Polizeimeldung: Hanf essen Rechtschreibung auf

Wenn man Strasburg nur mit einfachem „s“ schreibt, und es nicht falsch ist, dann ist man in der „einzigen uckermärkischen Stadt Mecklenburg-Vorpommerns“ – und weit der Grenze zu Polen, tief im Nordosten der Republik. Fuchs und Hase sagen sich hier nicht Gute Nacht – solche Events sind der nächst größeren Häuseransammlung vorbehalten.

So kommt es dann wohl auch, dass an sich kleinere und eher nebensächliche Meldungen der Polizei zur Aufregung führen – bei eben jener selbst.

Irgendwas brennt also in Strasburg, wie die Polizei selbst schreibt

ein ehemaliger Kornspeichen. (sic!)

Und eben jener Brand führt zur Entdeckung dessen, was wohl als das größte Drogendepot in Strasburg in die jüngere Geschichte eingehen wird, oder wie die Polizei sagt, eine

Indore-Hanfplantage (sic!).

Die Kripo ermittelt. Mehrere hundert Pflanzen wurden gefunden. Ob die Aufregung über den Fund, der Konsum des Selben oder eine geheimnisvolle dritte Erklärung für die Schreibfehler der Polizei verantwortlich ist, konnte derzeit noch nicht geklärt werden.

 

Polizeimeldung: Ach, Rübe, wieso?

Die Rübe – als solche. (Foto: Internet Archive Book Images/ Flickr/ rechtefrei)

Es ist eine traurige Welt, in der wir leben, in der das Eigentum des Einzelnen nichts mehr zählt, in der sozialistische Enteignung sich nicht mehr verstecken muss, und die reichsten 1% drohen, ihren Reichtum mit einem weiteren Prozent teilen zu mussen. Wo das Eigentumsrecht dem Staat immer weniger gilt, wo Waldstücke besetzt werden, da wird letztlich auch der Rübenacker entweiht. Und eben dies geschah nun, in Billigheim-Ingenheim, einem bisher gutbürgerlichen Stück in Rheinland-Pfalz.

Oder wie es die Polizei dort vermeldet:

Bislang unbekannte Täter fuhren im Zeitraum vom 21.04.2019, 20:00 Uhr bis 22.04.2019, 07:50 Uhr, in der Gemarkung Billigheim-Ingenheim, auf einem dortigen Rübenacker herum.

400 Euro Schaden. Was ist das für ein Staat, der das Eigentumsrecht seiner Bürger nicht mehr schützen kann?

Und was sagt Boris Palmer dazu?

Kämpfen Riesen gegen die AfD?

 

Die schönsten Geschichten schreibt die Realität, und die lustigsten Darstellungen der schönsten Geschichten schreiben Presseabteilungen. Und so mag das Auge des vorösterlichen Lesers die obige Pressemitteilung der Polizei des Rheingau-Taunus-Kreises streicheln. In der Reformationsstadt Europas Idstein, unweit Wiesbadens in Hessen, bekam die AfD nun wieder ein kleines Stückchen vom Opferkuchen, von dem sie sich so vortrefflich ernährt, und dabei selbst vor der politischen Instrumentalisierung des Brauches der Osterfeuer zurück schreckt.

Was ist nun in Idstein geschehen. Man hat keine Details. Man weiss nur: mehrere Plakate der AFD wurden beschädigt. Vielleicht wurden sie entfernt, vielleicht über-, vielleicht beklebt. Die Zeit wird es zeigen.

Doch dann dieser Satz:

Nach Angaben des Anzeigenerstatters haben diese in einer Höhe von etwa 3m gehangen. Der oder die Täter könnten daher Hilfsmittel genutzt haben.

Könnten. Müssen aber nicht. Wie kann man sich denn heutzutage überhaupt noch einer Sache sicher sein? Bei all dem postmodernen Relativismus. Letztlich sind Entfernungsangaben ja stets nur eine relative Aussage – führte Einstein die Feder des Polizeischreibers?

Oder dachte er vielmehr an die Sage des Riesen Ekko, aus Wiesbaden, der einst einen Drachen jagte? Ist Ekko zurück? Entfernt Ekko, gehüllt in ein schwarzes Zelt, nun nächstens die modernen Zeichen des Dumpfbösen? Ist Ekko ein linksgrünversiffter Antifant – um dem Bernd, dem Drachen, die Frage vorweg zu nehmen?

Gab es überhaupt die Wahlplakate? Oder ist es mit AfD-Wahlplakaten wie mit AfD-Kanthölzern?

Wir werden es nicht erfahren.

Pflanzenschutzmittel gestohlen

Pflanzen.

Die Welt ist ein großer Ort voller wunderbarer Geschehnisse, kleiner Momente von Wundern und dem ganzen Rest. Der Rest indes ist manchmal böse, manchmal verstörend und manchmal einfach so wie er ist. Die Geschichte der Welt erzählen verschiedene Stellen den Menschen, manchmal für Unternehmen, manchmal für Ministerien und manchmal für die Polizei.

Letztere Meldungen, die Polizeimeldungen, die Blaulichtpresse, das sacre coeur du boulevard, sind ein besonderer Quell der Realitäterzählung. So wie eine heutige Polizeimeldung aus Thüringen, dem Land von Bernd Höcke und dem Linken, der eigentlich kein Linker ist. Das Mordor unter den Bundesländern – wenn man Sachsen ausklammert.

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Greenpeace kämpft gegen das Elektroauto

Tweet von Greenpeace, den wir gleich genauer betrachten werden. (Screenshot 9.4.19, 9.01 Uhr)

Es sind wilde Zeiten, das ausgewogene Wort wird nicht gehört, und die Zuspitzung, der Irr-Sinn und viel zu wenige Katzenvideos tummeln sich im Netz. Die Hoffnungsfrohen warten auf die Übernahme des ganzen Dinges durch Skynet, die Desillusionierten schauen Netflix. Und dann ist da noch Greenpeace. Die Kämpfer, für irgendwasmitklima. Kommen derzeit etwas ins Hintertreffen, Greta stiehlt Greenpeace die Show. Doch dann: die Propaganda der Tat.

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#abschiebechallenge – wenn deine Widerwärtigkeit scheitert

Deutschlands Rechtsradikale versuchten sich gestern an einer neuen „fantasievollen“ Idee. Also „fantasievoll“ in dem Sinne, wie beispielsweise ein Stück Brot versucht „fantasievoll“ zu schimmeln, oder ein Stück Kopfsteinpflaster versucht, besonders „fantasievoll“ da zuliegen. Eben jene kreative Durchschlagkraft hatte die der Hashtag #abschiebechallenge, in dem rechte „Spitzenfunktionäre“ dazu aufriefen, Ausländer zu benennen, die man am liebsten abgeschoben hätte. Mit „Spitzenfunktionär“ ist wiederum eben jene exponierte Stellung gemeint, die man im allgemeinen der zeugungsunfähigen Biene im Speziellen und Individuellen für das Überleben der Hundepopulation zuschreibt.

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Andreas Eschbach: „Zu diesem Buch hätte auch der leiseste Hauch eines Happy Ends nicht gepasst.“

Andreas Eschbach im Gespräch (Foto: Sina Klaß. Essen, 19.03.19)

Im Herbst letzten Jahres erschien der Roman „NSA“ (Nationales Sicherheits-Amt) des bekannten deutschen Fantastikautoren Andreas Eschbach. Bereits gestern veröffentlichten wir das Interview mit ihm als Podcast. Nun liegt es auch in geschriebener Form vor.

Bartoschek: Wie würden Sie denn „Nationales Sicherheits-Amt“ beschreiben, ist das ein dystopischer Roman, oder wie würden Sie den benennen?

Eschbach: Es gibt einen Begriff, ich weiß nicht, ob es den nur im Französischen gibt, eine „Uchronie“, eine Alternativgeschichte. Von der Form, vom Aufbau her ist es eine Alternativgeschichte, die Geschichte hat einen etwas anderen Verlauf genommen. In dieser Alternativgeschichte wird durchgespielt, was an Potential in digitaler Technik steckt, wenn sie in die falschen Hände fällt.

Bartoschek: Für die Hörerinnen und Hörer, die das Buch noch nicht kennen: Die Rahmengeschichte ist in etwa so, dass der Computer wesentlich früher entwickelt wurde, als dies tatsächlich der Fall war, schon im Kaiserreich, und dann später eben auch im Nationalsozialismus die entsprechenden Überwachungstechniken genutzt werden konnten, um den einzelnen Bürger komplett auszuspionieren. Ich habe dann gedacht an „The Man in the High Castle“ von Philip K. Dick. War das etwas, was man dann mitdenkt, oder entwickelt man so seine Sachen?

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026 Andreas Eschbach im Gespräch über NSA

Sprach über seinen aktuellen Roman „NSA“ : Andreas Eschbach (Foto: Sina Klaß)

„Nationales Sicherheits-Amt“ (NSA), so heisst der aktuelle Roman von Fantastik-Autor Andreas Eschbach. Vordergründig geht es um die Frage, was hätte alles passieren können, wenn die Computer viel früher entwickelt worden wären, und Nazi-Deutschland auf unsere heutige Technologie zugriff gehabt hätte. Worum es nich geht, darüber sprach Sebastian Bartoschek mit dem Autor in Essen, der derzeit auf Lesereise ist.

Übrigens: Unsere Podcasts findet ihr jetzt auch auf Spotify .


Dieses Interview gibt es in Kürze auch in Schriftform zum Nachlesen.

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Greta kommt nach Hamburg zu #fridaysforfuture

FridayForFuture (Foto: Links Unten Göttingen/ Flickr/ CC BY-SA 2.0)

Mich freut, dass Greta Thunberg nach Hamburg kommt, um dort #FridaysForFuture zu unterstützen.

Mich freut, dass junge Menschen für ihre Anliegen auf die Straße gehen, für demokratische, zukunftsorientierte Anliegen. Mich freut, dass sie eine Galiionsfigur haben, die provoziert, aber Diskurs sucht, die klar spricht, ohne gegen Menschen zu hetzen.
Ja, man kann darüber diskutieren, was die richtige Klimapolitik ist.

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Lasst es krachen!

Heute Abend wird wieder geknallt. Was der Anfang eines Artikels über das Liebesleben der Deutschen sein könnte, beschäftigt sich stattdessen mit Silvester, genauer, mit der weltweit tradierten und üblichen Gepflogenheit, ein neues Jahr mit einem Feuerwerk und Knallern zu begrüßen. Einige mögen diese Tradition nicht mehr, und gehen ihr wohl auch nicht mehr nach. Das ist selbstredend ok, und damit könnte der Artikel enden, wenn es nicht eben dem lieben Leben der Deutschen entsprechen würde, denen, die etwas machen wollen, das man selber nicht machen will, eben dies verbieten zu wollen. Und dabei so zu sprechen, wie man das ganze Jahr dem Anderen vorwirft zu sprechen. Schauen wir doch einmal genauer hin.

Halten wir zu Beginn noch einmal fest, es wäre nicht verwerflich, zu sagen: ich mag Böllerei nicht, und deswegen gehört sie verboten. Es wäre nur eben nicht das, was der Deutsche, in seiner ganzen Bürde als Intellektueller, in der Lage wäre, offen zu sagen. Das eigene Wollen muss stets in den Dienst abstrakter, zumindest aber altruistischer Gemengelagen gestellt werden. Dann ist es gut. Und gut will ja ein jeder hier sein. Was aber könnte besser sein als Kinder, Tiere und sogar den ganzen Planeten zu retten, und dann auch noch den Volkswillen umzusetzen? Gerade in Deutschland? Eben. Was macht da schon, dass man den Willen des Einzelnen ignoriert? Gemeinnutz geht doch schließlich vor Eigennutz – wozu war das denn hier auf Markstücke geprägt?

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