinter dem Schreibtisch eine Frau, Mimik arrogant-gelangweilt.
Sprechblase über der Frau: „Tut mir leid, da kann ich Ihnen nicht weiterhelfen.“
Bildunterschrift: „Wenn sich Dumme dumm stellen.“

Greta: Reduziert sie nicht auf ihre Krankheit

Greta Thunberg Foto: Anders Hellberg Lizenz: CC BY-SA 4.0

Die Bandbreite menschlichen Verhaltens ist unfassbar. Eine der ironischen „Rules of Internet“ lautet sinngemäß: Wenn du es dir vorstellen kannst, gibt es Pornographie darüber. Ich glaube das aufs Wort, auch ohne meinen Browserverlauf zu besudeln. Auch ohne eine psychische Erkrankung machen Menschen ungewöhnliche und unverständliche Dinge. Das Netz ist voll davon. Aber in dem Moment, in dem eine Diagnose auftaucht, tendieren wir dazu, den Menschen nur noch unter diesem Stempel zu betrachten. Bemerkenswerterweise kann die Diagnose sowohl zu einer Abwertung als auch zu einer Überhöhung führen.

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Cartoons ohne Bilder #78


Ein Mann am Telefon.
Sprechblase über dem Mann: „Bin ich da mit der Stadtverwaltung verbunden?“
Gezackte Sprechblase aus dem Telefon: „Das darf ich ihnen aus Datenschutzgründen nicht sagen.“

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Alles außer Pop – Cattle Decapitation

Ach du meine Güte. Ach. Du. Meine. Güte.

Ja, auch schon auf ihrem Vorgängeralbum „Anthropocene Extinction“ von 2015 thematisierten Cattle Decapitation das menschengemachte Ende der Welt technisch brillant, frei von Genregrenzen und voller musikalischer Gewalt. Allerdings scheinen sie zwischenzeitlich in einen Öltanker voller Zaubertrank gefallen zu sein und entschieden zu haben, das Experiment noch einmal unter Anwendung ihrer mittlerweile erworbenen übermenschlichen Kräfte zu wiederholen. „Death Atlas“ nennt sich das Ergebnis.

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Cartoons ohne Bilder #76

Ein Roboter sitzt an einem Computer und klickt Bilder von Straßen an. Daneben ein Mann mit verschränkten Armen und zufriedenem Gesichtsausdruck.
Bildunterschrift: Die Captchas sind mittlerweile so anspruchsvoll, dass Thomas einen Bot benutzt, um sie zu lösen.

Cartoons ohne Bilder #75


In der Bäckerei.
Kundin: “Ich hätte gern ein Dinkelkorn, bitte.“
Bäckerin: „Ach, da könnense einfach bei den Krümeln in der Ecke da schauen, da ist bestimmt eins dabei.“

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Cartoons ohne Bilder #74


Lehrer: „Was ist drei mal vier?“
Frecher Schüler mit Sommersprossen und Schiebermütze: „1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20!“
Lehrer (genervt): „Es ist zwölf.“
Schüler (triumphierend): „Habe ich doch gesagt!“

Gender-Gaga vs. gestrige Gestalten

Bild: Rob Sinclar, CC BY-SA 2.0

Die Frage um die geschlechtergerechte Sprache führt nach wie vor zu erhitzen Debatten. Ich selbst habe nach einem Urteil des Bundesgerichtshof zu dieser Frage an dieser Stelle meine Empörung darüber deutlich gemacht, dass ein Mensch einen anderen gerichtlich zwingen will, bestimmte Wörter zu verwenden. Dabei habe ich mich über die Behauptung erregt, das generische Maskulinum meine eigentlich gar keine Frauen, insbesondere aber habe ich klargestellt, warum ich es grundsätzlich schwierig finde, wenn neue Begriffe einfach erfunden werden und Sprache mit Gewalt verändert werden soll.

Das Thema wird emotional diskutiert, bei den Gegnern der neuen Sprachregelungen, die mit Schaum vorm Mund über „Gender-Gaga“ zetern, wie bei den Befürwortern, die Kritikern sofort Sexismus und Ewiggestrigkeit unterstellen. Ich will daher versuchen, das Thema differenzierter zu betrachten und zu verstehen, welche Argumente wo miteinander kollidieren.

Dabei fällt mir als erstes auf, dass der Zweck der geschlechtergerechten Sprache sehr unterschiedlich begründet wird.

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