Cartoons ohne Bilder #19


Ein Strichmännchen hält, mit gesenktem Kopf, diesen Brief in der Hand:

„Sehr geehrter Herr Direktor,

wegen geringfügiger Hindernisse und einer leichten Müdigkeit konnte ich in den letzten drei Wochen leider nicht bei der Arbeit erscheinen. Ich bitte, diese Minderpräsenz zu entschuldigen und wollte fragen, ob ich in den NÄCHSTEN drei Wochen ungeplanten Urlaub nehmen kann.

Hochachtungsvoll …“

Denkblase über dem Strichmännchen: „Ach nee, ist mir zu stressig den fertigzuschreiben.“

Alles außer Pop – Au, Au, Autotune

Im Neo Magazin Royale war kürzlich eine junge Frau am Mikrofon und durfte zur Musik des Rundfunktanzorchesters Ehrenfeld singen. Ihr zuliebe war der musikalische Anteil der Sendung deutlich länger als sonst. Es wäre unfair, ihr zu unterstellen, dass sie diese Ehre nur hatte, weil sie blond und gutaussehend war. Aber ob sie wegen ihrer Gesangsqualitäten auftreten durfte, lässt sich nicht sagen.

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Cartoons ohne Bilder #18

Eine lange, halbfertige Autobahn. Menschenleer. Steinhaufen rechts und links. Ganz klein im Bild ein Männchen im Unterhemd, mit einer Schaufel. Dünne Ärmchen, Schweißlache unter sich, hochroter Kopf, eifrig und emsig am Graben. Trägt Scheitel und Bärtchen.
Unterschrift: Wie Hitler die Autobahn gebaut hat.

Cartoons ohne Bilder #17

Ein Paar am Küchentisch. Frau liest Zeitung, Überschrift: „IHK: Tausende Lehrstellen unbesetzt“

Sprechblase Frau: „Und wenn man die Lehrstellen an Asylanten gibt?“

Sprechblase Mann (wütend): „Dann nehmen uns die Ausländer auch noch die Leerstellen weg!“

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Wir sind mehr und das ist gut so!

Hier könnten überall Antifaschisten sitzen. Quelle: Flickr.com, Foto: Dennis , CC BY-ND 2.0 

Der Hashtag #wirsindmehr wird von vielen in Frage gestellt, genau wie das für heute geplante Konzert gegen Rechts in Chemnitz, gerade auch aus linker Richtung. Da wird die Frage gestellt, was denn wäre, wenn wir nicht mehr „mehr“ sind. Klargestellt, dass in einem Rechtsstaat auch eine Mehrheit keine menschenfeindlichen Entscheidungen treffen darf. Wird darauf verwiesen, dass die Nazis auch eine Mehrheit hatten und gerade die Behauptung, mit Volkes Stimme zu sprechen, ein Instrument der Populisten ist. Es wird postuliert, dass solche massenwirksamen Aktionen nur Lippenbekenntnisse sind, danach alle wieder nach Hause fahren und nichts sich ändert. Es wird auf den wahren Kampf eingeschworen, der auf der Straße stattfände. Ja, es scheint fast schon eine Art Sehnsucht zu geben, jetzt endlich an dem Punkt zu sein, wo man als letzte Bastion im Untergrund mit selbstgebastelten Bomben und geklauten Pistolen in den aufrechten Widerstand geht.

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Alles außer Pop – Warum ich die Toten Hosen nicht vollständig hassen kann

Es ist einfach und auch ein bisschen selbstverständlich, die Toten Hosen zu hassen oder mindestens peinlich zu finden. Und wenn sie jetzt in Chemnitz spielen, gibt es genug Leute, die darüber lästern. Dabei ist es gut, wenn berühmte Leute gegen Rechts spielen. Argumente für oder gegen so ein Konzert wurden bei uns hier bereits ausgetauscht.

Die Toten Hosen nicht vollständig zu hassen, fühlt sich für mich ein bisschen an, wie ein Outing. Ich bin ja hier für alles außer Pop zuständig und Nähe zum Mainstream sägt freilich an meiner narzisstischen Homöostase.

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Cartoons ohne Bilder #16

Ein Vorgarten voller Deutschlandfahnen, Putten, Springbrunnen, Kiesbeete und Gartenzwerge. Drumherum ein Jägerzaun mit Stacheldraht. In einem Liegestuhl ein dicker Mann im Unterhemd mit Bierflasche.
Denkblase über dem Gartenbesitzer: „Wenn ich den Zaun nicht hätte, würden die Ausländer alle zu mir reinkommen wollen.“

Wie gefährlich ist Donald Trump?

Foto: Psychosozial-Verlag

In Amerika war das Buch „The dangerous case of Donald Trump“ ein New-York-Times-Bestseller. Die deutsche Übersetzung („Wie gefährlich ist Donald Trump? 27 Stellungnahmen aus Psychiatrie und Psychologie“), die kürzlich erschienen ist, hat noch nicht so großes Medien-Echo verursacht. Das könnte auch daran liegen, dass sie bei einem Fachverlag erschienen ist. Dabei ist das Buch durchaus auch an Laien gerichtet.

Als Psychiater lese ich die 27 Aufsätze natürlich besonders interessiert, aber auch kritisch.

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Cartoons ohne Bilder #15

Eine apokalyptische Landschaft. Mad-Max-artige Soldaten liegen sich mit Speeren und selbstgebauten Gewehren in Schützengräben gegenüber.
Bildunterschrift: Im hundertsten Jahr des Krieges wussten weder die überlebenden Krieger des Lichts noch die letzten Ritter der Finsternis, dass ihre Fehde einst um die Frage entbrannt war, ob man im Sommer die Uhr umstellen soll.

Alles außer Pop – Witzig, aber trve: Naziverarschungsblackmetal

Es war unlängst das meistverkaufte Album auf Bandcamp: „White Nationalism Is for Basement Dwelling Losers“ der Spaß-und-Ernst-Band NECKBEARD DEATHCAMP. Es handelt sich hierbei zu gleichen Teilen um bösartigen Grusel-Black-Metal in ordnungsgemäßem Badezimmersound und um eine Satire auf Alt-Right-Loser und Nazi-Metaller.

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