Kommunalwahl 2020: Wenn Politiker in einer Pleitestadt plötzlich von einem Skytrain träumen

Am Rathaus in Waltrop. Foto: Robin Patzwaldt

Im September dieses Jahres sind Kommunalwahlen in NRW. Ein Ereignis, das mich schon jetzt erschaudern lässt. Warum? Weil ich in Waltrop wohne, einer kleinen Stadt am Rande des Ruhrgebiets, die bei der letzten Wahl schon ‚Protest‘ gewählt hat und sechs Jahre aus Sicht eines Bürgers später kein bisschen besser dasteht als 2014.

Als ich für dieses Blog das jüngste Interview mit Bürgermeisterin Nicole Moenikes bereits im Herbst 2019 geführt hatte, sie dabei frühzeitig nach einer Art von Zwischenbilanz ihrer damals gut fünfjährigen Arbeit gefragt hatte, war der Zeitpunkt durchaus mit Bedacht gewählt. Ich wollte damit nicht in den Wahlkampf geraten. Eine gute Entscheidung, wie sich jetzt herausstellt.

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Dortmund: Die Tierschutzorganisation ‚Peta‘ pfeifft auf alte Ruhrpotttradition

Eine Stadttaube. Quelle: Wikipedia, Lizenz: gemeinfrei

Tiere emotionalisieren die Menschen immer. Kürzlich haben wir das auch hier bei uns im Blog der Ruhrbarone wieder festgestellt, als ich in einem Beitrag die meiner Meinung nach völlig aus dem Ruder gelaufene Trauer um die in der Silvesternacht verbrannten Affen im Krefelder Zoo thematisiert und zur Diskussion habe, der Beitrag überdurchschnittlich häufig in den verschiedenen Netzwerken leidenschaftlich diskutiert wurde.

Diese Tatsache ist auch der Tierschutzorganisation ‚Peta‘ seit Jahren wohl bekannt. Genauer gesagt setzt diese durch umstrittene Aktionen bekannt gewordene Gruppe genau auf diesen Effekt. Auch heute wieder, wo die Deutsche Brieftaubenausstellung tausende Züchter und Taubenfreunde nach Dortmund lockt.

In den Westfalenhallen begann um 8.30 Uhr die Brieftaubenausstellung des Verbands Deutscher Brieftaubenzüchter. Und die Tierschützer von PETA rufen zum Protest dagegen auf.

Protest gegen eine alte Ruhrgebietstradition, die über Jahrzehnte ein gutes Stück Revier ausgemacht hat und bis heute noch immer ausmacht. Da sind Debatten natürlich einmal mehr vorprogrammiert.

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Zoo Krefeld: Trauer um tote Affen steht längst in keinem nachvollziehbaren Verhältnis mehr

Im Dortmunder Zoo. Foto: Robin Patzwaldt

Der Zoo in Krefeld trauert aktuell um über 30 tote Tiere, darunter acht Menschenaffen. Sie verbrannten in einem Feuer, das offenbar Himmelslaternen in der Silvesternacht auslösten. Das sind schlimme Nachrichten. Gar keine Frage!

Es schmerzt jeden Tierfreund, wenn er eine solche Meldung über die Medien vernehmen muss. Auch mich. Das Ausmaß der Berichterstattung und der öffentlich zur Schau gestellten Trauer rund um das bedauerliche Unglück, stehen allerdings schon längst in keinem auch nur ansatzweise  nachvollziehbaren Verhältnis zum Anlass mehr.

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Durch den Haaland-Transfer droht der BVB endgültig zum Durchlauferhitzer zu werden

Zufriedene Gesichter in Dortmund. Foto: BVB

Es war auf den ersten Blick eine sehr gute Nachricht für alle Beteiligten, als der BVB am Sonntag, kurz vor dem Jahresende, noch die spektakuläre Verpflichtung des norwegischen Sturmtalents Erling Braut Haaland (19) von RB Salzburg bekanntgab.

Haaland war dem Vernehmen nach von etlichen Spitzenklubs umworben, entschied sich am Ende aber dann dafür nach Dortmund zu kommen, die Schwarzgelben ab der Mitte Januar beginnenden Rückrunde der laufenden Saison auf dem Platz zu unterstützen. Schon beim traditionellen Trainingslager in Spanien wird er in ein paar Tagen mit dabei sein.

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Guter Neujahrsvorsatz für 2020: Die Strukturen beim Wasser – und Schifffahrtsamt entkrusten!

Die Brücke vor dem Schiffshebewerk in Henrichenburg im Sommmer 2019. Foto: Robin Patzwaldt

Ein neues Jahr hat gerade angefangen! Das ist traditionell in jedem Jahr wieder ein stets gerne genommener Anlass sich mit neuen, guten Vorsätzen für die kommenden Monate auszustatten. Stellt sich heute nur die Frage, ob das auch für das ‚Wasser- und Schifffahrtsamt‘ (WSA) aus Duisburg gilt?

Noch einmal kurz zur Erinnerung: Bereits seit Sommer 2017 bastelt die vom WSA beauftragte Firma an einer unscheinbaren, kleinen Brücke über den Kanal vor dem Schiffshebewerk Henrichenburg (siehe Foto oben). Bisher vergeblich!

Die in den ursprünglichen Plänen und Ankündigungen auf lediglich drei Monate begrenzte Bauzeit steuert inzwischen auf die Marke von drei Jahren (!!!) zu. Und noch immer ist unklar, wann genau mit der Fertigstellung der vergleichsweise kleinen Querung zu rechnen ist. Tausende Pendler müssen tagtäglich kilometerlange Umwege in Kauf nehmen. Konsequenzen für die Verantwortlichen dieser Peinlichkeit? Offenkundig bisher keine!

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Zwischen Umweltsau und Greta-Kult: 2019 war das Jahr der leidenden Diskussionskultur

Ich diskutiere gerne und viel. Egal ob über Sport oder Politik, es macht mir Spaß mich über aktuelle Themen unserer Zeit mit anderen auszutauschen. Wenn mich etwas interessiert, dann habe ich Lust die Gedanken anderer Leute dazu zu erfahren.

Blogs wie unseres hier sind dazu aus meiner Sicht grundsätzlich die ideale Plattform. Unabhängig, meinungsstark, vielseitig. Das war auch einer der Gründe, warum ich vor inzwischen gut neun Jahren einmal hier gelandet bin. Zunächst als Leser und gelegentlicher Gastautor habe ich bei Themen rund um NRW, speziell zum Kraftwerk ‚Datteln 4‘ meine Meinung hier in die Runde geworfen, die Standpunkte anderer kennengelernt.

Das hat mir damals so viel Spaß gemacht, dass ich irgendwann offiziell auf die Autorenseite gewechselt bin, als man mich gefragt hat, ob ich nicht Lust dazu hätte. Ich hatte! Und wie!

Jetzt, zum Ende der Dekade, muss ich leider feststellen, es hat sich in Sachen Diskussionskultur in diesem Lande viel verändert hat. Zumindest aus meiner subjektiven Sicht. Die Zeiten sind offenkundig viel aufgeregter, weniger sachlich als noch zu Beginn des Jahrzehnts.

So wird das Jahr 2019 für mich auch nicht aufgrund seiner konkreten Inhalte und Ereignisse, sondern vielmehr wegen des spürbaren Verlustes an Diskussionskultur in Erinnerung bleiben, fürchte ich.

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Inside Borussia Dortmund: Eine tolle Doku-Serie über das Innenleben des BVB von Aljoscha Pause

Nein, heute einmal kein Buchtipp von mir hier an dieser Stelle, sondern ausnahmsweise einmal wieder eine aktuelle DVD- bzw. Blu-ray-Empfehlung:

Dass der Bonner Filmemacher Aljoscha Pause schon seit Jahren grundsätzlich herausragende Sportdokus macht, das wissen Fußballfreunde und auch die regelmäßigen Leser dieses Blogs schon lange. Egal ob ‚Trainer‘, ‚Tom meets Zizou‘ oder zuletzt auch ‚Being Mario Götze‘, stets beeindruckten die Filme Pauses die sportinteressierten Zuschauer auf besondere Weise.

Seine zuvor geknüpften Kontakte zum BVB, als er den BVB-Spieler Mario Götze bis zur seiner Nichtnominierung für die Fußball-WM 2018 für ‚Being Mario Götze‘, sehr nah begleitete, nutzte Pause in der Vorsaison um eine von Amazon in Auftrag gegebene Langzeit-Doku über das Innenleben von Borussia Dortmund zu drehen, bei der er das Team über mehrere Monate hinweg hautnah und intensiv begleitete.

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Großer Nachteil gegenüber der Konkurrenz: Wo bleibt der Aufschrei auf Schalke?

Die Fans in Gelsenkirchen. Foto: Michael Kamps

Es war die herausragende Fußballmeldung dieser Woche: Torwart Alexander Nübel wird seinen im Sommer auslaufenden Vertrag auf Schalke nach übereinstimmenden Berichten nicht über den Sommer 2020 hinaus verlängern und sich stattdessen ab der kommenden Saison dem FC Bayern München anschließen.

Fußballdeutschland diskutierte die Entscheidung des Keepers emotional. Wie kann er nur? Warum ist Nübel scheinbar bereit sich hinter Nationaltorwart Manuel Neuer womöglich über Jahre hinweg nur auf die Bank setzen zu müssen?

Durchaus spannende Fragen. Noch kennen wir alle allerdings die genauen Hintergründe nicht. Gibt es womöglich Vereinbarungen? Weiß Nübel diesbezüglich bereits mehr als die Öffentlichkeit? Kritik an der Entscheidung des jungen Torhütertalents ist auf den ersten Blick naheliegend, aber sicherlich noch nicht endgültig fundiert.

Viel spannender und wichtiger für die Zukunft des Klubs finde ich aktuell ohnehin eine ganz andere Frage

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Ewald Lienen: Ich war schon immer ein Rebell

Es war meinerseits leider eine absolute Spätentdeckung unter den Sport-Buch-Neuerscheinungen dieses jetzt zu Ende gehenden Jahres 2019.

Das Buch von Ewald Lienen, mit dem Titel „Ich war schon immer ein Rebell“, fiel mir leider erst in diesem Spät-Herbst erstmals in die Hände. Ursprünglich erschienen ist es bereits im April dieses Jahres.

Wobei, bei nähere Betrachtung passt dieser Zufall sogar ganz gut zu Lienen und seinem Leben. Denn der heutige Fußballfunktionär und –Experte, der frühere Profikicker, ist schon seit Jahren dafür bekannt, dass er etwas unter der Oberfläche wirkt. Er ist halt seit Jahrzehnten schon nicht jedermanns Liebling. Und das mit voller Absicht.

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Weihnachtsfrust und/oder Familienstress? Das muss doch beides nicht sein!

Weihnachten im Jahre 1980. Foto: privat

Es ist Weihnachten! Eigentlich gibt es meiner Beobachtung nach in diesen Stunden und Tagen nur zwei große Gruppen von Menschen: Die einen sind regelrecht im Weihnachtsrausch, freuen sich wie wild auf die Feiertage. Die anderen sind jetzt schon beim Gedanken an dieses Fest gefrustet und genervt, wollen am liebsten, dass die Tage, die sie an ihre Familienprobleme und/oder ihre Einsamkeit erinnern, schnellstmöglich vorbeigehen, damit der gewohnte Alltag zurückkehren kann.

Ich persönlich gehöre hingegen keine der beiden Gruppen an. Für mich bedeutet Weihnachten schlicht ein paar ruhige Tage, die ich stressfrei genießen kann. Weitestgehend alleine. Und ich freue mich darauf!

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