Beim BVB tut sich in dieser Sommerpause ungewöhnlich viel. Ein neuer Trainer und viele hochkarätige Neuverpflichtungen sorgen seit Wochen für Schlagzeilen. Dennoch will sich in Dortmund bisher keine Aufbruchsstimmung einstellen. Und das hat einen einfachen Grund.
Saisonauftakt lässt Schalker träumen
Sie ist endlich wieder zurück, die Fußball-Bundesliga! Wenn auch zunächst einmal nur die Zweite. Die Fahne des Ruhrgebiets hält in Liga 2 auch in dieser Saison einzig der FC Schalke 04 hoch. Am Samstagabend begann die Saison 2024/25 für die Gelsenkirchener mit einem Heimspiel gegen Eintracht Braunschweig.
Auf dem Papier war das für die Königsblauen eine unangenehme Aufgabe zum Saisonauftakt. In der Realität wurde es am Ende ein Abend, der den Schalkern nicht nur unerwartet viel Spaß bereitete, sondern auch reichlich Zuversicht für die kommenden Wochen und Monate verbreitete. Mit 5:1 siegten die Gastgeber in der Arena und feierten so einen optimalen Saisonauftakt.
Zum Glück sind es nur Klimakleber!
Da sind sie wieder, die schrecklich nervigen Klimakleber! Am Mittwoch brachten sie den Flugverkehr in Köln stellenweise zum Erliegen, am heutigen Donnerstag betraf es den Flughafen in Frankfurt am Main.
Mitten in der Ferienzeit vermiesten die wenigen ‚Aktivisten‘ tausenden von Urlaubern den Ferienstart, sorgten für Absagen von etlichen Geschäftsterminen und zogen sich so den Zorn vieler Zeitgenossen zu.
Über den Sinn und Unsinn solcher Taten haben auch wir hier im Blog der Ruhrbarone schon vielfach diskutiert. An der Sache selber hat sich allerdings offenkundig bisher weder im Sinne der ‚Kleber‘ noch im Sinne der Kritiker wirklich etwas getan. Die Aktionen und Debatten ähneln sich seit Monaten, fast möchte man sagen Jahren. Und noch immer scheint es viel zu einfach zu sein, sich in sicherheitsrelevante Bereiche an unseren Flughäfen ‚hinein zu mogeln‘. Da freut man sich fast, dass es bisher immer ‚nur‘ Klimakleber sind, die unsere Flugsicherheit gefährden und uns mit ihrer Radikalität nerven.
Der Effekt des Trainerwechsels droht beim BVB zu verpuffen
Wenn ein Verein den Trainer wechselt, dann erhofft er sich dadurch im Regelfall kurzfristig eine Aufbruchsstimmung, die in Zukunft mehr sportlichen Erfolg für den Klub bringen soll. Da bildet auch Borussia Dortmund keine Ausnahme.
Nachdem Coach Edin Terzic mit Platz fünf in der Fußball-Bundesliga die schlechteste Platzierung des BVB seit 2015 einfuhr, ist es nun die Aufgabe des unerfahrenen Nuri Sahin den Verein als Cheftrainer wieder näher an die nationale Spitze heranzuführen. Bisher sieht es diesbezüglich allerdings eher schlecht aus. Der Effekt des Trainerwechsels, er droht an den Dortmundern in diesen Tagen völlig vorbeizugehen.
Einen Charakter-Spieler wie Niclas Füllkrug zu verlieren, kann sich der BVB nicht leisten
Sich als langjähriger BVB-Fan mit der aktuellen Mannschaft der Dortmunder vollauf zu identifizieren fällt schwer. Nach den Abgängen von Mats Hummels und Marco Reus in diesem Sommer, sind derzeit nicht mehr viele Spieler im Kader von Borussia Dortmund, die zum Aushängeschild des Vereins taugen.
Zu sehr wurde in den vergangenen Jahren am Kader der Schwarzgelben herumgebastelt, das Team durch das Setzen auf junge Talente, die Dortmund dann aber häufig schneller wieder den Rücken gekehrt haben, als das die Anhängerschaft eine echte Beziehung zu ihnen aufbauen konnte, ein Stück weit beliebig austauschbar gemacht.
EM 2024: ‚Westfalenstadion‘ in der ARD? Wo bleibt diesmal der Aufschrei von Signal Iduna?
Der eine oder andere hier wird sich sicherlich noch gut an die heftigen Diskussionen erinnern, die eine Fan-Choreographie im Stadion von Borussia Dortmund im vergangenen Frühjahr ausgelöst hat. Der seit Jahren offiziell als ‚Signal Iduna Park‘ bekannte Fußballtempel im Ruhrgebiet war von den BVB-Fans damals liebevoll, nach seinem alten Namen, als ‚Westfalenstadion‘ benannt worden.
Dies störte Signal-Iduna-Chef Ulrich Leitermann dermaßen, dass er öffentlich die Konfrontation mit den Fußballfans suchte und diesen mangelnden Respekt gegenüber seinem Konzern vorwarf, der die Borussia seit Jahren mit viel Geld unterstützt. Er hatte sich seinerzeit, um im Vereinsjargon zu bleiben, wohl mehr ‚echte Liebe‘ gegenüber dem Großsponsor der Borussia erhofft und zeigte sich dementsprechend
EM 2024: Was der Türkei und Frankreich viel Kritik einbrachte, macht der BVB schon lange
Das Flugverhalten einiger Beteiligter ist bei der Fußball-Europameisterschaft 2024 plötzlich ein großes und heiß diskutiertes Thema. So sorgten die Auswahlmannschaften der Türkei und Frankreichs kürzlich für Aufregung, da sie innerhalb Deutschlands Flüge von Hannover nach Hamburg bzw. Paderborn nach Düsseldorf antraten. Über Leerflüge, die offenbar im Zusammenhang mit der DFB-Elf durchgeführt wurden, wurde ebenfalls heftig debattiert. Auch Politiker gerieten in den Fokus. So musste sich Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) für ihr Flugverhalten nach dem Besuch eines EM-Spiel öffentlich kritisieren lassen.
Die Europameisterschaft, die nach eigenem Selbstverständnis ja mit ihrer Nachhaltigkeit glänzen will, stand in diesem Zusammenhang schlecht da. Gar nicht zu Unrecht, wie ich finde. Die plötzliche Empörung über diese Phänomene, die erstaunt einen als langfristigen Beobachter des Profifußballs allerdings schon. Schließlich verhalten sich andere Protagonisten der Szene nicht anders. So fliegt der BVB schon seit Jahren vergleichbare Kurzstrecken regelmäßig per Flugzeug. Größere Debatten hat das allerdings bisher nur wenige ausgelöst.
EM 2024: Gebt mir meinen Fußball zurück!
Als jemand, der fast täglich über Sport schreibt, liegt es natürlich in meinem ureigensten Interesse, dass es den von mir dabei am häufigsten thematisierten Sportarten Fußball und Eishockey gut geht. Hohe Zugriffszahlen sichern meine berufliche Zukunft, wenn man es einmal ganz knapp herunterbricht.
So gesehen müsste es mich natürlich auch freuen, dass die gerade laufende Fußball-Europameisterschaft in Deutschland, von wenigen Ausnahmen einmal abgesehen, so ein großer Erfolg ist. Tut es aber nicht, wenn ich einmal ehrlich bin.
EM 2024: Deutschland tut sich gegen die Schweiz schwer – Warnschuss oder bitteres Erwachen in der Realität?
War das jetzt der sprichwörtliche Warnschuss zur rechten Zeit oder vielleicht doch schon das bittere Erwachen in der traurigen, neuen Realität des deutschen Fußballs? Noch weiß man es nicht. Die DFB-Auswahl tat sich im dritten Gruppenspiel am Sonntag gegen die Schweiz in Frankfurt am Main jedenfalls lange Zeit erschreckend schwer, kam erst in der Nachspielzeit durch den eingewechselten BVB-Stürmer Niclas Füllkrug zum glücklichen, aber am Ende aufgrund der gezeigten guten kämpferischen Leistung nicht unverdienten Treffer zum 1:1.
Der dadurch gewonnene Punkt reichte Deutschland auf den letzten Drücker dann doch noch zum angestrebten Gruppensieg nach der Vorrunde bei der Fußball-Europameisterschaft 2024 im eigenen Lande. So gesehen ist alles gut. Sieben von neun möglichen Zählern geholt, locker in die K.o.-Runde eingezogen, das klingt gut. Doch die Darbietung vom Sonntag, gegen einen gut organisierten aber international kaum als hochklassig zu bezeichnenden Gegner, stellt Bundestrainer Julian Nagelsmann sechs Tage vor dem anstehenden Achtelfinale am kommenden Samstag, gegen einen erst am Dienstag feststehenden Gegner, vor zahlreiche Denkaufgaben und weckte unschöne Erinnerungen an die zuletzt schon so häufig schwankenden Leistungen der DFB-Elf.
Ist die Fußball-EM 2024 in Gelsenkirchen wirklich so furchtbar? – Ein Erfahrungsbericht
Ich hatte das Glück in der ersten Verlosungsphase der UEFA im Herbst Tickets für zwei Spiele der Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland zu ‚gewinnen‘. Eines der beiden Spiele war in Gelsenkirchen, eines in Dortmund. Sehr passend und ausgewogen für jemanden, der im Ruhrgebiet aufgewachsen ist und hier bis heute lebt.
Logisch, dass ich, obwohl man damals noch gar nicht wusste, welche Spiele man da eigentlich erwischt hatte, mit dem Ergebnis der Auslosung glücklich war, denn etlicher meiner Freunde und Bekannten gingen völlig leer aus. Am Ende hatte ich noch einmal Glück, stellte sich nach der Gruppenauslosung und dem Ende der Playoffs doch heraus, dass es die Spiele Spanien gegen Italien in Gelsenkirchen und Polen gegen Frankreich in Dortmund waren. Gleich drei der Mitfavoriten erwischt zu haben und mit den Polen in Dortmund eine weitere interessante Mannschaft mit dabei zu haben, die ebenfalls einiges an Attraktivität verspricht, damit war ich total zufrieden.
Am vergangenen Donnerstag stand für uns nun das erste Match, das in Gelsenkirchen, an. Nach der harschen Kritik, die u.a. an der Stadt Gelsenkirchen und der Organisation des Drumherums, in der Vorwoche aufbrandete, war ich dann noch gespannter auf den Fußball-Abend in der Gelsenkirchener Arena, von dem ich heute hier kurz berichten möchte.