Wenn Facebook Inhalte von n-tv als Spam einstuft
Die #ParadisePapers haben den Blick wieder auf Großunternehmen wie Facebook gelenkt, die versuchen möglichst viel Steuern zu sparen. Und Deutschland empört sich. Dabei liegt das eigentlich Empörende in den Umstand, dass Facebook seine Gewinne nicht dafür nutzt, sein Produkt zu verbessern, seine Algorithmen zu optimieren und seine Mitarbeiter besser zu schulen, sondern statt dessen weiter munter unfähig ist, zu unterscheiden, was im Sozialen Netzwerk angezeigt werden sollte und was nicht. Dieses Unvermögen korrespondiert natürlich in bekannter und beeindruckender Weise mit den staatlichen Maasregeln, aber heute war es dann doch ein wenig lustig.
Wem ein Brett?
Der Herbst, der Herbst, der Herbst ist da. Und der Winter naht. Und sowas alles. Und wie jedes Jahr suchen die Wiener Skeptiker und Kollegen von den Wienern in Hamburg einen würdigen Preisträger für das „Goldene Brett vorm Kopf“. Vorjahresfastsiegerinderherzen Barbara Steffens wird es nicht machen können – sie, äh, was macht die eigentlich jetzt? Naja, egal.
Wer hat es dann verdient, für den größten Mist, den kreativsten Unfug, die durchgescheppertste Verschwörungstheorie, einen Preis zu bekommen?
Hier könnt ihr noch fix eure Vorschläge einreichen – und nein, ich empfehle nicht, irgendwen von der Deutschen Umwelthilfe wegen der Statements zu Dieselgate zu nominieren, nein, wirklich nicht.
(Und immer dran denken: Vorjahrespreisträger und -nazi Ryke Geerd Hamer ist nach der Verleihung des Goldenen Brettes verstorben!!!11!!!)
Pinocchio ist Bundestagspräsident
Wolfgang Schäuble ist also neuer Bundestagspräsident. Man ist sprachlos, und empört. Könnte man meinen. Ist man aber nicht. Vielmehr überschlagen sich heute die Kommentatoren, die entweder dem scheidenden Lammert nachtrauen, oder eben dem neuen Schäuble zujubeln. Über Lammert könnte ich einiges schreiben, vor allem dazu, wie er sich zum einzigen echten progressiven Akt der letzten Jahre im Bundestag, der Ehe für alle, verhalten hat. Aber: Nihil nisi bene. Und politisch tot dürfte er ja nun wohl sein.
Ungleich schlimmer finde ich überdies Schäuble als Bundestagspräsidenten.
Bundesfighter 2 Turbo
Gauland schreit noch „Volksverräter“, aber ich verwandel Lindner in die Heuschrecke und noch bevor der alte Mann vor Pegidisten mit einem Gartenzwerg auf mich eindreschen kann, präsentiere ich stolz den Thermomix.
Klingt wirr? Ist genial. Besser als die Bundestagswahl. Und politisch korrekter als die völlige Vernichtung Nordkoreas. Ganz im Stil von „Streetfighter 2“, nennt sich Bundesfighter 2 Turbo, ist auf dem Mist von Bohemian Browser Ballett gewachsen. Und kann HIER gespielt.
Und ich muss dann wieder weg – Sahra wartet.
Wählt doch was ihr wollt – oder lasst es.
Die Oberlehrer und Volkserzieher lesen vor jeder Wahl, wohl vermehrt in Deutschland, dem Land der Oberlehrer und Volkserzieher, den Bürgerinnen und Bürger die Leviten. Sie wissen nicht nur, wieso der Bürger zu dumm ist, selbst zu entscheiden, was er wie wählen will, sondern auch, dass mit den Leviten in der benannten Phrase nicht ein Volksstamm, sondern das Buch Levitikus, das 3. Buch Mose, gemeint ist. Während letzteres Faktenwissen ja noch auf einem langweiligen Soziologen- oder Politologenabend „Pepp“ (oder wie auch immer man dies nennen darf) bringen würde, ist ersteres anmaßend und nervig.
Die Orte der Mahn- und Strafpredigten waren bisher und traditionell Medien, insbesondere solche, mit einem feingeistigen bis menschheitsrettenden, vulgo: linken, Anspruch, oder Selbstverortung. In Zeiten der Sozialen Medien potenziert sich dies maximal. Belehrende Artikel werden nicht nur geteilt, sondern durch eine Myriade (und das ist echt viel) von Facebookpostenden und Twitterzwitschernden mit eigenen Kommentare versehen. Im Fokus des Belehrens stehen dabei derzeit drei Thesen:
Didis bizarrster Sketch
Didi „Palimm-Palimm“ Hallervorden wäre gerne wieder prominent. Seine besten und lustigsten Tage hat der 82jährige hinter sich. Die letzten Jahre waren hart. Wenig Zuspruch, wenig Beachtung. 2014 stand er sogar für Til „The Brain“ Schweiger für „Honig im Kopf“ vor der Kamera, und tourte zwei Jahre später mit für die FDP von Ich-verschenke-die-Krim-Lindner durch Sachsen-Anhalt. Vielleicht sammelte er dort die Inspirationen für seinen vielleicht letzten großen Sketch. Eine Ansprache zum Jahrestag von 9/11 – wohl in der Rolle als antiwestlicher Aluhut, im Duktus von Querfront und Bandbreite.
Wir finden: Die Wanne ist leer, Didi. Die Wanne ist leer.
Mittelalterfest Schloß Strünkede, Herne
Einige Eindrücke vom Mittelalterfest bei und in Schloß Strünkede in Herne.
Der Drache ist ne Schau. Der Humor ist Fips-Asmusen-Style, und die Faun und Elfen sprechen mit Thüringer Akzent. Dafür gibt es eine breite Auswahl an Essen, Getränken, Mitbringseln und auch die Musik findet netterweise auf zwei Bühnen statt.
Ich empfehle möglichst früh morgen zu starten – dann rechnet sich das auch.
Nettes Detail – es gibt eine „Toilettenflatrate“:
FDP-Lindner hat den Markt nicht verstanden.
Christian Lindner hat also in der BILD gesagt, dass es kein Menschenrecht darauf gibt, sich seinen Standort auf der Welt selbst auszusuchen. Juristisch mag das richtig sein. Aber das war wohl nicht, was er gemeint hat. Vielmehr zeigt er sich damit zufrieden, und macht dies zur Grundlage seiner Aussage, dass Flüchtlinge nach Kriegsende „zurückkehren“ sollten.
Christian Lindner offenbart dadurch, dass er nicht verstanden hat, wie der Markt funktioniert. Das ist bitter für einen Liberalen, umso mehr für den Chef der Liberalen. Oder noch schlimmer:
Wie Wissenschaft wählen?
Internetfundstück – Die Bundestagswahl kommt näher. Immer mehr Wahlempfehlungshilfsprogrammgedönse flattern durch die Sozialen Medium. Platzhirsch ist immer noch der Wahl-O-Mat. Aber es gibt auch entsprechende Plattformen, die Parteien auf der Grundlage von Musikpräferenzen, realem Handeln der Parteien in der letzten Legislatur ausspucken.
Interessant und neu: der Science-O-Mat. Dabei kann man sich auf Grundlage der politischen Einstellungen zum Umgang mit wissenschaftlichen Themen anzeigen lassen, welche Parteien in diesem Themengebiet am nähsten stehen.
Der Science-O-Mat kommt dabei aus dem Umfeld der Berliner Aktivitäten des „March for Science“.