Große Erleichterung auf Schalke, aber es besteht keinerlei Grund für Zufriedenheit!

Wohin geht die Reise des FC Schalke 04? Foto: Michael Kamps

Das wöchentliche Starren auf die Schalker Negativserie hat endlich ein Ende gefunden. Durch einen deutlichen 4:0-Erfolg gegen eine extrem ersatzgeschwächte Vertretung der TSG Hoffenheim in der Gelsenkirchener Arena vermieden es die Königsblauen mit einem Sieg nach zuvor 30 sieglosen Bundesligaauftritten seit Januar 2020 gerade noch mit dem historischen Negativrekord von Tasmania Berlin (31 sieglose Ligaspiele in Serie) gleichzuziehen und sich dadurch endgültig zum Gespött der Fußballfreunde im Lande zu machen.

Doch wer nach dem Schusspfiff am Samstag aus den Reihen der Knappen-Anhänger nun gleich schon wieder in lautes Jubelgeschrei ausbrach, von einer großen Trendwende träumt(e), der dürfte sich bald schon wieder eines Besseren belehrt fühlen.

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Es gibt keinen Grund jetzt verächtlich mit dem Finger in Richtung Washington zu zeigen!

Im Jahre 2002 vor dem Weißen Haus in Washington. Archiv-Foto: privat

Es waren wahrlich schockierende Bilder, die uns da am späten Mittwochabend aus den USA erreichten. In der Hauptstadt Washington stürmten hunderte Demonstranten das Kapitol und versetzten die Welt in einen regelrechten Schockzustand. Die Reaktionen von Politik und Medien darauf waren dementsprechend.

Auch aus Deutschland hagelte es für den scheidenden US-Präsidenten Donald Trump und seine verbliebenen Gefolgsleute viel Kritik. Auch die Sicherheitsbehörden wurden von vielen Beobachtern kritisch angegangen.

Sicherlich ist vieles von dem Gesagten zutreffend und völlig berechtigt. Doch eines stört am heutigen Donnerstag in vielen Statements: Zu Besserwisserei und Arroganz besteht wirklich keinerlei Anlass.

Entwicklungen hierzulande waren und sind denen in Übersee durchaus ähnlich, auch wenn sich ein direkter eins zu eins-Vergleich aufgrund der besonderen Ausmaße der Entwicklungen der vergangenen Tage in Nordamerika natürlich (noch) verbietet.

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War der Fan-Aufstand gegen Clemens Tönnies auf Schalke am Ende doch völlig umsonst?

Archiv-Foto: Michael Kamps

Es war ein langes vereinsinternes Ringen beim FC Schalke 04 bis Aufsichtsratsboss Clemens Tönnies im vergangenen Sommer zurücktrat. Hauptverantwortlich dafür waren seinerzeit auch die organisierten Fans auf Schalke, die sich über Monate hinweg dafür einsetzten, dass Tönnies den Verein nicht in führender Funktion länger repräsentieren sollte.  

Am Ende setzte sich die Meinung durch, dass es in Gelsenkirchen ohne den umstrittenen Fleischfabrikanten eine bessere Zukunft geben würde.

Jetzt, rund sechs Monate später, ist der Verein finanziell und sportlich am Ende. Am Wochenende verloren die Knappen in Berlin bei der Hertha mit 0:3, blieben damit zum 30. (!!!) Mal in Folge in der Bundesliga sieglos.

Zudem schränken finanzielle Nöte den Handlungsspielraum der Verantwortlichen in Sachen möglicher Neuverpflichtungen ein, gefährden am Ende womöglich sogar die Existenz des gesamten Vereins.

Genau in dieser Situation bringt sich jetzt abermals Tönnies als möglicher Retter in Stellung. In immer mehr Medien wird darüber diskutiert, dass nur der einst ‚vom Hof‘ gejagte Unternehmer mit seinem Geld die Schalker vor dem Absturz bewahren könne.

Und die Fans? Die sind in Zeiten von Corona im Stadion nicht länger präsent, durch ihre Distanz zum Geschehen, weitestgehend zum Schweigen verurteilt. Waren am Ende all ihre Mühen in Sachen Neuausrichtung des Klubs völlig umsonst?

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Absteiger des Jahres? Clemens Tönnies scheint noch immer nicht begriffen zu haben

Clemens Tönnies. Quelle: Wikipedia, Foto: Susanne Freitag (susi@fotodesignfreitag.de), Lizenz: CC BY-SA 3.0

Für Clemens Tönnies verlief das Jahr 2020, nun, nennen wir es einfach mal suboptimal. Sowohl in seiner Eigenschaft als Schalke-Boss als auch im Umfeld seines Schlachthofes in Ostwestfalen hagelte es monatelang massive Kritik an dem 64-Jährigen.

Seinen Job als Aufsichtsratsvorsitzender des FC Schalke 04 verlor er nach langem Ringen Mitte 2020. Als Eigentümer der Tönnies-Gruppe mit Sitz in Rheda-Wiedenbrück sah sich der Unternehmer über Monate hinweg ebenfalls mit massiver Kritik an seinem Verhalten als Geschäftsmann konfrontiert, tauchte in der Folge dessen über Wochen regelrecht aus der Öffentlichkeit ab. Das öffentliche Getöse zwang ihn in die Deckung, was für eine sich traditionell gerne und häufig darstellende Persönlichkeit wie Tönnies völlig ungewöhnlich war.

Nach monatelangem Schweigen äußerte sich Tönnies jetzt gegenüber RTL/n-tv-Reporterlegende Ulrich Klose erstmals wieder öffentlich, in einem in der heimischen Firmenzentrale geführten Interview. Wer hier nun einen verunsicherten, selbstkritischen und etwas kleinlauten Mann erwartet hatte, der sah sich getäuscht.

Tönnies scheint noch immer nicht in nennenswertem Umfang begriffen zu haben, dass er zuletzt zahlreiche, gravierende Fehler gemacht hat, die ihn in diese unerfreuliche Lage gebracht haben.

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Kohle-Kraftwerk ‚Datteln 4‘: Auch 2020 ein Grund für Politikverdrossenheit

Das Kraftwerk ‚Datteln 4‘ aus der Luft. Archiv-Foto: Wolfgang Porrmann

Ein in den vergangenen Monaten bedingt durch die Corona-Pandemie auch hier bei uns im Blog etwas vernachlässigtes Thema ist das Kraftwerk ‚Datteln 4‘, das in diesem Sommer in den Regelbetrieb ging, juristisch hinter den Kulissen aber noch immer umkämpft ist.

Ein kurzer Rückblick auf die Ereignisse des Jahres 2020, rund um den umstrittenen Kohle-Meiler im Kreis Recklinghausen zeigt, dass die Profis vom Bauherren E.On/Uniper gegenüber den Amateuren, die den Bau einst über Jahre verzögert hatten, ihn letztendlich aber nicht aufhalten konnten, so langsam die Oberhand zu gewinnen scheinen.

Von den Kritikern von einst war nämlich zuletzt so gut wie nichts mehr zu hören. Na ja, bis gestern Abend zumindest.

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Wofür ich dem Corona-Jahr 2020 dankbar bin

Auch am Ende von 2020 gibt es durchaus noch Grund zur Freude.. Foto: Robin Patzwaldt

Das Jahr 2020, es nähert sich inzwischen mit großen Schritten seinem Ende. Das wird viele Menschen im Lande freuen, die die vergangenen Monate als eine bedrohliche Aneinanderreihung von großen Sorgen und viel Ärger empfunden haben.

Wirtschaftliche Probleme und gesundheitliche Bedenken dürften die große Mehrheit von uns zuletzt auf die eine oder andere Art betroffen haben oder noch betreffen. Da bilde auch ich keine Ausnahme. Und doch hat das Jahr 2020 bei mir persönlich durchaus auch viel Positives bewirkt, von dem ich hier heute einmal kurz berichten möchte. Denn ich bin dem nun zu Ende gehenden Jahr sogar ein Stück weit dankbar, bei all dem, was es an Negativen mit sich gebracht hat.

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Eine Rückkehr von Trainer Thomas Tuchel zum BVB wäre derzeit kaum Risiko, aber viel Chance

Thomas Tuchel (Mitte) bei seiner Vorstellung in Dortmund 2015. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Es war zweifelsohne die sportlich alles überragende Schlagzeile an Heiligabend: Nach einem 4:0-Sieg (!!!) in der französischen Liga hat sich Paris SG nach übereinstimmenden Medienberichten von seinem Trainer Thomas Tuchel getrennt. Und das auf Platz drei im Meisterschaftskampf liegend, nachdem der Deutsche mit dem Team im Vorjahr insgesamt ungefährdet Meister und Pokalsieger wurde, sogar in das Finale der UEFA Champions League einzog.

Auf den ersten Blick ist das nicht zu verstehen. Es kursieren dazu Gerüchte über in Paris vorherrschende Probleme, die Tuchel im Umgang mit seinen Bossen und auch der Mannschaft gehabt hätte. Das sind vertraute Töne, die den heute 47-Jährigen schon durch seine gesamte Trainer-Karriere begleiten. Einfach scheint er im Umgang also tastsächlich nicht zu sein. Dafür aber erfolgreich.

Jetzt bietet sich also tatsächlich unerwartet kurzfristig die Möglichkeit Tuchel zum BVB zurückzuholen. Eine Gelegenheit, die Borussia Dortmund nutzen sollte.

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Fans von Rot-Weiss Essen treten Bemühungen von Millionen Familien mit Füßen!

Heute ist Heiligabend. Viele von uns müssen sich heute entscheiden, wen sie an diesem Tag, der traditionell der Familie gehört, treffen wollen, mit wem sie ihre Zeit verbringen wollen. In Zeiten der Pandemie rufen die Verantwortlichen aus Politik und Gesundheitswesen alle Bürger dieses Landes seit Wochen nachdrücklich dazu auf alle nicht notwendige Kontakte im Alltag zu vermeiden, das Risiko sich mit dem grassierenden Corona-Virus zu infizieren dadurch trotz der Verlockungen dieses Familienfestes doch bitteschön bestmöglich zu minimieren.

In Anbetracht der noch immer auf breiter Front steigenden Covid-19-Fallzahlen, treffen Deutschland diese harten Einschränkungen millionenfach bis ins Mark. Heute gibt es quer durch die Republik und darüber hinaus zig Omas, die sich erstmals entscheiden müssen mit welchem Enkel sie sich denn jetzt noch treffen können. Es gibt etliche Kinder, die ihre Eltern heute und in den kommenden Tagen nicht wie gewohnt besuchen können, Freunde, die sich in diesem Jahr leider nicht mehr treffen können. Das ist alles nicht schön und erfordert viel Selbstdisziplin und Konsequenz von uns.

Alles harte Opfer, die gestern Abend in Essen von zahlreichen Zeitgenossen massiv mit Füßen getreten wurden.

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Corinna Pohlmann: „Für mich war Corona aber auch eine Art Geschenk!“

Corinna Pohlmann. Foto: Sandra Schuck

Wie für viele andere Kreative auch, war das Jahr 2020 für die Schauspielerin und Musikerin Corinna Pohlmann ein ganz besonderes. Viele Pläne wurden in den vergangenen Monaten massiv durcheinandergewürfelt und erschwert.

Für die Ruhrbarone hat sich unser Autor Robin Patzwaldt mit der 31-jährigen, gebürtigen Wuppertalerin, die inzwischen in Berlin lebt, kurz vor dem Jahresende einmal ausgetauscht und sich mit ihr über ihre aktuellen Pläne und die allgemeine Lage für die Künstler im Lande unterhalten.

Herausgekommen sind ein paar durchaus positive Ansätze, die in diesen vielfach trüben Tagen durchaus Mut und Hoffnung in Bezug auf das kommende Jahr machen können.

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Nationalspieler Leon Goretzka offenbart erneut seine Naivität, wenn es um Politik geht

AfD-Politiker Alexander Gauland im März 2019 in Waltrop. Foto: Robin Patzwaldt

‚Mündige‘ Sportler sind in den vergangenen Jahren quer durch alle Sportarten, Länder und Ligen ziemlich rar geworden. Ihre Interviews werden von den Medianabteilungen der Vereine und Verbände ‚reingewaschen‘. Kontroverse Aussagen werden aus Interview immer wieder herausgestrichen, bis zur völligen Belanglosigkeit vieler Texte.

Daher freut sich die Fan- und Medienlandschaft immer, wenn einmal wieder jemand in Erscheinung tritt, der eine klare Meinung zu politischen oder gesellschaftlichen Vorgängen vertritt. Also, so ganz grundsätzlich.

Freiburgs Trainer Christian Streich ist schon seit Jahren einer der rar gewordenen Vertreter seiner Zunft, dem die große Mehrheit im Lande sehr gerne zuhört, der nie um eine fundierte Meinung verlegen ist. Dabei trifft Streich häufig den sprichwörtlichen Nagel auf den Kopf, gibt auf den Pressekonferenzen und Interviews im Breisgau häufig relevante Dinge zum Besten, die zumindest ein paar Minuten des Innehaltens rechtfertigen und die in sie investierte Aufmerksamkeit lohnen.

Dass das aber längst nicht immer so sein muss, das beweisen in diesen Stunden einmal mehr aktuelle Worte von Fußball-Nationalspieler Leon Goretzka, der aktuell zwar auch von vielen Seiten für sein offenkundiges Engagement gegen rechte Umtriebe in Deutschland gelobt wird, dessen Aussagen aber zum zweiten Mal innerhalb vergleichsweise kurzer Zeit von einer gewissen Naivität zeugen.

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