Vestische: Busfahrer führen ausgerufene Corona-Regeln ad absurdum

An den Haltestellen und im Bus ist ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Foto: Robin Patzwaldt

Wenn Professor Dr. Lothar H. Wieler bei den Pressebriefings des Robert Koch-Instituts regelmäßig das Wort ergreift, dann klebt gefühlt ganz Deutschland an seinen Lippen. Diesen Eindruck kann man zumindest bekommen, seit die uns tagtäglich beschäftigende Corona-Pandemie im Bewusstsein der Öffentlichkeit in diesem Lande so wirklich angekommen ist.

Immer wieder mahnt der Leiter des RKI dabei zur Vorsicht im Alltag. Mit einer Engelsgeduld beschreibt Wieler jedes Mal aufs Neue die erfolgversprechendsten Maßnahmen zur Eindämmung der Krise: Abstandhalten, Hygieneregeln beachten und, wo möglich, einen entsprechen Mund- und Nasenschutz tragen.

Man sollte daher meinen, dass diese empfohlenen Verhaltensregeln inzwischen auch bei allen Bürgern im Lande angekommen sein sollten. Eigentlich! Denn was man im Alltag derzeit so beobachten muss, das lässt einem vielfach am Verstand so mancher Mitmenschen zweifeln.

Jüngstes Beispiel

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Versetzt das Corona-Virus vielen Lokalzeitungen den Gnadenstoß?

Hat derzeit vielfach noch weniger zu bieten: Die Lokalzeitung. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Habt ihr in den vergangenen Tagen schon einmal eine Lokalzeitung in den Händen gehalten? Nein, nicht online, ich meine wirklich eine gedruckte Zeitung, also die klassische Printausgabe. Die sind erschreckend dünn geworden, oder?

Klar, in Zeiten der Corona-Pandemie ist die Nachrichtenlage in den Städten der Region vergleichsweise dürftig. Das erklärt einen Teil der augenfälligen Schieflage.

Und die Anzeigenkunden, seit Jahren eh eine immer kleiner werdende Gruppe im Bereich Print, machen sich dort natürlich aktuell auch noch rarer als zuletzt schon. Auch das kostet selbstverständlich Umfänge. Und doch gibt es da einen scheinbaren Widerspruch.

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Neue Doku-Serie von Aljoscha Pause: ‚Wie ein Fremder – Eine deutsche Popmusik-Geschichte.‘

Der bisher in erster Linie für seine herausragenden Fußball-Dokumentationen (u.a. Trainer, Tom meets Zizou, Being Mario Götze, Inside Borussia Dortmund) bekannte Bonner Filmemacher Aljoscha Pause hat ein neues ‚Herzenzprojekt‘ beendet.

Mit seiner Serie „Wie ein Fremder“ geht es für ihn einerseits wieder ‚back to the roots‘, diese Doku ist Independent von Kopf bis Fuß, wie einst mein Film „Tom meets Zizou“, wie Pause betont. Andererseits geht es auch zu neuen Ufern: Popmusik. Ein Herzensthema, für den 48-Jährigen.

Entstanden ist ein Portrait des Musikers Roland Meyer de Voltaire in Form einer Langzeitstudie, an der Pause über insgesamt sechs Jahre, seit Anfang 2014, gearbeitet hat.

Die Veröffentlichung dieser 5-teiligen Doku-Serie als Blu-ray und VOD ist für den 5. Juni 2020 vorgesehen.

Zum Inhalt

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Ruhrbarone-Buchtipp: Eine Annäherung an die Reizfigur Thomas Tuchel

Alleine die Nennung des Namens von Thomas Tuchel löst in Dortmund und Umgebung noch immer zahlreiche emotionale Reaktionen aus. Die einen bedauern seinen unfreiwilligen Abgang als erfolgreicher Trainer des BVB im Jahre 2017, unmittelbar nach dem Gewinn des DFB-Pokals gegen Eintracht Frankfurt (2:1), die anderen sind heute noch froh darüber, dass der eigensinnige Fußballehrer nicht länger in Dortmund tätig ist.

Tuchel ist wohl einer der umstrittensten Namen der Gegenwart in der Trainerbranche. Auch bei seiner einzigen Bundesligastation vor seinen zwei Jahren in Dortmund (von 2015-17) polarisierte Tuchel, machte sich auch in seiner Zeit in Mainz längst nicht nur Freunde.

Derzeit trainiert der ehrgeizige Übungsleiter Prasis SG, schmiss mit den Franzosen die Dortmunder jüngst auch aus der laufenden UEFA Champions League-Saison.

Eine gute Möglichkeit das Verhältnis zu Tuchel mit Muße etwas weiter aufzuarbeiten, die bietet sich für Fußballinteressierte jetzt im frisch im Verlag ‚Die Werkstatt‘ erschienenen Buch ‚Thomas Tuchel: Die Biografie‘, die wir heute unseren Lesern einmal kurz vorstellen möchten.

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Kampf gegen #Covid_19: Warum mich der Start der Maskenpflicht in NRW nervös macht

Ab Montag ist auch in NRW das Tragen von Schutzmasken u.a. in den Geschäften Pflicht.

Dass die aktuell vieldiskutierten Community-Masken bei den sogenannten Experten nicht viel Anerkennung finden, das ist seit Wochen bekannt. Ihr Nutzen ist umstritten. Und wenn sie jemandem helfen, dann ist es der vorherrschenden Einschätzung nach eben nicht der Träger dieser Maske selber, sondern in erster Linie sind das dann seine Mitmenschen.

Trotzdem gibt es eigentlich keinen triftigen Grund eine solche Maske nicht zu Verwenden. Wenn es auch nur wenige Prozentpunkte sind, die eine Ansteckung mit dem Corona-Virus beim einen oder anderen Zeitgenossen weniger wahrscheinlich wird, die Mühe würde sich bei einer sachgemäßen Anwendung lohnen.

Und doch steht aktuell zu befürchten, dass ab Montag, wenn das Tragen mindestens einer solchen provisorischen Schutzmaske, besser natürlich einer medizinischen, auch in NRW in den Geschäften und im Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) vorgeschrieben sein wird, diese Maskenpflicht in dieser wenig professionellen Form kräftig nach hinten losgehen wird.

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Eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs in der Bundesliga schon im Mai wäre ein fatales Signal!

Foto: Robin Patzwaldt

Am heutigen Donnerstag werden wir der Entscheidung, ob wir schon im Mai wieder Spiele der Fußball-Bundesliga sehen werden, wieder ein wichtiges Stück näherkommen. Die DFL wird nach einer virtuellen Ligaversammlung am heutigen Donnerstag am Nachmittag weitere Pläne bekanntgeben. Die Entscheidung über eine Wiederaufnahme des Spielbetriebs wird letztendlich zwar die Politik treffen müssen, doch mehrten sich jüngst die Stimmen, die dem Ganzen durchaus positiv gegenüberstanden.

Käme es am Ende wirklich so, es wäre schlicht nicht zu verstehen.

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#SchulboykottNRW: Eine von bemerkenswerten Widersprüchlichkeiten begleitete Aktion

Eine Grundschule in Waltrop. Foto: Robin Patzwaldt

Nach gut einem Monat Ausnahmesituation in diesem Lande, tritt der Egoismus vieler Interessengruppen inzwischen wieder mehr und mehr deutlich sichtbar zu Tage. Um einen persönlichen Vorteil kämpfend, testen viele Zeitgenossen in diesen Tagen offen aus, was für sie (schon wieder) geht und was nicht.

Das liegt grundsätzlich wohl so in der menschlichen Natur und überrascht daher auch nicht wirklich. Dabei geht es meist neben der eigenen Gesundheit inzwischen auch um das liebe Geld und sonstige wirtschaftliche Vorteile in der Krise.

In der Regel sind diese ganz unterschiedlichen Bestrebungen jeweils recht gut nachzuvollziehen, wenn man sie auch persönlich nicht immer teilen mag. Egal ob ein angestrebter Kirchenbesuch, eine Gaststättenöffnung oder die von vielen herbeigesehnte Wiederaufnahme des Fußballbetriebs, für all diese Vorhaben kann man durchaus mehr oder weniger gute Argumente ins Feld führen.

Richtig durcheinander geht es aktuell im Bereich von Schule und Bildung zu. Nicht nur, dass dort aktuell ein regelrechtes Chaos auszubrechen scheint, was die konkreten Rahmenbedingungen und die Termine für die Fortsetzung des Unterrichts betrifft. Jeder Verantwortliche scheint dort gerade irgendwie sein eigenes Süppchen zu kochen.

In diesem Sektor werden in diesen Tagen sogar immer häufiger öffentlich Forderungen und Wünsche in den Raum gestellt, die sich klar zu widersprechen scheinen. Und das von Leuten, die eigentlich doch an einem Strang ziehen müssten, da sie in einer ganz ähnlichen Situation sind.

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Warum der Gedanke von Jens Lehmann gar nicht so leicht vom Tisch zu wischen ist, wie es scheint

Das ‚Phrasenschwein‘ im Sport1-Doppelpass. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Trotz des Vorhabens die Maßnahmen zur Lockerung des Covid-19-Shutdowns möglichst bundeseinheitlich vorzunehmen, hat sich in diesem Bereich in den vergangenen Tagen leider ein ziemliches Durcheinander herausgebildet.

Welcher Laden darf denn nun wieder öffnen? Welcher nicht? Welche Kriterien gelten dafür? Seid ihr euch da derzeit immer sicher? Bestimmt nicht. Mir geht es da auch so.

Und das Dumme daran ist, diese uneinheitlichen Kriterien wecken jetzt natürlich Begehrlichkeiten bei denen, die bisher noch von den Lockerungen ausgeschlossen sind.

Jüngste Beispiele (neben der Gastronomie): Kirchen-, Kultur- und Sportevents. Ja, warum eigentlich soll diesen verwehrt bleiben, was ähnlichen Wirtschaftszweigen/Veranstaltungen gewährt wurde?

Um mal ein ganz konkretes Beispiel zu nennen: Ex-Nationaltorhüter Jens Lehmann brachte beim sonntäglichen ‚Doppelpass‘ auf Sport1 zur offenkundigen Überraschung der restlichen Diskussionsteilnehmer eine teilweise Öffnung der Fußballstadien ins Spiel. Ein paar Tausend Zuschauer sollten doch machbar sein, wenn der Spielbetrieb in ein paar Wochen wieder neu starten soll, meinte Lehmann im Rahmen des Fußballtalks.

Und so unsinnig dieser Gedanke auf den ersten Blick sein mag, so ganz unrecht hat Lehmann natürlich nicht.

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‚Hannes Wader – Trotz alledem‘: Wie mich ein Buch mit Teilen meiner Kindheit versöhnte

Der Name Hannes Wader war für mich früher stark negativ belastet. Der Grund dafür war einfach: Als Kind musste ich bei gemeinsamen Autofahrten mit meinen Eltern die Musik des Liedermachers stundenlang ertragen und habe sie seinerzeit wirklich gehasst.

Diese leiernde Stimme, der nervige Sound. Ich erinnere mich noch lebhaft daran, wiederholt auf der Rückbank unseres Familien-PKWs lautstark gegen die Zwangsberieselung mit den Ergüssen Waders protestiert zu haben. Fast immer vergeblich.

Nun, ich räume ein, je älter ich wurde, umso mehr entspannte sich mein einst stark vorbelastetes Verhältnis zum Namen und zur Person Hannes Wader.

Irgendwann entdeckte ich die häufig nachdenkenswerten, kritischen Inhalte in den vorgetragenen Texten, die mir gar nicht so unsympathisch waren. Und auch die handgemachte Musik Waders lernte ich nach und nach mehr zu respektieren, ohne sie je wirklich ausgesprochen liebgewonnen zu haben.

Doch handwerklich gut gemachte, deutschsprachige Musik gibt es eben bis zum heutigen Tage nicht in unübersehbaren Mengen. Fast zwangsläufig wird man dann, wenn man sich einmal intensiver damit beschäftigt, auch auf das Werk Waders aufmerksam gemacht, auch wenn dieser seine aktive Karriere auf den Bühnen des Landes vor wenigen Jahren bereits offiziell beendet hat.

Im vergangenen Herbst erschien auch die Biografie von Hannes Wader im Penguin Verlag. Nicht unbedingt ein Buch, welches auf meiner Prioritätenliste bisher ganz oben stand, und doch habe ich einen Teil meiner zusätzlichen Freizeit in Corona-Zeiten jetzt darin investiert und das Buch einmal in Augenschein genommen.

Und was soll ich sagen? Es hat sich wirklich gelohnt!

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Schmalzig formulierte Marketingaktion des VfL Bochum lässt pure Verzweiflung erkennen

Grafik/Foto: VfL Bochum 1848

Wie groß die Schwierigkeiten sein müssen, in denen sich der Fußball-Zweitligist VfL Bochum durch die Corona-Pandemie bedingte Spielunterbrechung des Spielbetriebs inzwischen befindet, das offenbarte jetzt eine aktuelle Pressemeldung vom Freitag. Darin bewarb der Klub mit extrem schmalzigen Worten ein Sondertrikot, das wohl nur einen Zweck hat: Das Überleben des Vereins zu sichern!

Liest man nur etwas zwischen den Zeilen dieser Mitteilung, dann ist diese eigentlich nur ein verkappter Hilfeschrei, eine bestmöglich aufgehübschte Bettelaktion bei den eigenen Fans, die der VfL da an seine Medienpartner verschickte.

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