BVB-Fan Tobias Burchhardt ist stocksauer. Am Dienstag erhielt der 50-Jährige Post von seinem Lieblingsverein aus Dortmund. Doch was er darin lesen musste, trieb ihm völlig unerwartet die Zornesröte ins Gesicht.
Burchhardt hatte zuletzt lange Zeit auf die Nutzung seiner Dauerkarten für das Westfalenstadion verzichten müssen. Das Corona-Virus machte den Stammkunden der Vereine den Besuch in den Arenen zuletzt über viele Monate hinweg weitestgehend unmöglich. Das traf auch die BVB-Fans sehr hart, die ansonsten immer besonders Zahlreich zu beliebten Dauerkarten griffen. Doch was der Klub seinen treuesten Anhängern jetzt in einem Brief mitzuteilen hatte, verärgerte den leidenschaftlichen Anhänger extrem.
So richtig aufmerksam geworden bin ich auf Stevie Van Zandt eigentlich erst vor ein paar Jahren, als der Musiker mit der inzwischen zum Kult aufgestiegenen Mafia-TV-Serie ‚Lilyhammer‘ auch hier bei uns in Deutschland eine kleine, aber sehr begeisterte Fangemeinde eroberte.
Rasch erinnerte ich mich dann aber daran, dass mir der etwas skurril aussende Typ doch schon lange als Musiker bekannt war. Und zwar nicht nur als Mitglied von Bruce Springsteens legendärer ‚E-Street Band‘, sondern auch als Solokünstler ‚Little Steven‘, der in den 1980ern einige Hits hatte, sogar beim legendären Live Aid-Konzert von Bob Geldof mitwirkte, er sich damals intensiv im Kampf gegen das Apartheid-System in Südafrika engagierte.
Meine Begeisterung für Lilyhammer intensivierte zugleich meine Neugier in Bezug auf den Schauspieler und Musiker aus New Jersey, den ich zwar schon ewig kannte, über den ich aber, wie ich feststellen musste, so gut wie gar nichts wusste. Mühsam googelte ich mich durch das Internet, um mehr zu erfahren.
Droht uns allen die Rückkehr des Lockdowns? Archiv-Foto: Robin Patzwaldt
Das Thema Corona gewinnt in diesen Tagen noch einmal eine ganz neue Aktualität. Wer gedacht hätte, dass wir die Pandemie nach inzwischen gut 18 Monaten in Kürze wohl so gut wie überwunden hätten, der dürfte bitter enttäuscht werden. Auch mir macht das aktuell große Sorgen. Und das, obwohl ich selber bisher eigentlich vergleichsweise wenige Probleme mit den Einschränkungen und Auswirkungen hatte.
Der bevorstehende Winter, er macht mir mehr Sorgen, als ich mir das noch vor wenigen Wochen vorstellen konnte. Und ich bin etwas ratlos, was man denn jetzt selber für einen möglichst guten Winter tun kann, außer sich mit der Anzahl seiner Sozialkontakte erneut einzuschränken, um sich und andere zu schützen. Wie konnte es nur soweit kommen, dass jetzt wieder in dieser beschissenen Situation stecken?
Unerwartete 2:4-Niederlage für den FC Schalke 04 gegen Darmstadt. Foto: Michael Kamps
Was fällt einem denn aktuell noch zum FC Schalke 04 ein? Schwer zu fassen, was da gerade wieder einmal bei den Gelsenkirchener Profikickern abgeht. Da verteidige ich den Klub und seinen Trainer Dimitrios Grammozis in der Vorwoche noch gegen allzu schnelles Krisengerede, nachdem der Zweitligist nach der 0:1-Niederlage im DFB-Pokal bei 1860 München und einer weiteren Pleite in der Liga mit dem gleichen Ergebnis gegen den FC Heidenheim schon wieder ins mediale Sperrfeuer zu geraten schien, und dann verlieren die Knappen auch das folgende Pflichtspiel daheim gegen Darmstadt 98 auf ziemlich peinliche Art und Weise mit 2:4.
Es gibt also viel zu Grübeln auf Schalke, in der nun anstehenden Länderspielpause.
Wenn Borussia Dortmund heute Abend im Top-Spiel der Fußball-Bundesliga um 18.30 Uhr auswärts bei Vizemeister RB Leipzig antritt, dann geht es auf den ersten Blick für die Gäste nicht um allzu viel. Der BVB rangiert vor dem letzten Spieltag vor der nächsten Länderspielpause im Fußballoberhaus mit sieben Zählern Vorsprung auf einen Nicht-Champions-League-Platz recht komfortabel auf Rang zwei der Tabelle.
Selbst eine Niederlage in Leipzig würde die Dortmunder auf dem Papier also erst einmal nicht allzu sehr schmerzen. Und doch geht es für die Schwarzgelben bei Rasenball heute um weit mehr als nur die drei Punkte. Und das nicht nur, weil großen Teilen des eigenen Anhangs dieser Gegner seit Jahren schon besonders übel aufstößt.
Die Fans in Gelsenkirchen. Archiv-Foto: Michael Kamps
Was den modernen Profifußball aus meiner Sicht zumindest ein Stück weit nervig macht, das ist die teils extreme Schnelllebigkeit der Analysen und Bewertungen in den Medien. Gewinnt ein Team einmal zwei Spiele in Folge nicht, wird sofort die grundsätzliche Entwicklung und auch der Trainer in Frage gestellt. Jüngstes Beispiel: Der FC Schalke 04 und sein Coach Dimitrios Grammozis.
Das ‚Phrasenschwein‘ im Sport1-Doppelpass. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt
Der Moderator Rudi Brückner war einer der Gründungsväter der Sendung ‚Doppelpass‘ auf Sport 1 im Jahre 1995. Der Fußballtalk entwickelte sich in Deutschland rasch zu einer festen Institution für rund eine Millionen Fußballfans am Sonntag. An Bundesligawochenenden begrüßten Brückner, und über viele Jahre hinweg auch Kult-Trainer Udo Lattek als Experte, Sportjournalisten und Gäste aus der Szene zur Aufarbeitung der Geschehnisse in der Bundesliga.
Vor seiner Zeit im Doppelpass machte ich mit Brückner erste Bekanntschaft, als er als Sportchef des WDR in Dortmund Ende der 1980er-Jahre regelmäßig den Lokalsport im TV moderierte. Seither verfolgte ich seine Laufbahn stets mit besonderem Interesse. Über das ZDF führte ihn sein Weg schließlich weiter zu Sport 1. Im Jahre 2004 war dann von einem Tag auf den anderen Schluss für den Moderator Brückner. Von internen Streitigkeiten war damals die Rede. Wirklich öffentlich wurde der Grund der abrupten Trennung nicht.
Gute Stimmung herrschte am Samstagabend auf Schalke. Foto: Michael Kamps
So langsam entwickelt sich da was beim FC Schalke 04. Nachdem der Klub aus Gelsenkirchen in den vergangenen knapp zwei Jahren häufig genug die Lachnummer des deutschen Profifußballs war, was im Abstieg aus der Bundesliga gipfelte, scheint der Abwärtstrend nach all den Monaten des Leids für Verantwortliche und Fans endlich gestoppt zu sein.
Es entwickelt sich bei den Knappen inzwischen sogar wieder ein spannendes Projekt aus dem einstigen Scherbenhaufen. Unter Trainer Dimitrios Grammozis bezwangen die Königsblauen am Samstagabend im Top-Spiel des Fußballunterhauses in der heimischen Arena den FC Dynamo Dresden in einem unterhaltsamen Spiel mit 3:0 und kletterten erstmals in dieser Saison auf den Relegationsplatz. Den Relegationsplatz, der am Ende der Spielzeit für die beiden Entscheidungsspiele für eine Rückkehr in die Bundesliga berechnen würde wohlgemerkt. Noch vor wenigen Wochen schien ein weiteres Abrutschen nach unten nicht ausgeschlossen. Doch Grammozis hat die neu formierte Truppe offenkundig inzwischen zu einer jungen, hungrigen Erfolgsmannschaft zusammengebaut, deren Spiele man sich auch als neutraler Beobachter sehr gut anschauen kann. Dafür gebührt ihm Lob und Anerkennung.
Norbert Walter-Borjans (SPD), Foto: Roland W. Waniek
Es gab in den vergangenen Tagen Lob und Tadel für die Ergebnisse der Sondierungsgespräche in Bezug auf eine mögliche ‚Ampel‘-Koalition von SPD, Grüne und FDP auf Bundesebene. Wenn die am Freitag vorgestellten Ergebnisse auch noch nicht sonderlich detailliert waren, was nicht überrascht, lassen sich doch schon erste zu erwartende Veränderungen in der Politik einer kommenden Bundesregierung im Vergleich zur alten, erkennen.
Einer der für Millionen von Bundesbürgern mit Sicherheit spannendsten Aspekte ist das sogenannte ‚Bürgergeld‘, das zukünftig an die Stelle des umstrittenen ‚Hartz 4‘ treten soll.
Ein Interview mit SPD-Chef Norbert Walter-Borjans am Sonntagabend im WDR-Fernsehen lässt jedoch vermuten/befürchten, dass die Enttäuschung bei vielen Leistungsbeziehern am Ende groß sein dürfte, und dass sich für sie, abgesehen von ein paar Details, letztendlich gar nicht wirklich viel ändern dürfte. Jobcenter-Kunden drohen vermutlich auch in Zukunft häufig drangsaliert zu werden und in vielen Fällen schlich der Willkür ihrer Sachbearbeiter ausgeliefert zu sein.
Greta Thunberg. Quelle Wikipedia, Foto: Anders Hellberg, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die erfolgreichen Sondierungsgespräche in Richtung einer Ampelkoalition waren in den vergangenen Tagen auch mein Politik-Thema der Woche. Ganz ehrlich: Ich habe mich, für mich selbst auch etwas überraschend, über den Auftritt der drei Parteien auf der Pressekonferenz am Freitag sogar innerlich gefreut. Als Christian Lindner, Annalena Baerbock, Robert Habeck, Olaf Scholz und das (dort etwas überflüssig wirkende) Führungs-Duo der SPD vor die Kameras und Mikrofone trat und von guten Gesprächen zu berichten wussten, die in dieser Woche in offiziellen Koalitionsverhandlungen münden sollen, verspürte ich etwas von der erhofften Aufbruchstimmung. Ich habe überraschend viel von dem frischen Wind gespürt, den ich mir für die Zeit nach der Bundestagswahl gewünscht hatte.
Wenn natürlich auch die Inhalte des vorgelegten Papieres noch wenig konkret waren, große Hürden zu überwinden sind, bevor SPD, Grüne und FDP die neue Bundesregierung bilden werden/können/dürfen, versprühten die Vertreter der Parteien in Berlin durchaus die Energie, die es brauchen wird um dieses Land in eine erfolgreiche Zukunft zu führen.
Erschreckend fand ich hingegen den postwendend folgenden Widerspruch, den bekennende Klimaschützer im Nachgang der Pressekonferenz öffentlich gemacht haben. Sie offenbarten dadurch (einmal mehr) eine gehörige Portion politischer Naivität.
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