Mal verhasst, mal geliebt – Kraftwerk ist offenbar längst nicht gleich Kraftwerk

Das Kraftwerk Knepper kurz vor der Sprengung. Foto(s): Jürgen Steinfelder

Heute Mittag war es dann endlich soweit. Mit rund 200 Kilo Sprengstoff wurde das alte Kraftwerk ‚Knepper‘, gut vier Jahre nach seiner Stilllegung, dem Erdboden gleich gemacht.

Zwischen Dortmund und Castrop-Rauxel gelegen, prägte das Bauwerk über Jahrzehnte hinweg die Skyline längs des Autobahnkreuzes von A45 und A42, war im östlichen Ruhrgebiet von Millionen Menschen tagtäglich zu sehen.

Jeder, der im Ruhrgebiet beheimatet ist, dürfte mit dem Meiler, auf die eine oder andere Weise, mehr oder weniger vertraut gewesen sein.

Seit heute Mittag fehlt da offenkundig ein Stück Industriegeschichte des Ruhrgebiets am Horizont. Wortwörtlich und im übertragenen Sinne. Überraschender Weise, und ganz im Gegensatz zu den unmittelbaren Anwohnern rund um den juristisch umstrittenen Meiler ‚Datteln 4‘ nur wenige Kilometer weiter, äußerten sich die Nachbarn des alten Kraftwerks hier überwiegend traurig und sentimental, ob des nahenden Endes der riesigen ‚Dreckschleuder‘ in ihrer Nachbarschaft.

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Iranischer Steinhaus-Boykott ist kein Grund für deutsche Arroganz

Bibiana Steinhaus. Quelle: Wikipedia, Foto: Northside, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Bibiana Steinhaus kommt aus den Schlagzeilen einfach nicht heraus. Deutschlands einzige Fußall-Schiedsrichterin in der 1. Bundesliga soll der Grund dafür gewesen sein, dass das Spiel des FC Bayern München beim FC Augsburg am Freitag nicht im Iranischen Fernsehen gezeigt worden ist. Dies berichten aktuell übereinstimmend diverse Medien.

In einer dazugehörigen Meldung heißt es: „ Wegen der strengen islamischen Vorschriften werden im iranischen Fernsehen keine Bilder von freizügig gekleideten Frauen gezeigt. Auch kurze Sporthosen, wie sie Steinhaus als Schiedsrichterin trägt, fallen unter diese Bestimmungen. In Spielfilmen werden solche Szenen zensiert. Weil eine Zensierung einer Schiedsrichterin bei einem Live-Spiel kaum möglich gewesen wäre, sei die Übertragung einfach gestrichen worden.“

In Folge dessen ergießt sich in diesen Stunden eine große Welle der Häme und Ablehnung dieses Vorgehens durch die Szene. Zumindest hierzulande. Völlig zu Recht! Grund zu Hochmut haben wir in Deutschland in dieser Frage allerdings wahrlich nicht.

Natürlich ist es ein völliges Unding, was da im Iran gerade abläuft. Gar keine Frage. Erinnern möchte ich hier und heute bei dieser Gelegenheit aber daran, dass Bibiana Steinhaus auch hierzulande keinen leichten Stand hatte in den vergangenen Jahren.

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Das traurige Ende eines modernen Fußballmärchens in Nürnberg

Kein Trainer wie jeder andere: Michael Köllner. Quelle: Wikipedia, Foto: Silesia711, Lizenz: CC BY-SA 4.0

Eigentlich ist es ja nicht unbedingt die Kernaufgabe der Ruhrbarone eine Trainerentlassung beim 1. FC Nürnberg zu kommentieren. Wenn mit der Entlassung von Coach Michael Köllner dort jedoch zugleich ein modernes Fußballmärchen unschön zu Ende geht, dann ist uns das auch hier im Blog durchaus schon einmal ein paar Zeilen wert.

Dass der ‚Club‘, wie die Anhänger der Franken ihren Verein liebevoll nennen, aufgrund der vergleichsweise geringen Wirtschaftskraft nach seinem überraschenden Aufstieg im Vorjahr Schwierigkeiten haben dürfte die Klasse im Fußballoberhaus zu halten, das war eigentlich jedermann schon vor Saisonstart klar.

Der zuvor einer größeren Öffentlichkeit völlig unbekannte Trainer Köllner führte die häufig recht bieder auftretende Truppe mit seiner, nun nennen wir es mal ‚bodenständigen Art‘ nach Jahren der Zweitklassigkeit erfolgreich zurück in die Eliteliga des Deutschen Fußballs.

Dass das so überhaupt noch möglich war, in Zeiten in denen Kommerz und ‚die große Show‘ immer mehr die Oberhand gewinnen, in denen Vereine wie RB Leipzig und die TSG Hoffenheim zu festen Kräften im deutschen Spitzenfußball geworden sind, das ähnelte durchaus einem kleinen aber feinen Fußballmärchen. Diese in den Augen vieler Fußballfreunde erfreulich nostalgisch und altmodisch daherkommende Geschichte endete am heutigen Dienstag jedoch vorzeitig und leider ziemlich unschön.

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Drei Spiele ohne Sieg sind längst noch kein Grund zur Panik beim BVB!

Mario Götze traf am Samstag zum zwischenzeitlichen 2:0 für den BVB. Foto: Robin Patzwaldt

Sicherlich, aus Sicht der Dortmunder Borussia war es ganz bitter, was da am Samstagnachmittag passiert ist. Nach 75 Minuten noch scheinbar komfortabel mit 3:0 geführt, reichte es am Ende für den BVB nur zu einem 3:3 gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Da wurden Erinnerungen an das bittere 4:4, nach 4:0 Führung, im Vorjahr gegen den FC Schalke 04 wach.

Da am gestrigen Abend zudem eben diese Schalker gegen den FC Bayern München chancenlos waren, in München mit 1:3 verloren, schrumpfte der Vorsprung der Dortmunder an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga auf aktuell fünf Punkte.

Klar ist auch, dass das dem Selbstbewusstsein der Schwarzgelben vor dem wichtigen Champions League-Spiel bei Tottenham in dieser Woche alles andere als gut tat. Zumal der BVB ja auch bei den Spielen zuvor gegen Frankfurt und Bremen schon sieglos blieb, auch dort jeweils Führungen verspielte.

Doch ist das jetzt wirklich ein Grund um jetzt nervös zu werden? Mitnichten!

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Völlig daneben: Die Stadt Waltrop schiebt Grundschüler beim Kampf gegen Helikoptereltern vor

Nur am Sonntag herrscht vor dieser Waltroper Schule eine solche Leere. Foto: Robin Patzwaldt

Am vergangenem Montag habe ich mir mit dem Kollegen Sebastian Bartoschek hier im Blog ein Pro und Contra zum Thema #FridayForFuture geliefert. Gemeinsam haben wir uns mit dem Für und Wieder von Schülerdemos während der Schulzeit beschäftigt. Damals konnte ich noch nicht ahnen, dass mir ein viel krasserer Fall ähnlicher Prägung nur wenige Tage später direkt vor der eigenen Haustüre begegnen sollte.

Was ist geschehen?

In der ‚Aktuellen Stunde‘ des WDR-Fernsehens lief am Mittwoch ein kurzer Filmbeitrag, der mir sprichwörtlich die Kinnlade herunterfallen ließ. Da forderten diverse Grundschüler meiner Heimatstadt Waltrop doch tatsächlich vor laufender Kamera die Beschränkung der Elterntaxis, die sie für ihre eigenen, alltäglichen Fahrten zur Schule selber nur zu gerne nutzen.

Konnte das sein? Die seit Jahrzehnten immer verwöhnter gewordenen Kinder fordern mit entschlossenem, empörten Blick und zittriger Stimme vor laufender Kamera das Ende ihrer luxuriösen Fahrten zur Schule?

Nun, ein etwas näherer Blick auf den Beitrag offenbarte dann rasch die Wahrheit hinter der Geschichte. Die Initiative ist offenbar gar nicht von den nur vorgeschobenen jungen Schülern ausgegangen, sonder es handelt sich um eine von der Stadt Waltrop initierte Kampagne. Übel!

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Rudi Assauer ist tot – Eine Legende ist gegangen

Rudi Assauer. Quelle: Wikipedia, Foto: Produnis, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Die Schalker Fußball-Legende Rudi Assauer ist am heutigen 6. Februar 2019 im Alter von 74 Jahren gestorben.

Beate Schneider, die Lebensgefährtin des gebürtigen Saarländers, bestätigte diese Info gegenüber der Zeitschrift ‚Bunte‘: „Rudi ist heute Nachmittag gestorben. Es ist traurig aber auch eine Erlösung für ihn. Wir sind alle wahnsinnig traurig“, wird Schneider zitiert.

Im Jahre 2012 wurde öffentlich bekannt, dass Assauer an Alzheimer litt. Seit Tätigkeit für den FC Schalke 04 beendete er bereits einige Jahre vorher, im Jahre 2006.

Alle Fußballfreunde im Ruhrgebiet, egal welchem Verein sie die Treue halten, werden Assauer vermissen, der Zeit seines Lebens wie kaum ein anderer zu polarisieren vermochte.

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Das Trianel Kraftwerk in Lünen droht endgültig zum finanziellen Fiasko zu werden

Das Trianel Kraftwerk in Lünen. Foto: Robin Patzwaldt

Über die möglichen Auswirkungen des angedachten Kohleausstiegs bis zum Jahre 2038 für das derzeit noch gar nicht im Betrieb befindliche Kraftwerk ‚Datteln 4‘ hatten wir hier vor ein paar Tagen schon diskutiert. Der riesige Uniper-Bau an der Stadtgrenze zwischen Datteln und Waltrop im Kreis Recklinghausen, mit einem Kühlturm von der Höhe des Kölner Doms, ist jedoch längst nicht der einzige umstrittene Steinkohlemeiler, für den die jüngst präsentierten Pläne gravierende Auswirkungen haben könnten.

Wenige Kilometer weiter, genauer gesagt an der Stadtgrenze zwischen Lünen und Waltrop, reckt sich seit einigen Jahren der ebenfalls nicht gerade zierliche Kühlturm des Uniper Kraftwerks Lünen in den Ruhrgebietshimmel.

Hier wird seit 2013 (mit einigen Unterbrechungen) Strom produziert. Juristisch ist auch dieses Kraftwerk noch nicht in trockenen Tüchern, sind doch auch in diesem Falle noch immer Klagen des BUND anhängig.

Davon einmal abgesehen hat das vorgesehene Aus für die Kohleverstromung bis spätestens 2038 aber natürlich auch für dieses Projekt womöglich drastische Konsequenzen.

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Ex-Kapitän Marcel Schmelzer ist an diesem Wochenende der große Verlierer beim BVB

Marcel Schmelzer. Foto: BVB

Beim BVB gibt es in diesen Tagen ungewöhnlich viele glückliche Gesichter. Sowohl bei der Mannschaft und im Betreuerstab, als auch bei den Fans. Nach dem gestrigen 1:1 (1:1) bei Eintracht Frankfurt und der gleichzeitigen 1:3-Niederlage des FC Bayern München in Leverkusen beträgt der Vorsprung der Schwarz-Gelben auf die ärgsten Verfolger jetzt sieben Zähler.

Dass die zum Rückrundenstart Mitte Januar vollmundig zur Verfolgungsjagd angetretenen Münchener am 20. Spieltag zudem von Borussia Mönchengladbach von Rang zwei verdrängt wurden, zauberte manch einem im Umfeld des Klubs ein zusätzliches Lächeln ins Gesicht.

Einem war allerdings mit Sicherheit an diesem Wochenende gar nicht zum Lachen zu Mute. Ex-Kapitän Marcel Schmelzer setzte seine seit Monaten andauernde sportliche Talfahrt fort, fand am Samstag nicht einmal mehr einen Platz im 18er-Kader der Borussen. Und das trotz diverser Personalprobleme und einiger Winterabgänge im Verein. Kein gutes Zeichen für den Defensivspezialisten, der in der Vorwoche bei seiner Einwechslung gegen Hannover 96 zudem vom eigenen Anhang ausgepfiffen wurde.

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Um ein aktiver Klimaschützer zu sein muss man mehr machen als an einer Demo teilzunehmen!

Schüler demonstrieren in Berlin für mehr Klimaschutz. Foto: Wikipedia, Lizenz: gemeinfrei

Na? Jetzt mal ganz ehrlich. Bist Du inzwischen vielleicht auch schon mächtig genervt von der Berichterstattung rund um die Umwelt-Aktivistin Greta Thunberg aus Schweden, so wie ich?

Seit rund einem halben Jahr tritt die 16-Jährige an jedem Freitag in den Schulstreik. Zuletzt sorgte ihr Auftritt beim Weltwirtschaftsforum in Davos für große öffentliche Resonanz. Greta Thunberg ist der Meinung, dass viel zu wenig gegen den Klimawandel getan wird: „Unser Haus brennt. Ich bin hier zu sagen, dass unser Haus brennt.“ Ein wichtiger Hinweis, den jedoch die Band ‚Midnight Oil‘ schon in den 1980er-Jahren in ihrem Hit ‚Beds are burning‘ unter die Menschen brachte. Also wahrlich keine neue Erkenntnis, die junge Frau da gerade so überraschend lautstark in die Welt hinaus trägt.

Für diverse Schlagzeilen sorgte kürzlich auch ihr Ausspruch „Ich möchte, dass ihr in Panik geratet.“ Abgesehen davon, dass Panik wohl nie ein guter Ratgeber ist, stimme ich inhaltlich mit vielen Aussagen der Schwedin überein. Mehr Umweltschutz tut in dieser Welt gut, ist dringend nötig, wenn wir uns eine lebenswerte Umgebung erhalten wollen.

Ich war früher einige Jahre lang Fördermitglied bei Greenpeace und zwischen 2010 und 2012 Mitglied bei Bündnis 90/Die Grünen. Meine politische Gesinnung tendiert also ebenfalls grundsätzlich in die von Thunberg vertretene Richtung.

Und trotzdem nervt auch mich das Auftreten der jungen Frau und das mediale Echo darauf in inzwischen maximal. Ich fürchte sogar, dass ihr Wirken und die Berichterstattung darüber am Ende sogar kontraproduktiv für das eigentliche Anliegen sind. Doch tausende ‚Fans‘ und Unterstützer ahmen die junge Schwedin in diesen Tagen unverdrossen nach, feiern sie sogar als ein großes Vorbild. Und das bringt wiederum immer mehr Zeitgenossen gegen sie auf.

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Auch die 2. Liga kommt aus der Winterpause: Gelingt dem VfL Bochum der Traum vom Aufstieg?

Das Stadion in Bochum. Archivfoto: Claudia Bender

Ab morgen wird es endlich auch in der 2. Fußball-Bundesliga wieder ernst. Zehn Tage nach dem Oberhaus melden sich der HSV, der 1. FC Köln und der Rest der Liga, darunter die beiden Revierklubs VfL Bochum und MSV Duisburg, aus der rund fünfwöchigen Winterpause zurück.

In Fokus stehen dann einmal mehr naturgemäß insbesondere die Teams an der Tabellenspitze. Der HSV, der 1. FC Köln und Union Berlin verabschiedeten sich jeweils mit Niederlagen in die Winterpause und wollen das neue Jahr mit Erfolgserlebnissen beginnen.

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